Mary:
Aber klar doch. Mußte ja sein. Alles andere hätte ich auch nicht machen können. Mag den Wolf doch auch so gerne.
Und die Vermutung das Dumbledore auch noch einen Stein der Weisen im Schreibtisch rumfliegen hat finde ich vorstelbar. Zuzutrauen wärs ihm.
Kapitel 19
In dem Knäuel aus lauten und aufgedrehten, unbeherrschten und doch liebenswerten Löwen tauchte ein wuscheliger rotbrauner Haarschopf auf. Er verschwand wieder hinter einem schlanken großen Mann und hielt sich an dessen Schultern fest, während die junge Frau zu ihm hoch lächelte. Es ließ sich eine gewisse Familienähnlichkeit erahnen. Snape tippte gezielt ins Blaue. "Granger?"
"Jap. Hermines Enkelin. Und der schlaksige Bursche bei ihr..."
"Lass mich raten. Potter?"
"Ich liebe deinen deduktiven Verstand."
"Nur den?"
Remus legte seine Arme um Severus' Schultern und schenkte ihm einen bezaubernden Augenaufschlag. "Ich weiß auch deine anderen Vorzüge zu schätzen. Etwa deine langen muskulösen Beine, die einen im Liebesspiel so bestimmt umklammert halten. Oder dein wohlgeformtes Glied, das mich von Ekstase zu Ekstase treiben kann. Oder dein Lächeln wenn du friedlich schläfst und träumst. Ich liebe einfach alles an dir."
Snape grinste daraufhin glücklich und erwiderte die liebevolle Umarmung um Remus' Hüften.
Ein dezentes Hüsteln war zu hören.
"Opa?"
Sie trennten sich und sahen ihren Urenkel Robin Lupin an. "Ja?"
In seiner Begleitung war eine nett aussehende Dame seines Alters. Also 25. Sie hielten Händchen und sahen auch ziemlich zufrieden aus. "Darf ich euch Iris vorstellen?"
Remus lächelte sie warm an und drückte ihr sanft die Hand. Sie ihm spontan sympathisch. Sie lächelte offen zurück. Eine hübsche Erscheinung. Schlank, recht groß für eine Frau, sie überrage Robin knapp, blonde glatte Haare von einer Schleife zurück gehalten, die zu ihrer Augenfarbe passte. Eine Mischung aus graublau und Grün. "Es freut uns sehr sie kennen zu lernen, Iris. Robin hat uns schon viel von ihnen erzählt. Nur Gutes, wie ich hinzufügen möchte."
Sie wandte ihre Aufmerksamkeit nach einem sanften ehrlichen Lachen zu Snape und ihre Haltung änderte sich etwas. Wurde aufrechter. Sie nickte ihm anstelle eines Handdrucks respektvoll zu. "Professor Snape. Es ist mir eine Ehre. Ich habe schon viel von Ihnen gehört und noch mehr von Ihnen gelesen. Ihre Schriften zu Antitoxinen sind Standartlektüre an der Universität. Und Ihre Abhandlung über die Canis Lupis Rex war über Jahre in aller Munde und ist es unter Experten immer noch."
Snape schmunzelte sie freundlich an, das Maximum was er sich Personen außerhalb der Familie an Freundlichkeit zugestand, und erwiderte ihr Nicken.
Sie hatte sich auch bei ihm einen Stein im Brett verdient.
Als die jungen Leute wenig später weiterschlenderten sahen ihnen die beiden Eheleute hinterher, wohlwollend..
"Eine nette junge Dame.", entschied Remus.
"Sie wird gut zu ihm passen.", fand Snape.
"Ja." Fügte der Blonde hinzu.
"Und wenn sie ihn unglücklich macht wird sie es bereuen!" DAS hatte er sich nicht verkneifen können.
Auch wenn seine Familie erstarkt war, an Einfluss und Mitgliederzahl spürte er immer noch das ständige Bedürfnis sie gegen wenn nötig Gott und die Welt zu verteidigen. (Und gegen fiese Autoren g)
Remus lehnte sich mit dem Rücken gegen ihn und er wurde in eine vertrauliche Umarmung geschlossen. "Lass sie auch ihre eigenen Fehler machen, Sev. Sie müssen es lernen. Wir werden nicht ewig auf sie acht geben können."
