So, hier kommt auch schon Kapitel 2 unserer Fortsetzung. Hatte ich schon erwähnt, dass wir ein Montagsupdate machen? Ich glaube ja.

Vielen Dank auch für eure Reviews, wir hoffen sehr, dass ihr auch Gefallen an unserer Fortsetzung findet.

Hm....mehr gibt es glaub ich im Moment nicht zu sagen...außer: Viel Spaß beim Lesen!

Kapitel 2

„Ich werde auf sie aufpassen. Ich sehe Dinge, die andere nicht sehen, Sam. Ich werde niemanden in Gefahr bringen."

Melyanna sah Sam an. Mit ihren neunzehn Jahren war sie die Älteste seiner jungen Besucher.

Und dazu kam, dass sie die Erstgeborene des Königs von Gondor war, ein Mädchen, das die Schönheit seiner Mutter geerbt hatte und die stechend grauen Augen ihres Vaters.

Und genau aus diesen klugen, grauen Augen sah sie ihn nun bittend an. Er hatte sie nicht ziehen lassen, als er mit keiner Nachricht mehr nach Gondor durchgekommen war. Dieses Überfälle hatte sich gehäuft, nicht nur in den Häfen, sondern auch aufs Land.

„Melyanna." Er sah sie ernst an. „Ich weiß, dass du vorsichtig bist und dass du aufpasst. Aber ihr habt keine Garantie, das euch nichts passiert."

„Aber unsere Eltern müssen doch wissen, dass es uns gut geht. Sie machen sich sicher schreckliche Sorgen. Wenn wir wenigstens bis Bruchtal kommen, ist es egal. Großvater kann die Adler rufen und wir können nach Hause. Zumindest kann er Vater benachrichtigen."

Sam seufzte tief auf. Das Mädchen redete wie sein Vater, was es ihm umso schwerer macht.

"Sie hat recht, Sam" mischte sich nun auch Gilwen ein.

"Wenn wir unseren Großvater erreichen, kann uns dort auch nichts mehr passieren und wir reisen nicht allein. Wir haben eine Truppe bei uns und wir kennen uns dort in den Wäldern aus. Wir waren schon öfter hier. Wir wissen, wo wir uns verstecken können!"

Sie sah ihn wieder an. Sie trug kniehohe Stiefel, eine graue Hose und ein leicht verschlissenes grünes Hemd, das ihre grünen Augen betonte. Die Haare hatte sie wieder in einem Zopf stecken. Sie trug nur selten Kleider und war so mit einem Schwert mindestens so geschickt wie mit einem Bogen, auch wenn sie erst 17 Jahre alt war. Sie wusste sich zu verteidigen und sie wusste auch nur zu gut, wie sie ihre Geschwister verteidigen konnte.

Hinzu kam, dass keiner von ihnen im Umgang mit Waffen ungeübt war. Eldarion war zwar noch nicht lange mit dem Schwertkampf beschäftigt, konnte aber hervorragend Bogenschießen und Gellwen und Lalaith hatten diese Technik von klein auf von ihrem Vater erlernt.

"Es wird uns nichts passieren, Sam" meinte sie. "Zur Not haben Melyanna und Lalaith Fähigkeiten, mit denen wir uns auch zu helfen wissen!"

„Ja, genau." Meinte auch Melyanna.

Sie war ähnlich gekleidet wie ihre Schwester und trug ihren Waldläufermantel. Sie war zwar eine Prinzessin, aber sie hatte sehr viele Gene ihres Vaters und sehr viele seiner Fähigkeiten geerbt. Sie wusste, was sie tat und sie würde ihre Geschwister und Freunde niemals in Gefahr bringen.

Gellwen war auch zu ihnen getreten.

„Sam. Wir sind eine geschlossene Gruppe. Wir sind alle mit Waffen geübt und wir sind immer sehr vorsichtig. Uns geschieht sicher nichts!"

Sam seufzte schwer auf. Aragorn und Legolas würden ihn erwürgen wenn ihnen auch nur ein Haar gekrümmt wurde.

