So, ihr Lieben, hier ist Kapitel 25, mit einem Tag Verspätung ;) Viel Spaß beim Lesen und Reviewen! Kapitel 25

Eomer war zwei Wochen nach der Schlacht wieder zurück nach Edoras geritten. Eigentlich hatte er bei seiner Schwester bleiben wollen, aber er wollte auch bei seiner Frau sein. Immerhin bekam sie bald sein Kind und das wollte er nicht verpassen. Voller Sorge hatte er sich auf den Heimweg gemacht. Aragorn hatte ihm versprochen, dass er ihm jeden zweiten Tag Meldung machen würde. Der Fürst der Lüfte hatte sich dazu bereit erklärt, die Nachrichten zu überbringen.

Arwen hatte Aragorns öffentliche Aufgaben weitestgehend übernommen, da er die meiste Zeit in den Häusern der Heilung verbrachte. Legolas war ab und an bei ihm. Aber auch er wusste keinen Rat. Der Zustand der beiden verschlechterte oder verbesserte sich immer mal wieder. Aber sie konnten beide nicht sagen, ob eine Verbesserung nun dauerhaft bleiben würde oder ob es sich wieder nur um Stunden handeln würde.

Aragorn war früh am Morgen gleich nach dem Frühstück wieder in die Häuser der Heilung geeilt. Der Hauptmann seiner Leibwache hatte vorrübergehend Faramirs Aufgaben übernommen und leitete den Wiederaufbau der Stadt und der Siedlungen rund um die Stadt bis hinab zum Anduin.

Er ließ seine Frau nicht gerne allein. Vor allem, weil sie sein Kind unter ihrem Herzen trug und er ihr den Stress eigentlich nicht zumuten wollte. Aber sie drängte ihn ein stückweit auch dazu, versicherte ihm immer wieder, dass es schon in Ordnung sei. Und sie hatte auch Hilfe. Sie war nicht allein. Viele der jungen Hofdamen unterstützen sie und waren ihr in jeder Hinsicht eine große Hilfe.

Er hoffte, dass sie sie auch heute begleiten würden, wenn die Schulen neu eröffnet wurden und das normale Alltagsleben wieder begann. Sie hatten gemeinsam in der Nacht eine Rede vorbereitet, die er hätte halten sollen. Er seufzte leise auf. Sie würde das wenigstens genauso gut machen und vielleicht hätten die Worte aus ihrem Mund auch noch eine viel tiefere Wirkung auf die Menschen in Gondor und alle Verbündeten, die noch hier geblieben waren.

Er löste die beiden Heilerinnen ab, die in der Nacht bei den beiden gewacht hatten. Eine berichtete ihm, dass Faramir des Nachts einmal bei Bewusstsein gewesen sei und etwas von einem Mann in einem dunklen Umhang und mit einer Maske gestammelt hätte, ehe er das Bewusstsein wieder verloren hatte. Danach hatte er immer wieder den Namen seines Bruders gerufen und Krämpfe hätten seinen Körper geschüttelt.

Aragorn seufzte. Die Krämpfe waren in letzter Zeit sehr häufig gewesen, aber noch nie so, wie die Heilerin sie ihm schilderte. Er konnte es sich einfach nicht erklären. Seine Wunden waren verheilt. Nicht einmal entzündet waren sie und dennoch fieberte er so. Bei Eowyn verstand er die Welt nicht mehr. Sie war nicht verletzt gewesen. Sie hatte plötzlich Fieber bekommen. Ohne ein Anzeichen darauf warum und so wusste er auch nicht wie er ihr helfen sollte.

Er veranlasste, dass man neue kalte Wickel machte und ging in das kleine Kämmerchen, vergrub sich in seinen Büchern. Vielleicht fand er ja doch noch eine Lösung, eine Möglichkeit ihnen doch zu helfen.

Arwen hatte die Kinder geweckt, nachdem sie mit Aragorn gefrühstückt hatte. Gilwen war etwas maulig, weil ihr Papa schon wieder nicht mit ihnen allen gefrühstückt hatte. Sie fühlte sich vernachlässigt und wollte auch nichts essen. Arwen seufzte leise. Sie hatte so oft versucht ihr zu erklären, warum es im Moment nicht anders ging. Aber das wollte sie nicht hören. Sie ließ sich widerwillig anziehen und ging dann auch mit ihrer Schwester zu Gellwen.

Arwen war erstaunt, dass Legolas noch da war. Er hatte mit Imrahil und ein paar seiner Elben zum schwarzen Tor reiten wollen um sich dort umzusehen. Er sah auf als sie mit den Mädchen reinkam.

