Das Kapitel mit der Mary Sue musste leider auf unbestimmte Zeit verschoben werden. Fräulein Sue sah sich leider außerstande, hieran teilzunehmen, da sie bereits zu viele Verpflichtungen in anderen Fanfictions hat.

Kapitel 5 Der Hexenkönig und die Medien

Eine Stunde später. Durch das Fenster drang das gleichmäßige Rauschen des Meeres, dessen Wellen auf das Gestade rollten. Der Wind strich durch die Blätter der vielen Palmen, die den weißen Hotelbau grün einsäumten. Der Hexenkönig saß auf dem Bett, in der Hand ein Glas Champagner und neben sich eine Schüssel mit Austern, gedünsteten Schnecken, einer Dose Kaviar mit Crackern und einer Tüte Chips.

In gewisser Weise kam lange Weile auf. Also, warum nicht sehen was das Kabelfernsehen so hergab? Mit seinen toten Augen fixierte er den großem Luxuspalanthir aus Edelkristall der gegenüber dem Bett stand.

"Im Namen Barad-dûrs... zeig mir was ich wissen will..."

Nichts geschah.

"Bei der Macht des Einen... Erwache!"

Keine Reaktion.

"Hier spricht der Hexenkönig von Angmar... dein Herr und Meister... setze deine Magie frei und gehorche!"

Wieder nichts.

"Verdammt! GEH AN!"

Und tatsächlich, der Palanthir erwachte zum Leben. Der Hexenkönig bedauerte, dass diese Elbentechniker einfach keinen Sinn für Dramatik hatten. Nachdem er einige Minuten mittels Fingerschnippen gelangweilt durch die Programmlandschaft von Mittelerde gezappt war, kam er zu einem Sender, der ihm wohl vertraut war. In der oberen rechten Ecke, drehte sich ein goldener Ring hinter einem Schriftzug der als 'MCN' - Mordor Cable Network- zu lesen war.

"Ahh... Nachrichten aus Mordor... wie angenehm."

Eine bekannte Titelmusik, die vor allem aus den gequälten Schreien von Kerkerinsassen bestand, kündigte den Beginn der Nachrichtensendung an. Dann erschien in dem Empfangspalanthir das Bild einer orkischen Nachrichtensprecherin. Gewaschen und bekleidet lächelte sie mit ihren schiefen, aber strahlend weißen Zähnen das Publikum kurz an. Dann setzte sie eine ernste Miene auf.

"Meine Damen und Herren, das Verteidigungsministerium von Mordor gibt soeben bekannt, dass es völlig überraschender Weise zu einem unglaublichen, terroristischen Anschlag auf den mit Mordor verbündeteten friedlichen Staat Isengart gekommen ist. Dieser Anschlag wurde von einer Gruppe besonders brutaler, radikalisierter Baummenschen verübt. Nicht nur, dass sie die umfangreichen und für Isengart wirtschaftlich überlebenswichtigen Industriezweige zerstörten, auch die Vernichtung des Dammes und die darauf folgende Überschwemmung von Isengart richteten erheblichen Schaden an der Flora und Fauna an. Die friedlichen Einwohner, hauptsächlich Uruk-Hai, wurde von diesem Anschlag vollkommen überrascht. Das Ausmaß der Zerstörungen ist noch nicht abzumessen. Wir schalten nun life ins Katastrophengebiet, wo der Staatchef Saruman bereit ist, ein Interview zu geben. Wir alle fühlen mit den armen Opfern von Isengart in dieser schweren Stunde."

Aus unerfindlichen Gründen fasste die Orkin sich ans Ohr und fragte dann:

"Kollege Knorf? Hören Sie mich?"

Das Bild wechselte. Und ein ebenso sauberer Ork in leichter Rüstung und mit einem Helm auf, erschien im Palanthir.

"Ja, hier ist Knorf! Life aus Isengart! Für MCN!"

Soeben verfehlte den Sprecher nur haarscharf eine Salve von Bucheckern, die sich hinter ihm in die Mauern des beschädigten Turms von Saruman dem Weißen grub.

"Meine lieben Zuschauer! Sie sehen, ich berichte hier noch immer unter Einsatz meines Orklebens, während die terroristischen Baumwesen noch immer die hilflose Zivilbevölkerung von Isengart tyrannisieren. Ich befinde mich sozusagen mitten in einem Inferno. Es ist unglaublich! Aber trotz dieser dramatischen Situation hat sich Saruman der Weiße bereit erklärt, für MCN eine Stellungnahme abzugeben."

Das Bild schwenkte um auf die hagere Gestalt von Saruman dem Weißen.

"Dieser terroristische Akt geschah ohne Provokation unsererseits. Ich fordere daher alle befreundeten Nationen auf, uns in dieser schweren Stunde zur Seite zu stehen. Denn dieses Problem, wenn es nicht im Keim erstickt wird, geht uns alle etwas an! Heute ist es Isengart! Morgen wird es Barad--dûr sein! Und übermorgen die ganze Welt!"

