Kapitel 3: Selbstvorwürfe, Kopfschmerzen und Entschlüsse

Schon vor Sonnenaufgang wachte Lania auf. Zuerst blieb sie einige Augenblicke, wo sie war, bis die Erinnerungen des gestrigen Tages sie einholten. Schnell sprang das Mädchen auf die Beine und ging ins Schlafzimmer. Dort zog sie sich frische Sachen an, die aus einer schwarzen Hose, einem schwarzen Hemd und aus schwarzen Stiefeln bestanden. Den Kragen des Hemdes wollte sie erst hoch stehen lassen, doch sie erinnerte sich nur zu gut, wie ihre Mutter das immer gestört hatte, also machte sie den Kragen richtig und wickelte sich die dunkelrote, breite Stoffschärpe, an dem sie die beiden Langdolche befestigte, um die Taille. Nun sah sie eher aus wie eine Piratin als eine Kopfgeldjägerin, aber so lief sie immer herum.

Sie wollte gleich zur Arztpraxis laufen, aber als sie durch die Küche nach draußen eilen wollte, erinnerte sie sich daran, dass sie vergessen hatte ihre Haare zu kämmen. Schnell rannte sie wieder hinauf ins Schlafzimmer, kämmte ihre Haare und band sie zu einem Pferdeschwanz. Ein Blick aus dem Fenster ließ sie wieder auf dem Weg zur Haustür inne halten. Es war noch zu früh, Doktor Jos, seine Schwester und die Patienten schliefen noch alle. Also setzte sich Lania erst einmal in die Küche an den Esstisch und überlegte. Allerdings kam sie nicht weit, denn sie konnte ihre Gedanken nicht richtig ordnen. Seufzend schritt sie in die Kochecke und machte sich Frühstück.

Während sie aß, überhäufte sie sich selbst immer wieder mit Selbstvorwürfen. Ihre Gedanken kreisten immer wieder um das Thema, was gewesen wäre, wenn sie am Vortag nicht in die Stadt gefahren wäre, wenn sie früher nach Hause gekommen wäre oder nie damit angefangen hätte als Kopfgeldjägerin zu arbeiten. Lania verging mehr und mehr der Appetit und schließlich schob sie ihren Teller von sich.

Nach nicht einmal einer Minute stand sie auf und dachte kurz daran, doch jetzt schon zu gehen, auch wenn sie damit alle im Haus des Arztes wecken würde. „Das geht nicht. Damit würde ich Mutter wecken und sie braucht doch Ruhe!", langsam verzweifelte Sarinas Tochter. Den Tränen nahe ging Lania zur Verbindungstür in die Schmiede, um dort Ordnung zu machen und sich somit gleich von ihren Sorgen abzulenken.

Bis eine Stunde nach Sonnenaufgang arbeitete das Mädchen in den verkohlten Resten der Schmiede. Sie räumte die Überreste der Deckenbalken fort und suchte dann alles durch, ob noch irgendwo etwas lag, was man noch irgendwie verwenden konnte. Sie fand nur die Metallstücke der Werkzeuge, das Holz war natürlich verbrannt. Nachdem Lania alle Überbleibsel der Werkzeuge aus dem verbrannten Anbau in die Küche gebracht hatte, warf sie mal wieder einen Blick aus dem Fenster und dann auf die Uhr an der Küchenwand. Erleichtert atmete sie auf, endlich konnte sie in die Praxis zu ihrer Mutter gehen.

Bevor Lania zu Doktor Jos' Haus, in dem sich auch seine Praxis befand, lief, eilte sie in die Kochecke, um sich am Waschbecken erst noch einmal zu waschen. Sie hatte überall Rußflecken im Gesicht und sah eher aus danach aus als wäre sie gerade der Hölle entsprungen, besonders wegen der schwarzen Kleidung und ihren dunkelroten Haaren, die sich über ihren Rücken lockten.

Schließlich befand das Mädchen, sie wäre sauber genug und machte sich schnellen Schrittes auf den Weg. Es war ein nebliger Morgen und es roch nach Regen. „Ich muss zu sehen, dass das Dach der Schmiede schnell ersetzt wird, damit ich richtig sauber machen kann. Wenn es jetzt wieder regnet, wird aus dem Ruß überall eine eklige, klebrige Masse und ich brauche ewig, bis ich alles sauber kriege!", dachte Lania mit zum Himmel erhobenen Blick. Dann wandten sich ihre Sorgen vom Wetter zu ihrer Mutter zurück und unbewusst beschleunigte sie ihre Schritte.

