Mae govannen ihr Lieben!! Hier ist das nächste Kapitel! Viel Spaß beim Lesen! P.S.: Wir freuen uns über eure Reviews! Kapitel 23

Einige Tage vor der Schlacht vor Minas Tirith hatte Fürst Imrahil von seinen Spähern erfahren, dass sich die Tore Mordors geöffnet hatten und er war unverzüglich aufgebrochen um nach dem Rechten zu sehen und dem König Bescheid zu geben. Er hatte einige Wochen schon nichts mehr aus der Hauptstadt gehört und machte sich Sorgen.

Als die äußersten Stadtmauern gefallen waren, hatte er gerade die Biegung des Flusses erreicht. Von weitem schon hatte die gefallenen Stadtmauern gesehen und seine Leute zu mehr Eile angetrieben. Dann aber war ihm ein Heer aus Mordor in den Rücken gefallen. Man hatte ihn also entdeckt und er musste sich erst ihrer erwehren. Etwas, was sich als schwieriger herausstellte, als er erhofft hatte.

Es kamen immer mehr Orcs, Südländer und andere zwielichtige Gestalten. Seine Schar war nicht sehr groß und der Kampfplatz für ihn nicht gerade günstig. So gut es ging verteidigten sie sich, aber seine kleine Schar wurde immer kleiner und müder. Es schien aussichtslos. Aus der Stadt durften sie kaum Hilfe erwarten.

Irgendwann war es ihnen gelungen zumindest den Berg in ihren Rücken zu bringen. Sie hatten die Stadt aus den Augen verloren. Die Männer waren müde, beinahe hoffnungslos als sie leise Jubelschreie hörten. Sie schienen aus der Stadt zu kommen. Also hatte man es wohl doch geschafft die Stadt zu verteidigen. Die Männer schöpften neuen Mut und wehrten sich weiter nach Kräften.

Legolas und Eomer erreichten den Kampfplatz am nächsten Abend. Sie hatten sich leise angeschlichen sobald sie sie entdeckt hatten und waren auch bis auf 100 Meter unbemerkt heran gekommen. Dann hatte eine Wache sie entdeckt und Alarm geschlagen. Ihre Leute waren sofort kampfbereit gewesen.

Imrahils Leute atmeten auf und versammelten sich. Legolas' und Eomers Leute hatten die feindlichen Truppen umzingelt und in die Zange genommen. Mit vereinten Kräften gelang es ihnen den Feind bis zum nächsten Morgen niederzuwerfen.

Allerdings gab es auch hohe Verluste. Vor allem unter Imrahils Leuten. Es waren kaum mehr als 90 Männer übrig. Niedergeschlagen machten sie sich auf den Rückweg nach Minas Tirith. Eomer hatte sich zu seinem Schwiegervater gesellt und die beiden unterhielt sich über Lothiriel und das Kind, das sie bald bekommen würde.

Legolas hielt sich etwas abseits. Er fühlte sich wie zerschlagen und sehr müde. Er konnte kaum seine Arme heben. Ein warmes, weiches Bett würde ihm gut tun. Wenn doch nur Lilain auch hier wäre. Erschrocken fuhr er zusammen. Beinahe wäre er eingenickt und vom Pferd gefallen, hätte Morbenn ihn nicht aufgefangen.

„Danke!" murmelte er vor sich her.

Morbenn nickte nur. Er kannte das Gefühl. Er hoffte nur, dass seine Anatiriel keine Dummheiten machte. Aber genau für die war sie bekannt.

Gegen Mittag erreichten sie die Stadt. Man hatte bereits mit den Aufräumarbeiten angefangen und die Männer wurden sofort versorgt. Eomer erfuhr von einem der Hauptmänner vom Zustand seiner Schwester und eilte sofort in die Häuser der Heilung.

Aragorn hatte die ganze Nacht nicht geschlafen. Er hatte seine Töchter begrüßt und abends zu Bett gebracht und war dann zusammen mit seiner Frau wieder in die Häuser der Heilung geeilt. Faramirs und Eowyns Zustand hatte sich kaum verändert. Das Fieber wollte nicht sinken und keiner seiner Versuche ihnen zu helfen hatte gefruchtet. Müde hatte er den Kopf in die Hände gelegt. Arwen brachte ihm eine Tasse Tee in das kleine Zimmer, in das sie sich zurückgezogen hatten.

Sie hatte noch immer keine Gelegenheit gefunden ihm von seinem noch ungeborenen Kind zu erzählen. Dabei konnte sie die ersten Tritte schon spüren. Sie nahm seine Hand und wollte gerade ansetzen als Eomer in das kleine Zimmer geeilt kam.

„Meine Schwester. Wo ist sie? Wie geht es ihr?"

Aragorn sah müde auf. „Sie hat noch immer hohes Fieber. Ich weiß nicht, was ich noch tun soll. Nichts, aber auch gar nichts scheint zu helfen. Fast habe ich das Gefühl, dass ich ihnen nicht mehr werde helfen können!"

Eomer ließ die Schultern hängen. Sein Herz wurde ihm schwer. Seine Schwester war die einzige seiner Familie, die ihm noch geblieben war und ihr Wohlergehen lag ihm sehr am Herzen. Dass nun selbst Aragorn nichts mehr für sie tun konnte, betrübte ihn zutiefst.

„Kann ich zu ihr?" fragte er leise und benommen.

Aragorn nickte und führte ihn zu seiner Schwester.

Eomer nahm Eowyns Hand, strich ihr eine Strähne aus dem schweißnassen Gesicht. Sie war so blass und trotz des Fiebers, das ihren Körper schwächte, fühlte sie sich kalt an. Leise redete er mit ihr, küsste ihre Hände, flehte alle Götter an, die er kannte. Er wollte sie nicht verlieren. Seine geliebte, kleine Schwester.

