Hallo ihr Lieben! Fürs Erste hat die Wartezeit ein Ende, hier kommt das nächste Kapitel!

Wir freuen uns über eure Reviews und vielen, vielen Dank für die lieben und netten Reviews zum letzten Kapitel! Es spornt zum Schreiben an und zeigt uns, dass euch gefällt, was wir hier zusammen schreiben. J

Die Abneigung für eine gewisse blond Elbe sollte hier nun auch zum Ausdruck kommen. lach

Genug der langen Vorrede, viel Spaß beim Lesen!!

Kapitel 35

Lilain spürte keinen Schmerz und keine Müdigkeit. Die Steine hatten ihren Weg zu ihr gefunden, umgaben sie wie einen Kreis, leuchteten auf und schützten sie.

Galadriel versuchte sie mit ihrem Schwert zu treffen, sie irgendwie zu verletzen, doch es war vergebens. Sie versuchte nach den Steinen zu greifen, aber die Elemente der Steine ließen dies nicht zu.

„Genug!"

Lilains Stimme klang kühl und frostig. Die fünf Steine hielten um sie herum an.

„Ich werde dem nun ein Ende bereiten. Du sollst bestraft werden, für all deine grausamen Taten! Du hast Mittelerde zu einem großen Schlachtfeld gemacht und das aus reiner Habsucht und Machtgier. Und du hast das Leben vieler Menschen, Elben und Zwerge zerstört. Diese Ungerechtigkeit soll nicht ungesühnt bleiben."

Galadriel hatte Lilain genau im Auge. Es machte sie etwas nervös, dass die Steine sich nicht mehr bewegten und dieses Miststück so ruhig war.

Dann leuchteten die fünf Steine in ihrem Farben hell auf. Der rote, grüne und blaue Stein verschmolzen zu einem, drangen in Lilains Brust und ihr Körper leuchtete für einen Moment auf.

Der schwarze Stein lag in Lilains linker Handfläche und der weiße Stein in ihrer rechten.

„Anfang und Ende, Tod und neues Leben."

Die beiden Steine glitten durch Lilains Handflächen in ihrem Körper. Sie schloss ihre Augen und weißes, gleißendes Licht umgab sie.

Galadriel ließ ihr Schwert fallen, sie musste die Hände vor die Augen heben, dieses Licht konnte sie nicht ertragen, es traf sie bis tief in die Seele.

Als Lilain ihre Augen öffnete, waren sie ganz weiß, so wie das helle Licht.

„Drachensteine, zeigt eure unendliche Macht! Bestraft sie für ihr kriegerisches Handeln und für all die Ungerechtigkeit, die sie über das Land hat walten lassen!"

Das gleißende weiße Licht schoss überall umher, hüllte Galadriel ein, die laut aufschrie.

Als der Kampf begonnen hatte, hatte sich der kleine Schrecken der Berge in einer Ecke des Zimmers zusammengekauert um nur ja nicht  in den Kampf hingezogen zu werden. Als nun das Licht die beiden einhüllte, fühlte er sich seltsam benommen. Er hatte den Boden unter den Füßen verloren und schwebte in der Luft. Ein unglaubliches Gefühl der Leichtigkeit überkam ihn. Er fühlte sich seltsam anders. Ganz so als wäre er neu geboren worden. Das Licht trug ihn weit hinaus aus dem Palast und ließ ihn sanft auf der Spitze einer Blume nieder.

Moment mal.

Auf der Spitze einer Blume?

Er sah an sich hinunter.

Herrje, was war denn mit ihm passiert?

Er hatte ja Flügel

Er war ein Schmetterling.

Mit großen gelben Flügeln und Fühlern und allem, was dazu gehört.

Ein Windhauch erfasste ihn und getragen von einer Welle des Glücks, entflog er glücklich seinem Gefängis.