Bei Doktor Jos wurde sie davon in Kenntnis gesetzt, dass sich nichts neues ergeben hatte. Allerdings wurde ihr nun erlaubt sich ans Bett ihrer Mutter zu setzen, aber nur unter der Bedingung, dass sie sich still verhielt und niemanden störte. Bis zum Abend schlief Sarina durch. Das Erste, was sie sah, war das besorgte Gesicht ihrer Tochter. Diese war froh ihre Mutter bei Bewusstsein zu sehen, holte schnell den Arzt und nachdem dieser die kranke Frau untersucht hatte, erlaubte er Lania noch ein paar Minuten zu bleiben. Zur Abendbrotszeit müsste sie allerdings nach Hause gehen.

„Wie geht es dir, Mutter?", erkundigte sich das Mädchen und lächelte ihrer Mutter erleichtert zu. Diese erklärte, dass es ihr gut ginge, aber es klang nicht sehr überzeugend. „Es tut mir leid, Kind! Hätte ich auf dich gehört, wäre das Feuer nicht ausgebrochen! Ich bin einfach in die Schmiede gegangen, habe den Ofen angeworfen und wollte die Bestellung der Hufeisen bearbeiten. Plötzlich musste ich schrecklich husten und ich verlor vor Überraschung das Gleichgewicht. Dabei lies ich ein glühendes Eisen auf den Holzstapel in der Zimmerecke fallen. Das Feuer breitete sich schnell aus und ich konnte es nicht schnell genug löschen. Als ich dies erkannte, brannten bereits die Deckenbalken. Den Rest kannst du dir wahrscheinlich denken!", gestand Sarina und blickte ihre Tochter um Vergebung heischend an. Lania nickte und meinte ohne zu zögern: „Du musst die keine Vorwürfe machen! Wäre ich zu Hause geblieben, wäre das alles nicht passiert! Ich habe verantwortungslos gehandelt."

Sarina hatte die Schuldgefühle ihrer Tochter mit ihrem Geständnis unbewusst verstärkt. Die Mutter wollte ihrer Tochter gerade widersprachen, aber Doktor Jos kam in genau diesem Augenblick herein und schickte Lania nach Hause. Diese nickte bedrückt, wünschte ihrer Mutter eine gute Nacht, verabschiedete sich vom Arzt und ging dann langsam die Dorfstraße entlang zum Haus ihrer Mutter. Sie bemerkte den leichten Regen gar nicht, der gegen Mittag eingesetzt hatte.

Der Abend verlief ähnlich wie der vorige, ebenso wie der frühe Morgen. As sie diesen Morgen allerdings in der Arztpraxis ankam, lag ihre Mutter bereits wach im Bett und wartete auf sie. Den Vormittag verbrachten die beiden damit, dass Lania ihrer Mutter die Schäden beschrieb und Sarina ihr anschließend erklärte welche Schmiedeaufträge noch ausstanden.

Um die Mittagszeit kam wieder Doktor Jos herein. Er lächelte nachsichtig, blieb aber hartnäckig: „Lania, du musst jetzt gehen! Deine Mutter muss sich ausruhen und du hast sicher auch noch einige Arbeit, die im Haus auf dich wartet!"Bevor das Mädchen allerdings die Praxis verlassen konnte, hielt er sie auf. Sie stand direkt vor der Eingangstür und blickte ihn überrascht an; sie hatte nicht damit gerechnet, dass er noch etwas wollte. Jos musste ihr aber unbedingt etwas erzählen, was die Gesundheit von Sarina anging: „Ich wollte mit dir noch mal über deine Mutter sprechen! Ich muss dir sagen, dass sie..." Er unterbrach sich und dem Mädchen war anzusehen, dass sie ihn deswegen am liebsten den Hals umgedreht hätte. Sie hatte eine schreckliche Befürchtung und stand deswegen riesen Ängste aus. Dann fuhr der Arzt endlich fort: „Sie wird wieder gesund!"

