Disclaimer: Siehe das erste Kapitel!
A/N: Ich weiß es hat lange gedauert und es ist auch nicht wirklich länger als die bisher. Aber ich werde mich bemühen das nächste Kapitel schneller zu bringen! Jetzt aber erst einmal viel Spaß!
Kapitel 9: GefangenSie reagierte wieder nicht. Es war, als bemerke sie nicht mehr, was um sie herum geschah. Um ihre Aufmerksamkeit zu erlangen, ergriff Legolas ihre Hände und musterte ihre Fesseln. Er konnte kein Schloss finden. Allerdings entdeckte er überall auf dem Metall kleine Zeichen. „Das sind Runen, wie Gandalf sie benutzt!", meinte er und gewann so Aragorns und Gimlis Aufmerksamkeit. Das Mädchen hingegen starrte noch immer vor sich hin.
Der einstige Waldläufer runzelte nachdenklich die Stirn und trat dazu. „Du hast Recht. Lass uns weiterreiten. In Minas Tirith verweilt hoffentlich noch Gandalf. Oder wir können nach ihm schicken lassen. Er kann uns möglicherweise helfen", meinte er und zog mit Hilfe des Elbs das Mädchen auf die Füße und zu Arod. Sie bewegte sich nicht aus eigenem Antrieb. „Ihr Blick ist völlig Stumpf, wie leblos", bemerkte Legolas und hob sie in den Sattel. Es kam keine Reaktion von ihrer Seite.Auch als man weiterritt, saß sie nur vor dem Elbenprinzen als wäre sie eine Puppe. Keiner von den drei Männern ahnte, dass sie regelrecht in einem Alptraum gefangen war.
Sie saß in einem Raum aus Metall, dem jegliche Türen und Fenster fehlten und dessen Wände mit Runen verziert waren. Egal was sie tat, sie war darin gefangen. Wenn sie versuchte ihre Kräfte zu mobilisieren, begannen die Runen schwach bläulich zu leichten und Schmerz erfüllte sie.
„Kannst du ihr denn nicht helfen, Aragorn?", wollte Gimli besorgt wissen. Der angesprochene schüttelte den Kopf und erwiderte: „Ich wüsste nicht wie. Wir können erst einmal nur hoffen, dass sie wieder zu sich findet."Der Zwerg seufzte bedrückt. Wie sollte es nun mit der jungen Frau weitergehen? Auch Legolas dachte darüber nach, was dem Mädchen helfen konnte und was dann möglicherweise kommen würde. Er kam jedoch zu keinem richtigen Ergebnis. Doch im Gegensatz zu Gimli machte er sich nicht nur Sorgen um die weißhaarige, sondern auch um die Zukunft der freien Völker von Mittelerde und ob die Bewusstlose auf diese einen negativen Einfluss nehmen konnte. Schließlich wusste keiner von den drei Männern wer oder was die ehemalige Sklavin war. Und dies musste sich so bald wie möglich ändern.
Bis zur Abenddämmerung ritten sie weiter. Während der ganzen Zeit regte sich das Mädchen nicht. Auch als die drei Männer das Nachtlager aufschlugen, kam keinerlei Reaktion ihrerseits. Gimli übernahm die erste Wache. Er hoffte, dass sie wieder mitten in der Nacht aufwachte. Doch dies geschah nicht. Seufzend weckte er Legolas, der den Rest der Nacht wachen sollte. Auch in dieser Zeit geschah nichts. Der Elb lauschte schmunzelnd dem Schnarchen des Zwergs. Aragorn war wie immer reglos und schnarchte auch nicht. Wenn man als Waldläufer lebte, war es gefährlich durch unnötige Geräusche auf sich aufmerksam zu machen, da man viel alleine reiste und somit recht schutzlos in den Stunden des Schlafes war.
Bereits im Morgengrauen brach die kleine Gruppe wieder auf. Sie ritten schnell, dennoch hatte Legolas keine Mühe die reglose Frau vor sich festzuhalten. An diesem Tag begegneten sie auch der Garde Aragorns. Von nun an reisten sie etwas langsamer, aber nur unwesentlich.
Schließlich kamen sie vor den Toren der Hauptstadt Gondors an. Der König und seine Gefährten wurden von den Wachen der Stadt mit schallenden Trompeten begrüßt. Auch jetzt rührte sich die weißhaarige Person in den Armen des Elbs nicht. Arathorns Sohn, der Waldelb und der Zwerg ritten sofort weiter hinauf zum Palast. Vor dessen Tor warteten bereits mehrere Diener, Gandalf, der Weiße und Arwen Abendstern, die Gattin König Elessars.
Kälte umfing sie. Zitternd saß sie auf dem Boden des winzigen Raums. Sie hatte die Beine angezogen und die Arme darumgelegt. Starr blickte sie auf eine der Wände. Die Schriftzeichen darauf waren ihr nur allzu bekannt. So viele Jahrhunderte schon waren eben diese Runen ihre täglichen Begleiter! Es waren genau die gleichen, die sich auf ihren Arm- und ihrer Halsfessel befanden.
Ob ihre Familie sie vermisste? Suchten sie noch nach ihr oder hatten sie es bereits aufgegeben? Plötzlich erklang eine sanfte Stimme.
Erschrocken kam sie auf die Füße und blickte sich um. Sie war noch immer allein. Dennoch hörte sie die Stimme einer Frau. Sie nahm zwar den Klang wahr, doch konnte sie nichts verstehen. Langsam setzte sie sich wieder auf den Boden. Dann schloss sie die Augen und lauschte.
Bis zum nächsten Kapitel!
VarieFanel