Legolas musste sich an der Wand festhalten, genau wie Hargasch. Die Festung von Angmar bebte, schlimmer als vorher.

Dieses Mal war es weißes, gleißendes Licht, dass die Festung durchdrang, durch alle Fenster schoss, so dass es für ganz Mittelerde sichtbar war.

„Was ist das????" schrie Hargasch über den tosenden Lärm hinweg, der wie von einem Sturm zu kommen schien.

Legolas hielt sich die Hand vor Augen.

„Das Licht scheint die Festung zu säubern!" rief er Hargasch zu.

Plötzlich hörten beide einen markerschütternden Schrei. Kurz darauf drangen auch die Schreie der Uruks an ihre Ohren.

„Kommt, Hargasch, wir müssen hier raus. Ich glaube nicht, dass die Festung, dem lange standhalten wird!"

Legolas schaffte sich, gefolgt von dem Zwerg, an der Wand entlang zur Wendeltreppe, über die das helle Licht, der helle weiße Sturm, genauso stark tobte. Sie kämpften sich durch schreienden, wie kleine Kinder wimmernde

Uruks.

„Das ist das Licht."

Hargasch sah Legolas an. Dieser nickte.

„Uns kann es nichts anhaben, uns schützt es. Kommt, Herr Zwerg, wir müssen uns beeilen!"

Sie rannten weiter nach unten, durch den abzweigenden Gang und zum großen Haupttor der Festung. Dieses öffnete sich für sie beide und sie rannten hindurch, als die Uruks ihnen nachstürmen wollten, in die Freiheit, schloss sich das Tor hinter ihnen wieder.

Legolas und Hargasch rannten noch ein gutes Stück bis zu dem kleinen Wäldchen. Dann blieb der Elbe stehn und drehte sich um, sah zur Festung.

„Bei Eru..." murmelte er leise.

Das Bild, dass sich ihnen bot war mindestens so beeindruckend wie Saurons Ende es gewesen war.

Aus allen Fenstern und Öffnungen der Festung schoss weißes Licht, ein Lichtsturm tobte durch die Festung, hüllte sie vollends ein.

Die Erde unter Legolas Füßen bebte, so schlimm wie er es noch nie erlebt hatte.

Hargasch beobachtete das Schauspiel fassungslos.

Sie gingen beide in Deckung, als die ersten Steinbrocken herab brachen.

Aragorn und Elrond waren auf den kleinen Balkon des weißen Palasts gerannt, als Luvaniel nach ihnen gerufen hatte.

Sie hatte ihre Arme um sich geschlungen.

„Seht!" meinte sie.

Sie konnte das Licht sehen, das von der Festung von Angmar hell in den Himmel empor ragte und das Beben der Erde erreichte nun auch Minas Tirith.

„Galadriel wird gerichtet für ihre Sünden."

Elrond sah Luvaniel an. Er wusste, dass es auch ein Stück weit Gerechtigkeit für sie beide und Legolas war. Er legte seinen Arm um sie.

Sie erwiderte seinen Blick und sah wieder zu dem weißen Licht.

„Bei Eru, die Festung stürzt zusammen!" meinte Aragorn.

Éowyn und Faramir waren umgeben von weißen Licht.

„Was....was ist das Faramir??"

„Ich habe keine Ahnung."

Gerade als sie sich umsehen wollte, wurden sie beide auseinander gerissen.

„Éowyn!"

„Faramir!"

Im nächsten Moment wurden sie beide in ihre Körper zurück gezogen und sie schlugen beide zur gleichen Zeit die Augen auf.

„Sie sind wach!" rief das Kammermädchen, das über sie beide gewacht hatte. Sofort kamen zwei Heilerinnen zu ihnen.

„Ein Wunder!" lachte die eine und sie untersuchten Faramir und Éowyn erst einmal.

Éowyn sah Faramir an und dieser lächelte.

„Was war das bloß gewesen?" fragte sie ihn.

