Hallo, hier kommt das verspätete Update. Viel Spaß beim Lesen! Kapitel 28

Aragorn hatte Elrond sehr genau zugehört und sich in seinem Sessel zurückgelehnt. Das hatte er ja in keinster Weise wissen können.

Er hatte das Gefühl, dass eine zentnerschwere Last von seinen Schultern fiel. Und er atmete schon fast erleichtert auf. Jetzt schien ja endlich jemand da zu sein, der Faramir und Eowyn würde helfen können.

Elrond sah seinen Schwiegersohn an.

„Mach dir keine Gedanken. Um alles weitere werden Luvaniel und ich uns kümmern."

Aragorn wollte widersprechen, doch Luvaniel legte ihm eine Hand auf den Arm.

„Deine Familie braucht dich." Meinte sie mit einem wissenden Lächeln.

Schließlich stand er auf. „Ich werde dann mal zu ihnen gehen." Seufzte er müde.

Elrond nickte und lächelte. „Mach dir nicht zu viele Gedanken, Aragorn."

Der junge König nickte und eilte in seine Gemächer.

„Papa!" schallte es ihm entgegen und die kleine Gilwen stürzte auf ihn zu. Zärtlich nahm er das kleine Mädchen auf den Arm und drückte sie an sich.

Er sah Arwen an, die Gilwen nachgeeilt war.

„Hallo, Liebes." wisperte er leise. Seinem Gesicht sah man den Kummer und die Schuldgefühle nur allzu deutlich an, Ein schlechtes Gewissen plagte ihn. Er hatte seine Familie so vernachlässigt und so wenig Zeit für seine schwangere Frau und seine beiden Töchter gehabt in letzter Zeit. Er konnte es kaum noch mitansehen wie Arwen das alles scheinbar ganz ruhig ertrug. Er wusste, dass das nicht der Fall war und dass sie ihn gerade jetzt gerne um sich hätte.

„Hallo." Arwen kam zu ihm und strich ihm über die Wange.

Sanft nahm er auch Arwen in den Arm. „Wo ist Melyanna?"

„Sie liegt auf ihrem Bett und liest." Sie strich die Haare zurück und sah ihn ernst an. „Ich mache mir Sorgen um sie."

Aragorn sah sie sorgenvoll an und ließ die zappelnde Gilwen wieder runter, die daraufhin sofort zu ihrer Schwester rannte, um ihr zu verkünden, dass der Papa wieder da war.

Aragorn herzte Arwen derweil sanft und legte seine Hand fast zögerlich auf ihren Bauch, wo er sofort die Bewegungen seines Kindes spüren konnte.

Er hörte Arwen aufseufzen und leise schluchzen und drückte sie an sich.

„Es tut mir leid, Liebstes." Flüsterte er an ihrem Ohr. „Ich mache es wieder gut, ich verspreche es dir."

Sie sah zu ihm auf und gab ihm einen sanften Kuss, legte ihre Hand über seine um sie dort nur noch einen Moment festzuhalten.

„Ich weiß mein Schatz, du bist nun da und das zählt."

Er lächelte dankbar. Ohne sie würde er das niemals schaffen. Sie war sein Fels in der Brandung, den er brauchte, um zu überleben. Genauso seine Kinder.

Gilwen kam wieder angelaufen, gefolgt von einer zögerlichen Melyanna. Aragorn so sofort sah wie blass seine Älteste war und wie sorgenvoll sie ihn ansah.

„Komm her, meine Große."

Langsam kam sie zu ihm und er drückte sein Mädchen an sich, strich durch ihr Haar und gab ihr einen Kuss.

„Es ist alles gut, Maus, ich bin da."

Er spürte ein Nicken an seiner Brust und die heißen Kindertränen, die sein Hemd durchnässten.

Arwen strich Melyanna auch durchs Haar und Gilwen drückte ihre große Schwester liebevoll.

Die Königin lächelte schon etwas zufriedener und war nun auch wesentlich ruhiger, als zu Beginn des Tages.