Severus hauchte ihm eine Liebkosung in den Nacken und noch ein kleines Stückchen Weg darüber. Zuhause hätte er den Pfad über seinen Schwanenhals, die Pulsader entlang, zu seinen Schlüsselbeinen fortgesetzt und ihm spätestens jetzt das Hemd von den Schultern gestrichen. In der Öffentlichkeit musste er sich leider auf kleine Streicheleinheiten beschränken. Allerdings interessierte es ihn wie Remus darauf kam, dass sie nicht auf Ewig ihre Linie beschützen konnten. "Wer sagt das?" Sie waren immerhin so gut wie unsterblich.
Lupin runzelte leicht die Stirn und drehte den Kopf zu seinem Mann hoch. Ihre Blicke trafen sich und das Ganze endete in einem innigen Kuss. Es war schwer zu diskutieren wenn man so nah an den geliebten Menschen gepresst war, dass man gerade genug Atem bekam, um nicht die Besinnung zu verlieren.
Albus mochte Recht haben, dass man die zur Verfügung stehende Zeit möglichst gut nutzen sollte. Doch wenn man die Ewigkeit als Spielwiese hatte, konnte man dann nicht auch eben für Immer glücklich sein?
Als sie wieder zuhause waren unterhielten sie sich über den Tag und merkten, dass sie nicht mal den Nachnamen ihrer möglichen künftigen Schwiegerenkelin kannten. Entsprechend waren sie jetzt doch neugierig.
Remus schickte Robin am nächsten Tag eine Einladung zum Tee, die er annehmen konnte wann immer er wollte. Sie waren ohnehin immer zuhause. Nur 5 Uhr, das musste schon sein.
3 Tage später nahm Robin, alleine, ohne seine Freundin, die Einladung an und sie verbrachten einen netten Nachmittag in dessen Folge Remus auch ganz nebenbei nach dem vollständigen Namen seiner Freundin fragte. Ohne sich etwas arges dabei zu denken meinte Robin: "Iris Malfoy."
Die Reaktion seiner Großeltern war nicht wegzuleugnen. Sie waren auf einmal ganz starr und sahen ihn groß an. Dann einander. Remus hob zum Sprechen an doch Severus kam ihm zuvor. "Die Malfoys? Ur-Enkelin von Lucius Malfoy. Enkelin von Draco Malfoy?" Seine Stimme klang teils zweifelnd teils belustigt.
Was war mit den beiden denn los? "Mag sein. Ich habe sie nicht nach ihrem kompletten Stammbaum gefragt. Was soll die Frage Dad?"
"Hast du auf Familienfeiern niemals auf unsere Geschichten gelauscht? Nie unsere Geschichte verfolgt. Oder die der Malfoys? Sie sind.." Er sah seinen Mann Hilfe suchend an. Ihm fehlte das passende Verb.
"Die Malfoys waren früher Diener der dunkeln Seite. Sie haben unaussprechliche Verbrechen begannen. Als Todesser."
"Aber das ist doch alles schon fast 100 Jahre her. Den Dunklen Lord gibt es doch schon ewig nicht mehr. Was hat das ganze mit Iris und mir zu tun? Sie ist die Urenkelin. Sie würde keiner Fliege was zuleide tun."
"Sie ist eine Malfoy!"
"Ich liebe sie!"
Das ließ die Älteren etwas ruhiger werden.
Robin holte Luft. "Außerdem: Ich habe bei den Familienfeiern zugehört und zwischen den Zeilen gelauscht. Du.." Er faste seinen schwarzhaarigen Urahnen ins Auge "..warst auch ein Todesser. Das heißt, du bracht gar nicht mit dem Finger auf andere Leute zeigen."
"Ich war ein Spion!"
"Hinterher."
"Ja. Unter Dumbledore, dann."
"Aber du warst mindestens zwei Jahre lang ein Anhänger Voldemorts, genauso wie Lucius Malfoy, Lestrange und McNair. Also. Und du Großvater." Jetzt meinte er Remus. "Du warst Auror. Du hast auch getötet. Zwar dich auf der richtigen Seite fühlend, aber du hast getötet. Ihr habt beide schon mehr auf euer Gewissen geladen als sie jemals wird."