Lania war zum Heulen zu Mute, so freute sie sich. Unglaubliche Erleichterung stieg in ihr hoch und sie fiel Doktor Jos um den Hals, sie erwürgte ihn bald. Nach einigen Sekunden löste sie sich von ihm und blickte ihn nun böse an: „Musstest du mir so einen Schreck einjagen?! Ich wäre fast gestorben vor Angst!"Der Arzt lachte sie an. Ihm hatte dieser Streich Spaß gemacht. Die Dörfler wussten alle, dass er einen seltsamen Humor besaß, aber er war ein guter Arzt und alle mochten ihn.

„Geh endlich nach Hause und schlaf ein wenig! Du siehst furchtbar aus und brauchst Ruhe, wenn du nicht bald im Bett neben deiner Mutter liegen willst! Du nimmst zu wenig Rücksicht auf deinen Körper!", grinste der Doktor und schob das Mädchen aus der Tür hinaus auf die Straße. Lania nickte und lief lächelnd nach Hause.

Dort legte sie sich aber nicht schlafen. Zuerst erledigte sie die Hausarbeiten und dann machte sie sich wieder daran die Schmiede in Ordnung zu bringen. Der Schreiner hatte irgendwann die Bretter für das neue Dach geliefert, die nun an das Haus gelehnt darauf warteten, dass man sie auf dem Anbau anbrachte. Ohne Hilfe begann das Mädchen das Dach zu erneuern. Die Dachbalken brachte sie mit Hilfe von Flaschenzügen an, dann holte sie die Bretter herein, denn es war bereits zu spät, um noch mehr zu machen.

Erschöpft ging Lania in ihr Wohnzimmer und griff nach der Flasche auf der kleinen Anrichte. In der Flasche war Brandy, den sie mal von einer ihrer Fahrten mitgebracht hatte. Lania war nach feiern zu Mute, immerhin würde ihre Mutter wieder gesund. Sie achtete nicht darauf wie viel sie trank, diesmal vergaß se ihre Grenzen, denn sie war nicht sehr trinkfest, da sie nur selten Alkohol trank. Irgendwann war die Flasche alle und Lania so müde, dass das Mädchen einschlief, wo es war. Die leere Brandy-flasche rollte über den Fußboden, da die sechzehnjährige Kopfgeldjägerin nicht mehr die Kraft hatte die Flasche länger in der Hand zu halten. Sie selbst lag auf dem Sofa ausgestreckt, mit einem erleichterten Lächeln auf den Lippen.

Am nächsten Morgen verblasste das Lächeln recht schnell. Lania war wach, wagte aber nicht die Augen zu öffnen. Ihr Kopf schmerzte fürchterlich und das helle Sonnenlicht, das bereits durch das Fenster herein auf ihr Gesicht fiel, verschlimmerte die Qualen schon so. Das Mädchen hatte verschlafen, es war bereits weit nach Mittag und ihre Mutter lag im Krankenbett und rätselte, warum ihre Tochter nicht kam. Sorgen plagten sie schon seit einiger Zeit.

Das sechszehnjährige Mädchen hatte sich gerade dazu durchgerungen die Augen zu öffnen, als sie die, in ihren Ohren schrecklich laute, Stimme des Dorarztes hörte: „Guten Tag, Lania! Wie ich sehe leidest du nicht unter irgend einer schlimmen Krankheit sondern einfach nur an einem Kater, den diese Flasche Brandy vermutlich zu verschulden hat! Doktor Jos hörte sich ziemlich amüsiert an, was in ihrem jetzigen Zustand Lania wie ein Verbrechen vorkam. Stöhnend hielt sie sich den schmerzenden Kopf und schlug dann endlich die Augen auf.

