NR: Da sind wir mal wieder. Tut mir Leid, dass es etwas länger gedauert hat, aber ich war am Wochenende nicht da. Yami, Tea und die anderen sind auch noch nicht zurück, deswegen bin ich heute Alleinunterhalter ;).... Egal, jedenfalls danke für eure Reviews mal wieder ;)

Luina – freut mich, dass es nichts zu meckern gab ;) Hab das Kapitel extra mehrmals durchgelesen ;)

Nachtengel – Keine Angst, auch wenn Seth/Seto sich zurzeit noch etwas (wohl auch noch in den nächsten Kapiteln) blöd benimmt...es kommen auch noch gute Phasen ;) Und zu deinem Vorschlag! Ich hatte das erste Ägyptenkapitel ursprünglich ganz anders angefangen und am Ende die Freunde in der Gegenwart noch mal sprechen lassen...aber dann hab ich mir überlegt, dass das zu viel wird (zumindestens der Grund den ich genommen habe, um sie eine Pause machen zu lassen ::ichverratnix:: :) ... und ich mir das lieber für andere Stories aufhebe.... Aber wenn ich weiß, dass ihr das so gut fändet, mach ich's doch. Hab ernsthaft schon oft darüber nachgedacht, war mir aber net sicher ;)

So und jetzt viel Spaß mit Kapitel 6....

To understand your pain...

6. Kapitel – That strange woman...

~*~

„Atemu, jetzt bleib doch mal ruhig sitzen!", maßregelte Seneba den kleinen Wildfang, als der auf dem Bett auf und ab wippte, während Seneba versuchte ihm den goldenen Kragen anzulegen. Doch Atemu dachte gar nicht daran aufzuhören, wo es doch gerade so einen Heidenspaß machte.

"Wenn du nicht gleich ruhig sitzen bleibst, wirst du wohl nicht mit zum Essen kommen können!", meinte sie leise und mit einem hinterlistigen Grinsen, denn sofort blieb Atemu sitzen und blickte sie mit entsetzten Augen an. „Geht doch...", bemerkte sie und legte den Kragen nun in Ruhe an. Dann stellte sie ihn auf das Bett und zog ein letztes Mal seine Sachen zu Recht, bevor sie ihn wieder auf ihre Arme hob und ihn in einen kleinen Speiseraum brachte.

In dem für den Palast verhältnismäßig kleinen Raum warteten Seschena, Iteru, Jati und Necheth schon sehnsüchtig auf das Essen. Sie setzte Atemu auf seinen Stuhl und bat ihn nichts anzustellen. Dann verließ sie den Raum.

„Hallo!", begrüßte er seine Freunde und sie erwiderten alle zusammen dasselbe. „Wo ist das Essen, Iteru?", fragte er seinen Cousin schließlich verwundert. Normalerweise stand das Essen schon immer auf dem Tisch, wenn er kam und von seiner Mutter war auch keine Spur in Sicht. Iteru zuckte jedoch nur mit den Schultern: „Weiß auch nicht, hab aber einen Mords Kohldampf!"

„Von was denn? Du hast doch nichts gemacht heute!", bemerkte Necheth und grinste in sich hinein, als Iteru auf seine Provokation einging. „Wir hatten heute beide Schule. Das ist anstrengend!", entgegnete er schon fast etwas beleidigt und starrte auf den Teller vor ihm auf dem großen Holztisch. Necheth wollte gerade noch etwas sagen, als Cheti plötzlich den Raum betrat und von etlichen Dienern gefolgt wurde, die große Platten trugen auf denen ganz viel verschiedenes Essen lag.

„Lecker, Weißbrot!", war das erste was Seschena sagte, als eine junge Frau einen großen Korb voller Weißbrot vor sie auf den Tisch stellte. So wie sie das frische Weißbrot anstarrte, hätte man meinen können, sie hätte noch nie welches gesehen oder wäre halb ausgehungert, aber eigentlich aß sie das fast immer zum Abendbrot.

Cheti lächelte, als sich die Kinder unweigerlich auf das Essen stürzten. Eigentlich gehörte das nicht zur guten Sitte, aber sie beschloss eine Ausnahme zu machen. Heute würde sie Atemu nicht maßregeln. Um ihm die Ordnung am Hofe zu lernen blieb noch genug Zeit. Vergnügt begrüßte sie ihre Schwester und Seneba, die nach den Dienern eintraten und bat sie sich mit an den Tisch zu setzen. Dankbar nahmen sie an und genossen das gemeinsame und fröhliche Mahl.

