Prolog
Harry saß wie so oft in letzter Zeit vor seinem Fenster und schaute hinaus. Er wartete auf Eulen von seinen Freunden, die aber nicht kamen. Er wusste es, niemand hatte ihn verziehen, dass er sie wegen seiner Blödheit in Gefahr gebracht hatte. Die letzten Wochen hatte er nie durch schlafen können. Immer wieder wachte er schweißgebadet auf, er träumte andauernd von seinem Paten, als er durch den Vorhang fiel. Nur wegen ihm starben die Menschen, die ihm nahe standen.
In zwei Stunden würde er 16 werden, dann hieß es nur noch einen Monat bei seinen Verwandten aushalten. Er hoffte nur auf einen Brief von seinen Freunden, auch wenn es nur ein „wie geht's" sei, Hauptsache ein Lebenszeichen. Jeden dritten Tag schrieb er Moody, dass es ihm gut ginge. Zurzeit wurde er auch gut behandelt, er konnte machen was er wollte, aber er hatte zu nichts Lust, noch nicht einmal zu zaubern, obwohl er es ausnahmsweise durfte, er hatte nämlich die Erlaubnis vom Ministerium zu zaubern, wenn Voldemort oder seine Todesser angreifen würden. Er war müde geworden und legte sich in sein Bett. Er schlief schnell ein, schreckte aber nach ein paar Stunden aus dem Schlaf auf, er hatte mal wieder von dieser Nacht im Ministerium geträumt. Es war schrecklich. Auf einmal hörte er etwas am Fenster. Er sah zwei Eulen draußen sitzend gegen das Fenster klopfen. Der Junge stand auf und ließ sie herein fliegen. Eine hatte mal wieder den alljährlichen Brief aus Hogwarts, indem die Bücherliste draufstand. Die andere Eule kannte er nicht, er nahm ihr den Brief ab, die Eule flog nicht weg, sie schien auf eine Antwort zu warten. Er öffnete ihn und las ihn.
Lieber Harry,
du wunderst dich wahrscheinlich, dass gerade ich dir schreibe. Es ist wirklich wichtig, ich muss mit jemanden sprechen. Ich habe stundenlang überlegt und du bliebst, als einziger übrig. Ich kann dir nicht sagen wo ich zurzeit bin, da ich auf der Flucht bin. Wenn der Brief abgefangen werden sollte. Ich brauche unbedingt deine Hilfe, sonst zerbreche ich noch an meinen Schuldgefühlen. Wenn du nicht ja sagst, dann werde ich nicht mehr nach Hogwarts zurückkommen.
Draco
P.s. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag.
Harry musste den Brief noch ein paar Mal durch lesen um zu verstehen, was da stand. Von ihm aus sollte, er doch kommen. Seine „Freunde" wollten ihn ja nicht mehr, wie es aussah, vielleicht hatte er ja auch so eine Chance, mal wieder mit jemanden zu reden. Auch wenn er eigentlich sein Feind war. Er schrieb ihm schnell zurück, dass er morgen um 12 Uhr vorbeikommen sollte. Als er die Eule zurück schickte, bemerkte er erstmal, was er gerade getan hatte.
Ich habe gerade den Sohn eines bekennenden Todessers eingeladen. Scheiße! Jetzt ist es auch zu spät, Rückzug geht nicht mehr.
Harry versuchte noch einmal ein zu schlafen, was aber nicht so richtig funktionierte. Am nächsten Morgen wachte er auf und ging langsam zum Frühstück. Es war Sonntagmorgen und alle Dursleys saßen am Tisch. „Guten Morgen", sagte Harry, erwartete aber keinen Guten Morgen von den dreien. Er setzte sich hin und machte sich etwas zu essen. „Ihr habt doch nichts dagegen, wenn heute jemand aus der Schule vorbeikommt?"„Einer aus deiner schrecklichen Schule, Vater, du darfst ihm das nicht erlauben. Du weißt doch, was das für Typen das sind.", sagte Dudley. „Du hast recht, Dudley, aber wisst ihr, ich muss unbedingt heute noch schreiben, dass es mir nicht so gut hier geht.", sagte Harry. „Ist ja schon gut, er darf kommen. Und schreib bloß, dass es dir gut geht, ich will nicht noch mehr von deinen Leuten in meinem Haus haben.", willigte Onkel Vernon genervt ein. „Geht doch! Er müsste um 12 Uhr kommen. Also in zwei Stunden."Er aß schnell auf, weil er noch sein Zimmer aufräumen wollte. Er hatte keine Lust, dass Malfoy sich über sein unordentliches Zimmer Lustig macht.
Nach 1 ½ Stunden war er fertig, er ließ sich aufs Bett fallen. Er wusste gar nicht dass es so unordentlich war. Er dachte schon er würde nie fertig werden. Er machte für eine kurze Zeit die Augen zu, als es an der Tür schellte. Er schreckte hoch und lief schnell zur Tür. Die Dursleys machten gar keine Anstalten, die Tür zu öffnen, da sie wussten, wer es war und sie ihn nicht so schnell vor die Augen treten wollten. Nun stand er vor der Tür und öffnete sie und dort stand er. Ungewohnt mit nicht gegelten Haaren, aber immer noch das gleiche blond. Kein egoistisches Grinsen wie noch vor einem Monat im Hogwarts express. Sondern eher ein bedrücktes. „Hi Potter, danke dass du Zeit für mich hast."„Hi Malfoy, komm erst einmal herein. Willst du gleich hier einziehen, oder warum hast du deine ganzen Sachen mit. Also ich würde es dir nicht raten."„Keine Angst. Ich bin nur auf der durch reise. Ich habe es dir ja geschrieben. Warum erzähle ich dir gleich."Malfoy schleppte seine Sachen hinein, darunter ein Riesen Koffer und ein Rucksack. „Moment mal. Du schleppst dich ja damit noch zu Tode. Locomotor Koffer."Der Koffer schwebte nun, Malfoy staunte nicht schlecht. „Also ich dachte immer, dass wir in unserem Jahrgang noch nicht zaubern dürfen." „Ihr dürft es ja auch nicht. Ich habe eine extra Erlaubnis." Malfoy schaute ihn fragend an. „Das ist eine lange Geschichte. Lass uns lieber nach oben gehen."Harry ließ den Koffer in sein Zimmer schweben, während ihm Malfoy mit seinem Rucksack hinter her dackelte. Harry ließ den Koffer an einer Seite des Zimmers nieder und bot Malfoy einen Platz auf seinem Bett an. „Also warum bist du hier, jetzt mal ganz ehrlich."„Das habe ich dir doch geschrieben, ich muss mit jemanden reden. Also es ist so, setzt dich besser hin, es könnte sein, dass es länger dauert und dass es dich umhaut."
