NR: Hallo, ich schwör euch ich mach drei Kreuze wenn ich es einmal schaffen sollte eine Geschichte in regelmäßigen Abständen vollständig hochzuladen .... Aber zur Zeit herrscht Weihnachtsstreß. Ich hoffe ihr findet die Zeit etwas weiter zu lesen ;)
Vielen Dank für die Reviews ;)
To understand your pain
19. Kapitel – Ask him
Aja gefiel es am Wasser, aber sie konnten nicht lange bleiben. Atemu musste zum Unterricht und die letzten großen Festvorbereitungen für heute Abend würden sicher auch bald beginnen. Sie ritten zurück zum Palast und verabschiedeten sich.
Im Palast erwarteten Shimon und Mahaado ihren Schützling bereits. Auch Necheth und Iteru, Seschena und Jati waren da. Aber wie immer mussten sie nur die Hälfte seiner Aufgaben erledigen. Atemu hatte sich damit abgefunden. Immerhin hatte Iteru ihm versprochen heute Abend einen drauf zu machen.
Erst spät am Nachmittag entließ Mahaado ihn aus dem Unterricht und wahrscheinlich nur, weil er sich für das bevorstehende Fest noch vorbereiten musste.
Auf dem Gang traf er Aja, die wohl gerade dabei war, sich für die Feierlichkeiten fertig zu machen. "Hallo Atemu!", grüßte sie ihn. Atemu lächelte nur. In seinem Kopf schwirrten überall noch die Griechisch Vokabeln herum.
"Was machst du jetzt?", fragte Aja schließlich. "Werde mich auch auf das Fest vorbereiten, nehme ich mal an!", antwortete Atemu angestrengt und wollte erneut lächeln. Doch plötzlich begann vor seinen Augen alles zu drehen und Bilder schossen in seinem Kopf herum, die er noch nie gesehen hatte.
Er wollte den Kopf schütteln, um diese Bilder und Geräusche zu vertreiben, aber es tat mit einem Mal so weh, als wären diese Bilder Wirklichkeit. Er wusste, dass es eine von seinen Visionen war. Er hatte sich daran gewöhnt, aber diese war anders. Diese war schrecklich und diese schmerzte. Kraftlos und unter Schmerzen sackte er am Boden zusammen und fiel auf seine Knie. Während die eine Hand versuchte seinen Körper zu stützen presste er die andere verzweifelt gegen seine Brust, die furchtbar wehtat. Verängstigt kniff er die Augen zusammen und versuchte Luft zu holen.
"Bei Ra, Atemu! Was ist mit dir?", fragte Aja entsetzt und hockte sich neben Atemu. Sie traute sich nicht ihn zu berühren. Sie hatte Angst ihm noch mehr weh zu tun. Nur vorsichtig legte sie ihre Hände um seinen Rücken. "Atemu!?" Doch er reagierte nicht. Verzweifelt blickte sie sich in dem leeren Gang um. "Hilfe! Bitte, Hilfe!", rief sie und war erleichtert, als Mahaado aus seinem Zimmer kam und sofort zu Hilfe eilte.
"Mein Prinz, ruhig. Lasst sie durch!", sprach Mahaado Atemu immer wieder zu. Mittlerweile wussten sie, wie sie mit diesen Visionen einigermaßen umgehen mussten. Auch wenn diese ihm etwas heftig erschien. Aja verstand zwar nicht im Geringsten, was hier vor sich ging, aber es schien zu helfen.
Plötzlich traten der Pharao und seine Frau neben sie. Erschrocken blickte sie und war entsetzt, als sie bemerkte, dass auch der Pharao und die Königin zwar besorgt aber nicht überrascht aussahen.
Der Pharao kniete sich neben seinen Sohn und half ihm zusammen mit Mahaado auf die Beine. Vorsichtig legten sie seine Arme auf ihre Schultern und brachten ihn auf sein Zimmer. Cheti kniete sich währenddessen neben die völlig verstörte und ratlose Aja. Sie wusste nicht einmal ansatzweise, was hier vor sich gegangen war.
"Es geht ihm gut!", sagte Cheti nun leise. Doch Aja blickte sie entsetzt an: "Er ist gerade unter Schmerzen vor meinen Augen zusammen gebrochen! Ich glaube nicht dass es ihm gut geht!", erwiderte sie empört.
Cheti schüttelte den Kopf und strich Aja sanft über ihre Wangen. "Aja, Liebes. Es gibt einige Dinge über meinen Sohn die du nicht kennst. Doch ich glaube, du solltest erfahren, was hier gerade passiert ist. Aber nicht hier!", meinte Cheti und stand auf, um Aja in den Garten zu führen.
Cheti suchte eine ruhige Ecke im Garten, in der sie Aja einiges erklären könnte. Schließlich setzten sie sich hin.
"Du musst wissen, es ist keine Krankheit, die diesen Zusammenruch verursacht hat. Es ist vielmehr ein Geschenk!", begann Cheti zu erklären. "Ein Geschenk?" "Ja, Aja. Ein Geschenk der Götter. Atemu hat die Gabe Böse Dinge vorauszusehen und zu verhindern!", gestand sie ihr und Aja blickte sie vollkommen komplex an. Das konnte doch nicht sein?