„Ich habe wohl keine Chance gegen euch." Meinte er und gab sich damit schon geschlagen.

Melyanna lachte herzlich. „Nun ja, die lassen wir dir leider nicht."

"Nein, die lassen wir dir nicht" grinste Gilwen breit. Was das anging, so hatten sie oft genug ihrem Vater zugehört und einiges von ihrer Mutter gelernt.

"Nun, gut" meinte Sam dann. "Dann soll es so sein. Aber Rosie macht euch erst noch Proviantsäcke!"

Sie nickten "Gut, wir packen in der Zeit unsere Sachen!"

Gilwen half ihrem kleinen Bruder etwas beim Packen. Eldarion war nicht so wirklich der Held im Tasche packen. Er machte es auch nicht gerne und sie übernahm das gerne. Auch, wenn Melyanna sie immer schimpfte, sie würde ihn verwöhnen. Für gewöhnlich tat sie das mit einem Lächeln ab. Sie liebte ihren kleinen Bruder einfach viel zu sehr und sie wollte ihn um jeden Preis der Welt beschützen.

Eldarion seufzte leise auf. Er hatte Gilwen gedankt, die Hände in die Taschen geschoben und war raus gegangen. Er war gerade mal dreizehn und wenn er so hörte, was da alles los war...er mochte so etwas nicht. Er wusste, dass sein Vater ein guter König war. Aber ihm war mulmig bei dem Gedanken mal an seine Stelle zu treten. Und gerade in Krisenzeiten wie dieses musste er darüber nachdenken.

Vor kurzem hatten seine Lektionen im Schwertkampf begonnen. Gut, er konnte ein Schwert führen, er konnte auch den Bogen benutzen, aber eigentlich scheute er davor zurück Waffen zu benutzen. Es gab so viele Dinge, die er noch wissen wollte, Dinge, die er wichtiger fand. Er war auch derjenige gewesen, der diese Reise ins Auenland angestiftet hatte. Es war sein Wunsch gewesen den Shire kennen zu lernen und etwas über Hobbits zu lernen.

Melyanna packte die restlichen Sachen in ihre Tasche und sah Gilwen an.

„Ist er nach draußen? Er beunruhigt mich, wenn er immer so still ist."

Sie schnürte ihren Beutel gut zu. Sie hatte sich sehr verändert. Sie war nicht mehr das scheue kleine Mädchen, das sich vor seinen Träumen fürchtete. Sie hatte mit Hilfe ihrer Großeltern gelernt damit umzugehen und zu leben und sich das Ziel gesteckt ihrem Vater damit zu helfen, so gut sie konnte.

„Bei Eldarion weiß man nie, was gerade in ihm vorgeht. Schon gar nicht im Moment. Mir wäre es lieber, er würde es raus schreien."

"Ja, er ist wieder nach draußen" seufzte sie leise und sah ihre Schwester an. "Bei ihm weiß man wirklich nie, was in ihm vorgeht. Manchmal hab ich das Gefühl, er fürchtet sich davor eines Tages in die Fußstapfen seines Vaters zu treten!"

Sie schnürte ihre Tasche zu.

"Andererseits könnte ich es auch verstehen. Es ist nicht leicht in die Fußstapfen eines Vaters zu treten, der für alle ein großer Held und geachteter König ist. Man wird immer an einer hohen Messlatte gemessen. Das ist nicht sehr leicht. Schon gar nicht, wenn man erst 13 ist und lieber die Welt erforschen möchte, als mit einem Schwert zu kämpfen!"

Sie schnürte ihre Stiefel richtig zu und band sich ihren Gurt um und steckte ihr Schwer in die Scheide.

"Wir müssen auf ihn aufpassen. Ich weiß nicht, ob er in der Lage ist auf etwas Lebendiges zu schießen, wenn er es tun müsste!"

Melyanna nickte und schnürte ihren Schwertgurt um, nahm ihren Beutel auf den Rücken und zog den Bogen um.