Während Saruman weiter seine Rede hielt, wurden im unteren Teil des Palanthirs einige Koordinaten angegeben, zu denen man Hilfslieferungen senden konnte, zur Unterstützung der notleidenden Bevölkerung von Isengart.

Dann schaltete das Bild wieder um auf die orkische Nachrichtensprecherin.

"Wie uns soeben vom Ministerium für Innere Sicherheit von Mordor mitgeteilt wurde, besteht die berechtigte Annahme, dass die terroristischen Baumwesen im engen Kontakt zu der gefürchteten Terrorgruppe um Frodo Beutlin stehen, von der MCN seit einigen Wochen berichtet. Denn bei den Baummenschen wurden nach Zeugenaussagen auch zwei Halblinge gesehen, die dem engeren Vertrautenkreis um den Terroristenführer Frodo Beutlin angehören. Einige Stimmen aus dem Ministerium sprechen schon von einem Terrornetzwerk, das sein Zentrum im Auenland hat. Das Verteidigungsministerium von Mordor ist den Terroristen schon seit Wochen auf der Spur, leider konnten diese gefährlichen Gewalttäter immer wieder untertauchen. So wird zum Beispiel vermutet, dass sich Frodo Beutlin, nachdem er sich seiner Gefangennahme durch Sondereinheiten des Verteidigungsministeriums von Mordor auf der Wetterspitze entzogen hatte, Unterschlupf in dem angeblich neutralen Bruchtal fand. Das Verteidigungsministerium geht nach den neusten Informationen sogar davon aus, dass man Bruchtal nun in die Achse des Bösen von Minas Tirith bis Rohan einschließen muss. Es kann in der Zwischenzeit ebenfalls als gesichert gelten, dass die elbische Sektenführerin Galadriel, auch bekannt als die Hexe von Lothlórien, ebenfalls mit Frodo Beutlin's Terrorzelle sympathisiert.

In der Zwischenzeit nimmt das Verteidigungsministerium an, dass das nächste Ziel der gefährlichen Terroristengruppe Mordor selbst sein könnte. Die Regierung bittet allerdings die Bevölkerung um Ruhe. Ich verlese nun eine Stellungnahme des obersten Repräsentanten der Regierung von Mordor, Sauron:

'Liebe Bürger und Bürgerinnen von Mordor. Wir werden uns unsere Freiheit nicht nehmen lassen! Das Böse wird nicht triumphieren! Mordor wird bereit sein, zu kämpfen! Für Gerechtigkeit! Für Freiheit! Für Mordor!'

Und nun noch einige Stimmen aus dem Volk."

Im Palanthir erschien das Bild einer schmutzigen, weinenden Orkfrau.

"So weit ist es gekommen! Das Terrorgruppen unserer friedliches Mordor ins Chaos stürzen wollen. Ich traue mich noch nicht mal mehr, unsere Kinder alleine zum Plündern und Morden vor die Tür zu schicken. Diese schreckliche Angst! Wann hört das endlich auf? Frodo Beutlin muss aufgehalten werden!"

Ein älterer Goblin drängelte sich vor die Frau.

"Eine Elbenverschwörung! Diese Spitzohren intrigieren schon seit dem ersten Zeitalter gegen uns. Ich hab's euch immer gesagt! Die Elben stecken mit den Halblingen schon längst unter einer Decke!"

Die Moderatorin erschien wieder im Palanthir.

"Und selbst die weniger Intelligenten unserer Gesellschaft haben schon verstanden, welche Stunde es geschlagen hat, meine lieben Damen und Herren, hinter mir steht ein Troll, der Ihnen gern seine Meinung zu diesem Thema sagen würde."

Damit wandte sich die Nachrichtensprecherin an einen gewaltigen Troll hinter sich.

"Also, Herr Dabbelju. Was sagen Sie zu den Terroristen?"

"Dabbelju ich! Sauron gut! Frodo böse! Plattmachen!"

"Soviel zu einem fundierten Kommentar. Aber, werte Zuschauer, ich erhalte soeben neueste Nachrichten. Wie mir gerade mitgeteilt wird, haben wir soeben die gesicherte Information bekommen, dass zwei der Terroristen um Frodo Beutlin gestellt werden konnten. Ein Mensch aus Minas Tirith namens Boromir widersetzte sich seiner rechtmäßigen Verhaftung durch Spezialeinheiten der verbündeten Nation Isengart, und kam bei dem darauf folgenden Schusswechsel ums Leben. Dabei wurden auch einige Angehörige der Spezialeinheiten getötet. Zwei Soldaten schweben noch in Lebensgefahr. Unsere Anteilnahme ist mit ihnen und ihren Angehörigen. Der Mensch Boromir war, wie alle von Frodos Anhängern, bereits als äußerst gewalttätig und gefährlich bekannt. In diesem Falle kommt hinzu, dass dieser Mann der Sohn des amtierenden Regenten des Schurkenstaates Gondors ist. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Gondor Terrorgruppen beherbergt, unterstützt und ausbildet. Unbestätigten Gerüchten aus höchsten Regierungskreisen zufolge, ist ein Vergeltungsschlag gegen Minas Tirith nun nicht mehr auszuschließen.

