Nr: Hallo alle zusammen! Vielen Dank für die Reviews! Luina und Nachtengel, nicht wahr? ;)
Yami: Yugioh gehört nicht NR!
Yugi: Aber Reviews will sie trotzdem ;)
Tea: Viel Spaß beim lesen!

To understand your pain

9. Kapitel - A caring father

"Hallo, ihr zwei!", rief der Pharao Akunamukanon lächelnd durch den Garten zu Necheth und Iteru, die immer noch mit Pfeil und Bogen beschäftigt waren. Dass er eigentlich von seinen Priestern erwartet wurde, störte ihn recht wenig. Auch wenn er Pharao war, brauchte er wenigstens einmal am Tag eine Auszeit. Er war schließlich kein Gott, auch wenn das der Glaube seines Volkes war. Es war ihm noch wie gestern, als man ihm als Kind versuchte einzureden, dass sein Vater der Gott Amun sei. Geglaubt hatte er es nie wirklich.

"Hallo, Onkel!", erwiderte Iteru überrascht, während Necheth sich ehrfürchtig vor ihm verbeugte. Der Pharao lächelte. "Du brauchst dich nicht vor mir zu verbeugen, Necheth. Du bist ein guter Freund meines Sohnes und Iteru muss es schließlich auch nicht!", bat er Necheth, der verlegen lächelte und sich leicht am Kopf kratzte.

"Stimmt!", bemerkte Iteru grinsend und legte den Bogen und die Pfeile zur Seite. "Wo wir gerade von ihm sprechen, wo ist eigentlich mein Sohn?", fragte der Pharao plötzlich etwas verwundert. Er war genau genommen eigentlich wegen ihm hier draußen. Bei Atemu war es immer noch am Einfachsten sich zu entspannen. Seine kindliche Begeisterung für alles führte sie häufig zu sehr interessanten Unterhaltungen.

Iteru schien zu überlegen bevor er antwortete, denn er blickte angestrengt in die Luft: "Uhm ... Atemu und Seth haben sich vorhin in einem Bogenschießenwettbewerb gemessen, da auf der Mauer...", erklärte Iteru und zeigte mit dem Finger auf die Gartenmauer. "...jedenfalls haben uns die Lehrer entdeckt und da sind wir schnell abgehauen. Doch Atemu hatte den Bogen noch in der Hand und konnte sich deshalb nicht richtig aufstützen und ist auf seine rechte Hand gefallen. Dann kam auch noch Wahdschu und hat ihn in den Palast zu Shimon gezogen, an der Hand. Jedenfalls ging es ihm nicht so gut und Tante Cheti hat ihn zum Heiler Chui gebracht.", beendete Iteru seine Erklärung und glaubte alles Wichtige aufgezählt zu haben.

Der Pharao stutzte etwas, das hatte er nicht wirklich erwartet. Atemu und seine Freunde stellten ja eine Menge an, aber das war ganz schön...

Er lächelte dennoch. Cheti und Chui würden sich um ihn kümmern. Solang es nur die Hand war, dachte er sich und setzte sich zu Necheth und Iteru, die sich auf das Gras nieder gelassen hatten.

"Nun erzählt mal. Wie genau sah der Wettbewerb aus?", fragte er neugierig. Er wusste von Atemus Leidenschaft für das Bogenschießen und konnte sich die ganze Angelegenheit deshalb ziemlich spannend vorstellen.

"Also, Seth hat die Regeln festgelegt. Er meinte jeder hätte 4 Versuche ein Ziel seiner Wahl zu treffen und wer das schwierigere schaffen würde, wäre der Sieger!", fing Necheth an zu berichten und Iteru fügte stolz hinzu: "Aber Atemu meinte, dass er nur einen Versuch nehmen wolle!"

"Wieso das?", fragte der Pharao überrascht und wartete gespannt, aber geduldig, auf Iterus Antwort. "Er sagte, wenn ihm ein Feind gegenüber stehen würde, würde der ihm auch keine 4 Versuche geben!", verkündete Iteru mit hervor gereckter Brust. Er war sehr Stolz auf seinen Cousin, dass er so etwas gesagt hatte. Im Nachhinein, versteht sich.

Ungläubig, fast erschrocken blickte der Pharao seinem Neffen ins Gesicht. "Im Ernst?", fragte er und wollte es nicht so recht glauben. Doch Iteru nickte eifrig. Der Pharao wurde nachdenklich. War ein normaler 7-jähriger zu so einer Aussage im Stande? Er schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich hatte er es von einem seiner Lehrer aufgeschnappt. Er seufzte und stand auf: "Okay, ich wünsche euch beiden noch viel Spaß. Solang es mir die Priester noch erlauben, werde ich noch einmal zu meinem Sohn gehen.", meinte er lächelnd und verließ die beiden Freunde Atemus.

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"Sieht mir nach einem geprellten Handgelenk aus. Auf jeden Fall ist es nicht gebrochen!", bemerkte Chui, während er die Hand des kleinen Prinzen vorsichtig in seiner hielt.

"Ra sei Dank...", wisperte Cheti, die angespannt neben Atemu stand.

Atemu selbst war völlig teilnahmslos. Ihm gingen Shimons Worte nicht mehr aus dem Kopf. Ständig fragte er sich, warum sie das mit ihm machten. Er konnte es einfach nicht verstehen. Er merkte die Schmerzen in seiner Hand nicht mehr.