„Ach, Atemu! Du hast ganz schmutzige Finger...", seufzte Cheti lächelnd, als sie die Hände ihres kleinen Schützlings sah, die nicht nur mit Krümeln von seinem Lieblingskuchen übersäht waren. Aber ohne noch etwas zu sagen, wusch sich Atemu in einer kleinen Wasserschale, von welcher jede am Tisch seine eigene hatte, die Hände. Doch Cheti hätte wissen müssen, dass er das freiwillig nur mit Hintergedanken tat, denn im nächsten Moment spritzte er Iteru, der schräg neben ihm saß, das Wasser ins Gesicht. „Hey, das kann ich auch!", antwortete er jedoch sofort, ohne sich wirklich um das kalte Wasser auf seiner Haut zu kümmern. Stattdessen griff er nach seiner Schüssel und schüttete das ganze Wasser auf Atemu.

„Ey, so viel hab ich nicht genommen!", beschwerte sich der Kleine, doch suchte sogleich auf dem Tisch nach einer guten Rachemöglichkeit. Mit Entsetzen sah Cheti, auf was der Blick ihres Sohnes gerichtet war und sie wollte gerade eingreifen, als Atemu den Senf auch schon in der Hand hatte und ihn löffelweise auf Iteru verteilte.

„Wow, Iteru! Jetzt siehst du richtig scharf aus!", kommentierte Necheth mit einem Grinsen, welches jedoch verschwand, als er eine große Menge Gerstenbrei in seinem Gesicht spürte. Jetzt lachte Atemu herzhaft und Cheti stützte seufzend ihren Kopf auf ihre Hand.

Iteru wollte gerade nach dem Weißbrot greifen, als ihn seine Schwester zurück hielt. „Nein, nicht das leckere Weißbrot!", bat sie ihn und Iteru schluckte. Den flehenden Augen seiner Schwester konnte er nicht widerstehen. Na gut, würde er ein anderes Lebensmittel nehmen. Doch auch dazu kam es nicht, denn seine Mutter stand erbost auf und sorgte für plötzliche Ruhe am Tisch. „Hört auf mit Essen herum zu schmeißen! So etwas macht man nicht!", tadelte sie alle Kinder, denn auch die beiden Mädchen schienen Gefallen an der Essenschlacht gefunden zu haben.

Dennoch folgten sie Zacharia und widmeten sich wieder ihrem Essen, während Iteru Atemu heimlich zuzwinkerte. Sie beließen es bei der einen Essensschlacht. Anscheinend waren sie zu müde für eine zweite. Aber das änderte nichts an Atemus riesigem Hunger.

Fast gierig stellte er sich auf den Stuhl, um nach dem letzten Stück Honigkuchen zu greifen. Doch anscheinend hatte Necheth dieselbe Idee und da er größer war, griff Atemu ins Leere und der Schwung den er genommen hatte ließ den Stuhl kippeln. Innerhalb eines Augenblicks fand er sich auf dem Boden wieder, ohne Honigkuchen. Entsetzt sprang Cheti vom Stuhl auf und kniete sich neben Atemu, der sich etwas benommen aufrichtete. „Ouch...", bemerkte er nur und griff sich an den schmerzenden Hinterkopf. „Was machst du auch nur ständig so einen Unsinn?", fragte Cheti halb lachend und wollte ihm helfen aufzustehen, doch sobald er stand fing er an zu straucheln und Cheti musste ihn auffangen, damit er nicht noch einmal auf den Boden fiel. „Na, das war wohl doch etwas zu viel für heute. Los, ich bring dich ins Bett!", meinte sie und stieß auf heftigen Widerwillen.

Doch als Atemu sich erneut an den Kopf griff hob sie ihn hoch und drehte sich noch einmal zu den Gästen. „Sag Gute Nacht, Atemu!", forderte sie ihren Sohn auf und der folgte, wenn auch mit Argwohn und etwas Kopfschmerzen. Aber die anderen schienen Verständnis zu haben und wünschten ihm ebenfalls eine Gute Nacht und Gute Besserung. Dann trug Cheti ihren nun gähnenden Sohn zu seinem Zimmer.