Der Arzt saß direkt vor ihr auf dem Fußboden und grinste. „Deine Mutter macht sich Sorgen und hat mich deswegen her geschickt! Da ich je jetzt weiß, warum du heute früh nicht zu Sarina gekommen bist, kann ich sie beruhigen und auf Morgen vertrösten. Allerdings würde ich gerne noch erfahren, warum du dich betrunken hast", erklärte Jos und hielt die leere Flasche hoch. „Ich war so froh, dass Mutter wieder gesund werden würde, da wollte ich ein wenig feiern und meine Besorgnis wegspülen! Ich war so erleichtert, dass ich über meine Grenzen hinausging und das Ende kannst du ja ganz deutlich sehen, denn immerhin grinst du es die ganze Zeit blöd an! Ich werde heute Nachmittag noch bei Mutter vorbei schauen. Ich verstehe gar nicht, warum ich heute so verschlafen habe, das ist mir noch nie passiert, nicht mal, als ich das letzte mal einem Kater hatte. Allerdings muss ich zugeben, damals hatte ich nicht so viel intus, wie dieses Mal!", erwiderte Lania und versuchte aufzustehen.

„Nicht, bleib sitzen! Du siehst schrecklich blass aus! Wie lange hast du gestern eigentlich gearbeitet? Du darfst dich nicht überarbeiten! Du bist genau wie deine Mutter; ihr nehmt beide keine Rücksicht auf eure Gesundheit! Das hast du noch nie gemacht, schon damals nicht, als du dir kämpfen beigebracht hast, und auch jetzt nicht, wo du ständig unterwegs bist und diese Gauner jagst!", hinderte der Mann sie und sie blieb wo sie war. Sie antwortete nur zögernd, denn sie wusste, dass Jos ihr gleich eine Standpauke halten würde: „Es war schon recht spät, als ich aufhörte das Dach der Schmiede zu erneuern!"Der Doktor sah sie tadelnd an und schüttelte den Kopf, die Gardinenpredigt blieb allerdings aus.

Darf ich endlich aufstehen, ich möchte mir etwas zu essen machen und dann zu Mutter?", bat Lania nach einigen Augenblicken des Wartens. „Aufstehen darfst du, essen auch, aber du bleibst heute zu Hause! Da Sarina den ganzen Morgen wach war und auf dich gewartet hat, muss sie sich jetzt endlich ausruhen und schlafen. Dir würde Schlaf übrigens auch nicht schaden!", verbat er hingegen und ließ auch keinen Widerspruch gelten: „Du musst deinen Kater loswerden, also such am besten dein Bett auf. Das Dach rennt nicht weg. Es schadet also nicht, wenn du dir mal Ruhe gönnst!"Lania ließ sich umstimmen und ging nach dem Essen unter der Aufsicht des Arztes in ihr Zimmer und legte sich ins Bett, so wie sie warm komplett angezogen.

Lania war schnell eingeschlafen und Jos verließ leise das Haus. Er mochte das Mädchen und ihre Mutter sehr, das war schon immer so gewesen. Seine Schwester war eine gute Freundin von Sarina, daher hatte er sie recht häufig gesehen. Außerdem hatte er früher oft Lania behandeln müssen, wenn sie sich beim Training verletzt hatte. Er musste schmunzeln, als er sich daran erinnerte, wie sie als kleines Mädchen gewesen war. Damals war sie erst vier Jahre alt gewesen und sie hatte gerade erst beschlossen Kopfgeldjägerin zu werde und ihren Vater aufzuspüren.

~*~*~*~Rückblick~*~*~*~ „Ich werde es schaffen! Ich werde ihn finden und dafür bestrafen, dass er Mama mit mir alleine gelassen hat. Er wird dafür bezahlen! Ich lerne kämpfen!", redete Lania vor sich hin, während sie mit einem Stock zu üben versuchte, wie man mit einem Schwert kämpft. Es gelang nicht so gut.

Deprimiert machte sie sich auf den Rückweg zum Haus ihrer Mutter, da sie im Wald oberhalb des Dorfes geübt hatte. Da keiner zu Hause war, ging sie gleich weiter ins Dorf. Dort kam sie am Dorfkrämer vorbei und wollte noch schnell hineinschauen. Sie kannte den Verkäufer und bekam meist, wenn sie vorbeischaute, etwas Süßes geschenkt.

Sie wollte gerade die Ladentür öffnen, als jemand von innen eben diese aufriss und sie ihr vor den Kopf schlug. Vor Erstaunen und Schmerz schrie das kleine Mädchen auf und starrte wütend auf die zwei Kerle, die so eilig den Laden hatten verlassen wollen. Im gleichen Augenblick schrie drinnen der Verkäufer: „Haltet die beiden Jungen fest, sie haben mich bestohlen!" Dann kam der Krämer vor die Tür, wo die beiden Jungs aus dem Nachbardorf fassungslos auf Lania starrten. Diese versperrte ihnen den Weg aus dem Laden, da sie im Weg saß.