„Kommt, wir baden alle zusammen und dann machen wir es uns gemütlich."

Und der König wusste, dass das keine Bitte, sondern ein Befehl war, den er nur allzu gerne befolgte.

………………………………………………………………………………………..

Elrond hatte Luvaniel angesehen, nachdem Aragorn gegangen war und hatte mal tief aufgeseufzt.

 „Seufz nicht so. Du warst auch mal ein junger Vater." Kicherte Luvaniel schmunzelnd.

 „Deshalb verstehe ich ihn auch so gut." Nickte Elrond.

 „Ich weiß, ich weiß." Sie drückte seine Hand.

Er legte seinen Arm um sie.

„Du solltest noch etwas ruhen, Melisse." Flüsterte er zärtlich an ihrem Ohr und sah sie an.

Sie nickte. Sie wusste genau, was er meinte, aber in ihr brannte das Verlangen ihren Sohn endlich zu sehen.

„Du hast ja recht." Seufzte sie und Elrond nahm sie mit sich in seine kleinen Gemächer, die Arwen ihm liebevoll eingerichtet hatte.

………………………………………………………………………………………..

Lilain lächelte und sah Gellwen an, die auf den blauen Stein auf Legolas Nachttisch deutete.

„Aber das ist doch..." rief sie überrascht als sie dasLeuchten des Stein sah, die wellenartigen Bewegungen.

Sie nahm ihr Beutelchen raus und nahm die drei Steine in die Hand, fügte auch den blauen Stein, den Gellwen in die Hand genommen hatte hinzu.

Alle vier Steine leuchteten hell in ihren Farben auf.

„Was, bei Elbereth, ist das?" fragte Legolas.

Lilain sah ihn an und wollte ihm gerade antworten, als ihr kalt und gleichzeitig schwarz vor Augen wurde und sie kippte.

Legolas reagierte schnell und hielt Lilain fest. Das erschreckte ihn sehr. Was hatte sie denn jetzt nur? Sein Herz raste, Panik schnürte ihm die Kehle zu und nahm ihm die Fähigkeit auch nur ein Wort zu sagen. Er wollte sie nicht verlieren. Das würde er nicht überleben.

Erschrocken riss Lilain die Augen wieder auf, schloss ihre Hand um die Steine.

„Lilain, was ist los?" fragte er besorgt und doch sichtlich erleichtert, dass sie nur bewusstlos gewesen war.

Sie sah ihn an. „Wir brauchen den letzten Stein." Murmelte sie leise. „So kann ich den anderen helfen."

Legolas sah sie an, dann die Steine, da wurde etwas in seiner Erinnerung wach.

„Dieser grüne Stein..." wisperte er leise. „Meine Mutter trug so einen Stein immer an einer Kette."

 „Es ist der deiner Mutter. Sie ist hier." Meinte sie leise und sah ihn an.

Sie merkte, wie das Legolas Züge erneut aufleben ließ.

„Meine Mutter..." fragte er fast ungläubig „Sie lebt wirklich? Und es geht ihr gut??"

Lilain lächelte und nickte. „Ja, mein Schatz."

Er sah sie an. „Wo ist sie?" fragte er leise.

Das alles rief so viele Erinnerungen wach. Er hatte sie so lange nicht gesehen. Dabei war sie der einzige Mensch, der ihm Achtung und Liebe entgegengebracht hatte. Es gab noch ein paar wenige andere. Aber nicht derjenige, von dem er es sich gewünscht hatte. Von seinem Vater. Er konnte nicht abstreiten, dass er für einen Elben sehr aufgewühlt war.

Seine Mutter war da und sie lebte. Das war mehr als er sich jemals zu träumen und hoffen erlaubt hätte. Es überwältigte ihn sehr.

Lilain strich sanft über seine Wange. „Sie ist sicher bei Elrond. Sie war etwas erschöpft von der Reise und wollte sich etwas ausruhen."

Etwas irritiert sah er sie an. „Bei Elrond?"

Unweigerlich drängte sich ihm ein Gedanke auf.

……………………………………………………………………….