Chui bandagierte Atemus Hand rücksichtsvoll, nachdem er etwas Salbe auf die Schwellung geschmiert und etwas Bilsenkraut darauf gelegt hatte. Ohne etwas zu sagen zog Atemu die Hand zurück und blickte nachdenklich zur Seite, während sich seine Mutter bei Chui bedankte. Dann hob sie ihn an und trug ihn aus dem Zimmer die Gänge hinab.

Vor Atemus Augen spielte sich alles wie ein Film ab bis irgendwann die Tränen über seine Wangen rollten. Geborgenheit suchend schmiegte er sich an Chetis Schulter. Als sie seine leisen Schluchzer vernahm hielt sie sofort an.

"Hey, mein kleiner Prinz! Was hast du denn?", fragte sie einfühlsam, doch Atemu antwortete nicht, stattdessen weinte er noch mehr. Das war wohl etwas zu viel gewesen heute, dachte sie bei sich, als sie Atemu an sich drückte und ihm beruhigend über den Kopf strich.

Plötzlich hörte sie Schritte und sie blickte hinter sich: "Aku, was machst du denn hier?", fragte sie flüsternd. "Ich wollte dich und meinen Sohn sehen...", antwortete er etwas zweifelnd, als er sah, dass Atemu weinte.

"Was ist mit ihm?", fragte der Pharao sehr leise, darauf bedacht, dass es Atemu nicht wirklich mitbekam. Cheti hob ratlos eine Hand und die dazugehörige Schulter. "Ich weiß es nicht genau, er scheint nicht zu verstehen, warum Shimon ihn immer und immer wieder maßregelt. Warum er immer von allen den Ärger bekommt.", flüsterte sie und begann in Richtung Atemus Zimmer zu laufen. Ihr Mann folgte ihr.

Sein Sohn schien ihn noch gar nicht wahrgenommen zu haben. Sonst sprang er ihm immer um den Hals, aber dieses Weinen passte so ganz und gar nicht zu ihm.

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"So er schläft jetzt...", meinte Cheti, als sie die Tür zu Atemus Zimmer vorsichtig anlehnte und sich zu ihrem Gatten gesellte. Er hatte sich noch etwas Zeit genommen, um mit ihr über Atemu zu reden.

"Was genau ist bei Shimon vorgefallen?", fragte er schließlich, als sie auf einem Sofa Platz genommen hatte.

"Wahdschu hat ihn zu Shimon gezogen, ziemlich grob an der Hand, wenn du mich fragst. Als ich in das Zimmer kam, war anscheinend schon wieder alles vorbei. Ich hatte Shimon auf den Gängen nur schreien gehört. Es war sonst nicht seine Art, also hab ich nachgesehen. Atemu stand weinend neben Wahdschu und hielt seine verletzte Hand fest an sich gedrückt. Ich bat Shimon um eine Erklärung und er hat mir gesagt, dass er Atemu nur erklärt hätte, dass man mit dem Pfeil nicht auf Freunde schießen sollte. Jedenfalls hab ich Wahdschu dann mitgeteilt, dass er seine Ausbildung fern von Kindern beenden würde und Shimon habe ich erklärt, dass Atemu letzten Endes auch nur ein normales Kind ist und er ihn gefälligst auch so behandeln sollte...", erklärte Cheti und war froh, dass ihr Mann sie nicht unterbrach.

Der räusperte sich nun andächtig und richtete sich etwas auf. "Nun Cheti, ich weiß um deine Sorge, aber Atemu ist nun einmal nicht wie jedes andere Kind!"

Etwas verwundert verzog Cheti eine Augenbraue: "Doch das ist er, Aku! Um Pharao zu sein, muss man als Kind nicht immer für alles bestraft werden. Man kann doch nicht von ihm erwarten, dass er - nur weil er königliches Blut in sich trägt - von vorne herein richtig und falsch voneinander unterscheiden kann. Er muss doch noch so viel lernen und er macht das auch. Ich sehe nicht ein, dass er das 3fache Pensum der anderen an einem Tag schaffen muss, obwohl er zusammen mit Seschena der jüngste ist. Er erhält schließlich auch so eine sehr gute Schule. Du weißt ganz genau, wie viel Pflichten auf ihn zukommen werden, die er vielleicht gar nicht haben will, aber übernehmen muss. Lass ihm wenigstens noch die Zeit bis dahin ein Kind sein!", flehte sie ihren Mann aus vollem Herzen an.

Es herrschte Stille. Der Pharao überlegte angestrengt. "Du hast Recht, Cheti. Ich werde mit Shimon darüber reden und Atemu einen neuen Lehrer für den Unterricht besorgen. Da du Wahdschu ja gefeuert hast.", meinte er lächelnd und Cheti fiel ihm dankbar um den Hals.

"Hallo I.t!", kam es plötzlich von hinter ihnen und sie drehten sich erschrocken um. Dort stand Atemu, ganz verschlafen und rieb sich die Augen, bevor er auf seinen Vater zu lief und ihn fest umarmte. Vorhin schien vergessen.

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Nr: Also, des war's erst mal!
Yami: Und bitte reviewen! Denn mit reviews geht's schneller ;)