Disclaimer: Seht doch bitte einfach bei den vorigen Kapitel nach! Ich habe wie schon so oft gesagt, keine Rechte an dieser FF, außer auf das Volk der Sklavin, auf Wybren und wahrscheinlich noch auf einige andere, die irgendwann auftauchen. Der allgemein bekannte Teil der Charaktere, die Orte usw. gehört dem genialen J.R.R. Tolkien.

A/N: Hier das nächste Kapitel. Ich hoffe, es liest überhaupt noch jemand diese FF. Ferner möchte ich mich entschuldigen falls ich irgendjemanden mit irgendetwas störe, verletze oder beleidige. Dies ist nicht meine Absicht. Viel Spaß!

Kapitel 10: Die Runen

Sofort kam ihr die Wärme, die sie umgab, zu Bewusstsein. Dann erstbemerkte sie, dass sie ausgestreckt auf etwas Weichem lag, offensichtlich einem Bett, welches sicherlich einer wohlhabenden Person gehörte. Sie spürte, wie jemand ganz sanft mit einem feuchten Tuch über ihr Gesicht wischte.

Abermals erklang die Frauenstimme. Doch wieder verstand die ehemalige Sklavin Wybrens nicht ein einzelnes Wort. Die Erkenntnis traf sie wie ein Blitz. Die Frau redete in der Sprach der Elben!

Erschrocken riss die weißhaarige die Augen auf und setzte sich zusammengekauert hin. Sie versuchte rückwärts von der Frau neben der Bettkante wegzukrabbeln. Doch eine Wand beendete ihre Bemühungen. Ihre fast schon panische Angst war deutlich sichtbar. Nach einer Fluchtmöglichkeit suchend ließ sie ihren Blick durch den Raum gleiten. Dabei entdeckte sie den König und Legolas in der Mitte des Zimmers an einem Tisch sitzend und Gimli am Fußende des Bettes stehend. Durch dessen Anwesenheit ein wenig ermutigt, betrachtete sie die Frau näher. Sofort fielen ihr ihre spitzen Ohren auf. Doch noch bevor sie auf diese Entdeckung reagieren konnte, bemerkte sie, dass der Sternenglanz der Eldar in den langen dunklen Haaren und in den blauen Augen fehlte. Dennoch war die Abstammung ihres Gegenübers eindeutig. Von ihrem eigenen Volk konnte die Fremde nicht sein, denn dann wäre ihr Aussehen ein anderes, das wusste die weißhaarige.

„Sie muss die Königin sein!", schoss es ihr durch den Kopf. Ihr Blick war auf das kostbare hellblaue Kleid und den silbernen Reif, der etwas von einer Krone hatte, gefallen. Die braunhaarige war überrascht über die Angst der so ungewöhnlich aussehenden, nahm ihre offensichtliche Neugier jedoch als positives Zeichen. „Mein Name ist Arwen Abendstern. Hab keine Angst, dir wird kein Leid getan! Ich wollte dir nur das Gesicht ein wenig reinigen", sprach die Gattin König Elessars. Es schien nichts zu bewirken. Nun mischte sich der Zwerg ein. Er setzte sich auf die Bettkante und versuchte die Sklavin zu beruhigen: „Du kannst ihr vertrauen! Es wird dir hier in Minas Tirith nichts geschehen!"Die weißhaarige blickte kurz zweifelnd zu der anderen Frau, dann krabbelte sie an der Wand entlang auf den Zwerg zu. Neben ihm angelangt setzte sie sich ruhig hin und beobachtete, was geschah.