„Mu.t? Du wolltest mir doch noch jemanden vorstellen...", sagte er schläfrig und schmiegte sich eng an Chetis lange schwarze Haare. Sie lächelte. „Keine Angst, sie wartet schon auf uns in deinem Zimmer!", erwiderte sie und öffnete die Tür zu dem besagten Raum. Atemu blickte sogleich gespannt in seinem Zimmer umher und fand tatsächlich eine junge Frau vor. Sie saß auf seinem Bett und lächelte ihn lieb an. Atemu staunte nicht schlecht. Er hatte diese Frau noch nie gesehen. Sie hatte lange schwarze Haare, wie seine Mutter, doch ihre waren glatt und unter ihren Ohren war etwas Gold um zwei Haarsträhnen gewickelt. Die Frau war schön, aber am besten gefielen ihm ihre grünen Augen. Sie sahen so freundlich aus.

„Siehst du, hab ich dir doch gesagt! Darf ich vorstellen, Atemu? Das ist Isis. Sie möchte einmal Priesterin hier in einem unserer Tempel werden. Doch bis sie so weit ist, wird sie auf dich aufpassen und Seneba etwas entlasten.", erklärte sie ihrem Sohn und setzte ihn ab. „Los geh und begrüß sie!", forderte sie ihn auf und sah amüsiert zu, wie er sich ihr vorsichtig näherte.

„Hallo, Isis! Ich bin Atemu!", begrüßte er sie etwas unsicher, doch als sie lächelte, wurde ihm viel leichter ums Herz. Sie schien nett zu sein. „Hallo, Atemu! Ich bin Isis und bin 13 Jahre und wie alt bis du?", fragte sie und hob ihn auf sein Bett hoch, damit sie einigermaßen auf selber Höhe waren, während Cheti die beiden interessiert beobachtete. „Ich bin 3 und mein Papa sagt immer, dass ich Prinz von Ägypten bin!", antwortete er und schaute sie mit großen Augen an. Isis lachte leise, als er sie so naiv ansah. Er war zu niedlich. „Ach so ist das! Du bist ein Prinz, dann muss ich mich ja vor die verbeugen!"

„Nein, musst du nicht! Aber vor meinem Papa!", erwiderte Atemu stolz und fügte hinzu: „Ich mag nicht, wenn sich jemand vor mir verbeugt..." Isis lächelte. „Na dann, mein kleiner Prinz. Wie ich sehe, musst du jetzt ins Bett und deine Mutter möchte dir eine Gute Nacht wünschen. Also werde ich jetzt gehen, aber vorher möchte ich dich noch fragen, ob ich deine Freundin sein kann!"Atemus Augen wurden noch größer vor Freude: „Ja, dann sind wir ganz gute Freunde!", meinte er fröhlich und umarmte Isis mit seinen zierlichen Ärmchen. Isis erwiderte die Umarmung, doch war etwas überrascht über seine Zutraulichkeit.

„So, ich werde jetzt gehen, aber wir sehen uns morgen wieder!", sagte sie schließlich und stand auf, um das Zimmer zu verlassen. „Versprochen?", rief Atemu hinterher und Isis nickte. „Versprochen!", dann verabschiedete sie sich noch dankend von Cheti und ging.

Lächelnd lief Cheti auf ihren noch immer etwas hypnotisierten Sohn zu und setzte sich neben ihn, um ihn bettfertig zu machen.

Als er dann endlich unter den Laken lag, die Kopfschmerzen mittlerweile vergessen, drückte sie ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und umarmte ihn ein letztes Mal. „Mu.t, weißt du was?", flüsterte Atemu und wartete auf eine Reaktion seiner Mutter. „Was ist denn, mein Schatz?" „Das heute ein ganz schöner Tag. Erst mit Papa spielen im Garten und dann hab ich ganz viele neue Freunde kennen gelernt! Danke, Mu.t!", bedankte sich Atemu enthusiastisch und gab Cheti einen kindlich, aber viel sagenden Kuss auf die Wange. Cheti lachte. „Gern, geschehen! Und jetzt schlaf, damit die Kopfschmerzen schnell weggehen!", forderte sie Atemu auf und zog das Laken noch etwas höher, bevor sie aufstand und zur Tür ging. „Gute Nacht, Atemu!" „Gute Nach, Mu.t!"Dann schloss sie lächelnd die Tür...

~*~

So das war's für heute ;) Übrigens war das voraussichtlich das letzte Kapitel, wo er 3 Jahre alt ist... ;) Ich hab das Kapitel eigentlich schon geschrieben, aber wahrscheinlich werde ich jetzt noch ein Kapitel dazwischen einfügen. Könnte also noch etwas dauern. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass ihr wieder fleißig reviewt!!!!!! br