Außerdem war es dem Sonderermittler des Verteidigungsministeriums. B.A. Lrog möglich, die Terrorgruppe in den Minen von Moria aufzuspüren. Auch hier widersetzten sich die Terroristen ihrer Gefangennahme und es kam zum Kampf zwischen Mr. Lrog und einem subersiven Element namens Gandalf dem Grauen. Über den Ausgang des Kampfes liegen uns noch keine gesicherten Informationen vor. Aber wir hoffen, dass, die Mission von B.A. Lrog erfolgreich war. Sie sehen, liebe Mitbürger, dass die Regierung von Mordor alles unternimmt, um die Unschuldigen zu schützen und das Böse in Mittelerde zu bekämpfen. Unterstützen Sie die Regierung von Mordor und kaufen Sie noch heute Kriegsanleihen! Das Ministerium bittet dringend um Hinweise, die zur Ergreifung der Attentäter führen können. Sollten Sie mit Frodo Beutlin und seinen schwer bewaffneten Anhängern in Kontakt kommen, bewahren Sie die Ruhe und alarmieren Sie sofort das Verteidigungsministerium. Unternehmen Sie nichts auf eigene Faust. Und nun, meine lieben Zuschauer, zur Werbung. Dies war für Sie Krokna für MCN."

Das Bild im Palanthir wechselte und ein grinsender Troll füllte den Palanthir aus. Demonstrativ hob er eine bunte Papiertüte, dabei ertönten die Worte:

"Optimax! Damit Ihr Troll auch morgen noch kraftvoll zuschlagen kann!"

Im unteren Bereich des Bildes lief eine Einblendung in der schwarzen Sprache.

'Zwölf Prozent Elben-, drei Prozent Zwergen-, siebzig Prozent Menschenfleisch, Fünfzehn Prozent Füllstoff. Ohne Konservierungsmittel. Stiftung Warentest: Sehr empfehlenswert.'

Mit einem sachlichen "Geh aus." beendete der Hexenkönig das Programm. Diese Sendung hatte ihn enorm aufgeregt. Unfassbar, da war mal einmal pro Zeitalter im Urlaub und schon brach alles zusammen. Und wieso hatte ihn Sauron nicht über den Taschenpalanthir kontaktiert? Ein Krieg gegen Minas Tirith nicht mehr auszuschließen?! Und so etwas musste der Hexenkönig von Angmar aus den Nachrichten erfahren?! ...

Er konnte den Gedanken nicht beenden, denn plötzlich klopfte es an der Tür. Der Hexenkönig, noch immer äußerst erbost, ging zur Tür, riss sie auf und ohne genau nachzusehen zischte er:

"Waaaaaaaaaaaaaaaaaasssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssssss???"

Diese etwas überraschende Reaktion auf das Klopfen schien ein klein wenig zu viel gewesen zu sein. Zumindest für die reinrassige Perserkatze, die ein Halblingspage, der direkt vor der Tür stand, im Arm hielt. Das weiße, überzüchtete Fellknäuel quiekte noch einmal, stellte alle Haare auf und ging zu seinen Ahnen. Der Halblingspage war zufällig der selbe, dem der Hexenkönig bei der Ankunft begegnet war. Und erneut wich jegliche Intelligenz aus den Gesichtszügen des Hobbits. Das letzte Sinnvolle was er herausbrachte war:

"Ist das hier nicht das Zimmer 305?"

"Nein! Zimmer 306, närrischer Sterblicher!"

Damit warf der untote Schatten die Tür ins Schloss. Es war ihm ganz offensichtlich herzlich egal, dass der Halbling noch ungefähr zwanzig Minuten regungslos vor der Tür stand bis sein Intellekt bereit war, die Arbeit wieder aufzunehmen. Vermutlich hatte letzteres sehr viel damit zu tun, dass der Herr Wahnfried von Süppelbrack zu Dumpfmoor, nebst Gattin, gerade den Gang herunter "schwebte", wobei der Hobbit ihm im Weg stand. Mit einem "Geh er mir aus dem Weg" schubste er den noch immer paralysierten Pagen den Gang hinunter.

Noch immer erzürnt setzte sich der Hexenkönig auf das Bett, wobei sein Blick auf den Veranstaltungskalender des Hotels fiel. Den Kalender aufnehmend dachte er bei sich 'Hm... ein Sambakurs... mit Animationsprogramm... das könnte meine Laune aufbessern. Schließlich bin ich im Urlaub.'

Nächstes Mal: Auf Leserwunsch, der Hexenkönig beim Sambakurs