„Guten Morgen" meinte er und rieb sich die Augen.

Er sah erschöpft aus. Genauso müde wie Aragorn.

„Ist was passiert?" fragte Arwen als sie sah, dass Gellwen weinte.

Legolas hatte die kleine Maus auf den Arm genommen und sah sich ihre Stirn an. Matt nickte er.

„Ja" seufzte er dann.

Arwen seufzte auf. „Was ist passiert?"

Gellwen schniefte leise und Legolas versorgte erst mal die Wunde an ihrer Stirn.

„Der Stein an ihrer Kette hat plötzlich geglüht und sie ist gegen die Kante der Kommode geschleudert worden" meinte er sehr leise und gab Gellwen einen zarten Kuss auf die Stirn.

„Shh, kleine Maus. Ist ja wieder gut!" Sanft drückte er sie an sich und wiegte sie.

Gellwen hielt sich an ihm fest und weinte. Der Stein hatte sie sonst immer beruhigt. Er hatte sie noch nie verletzt. Sie war so schrecklich erschrocken und sie wünschte sich so sehr ihre Mami wäre nun hier. Tränen liefen über ihr Gesicht und sie weinte ganz bitterlich.

Legolas sah Arwen leicht verzweifelt an. Er fühlte sich nicht sonderlich gut. Und er wusste nicht, was das nun auch noch war. Arwen sah ihn an und nahm die kleine Maus auf den Arm.

„Ruh dich aus!" meinte sie zu Legolas. „Leg dich hin. Du siehst verdammt müde aus!"

Legolas nickte nur.

Arwen sah Gellwen an. „Kleine Maus, gehst du mit Gilwen und Melyanna schon mal rüber? Ich komme gleich zu euch rüber und dann bleib ich bei euch heute!"

Gellwen nickte und ging mit den Mädchen rüber ins Kinderzimmer. Melyanna drückte sie dort mal richtig und Gellwen kuschelte sich bei ihr an. Sie fühlte sich wirklich wohl, wenn die große Prinzessin sie drückte. Das beruhigte sie.

Arwen sah Legolas wieder an. Sie hatte das Gefühl, dass er etwas vor ihr verbarg. Er war blass, hatte Ringe unter den Augen und wirkte gerade so, als würde er neben sich stehen. Und er hatte sich noch immer nicht gerührt. Sie kam zu ihm und schob ihn mal zum Bett. Er ließ sich hinsetzen. Er ertrug kaum den sorgenvollen Blick, mit dem sie ihn bedachte. Er hatte das Gefühl, dass sie alles wusste. Dass sie es sehen konnte.

„Was ist los mit dir?" fragte sie ihn wieder.

Er sah sie seufzend an, legte sich auf dem Bett zurück und zog sein Hemd hoch. Arwen sah ihn an.

„Da…" Sie sah ihn sprachlos an. „Warum hast du denn nichts gesagt? Das sieht ja nicht sehr gut aus!"

Er seufzte leise auf. „Ich wollte Aragorn nicht noch mehr belasten und dachte es heilt auch wieder von alleine!"

Arwen seufzte leise. „Du bist mir einer!"

Sie kümmerte sich um seine Wunde und verdonnerte ihn zu einem Tag im Bett. Widerstandslos ließ er sich das gefallen. Es machte ihm nichts aus, dass sie ihn so behandelte. Bei jemand anderem hätte es ihm sicher was ausgemacht. Aber bei ihr und Lilain war das was anderes. Auch wenn er sich nicht erklären konnte, warum das so war.

Nachdem sie ihn versorgt hatte, schickte sie jemanden zu Aragorn. Er musste die Rede wohl doch selbst halten. Sie wollte die Kleinen jetzt nicht allein lassen. Dass der Stein, der nun bei Legolas auf der Kommode lag, ab und an wieder aufglühte, hatte keiner bemerkt.

Als Aragorn die Nachricht erhielt, dass er die Rede selbst halten musste, schlug er das Buch zu und verließ das Kämmerchen. Er sah noch müder aus als vorher. Verzweifelt und hoffnungslos. Er wusste einfach nicht mehr weiter. Er stand auf und rief nach Gwaihir. Es blieb ihn nichts anderes übrig als Elrond um Hilfe zu bitten. Er war mit seinem Latein am Ende.

Er ging in den Palast, badete, kleidete sich an und machte sich auf den Weg zu den Schulgebäuden. Er hoffte, dass Elrond bald hier sein würde. Derweil musste er dafür sorgen, dass das Leben in der Stadt und der Umgebung so normal wie möglich weiterging.

Ende Kapitel 25