„Wo ist Gandalf eigentlich? Sollte er uns nicht helfen die Frage, wer das Mädchen ist, zu lösen?", wollte der Zwerg wissen und blickte die anderen beiden Männer an. Aragorn antwortete ohne zu zögern: „Er durchsucht die Bibliothek und das Archiv auf Anhaltspunkte, was die Identität des Mädchens betrifft." „Und sobald sie aufgewacht ist, sollten wir zu ihm gehen. In deiner Sorge um sie hast du überhaupt nichts bemerkt, mein Freund!", fügte Legolas hinzu. Der letzte Satz des Waldelben ließ den Zwerg erröten. Er hatte genau verstanden, was sein Freund gemeint hatte. „Ich bin NICHT in das Mädchen verliebt! Außerdem sollten wir dann jetzt zu Gandalf gehen!", brüllte er wütend. Sofort zuckte die ehemalige Sklavin zurück und machte sich ein wenig kleiner. Augenblicklich bereute der Zwerg laut geworden zu sein. Er nuschelte etwas in seinen Bart und wies sie aufzustehen.

Nachdem sie hinter dem Zwerg, dem Elb und dem Königspaar etliche Gänge entlanggeschritten war, wobei ihre nackten Füße kein Geräusch auf dem kalten Steinfußboden machten, kam sie vor einer hohen, fast schwarzen Tür zu Stehen. Ihr war unwohl bei dem Gedanken einem weiteren Fremden gegenüberzutreten. Dass dieser bereits nach Informationen über sie und ihr Volk suchte, machte es ihr nicht leichter. „Vielleicht sollte ich einfach loslaufen! Es gibt nur drei Möglichkeiten als Folge. Ich kann fliehen, ich schaffe es nicht und bleibe in Gefangenschaft oder ich sterbe!", überlegte die unsterbliche. Doch als wenn Legolas diese Gedanken erahnte, ergriff er sie am rechten Oberarm und verhinderte so einen Fluchtversuch. Ihr blieb keine Wahl, sie war gezwungen den Raum hinter der Tür zu betreten.

Die Bibliothek war riesig. Die Vorhänge der hohen Fenster waren zugezogen, damit das Sonnenlicht die Bücher und Schriften nicht ausbleichte. Einige Kerzen erhellten ein Stück eines gewaltig wirkenden, langen Tisches. Ein alter Mann mit weißem Mantel und weißem Stab saß dort und las in einem Buch, daneben lag eine Landkarte aus vergangenen Zeiten.

„Hast du etwas gefunden, Gandalf?", erkundigte sich der König und trat neben den weißhaarigen Mann. Dieser blickte sofort auf. Er sah jedoch nicht Aragorn an, sondern sie. „Wie ich vorhin bereits sagte, auf den Fesseln die Runen sind keine, die mir bekannt sind. Hier steht jedoch, dass sie zu einer Zeit verwendet wurden, in der Morgoth noch auf Arda wandelte. Diese Schrift ähnelt der, die ich manchmal verwende, doch wurde sie von einigen Männern des Dunklen Ainurs verwendet und ist, damals wie heute, nur wenigen bekannt", erklärte er. Ihr lief ein kalter Schauer den Rücken hinunter.

Von der Zeit, von der Gandalf gesprochen hatte, gab es viele Geschichten, die man sich in ihrem Volk erzählte; auch in dem Dorf, in dem sie aufgewachsen war. Diese Geschichten erzählten von großem Leid und Elend. „In diesem Buch steht leider nicht, wer genau diese Runen verwendete. Aber ich konnte die Zeichen auf den Fesseln übersetzen. Auf Hand- und Halsfesseln steht, wie bereits festgestellt, das gleiche. Der ungefähre Wortlaut ist Magie sei gebannt ins innerste Verlies! Kein Unheil zu verrichten verdammt und Schmerzen zu leiden bis über den Tod hinaus! Doch nun eröffnen sich neue Fragen", erläuterte er.

Na, wie hat es euch gefallen? Lasst mir doch eine kleine Review da mit eurer Meinung. Das könnte mich nebenbei gesagt dazu auch anspornen die Kapitel im monatlichen Abstand zu bringen, wie ich es ursprünglich einmal vorgesehen habe. Leider hatte mich die Schule immer zu sehr abgelenkt. Vielleicht ändert sich das ja noch.

Bis bald,

VarieFanel