Trotz aller Bemühungen gelang es Luvaniel nicht ruhig zu bleiben. Sie hatte sich auf Elronds Geheiß etwas hingelegt. Aber sie fand die nötige Ruhe nicht. Sie wusste ihren Sohn in unmittelbarer Nähe und der Gedanke ihm so nah und doch noch so fern zu sein, machte sie einfach wahnsinnig. Sie sah Elrond an.

„Ich muss ihn sehen. Ich muss ihn einfach sehen. So halte ich das nicht mehr aus. Ich habe meinen Sohn so lange Jahre nicht gesehen. Beinahe sein ganzes Leben nicht. Ich will wissen, wie er aussieht, wie es ihm geht, was aus ihm geworden ist. Ich will ihn in den Arm nehmen und festhalten. Ich will einfach nur endlich das Gefühl haben, dass ich das alles nicht nur träume."

Elrond lächelte. Er konnte sie verstehen, seine Liebste. „Geh zu ihm, mein Engel. Er wird dich sicher auch sehn wollen."

Luvaniel nickte und sah ihn an. „Ich...willst du mitkommen?"

Er lächelte sanft. „Ich werde dich begleiten, aber ich will dich lieber zuerst mit ihm alleine lassen, meine Liebste. Ich denke, es ist für den Anfang das Beste."

Sie nickte zustimmend. „Ja, du hast wohl Recht, ich möchte ihn damit nicht überfahren."

Elrond nahm ihre Hand. „Komm."

Er führte sie zu den Gemächern, die seines Wissens nach Legolas waren.

„Das Zimmer müsste es sein." Meinte er und sah Luvaniel an.

Sie holte tief Luft und drückte Elrond noch einen Kuss auf den Mund, dann klopfte sie an die Zimmertür.

Legolas sah unweigerlich auf, als er das Klopfen hörte und sah Lilain an.

Lilain lächelte. „Gellwen, öffnest du die Tür?" bat sie das kleine Mädchen.

„Jaha!" Gellwen sauste zur großen Tür und machte die mal auf. „Hallo."

Luvaniel sah das kleine Mädchen lächelnd an. „Hallo kleine Lady. Ich würde gerne zu Legolas, ist er da?"

Gellwen nickte. „Jaha, was willst du denn von Legolas?"

Sie lächelte vergnügt, was ein aufgewecktes kleines Mädchen. „Ich bin seine Mama und ich würde ihn sehr, sehr gerne sehen." Meinte sie. „Würdest du ihn denn fragen, ob er mich sehen will?"

Gellwen nickte nochmal. „Mach ich."

Sie sauste zurück zu Legolas ans Bett. „Duhu, deine Mama ist da, sie will dich sehen. Willst du sie auch sehen?"

Legolas sah die kleine Maus an. „Ja, das will ich." Meinte er lächelnd.

Gellwen machte Luvaniel auf und ließ sie eintreten.

Legolas stockte der Atem, als er seine Mutter sah. Sie war schöner denn je, aber genauso wie er sie in Erinnerung hatte, nur ohne den traurigen Ausdruck in ihren Augen. Ihr langes blondes Haar, ihre strahlenden blauen Augen, die einen glücklichen Glanz hatten und das weiße wunderschöne Kleid.

Lilain gab ihm einen Kuss. „Wir lassen euch etwas alleine mein Schatz. Wir sind draußen." Er nickte und verlangte ihr noch einen Kuss ab.

Lilain lächelte, nahm dann Gellwens Hand und ging mit ihr nach draußen, wo sie auf Elrond traf.

Luvaniel kam zu Legolas ans Bett, setzte sich neben ihn. „Hallo Legolas." Meinte sie leise.

Legolas sah sie fasziniert an. „Hallo."

Er war etwas sprachlos.

Luvaniel streckte die Hand nach ihrem Sohn aus und nahm ihn dann in ihre Arme. Spürte, wie ihr Junge sich an sie drückte. Sie küsste ihn sanft aufs Haar. Das war alles so lange her.

Ende Kapitel 28