Ja, endlich hört ihr mal wieder was von uns, es hat ein Weilchen gedauert, dieses Kapitel fertig zu stellen!
Es kann auch gut sein, dass es bis zum nächsten Kapitel etwas dauert, denn das Semester nähert sich seinem Ende und die Klausuren stehen bei uns vor der Tür. J
Wir wünschen viel Spaß beim Lesen!
Kapitel 36 „Weil ich die Hüterin bin???? Wer spricht da??"Sie sah sich um, sie sah nur die Ruine und das Wäldchen.
„Du schaust nicht mit den richtigen Augen. Schließ deine Augen und versuch es noch mal."
Lilain zögerte einen Moment und schloss dann die Augen. Was hatte sie schon für eine Wahl.
Als sie ihre Augen wieder öffnete, stand sie in einem weißen Säulengang.
„Aber wie..."
„Folge dem Gang und du wirst es erfahren, Hüterin."
Lilain ging langsam den langen, hellen Gang hinunter, sah sich dabei immer wieder um. Es war einfach unglaublich, was hier gerade mit ihr passierte.
Am Ende des Ganges war eine große Tür, die sich vor ihr öffnete, als sie die Schwelle erreichte.
Sie betrat einen großen weißen Saal. An den Seiten standen Sessel und in der Mitte ein etwas erhobener. Auf ihm saß ein Mann, an den Seiten Männer und Frauen. Sie
lächelten ihr aufmunternd zu und Lilain trat näher.
„Willkommen im Kreis der Hüter, Lilain."
„Im Kreis der Hüter? Soll das bedeuten...ihr seid auch alle Hüter der Drachensteine? Und wo sind die Steine nun? Weshalb habe ich meinen Körper verlassen? Was ist da geschehen?"
„Langsam, Lilain. Ich weiß, du hast viele Fragen und wir werden sie dir beantworten. Setz dich doch." Er wies auf den nächsten freien Sessel in der Reihe.
„Danke nein, ich stehe sehr gut und ich hätte gerne ein paar Antworten."
Langsam wurde sie ungeduldig. Sie wollte wissen was hier los war, was das alles zu bedeuten hatte.
Sie sah sich im Kreis der Hüter um.
„Bitte...ich möchte endlich wissen, was hier los ist."
Eine der Hüterinnen, die an der Seite saß, erhob sich.
„Alle, die du hier siehst waren einst die Hüterinnen und Hüter der Drachensteine. Wir alle haben unsere Aufgabe erfüllt und warten hier auf die nächsten Hüter."
Der alte Mann in der Mitte nickte.
„Und du, Lilain, hast die Steine nach langer Zeit wieder vereint und für das Gute und die Gerechtigkeit eingesetzt. Die Steine befinden sich in deinem Körper, eng verbunden mit dir, bis du deinen Platz in unserer Runde antrittst."
„Und wann soll das sein?" fragte sie.
„Sofort."
Der Alte sah sie an.
„Jede und jeder von uns hat seinen Platz sofort angetreten. Du wirst hier mit uns sitzen und über die kommenden Hüter und Hüterinnen wachen. Dein Körper wird weiterleben, aber du gehörst in unseren Kreis, auf die höhere Ebene."
„Aber wie kann mein Körper ohne mich weiter leben?"
Sie dachte schmerzlich an Legolas. Sie wollte nicht hier bleiben, während ihr Körper an seiner Seite mit ihm dahin lebte. Das ging einfach nicht.
„Ich möchte zurück in meinen Körper! Sofort! Ich möchte nicht hier sitzen während ich dort unten Menschen und Elben habe, die ich liebe und mit denen ich zusammen
sein möchte!"
Ein Raunen ging durch den Kreis der Hüter.
„Lilain, es ist eine große Ehre in unserer Runde sitzen zu dürfen."
„Das ist mir absolut egal! Ich möchte zurück, ich möchte nicht, dass Legolas meinetwegen noch länger leiden muss!"
Die Hüterin, die sich vorhin erhoben hatte sah den Alten an und dann Lilain.
„Du musst wissen, die Zeit hier vergeht langsamer als die Zeit in Mittelerde."
„Was...was soll das bedeuten?!" Lilains Stimme klang belegt.
„Es sind nun schon drei Wochen vergangen seit deinem Kampf mit der weißen Hexe."
„Nein!" meinte Lilain.