"Nein, dass kann nicht sein...", wisperte sie ungläubig. Aber Cheti nickte: "Doch, Aja. Atemu sieht manchmal so schreckliche Dinge, die ihn einfach überfordern. Wie gerade eben. Oft kann er den Bildern nicht standhalten und bricht zusammen. Als kleines Kind hat er seinem Lehrer Mahaado und meinem Mann sogar das Leben gerettet. Ein Mann hatte versucht Mahaado anzugreifen und einer unserer Diener hatte meinem Mann Gift in den Weinbecher getan. Dank Atemu konnten wir Schlimmes verhindern."
"Ich kann das gar nicht glauben!", entgegnete Aja unsicher und versuchte die Gedanken zu sortieren. Doch umso mehr sie an die letzten zwei Tage dachte, umso mehr wurde ihr bewusst, dass es doch bereits Anzeichen gab. Und sie hatte ihn noch gefragt, woher er ihren Namen wusste und sogar ihr Alter. Wer ist er?
"Atemu, was hast du gesehen?", fragte sein Vater ihn nun zum x-ten Mal. Atemu saß völlig abwesend auf seinem Bett und ging nicht in geringster Weise auf die Fragen seines Vaters ein. Er versuchte die schrecklichen Bilder zu verarbeiten, sie einzusortieren.
"Es ist bereits passiert...", sagte er plötzlich in die Stille des Raumes und Mahaado und der Pharao blickten sich verwundert an. "Wie meinst du das?", hakte der Pharao nach und mit einem Mal schien Atemu aus seiner Trance aufzuwachen. "Es waren Bilder aus der Vergangenheit, von vor genau 8 Jahren!", meinte er. Plötzlich stand er auf und verließ wütend das Zimmer.
"Atemu, wo willst du hin?", schrieen Mahaado und der Pharao dem Prinzen hinter her, doch der nahm sie gar nicht mehr war. Ratlos folgten sie ihm.
Wutentbrannt und voller Zorn rannte Atemu in Richtung Tempel. So schnell er konnte rannte er durch die Gänge, sogar an seiner Mutter und Aja, die gerade aus dem Garten zurückkamen, vorbei.
Völlig verdutzt blieben sie stehen. Mahaado verfolgte ihn weiter, während Cheti ihren Mann fragend anhielt. "Was ist los?" "Atemu, meinte nur, dass es Bilder aus der Vergangenheit waren und ist plötzlich wutentbrannt aus seinem Zimmer gerannt."
Aja bemerkte den entsetzten Ausdruck auf Chetis Gesicht. Anscheinend passte das so ganz und gar nicht zu Atemu. „Aja, ich bitte dich. Geh zu Jati und Seschena. Ich werde nach Atemu sehen!", bat sie Aja. Aja nickte zustimmend und sah dem Pharao und Cheti hinterher.
„Atemu, was machst du?", schrie Mahaado seinem Schüler hinterher, als der den Tempel des Palastes betrat. Mahaado verlangsamte seine Schritte deutlich, um etwas hören zu können. Und tatsächlich er hörte, wie Atemu nach Akunadin rief. Mahaado konnte sich einfach keinen Reim darauf bilden. Bilder aus der Vergangenheit? Akunadin?
„Mahaado, wo ist er?", fragte der Pharao, als er und seine Frau zu Mahaado aufschlossen. „Er ist in den Tempel und hat nach Akunadin gerufen!", antwortete Mahaado sofort und zeigte auf den Eingang des heiligen Gebäudes. Cheti und der Pharao warfen sich ratlose Blicke zu bevor sich entschieden, den Tempel zu betreten.
Sie betraten ihn gerade noch rechtzeitig, um zu sehen, wie Atemu seinen Onkel anscheinend völlig außer Kontrolle gegen die Wand drückte und hasserfüllt anblickte. „Was hast du mit ihnen gemacht?", schrie er ihn aus vollem Halse an. Cheti zuckte zusammen. So kannte sie ihren Sohn gar nicht. „Sag schon, was hast du mit ihnen gemacht?"
Verängstigt blickte Akunadin auf seinen Neffen. „Was- Was meinst d- du?", stotterte er. Doch Atemu drückte ihn noch fester an die Wand.
„ATEMU! Was soll das?", rief der Pharao nun erbost. Doch Atemu reagierte gar nicht. Stattdessen hielt er Akunadin noch stärker fest. „Was hast du mit ihnen gemacht?", wiederholte er seine Frage nun deutlich leiser.
Völlig ratlos trat der Pharao neben seinen Sohn und seinen Bruder. „Atemu, lass ihn gefälligst los!", befahl er seinem Sohn leicht wütend. Aber Atemu ignorierte ihn völlig. „Was hast du mit ihnen gemacht?", wiederholte er noch einmal wie in Trance und mit Schrecken erkannte der Pharao, dass sein Sohn Tränen in den Augen hatte.
„Atemu, was ist los? Von was redest du?" Es herrschte Stille. Dann ließ Atemu Akunadin los.
„Frag ihn! Frag ihn wie er an die Millenniumsgegenstände gekommen ist! Was er getan hat, um sie zu bekommen!", einige Tränen hatten sich aus seinen Augenwinkeln befreit, als er seinem Vater ins Gesicht blickte. Der Pharao antwortete nicht. Er verstand die Welt nicht mehr.
Schließlich verließ Atemu ohne noch ein Wort zu sagen den Tempel. Cheti versuchte ihn aufzuhalten und zu beruhigen, doch er zog seine Hand weg, sodass sie ins Leere griff.