„Eben das. Ich denke er würde es nicht tun. Ich möchte, dass er auf jeden Fall in unserer Nähe bleibt."

Sie sah sich noch mal um, ob sie alles hatte.

„Gut, schaun wir, ob Gellwen und Lalaith soweit sind, dann können wir gleich aufbrechen."

Eldarion beobachtete den Himmel. Es war schlechtes Wetter im Anzug, das konnte er spüren, auch wenn der Himmel noch völlig blau war. Er spielte mit einem Grashalm und ließ sein Blick über das schöne, grüne Auenland wandern. Es war wirklich wunderschön hier. Die paar Wochen, die sie hier verbracht haben waren einfach wunderbar gewesen. Er war froh, dass er diese Reise hatte machen können.

Er sah auf, als seine Schwestern mit seinen beiden Cousinen nach draußen kamen.

"Na dann auf" meinte Gilwen und ordnete die Pfeile in ihrem Köcher und zog ihn auf den Rücken.

Sie packte ihren Schlafsack auf den Rücken ihres Pferdes und stieg auf.

"Wir sollten uns beeilen. Vielleicht schaffen wir es bei schnellem Ritt bis nach Bree. Das sollte eigentlich zu schaffen sein. Unsere Pferde sind frisch und wir haben ausgeschlafen. Ich möchte, dass wir alle dicht beieinander bleiben und an der Straße müssen wir besonders vorsichtig sein. Wenn wir Bree hinter uns gelassen haben, haben wir das gefährlichste Stück sicher geschafft. Ich bleibe hinter euch und Melyanna reitet vor!"

Sie sah Gellwen an. "Bleibst du hinten bei mir?"

Gellwen nickte. „Ja gerne."

Sie war immerhin genau so alt wie Gilwen und sie waren gute Freundinnen.

Melyanna schwang sich auf ihr Pferd. „Na dann auf."

Sie ritt mal an die Spitze des Zuges. Eldarion stieg auch auf sein Pferd und wartete, bis Lalaith auch aufgesessen hatte und folgte mit ihr zusammen Melyanna.

Er wusste schon, warum Gilwen das angeordnete hatte. Sie und Melyanna hatten einen ziemlich großen Beschützerinstinkt und ab und an war es schon anstrengend, wenn ständig einer auf einen aufpasste. Aber es war wohl besser so, denn er war sich nicht sicher, ob er eine seiner Waffen gegen jemanden benutzen konnte.

Lalaith sah ihn an. Sie hatte bemerkt, dass er in letzter Zeit sehr schweigsam war. Je näher ihre Abreise gekommen war, desto ruhiger war er geworden. Sie hatte beobachtet wie seine Schwestern immer wieder versucht hatten mit ihm zu üben. Sie hatte auch gesehen, wie sich die beiden jungen Frauen danach jedes Mal eine ganze Weile unterhalten hatten. Sie wusste, dass seine Schwestern die Abneigung ihres Bruders gegen Waffen kannten. Er schien das nicht zu wissen. Zumindest hatte sie den Eindruck jedes Mal, wenn sie sein Gesicht sah, wenn sie mit ihm trainieren wollten. Er schien nicht zu verstehen, dass sie das nur taten, damit er sich verteidigen konnte, sollte es notwendig sein. Sie verstand ihre Sorge. Eldarion war das perfekte Ziel für jeden, der Gondor schaden wollte.

Gilwen lächelte und unterhielt sich etwas mit Gellwen, ohne ihr Umfeld aus den Augen zu lassen. Sie kamen sehr schnell voran und gönnten ihren Pferden auch keine Ruhe. Es wurde schnell dunkel. Sie hatten am späten Nachmittag die Brücke überquert und waren am späten Abend vor dem Stadttor. Man ließ sie eintreten und sie kehrten im Tänzelnden Pony ein.

Nachdem die Pferde versorgt, der Hunger gestillt und Zimmer verteilt waren, schliefen sie erst mal.

Ende Kapitel 2