Er zuckte mit den Schultern.

„Ich habe keine Ahnung, aber es hat uns gerettet."

Sie nickte.

„Ja, das ist wahr."

„Ruht Euch aus!" meinte die Heilerin.

„Ihr müsst euch noch etwas schonen und neue Kräfte sammeln."

Die beiden nickten. Im selben Moment erschütterte ein weiteres Beben die Erde.

Legolas und Hargasch konnten nicht sehr viel tun. Nur zusehen, wie die Festung

in sich zusammen stürzte und dafür sorgen, dass sie nicht von den Steinbrocken getroffen wurden.

„Wo ist Lilain?!" murmelte Legolas.

Sie und Galadriel waren verschwunden und er hatte keine Ahnung wohin. Lilain hatte so seltsam verändert ausgesehen und langsam machte ihm das Angst. Er hatte Angst, sie nicht wieder zu sehn. Er versuchte den Gedanken zu verdrängen.

„Legolas, schaut da!" rief Hargasch ihm über das sturmartige Heulen hinweg zu.

Legolas sah auf, in den hellen Lichtsturm, der die Festung zum Einstürzen brachte.

„Lilain." Flüsterte er.

Dort wo sich der Lichtsturm lichtete, sah er Lilain und Galadriel auftauchen. Lilain wirkte gespenstig auf ihn.

Im selben Moment, als er ihren Namen rufen wollte, schoss das helle Licht durch Galadriels Körper und sie löste sich in Lichtfetzen auf.

Im nächsten Moment begann der Sturm wieder heftiger zu toben, Lilains Augen wurden wieder grün und ihr Körper fiel, fiel mit den Trümmern der Festung.

Legolas Augen weiteten sich.

„Nein! Lilain!" schrie er.

Er rannte durch den aufgewirbelten Staub zu den Ruinen der Festung von Angmar. Das weiße Licht war langsam verblasst und von der einst so großen und stolzen Festung war nicht mehr übrig, als eine riesige Ruine.

„Lilain!" rief er wieder und kletterte auf die Trümmer.

Hargasch folgte ihm sofort und begann ihm zu helfen, die Steine beiseite zu graben, so gut es ging.

„Da!" meinte Legolas plötzlich.

Hargasch packte einen großen Stein mit an. Sie gruben Lilains leblosen Körper aus.

„Ihr Atem ist schwach. Sie ist schwerverletzt. Lilain, kannst du mich hören?!"

Vorsichtig hob Legolas sie aus den Trümmern.

„Legolas!"

„Legolas, hörst du mich, so antworte doch!"

Doch er gab keine Antwort, hatte sich über ihren leblosen, verletzten Körper gebeugt.

Erst da bemerkte Lilain, dass sie, gehüllt in gleißendes Licht und in einem weißen Kleid ohne jede Wunden, über den beiden schwebte.

„Nein." Flüsterte sie verzweifelt.

„Legolas!"

Doch er hörte sie nicht, konnte sie nicht hören.

Sie sah, wie er ihren Körper an sich drückte. Sie sah die Tränen, die über seine Wangen liefen.

Tränen waren bei Elben etwas ganz seltenes. Und er vergoss diese kostbaren Tränen nur für sie.

Sie streckte die Hand nach ihm aus und für einen Moment war es, als spürte er die Berührung.

Dann erhob er sich mit ihrem Körper auf dem Arm und rief nach Gwaihir.

„Bringt uns bitte zurück nach Minas Tirith." Bat er den Fürst der Adler leise.

Lilain sah ihnen nach, sah wie sich Gwaihir in die Lüfte erhob und Richtung Minas Tirith flog.

Sie sah zum Himmel auf.

„Was soll das? Warum bin ich hier gefangen? Warum habe ich meinen Körper verlassen?" Schrie sie.

„Weil du die Hüterin bist." Er tönte eine tiefe ruhige Stimme.

Ende Kapitel 35