Schweren Herzens ging Aragorn zu Arwen zurück. Es nahm ihn sehr mit, den Freund so leiden zu sehen. Arwen sah auf als er eintrat. Sie kam zu ihm und streichelte sanft über seine Wange und nahm ihn in den Arm.

„Du hast doch alles getan, was du tun konntest" meinte sie leise und wusste genau, dass sie ihn damit nicht trösten konnte.

Sie wusste, dass ihm die beiden sehr ans Herz gewachsen waren. Das merkte sie immer wieder und sie musste zugeben, dass sie die beiden auch sehr mochte. Und obwohl sie ihre Unsterblichkeit für ihn aufgegeben hatte, fiel es ihr noch immer schwer Dinge wie den Tod als Teil des Lebens zu akzeptieren. Vor allem nicht den Tod von Menschen, die ihr nahe standen.

Aragorn sah sie an, streichelte sanft über ihren Rücken.

„Du hast ja recht mein Stern" wisperte er zu ihrer Überraschung leise. „Es ist nur so schwer zu akzeptieren, dass ich nicht allen Menschen helfen kann, denen ich helfen möchte!"

Er küsste sie sanft und zärtlich. „Komm mein Stern. Gehen wir zu unseren Kindern. Ich kann hier nicht viel mehr tun, als das, was ich bisher getan habe. Vor allem nicht, wenn ich so müde bin, wie ich es jetzt bin. Wenn ich ihnen noch helfen will, dann brauche ich Kraft!"

Arwen nickte und gemeinsam gingen sie zurück in den Palast.

Sie sahen kurz bei den Kindern rein und gingen dann in ihr Schlafzimmer. Arwen zog sich langsam aus und schlüpfte in ein Nachthemd. Als sie es gerade übergestreift hatte, kam Aragorn aus dem Bad. Lächelnd kam er zu ihr und umarmte sie von hinten, zog sie sanft an sich, küsste sie in den Nacken, streichelte über ihren Bauch.

Überrascht hielt er inne und sah seine Frau fragend an. Arwen lächelte, drehte sich in seinen Armen und schmiegte sich an ihn.

„Ich wollte es dir sagen bevor du weggegangen bist. Aber da hielt ich es für keinen guten Zeitpunkt, weil du dann sicher nicht gerne gegangen wärst. Dazwischen wollte ich es auch nicht, weil du dir schon genug Sorgen gemacht hast und als ich es dir heute sagen wollte, kam Eomer. Ich hab irgendwie nie den richtigen Zeitpunkt erwischt!"

Er strahlte sie an und küsste sie. „Ich liebe dich" wisperte er leise und brachte sie mal zu Bett…..

Legolas hatte gebadet als er in seinem Zimmer im Palast angekommen war. Zu seiner Bestürzung hatte er feststellen müssen, dass er sich eine ziemlich tiefe Schramme auf der rechten Seite zugezogen hatte. Er hatte die Wunde ausgewaschen, was nicht ganz schmerzfrei verlaufen war, hatte dann einen Kräuterverband gemacht und eine kleine Weile die Beine hoch gelegt.

Wieder war die Kälte in seine Glieder gefahren. Er fühlte sich einsam. Gerne hätte er sie jetzt bei sich gehabt. Damit sie ihm den Kopf kraulte, ihn küsste, …. Und vielleicht auch ein bisschen mehr. Er seufzte leise.

Nachdem er sich etwas erholte hatte, hatte er sich auf die Suche nach der kleinen Gellwen gemacht, die ihm freudig in die Arme gesprungen war, als er sie endlich gefunden hatte. Er hatte sie an sich gedrückt. Ihr einen sanften Kuss aufs Haar gegeben.

„Wie geht's dir mein kleiner Spatz?"

„Prima" Sie strahlte ihn an. „Und dir? Wo ist Lilain? Wann kommt sie wieder? Warum ist sie nicht bei dir? Was war da draußen los? Sind sie jetzt besiegt? Geht es den Menschen gut? Werden die bösen Leute wieder kommen?"

Legolas lachte leise und drückte sie an sich.

„Nur langsam kleine Dame. Eins nach dem anderen!" meinte er lachend. Sie war wirklich süß.

„Mir geht es gut. Lilain ist im Düsterwald geblieben, um dort nach dem Rechten zu sehen. Sobald wir hier fertig sind, werden wir wieder zu ihr gehen. Und ja wir haben sie besiegt und so wie es im Moment aussieht werden sie auch nicht wieder kommen. Zumindest nicht in den nächsten paar Wochen und Monaten!"

Gellwen schlang die Arme um seinen Hals. Das waren ja mal gute Neuigkeiten. Sie kuschelte sich an ihn. Er drückte sie sanft und ging dann mit ihr in sein Zimmer. Bevor sie einschlief, erzählte er ihr noch eine Geschichte.

****************************************************************************************************

Wütend stampfte der Herr von Angmar auf und in Angmar und der näheren Umgebung erbebte die Erde. Sein Heer war besiegt und er rief die letzten Truppen zu sich zurück. Er musste erst einen neuen Plan erarbeiten. Er musste anders vorgehen. So würde er sein Ziel nicht erreichen.

Er drehte den schwarzen Stein in seiner Hand. Noch war ihm nicht ganz klar, was er damit anfangen sollte. Aber er spürte die Kraft, die von diesem Stein ausging. Er musste mehr über diesen Stein in Erfahrung bringen. Vielleicht konnte er ihm Mittel zum Zweck sein. Vielleicht konnte er mit Hilfe des Steines sein Ziel erreichen.

Er machte sich auf den Weg in seine Bibliothek tief unten im Berg. Er brauchte Antworten.

Ende Kapitel 23