Sie schüttelte den Kopf und schluchzte leise auf. Sie wollte zurück in ihren Körper, sie wollte zurück zu Legolas.
Lilain war eine Woche bewusstlos gewesen. Ihre Wunden waren versorgt worden, aber nachdem sie erwachte, war Legolas mit ihr und seinen Eltern nach Rivendell gezogen, damit Lilain dort völlig genesen konnte.
Er hatte Aragorn versprochen, dass sie, sobald es Lilain wieder völlig gut ging, zur großen Feier nach Minas Tirith zurückkehren würden. Sie würden den glücklichen Ausgang der Ereignisse feiern und die Geburt von Aragorns und Arwens Sohn Eldarion.
Aber erst ging es Legolas darum, dass Lilains Wunden heilten.
Es waren auch nach der zweiten Woche nicht mehr die Wunden, die ihm Sorgen machten, denn diese verheilten sehr gut. Es war Lilains Verhalten.
Legolas hatte das Gefühl, dass das nicht seine Lilain war. Ihre Stimme, ihre Art waren dieselbe, aber wenn er sie küsste hatte er das Gefühl, dass es nicht Lilain war, die ihn da zurückküsste.
„Was ist nur mit dir los?" fragte er sie, als er ihr das Essen gebracht hatte.
Sie sah auf und sah ihn an.
„Was soll denn sein? Es geht mir gut."
Sie lächelte und strich ihre Haare zurück.
Legolas seufzte leise. Das war die einzige Antwort, die er auf diese Frage erhielt.
„Du bist nicht mehr dieselbe wie vor deinem Kampf mit Galadriel. Wenn ich dich küsse, ich habe das Gefühl eine völlig Fremde zu küssen, nur nicht die Lilain, die ich
kennen gelernt habe."
Sie sah ihn an, mit einem völlig fremden Blick. In diesem Moment fand er nichts von Lilain in den grünen Augen.
Sie sah auf das Tablett und sah ihn dann wieder an.
„Ich verstehe dich nicht. Ich verstehe nicht, was du meinst. Ich bin doch da. Mir geht es gut."
Legolas seufzte leise und frustriert auf. Er wusste nicht, was er noch tun sollte. Sein Vater hatte ihn heute morgen zu sich gerufen und hatte ihm gesagt, dass Lilain wohl
schwanger war. Legolas war überrascht gewesen, normalerweise ging das bei Elben nicht so schnell, schon gar nicht, wenn man mit einem Menschen zusammen war.
Und Elrond hatte ihm aber auch gesagt, dass ihm aufgefallen war, dass Lilain sich mechanisch verhielt. Sie tat genau das, was man von ihr erwartete, nicht das, was sie wollte. Er war sich auch sicher, dass irgendetwas geschehen war. Aber er konnte nicht sagen, was es war.
Legolas sah Lilain an und erhob sich.
„Ich werde etwas ausreiten."
„Ich wünsche dir viel Spaß."
Die Gleichgültigkeit, die in ihrer Stimme mitschwang verletzte ihn. Das war nicht seine Lilain. Er wollte wissen, was geschehen war.
Luvaniel stand auf dem Balkon und sah Legolas wegreiten. Seufzend ging sie wieder zurück ins Zimmer.
Elrond brachte gerade Tee und Kuchen.
„Er ist weg geritten." Seufzte sie.
„Er macht sich sicher Gedanken. Er hat recht, es stimmt etwas nicht mit Lilain."
Luvaniel nickte und setzte sich.
„Sicher will er nun raus finden, was geschehen ist. Mich würde es auch interessieren." Sie sah Elrond an.
Er nickte.
„Ja, ich würde es auch wissen wollen."
Sie musste lächelten und er setzte sich neben sie.
„Ich hoffe, dass es wieder in Ordnung ist, bis wir heiraten."
Er gab ihr einen dicken Kuss.
„Ganz sicher. Wir werden ihm helfen, so gut wir können."
Doch ganz so zuversichtlich, wie er scheinen wollte, war er nicht. Ein Schatten legte sich über Elronds Gesicht. Er machte sich ernsthafte Sorgen. Um Lilain und um das Kind, das wohl unter ihrem Herzen ruhte. Er hatte Legolas noch nichts von seinem Verdacht mitgeteilt und er wollte es auch nicht tun, bevor er nicht ganz sicher war. Er wollte seinem Sohn nicht noch mehr Leid zufügen.
Ende Kapitel 36