Daher wurden die beiden geschnappt und mussten ihr Diebesgut wieder zurückgeben. Lania bekam zur Belohnung eine extra große Zuckerstange. Dann durften die Jungs gehen, aber erst nachdem sie sich eine ordentliche Strafpredigt vom Krämer anhören mussten; sie hatte währenddessen ihre Zuckerstange angefangen zu lutschen.

Schließlich verließ auch Lania den Laden und machte sich wieder auf die Suche nach ihrer Mutter. Kaum war sie um die Hausecke gegangen, als sie plötzlich aufgehalten wurde. Vor ihr standen die beiden erfolglosen Diebe aus dem Krämerladen und starrten sie wütend an. Davon ließ das Mädchen sich allerdings gar nicht einschüchtern und funkelte die beiden erbost an, sie hatte ihnen nicht verziehen, dass sie wegen ihnen sich den Kopf an der Tür gestoßen hatte und sie jetzt eine kleine Platzwunde an der Stirn hatte.

„Du hättest uns nicht im Weg stehen sollen! Das war dumm von dir!", brummte der eine Junge und Lania fielen die geballten Fäuste der beiden auf. „Ihr wollt mich verhauen?! Wir werden ja noch sehen, wer hier Prügel bezieht!", erwiderte das Mädchen und die Jungen stürzten sich auf das Mädchen. Allerdings wehrte sie sich tapfer und die beiden mussten auch ziemliche Prügel wegstecken.

Die Schlägerei der drei wurde von Sarina unterbrochen, die ihre Tochter im Nacken am Hemdkragen packte und hochhob. Lania und die beiden Jungs hatten ganz verquollene Gesichter, ihre Nasen bluteten und zwei Zähne des einen Jungen waren ausgeschlagen. „Schluss jetzt! Ihr drei kommt mit zu Doktor Jos und dann wird geklärt, was dieser Unfug hier soll!", verlangte Sarina und zerrte auch die Jungs an ihren Kragen hinter sich her. Lania hatte sie sich unter den Arm geklemmt.

Als die vier so bei Doktor Jos ankamen, hatte er sich ein Lachen verkneifen müssen. Dann hatte er sie ins Haus gewunken und die Verletzungen versorgt. Nebenbei erzählte Lania, was passiert was und er war immer rücksichtsloser gegenüber den Jungs geworden. Diese bestritten das, was das Mädchen erzählte, aber die beiden Erwachsenen zweifelten nicht am Wahrheitsgehalt von Lanias Worten. Als Jos ihre Wunden versorgte, war er sehr vorsichtig und versuchte ihr möglichst wenig weh zu tun. Schließlich musste er die Platzwunde an ihrer Stirn nähen, aber das Mädchen zuckte nicht einmal mit den Wimpern.

~*~*~*~Rückblickende~*~*~*~

Er war nur einmal noch stolzer auf sie gewesen, das war als sie zum ersten Mal einen Verbrecher gefangen und der Marine übergeben hatte. Er wünschte ihr alles Gute dieser Welt. Oft hatte er darüber nachgedacht, dass sie keinen richtigen Vater hatte und das Sarina ständig allein war, weil ihre Tochter auf der Suche nach dem Mann war, der ihre Mutter allein gelassen hatte, während diese mit ihr schwanger war.

Jos fasste einen Entschluss und würde versuchen ihn in die Tat um zu setzen, sobald Sarina gesund war. Er machte sich keine Hoffnungen, dass Sarina ihn heiraten würde, denn er wusste, dass sie noch immer diesen Piraten liebte. Er kannte den Namen dieses Poraten nicht, Sarina hatte sich nur ihrer Tochter anvertraut und früher hatten viele Piraten das Dorf angesteuert, um hier von der Marine unbehelligt Vorräte laden zu können. Doch musste er irgendetwas tun, damit Sarina nicht ständig alleine war, immerhin würde Lania sicher irgendwann länger fort müssen. Wenn sie ihren Vater wirklich finden wollte zumindest, denn die meisten Piraten reisten zur Grand Line, meist starben sie dort.

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