Sie sahen sich an. Verbittert auf ihre jeweilige Position bestehend. Robin würde seine Freundin nicht aufgeben, nur weil seine Großeltern auf Zänkereien aus vergangenen Zeiten bestanden. Es ging hier um seine Liebe. Es hatte nichts mit ihnen zu tun.
Schließlich lenkte Severus ein. "Na schön. Sie scheint ein anständiges Mädchen zu sein. Aber Du bist gewarnt. Wir billigen eure Verbindung." Er sah Remus an und dieser nickte etwas widerwillig. Aber immerhin. "Und wenn du Hilfe brauchst, wir sind für dich da. Was auch immer passiert."
Robin lächelte erleichtert. Sie hätten es ihm auch schwerer machen können und er war überzeugt, dass ihre Bedenken unbegründet waren, dass er mit Iris glücklich sein würde. Er blieb noch eine Stunde, dann verabschiedete er sich und kehrte nach Hause zurück. Auf die Bitte seiner Großeltern hin würde er Iris sagen, dass er zu einem Achtel ein Werwolf war. Sie wollten um seinetwillen sichergehen, dass sie nicht wie die anderen ihrer Familie vor einem Mischblut zurückschrecken würde.
Später, als sie sich bei der Verlobung der beiden wiedersahen, erkannten sie, wie glücklich die zwei waren. Sie hatte sich nicht an seiner Besonderheit gestört, hatte keine Angst vor ihm weil er Nachts etwas besser sehen konnte oder schon im Vorgarten wusste, wenn er heimkam, was es zu Abend geben würde.
Die Älteren hielten sich fürs Erste im Hintergrund und beobachteten sie etwas besorgt und dann zunehmend gelassen. Die Chemie zwischen ihnen stimmte. Das konnte ein Blinder sehen.
Auch wenn sie aus so vollkommen unterschiedlichen Häusern und Linien stammten.
Sie würden glücklich sein.
Der Gryffindor und der Slytherin verwoben ihre Hände, drückten liebevoll leicht zu. Es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass diese so gegensätzlichen Ursprünge ein Traumpaar hervorbrachten.
Jahre später:
Es hatte sich einige Jahre lang nichts besonderes zugetragen. Das Leben war ruhig und gut. Entsprechend dachte sich auch Snape nichts als es eines Nachmittags an der Tür klopfte. Er öffnete selbst.
Es war ein junges Pärchen.
Der Mann fragte, ob er sich irgendwie auf dem Ansitz nützlich machen könnte. Für eine Mahlzeit für seine Begleiterin und ihn. Snape wollte schon abwehrend den Kopf schütteln und sie fortschicken, zu einer Armenspeisung im Nachbarort, doch dann trat Remus zu ihm, sah sich die beiden neugierig an. Er hatte den Anfang nicht mitbekommen und dachte sie baten, wie Behring (inzwischen ihr Gärtner) auch schon vor einem halben Jahr, darum bei ihnen für ein, zwei Nächte unterkriechen zu können. Doch dann weckte etwas seine besondere Aufmerksamkeit. Lupins feine Nase witterte sofort, dass auch die beiden keine ausschließlichen Menschen waren. Die Augen konnten sich leicht täuschen, sahen sie doch ganz normal aus. Doch sein Wolfssinn verriet ihm etwas anderes.
Zudem hatte er den starken Verdacht, dass die Frau schwanger war. Ihre Pheromon-Ausschüttung ließ keinen anderen Schluss zu.
Severus machte sich so seine Gedanken, dass hier in Zukunft sämtliche Landstreicher im Umkreis von 50 Meilen aufkreuzten würden, wenn sie das einreißen ließen, doch als ihm Remus zuflüsterte, dass die Führbitterin ein kleines Geheimnis hatte, stimmte er zu. Er würde niemandem Obdach verwehren, der Leben in sich trug.
Wie sie später erfuhren waren die beiden Runaways.
Ihre Eltern hatten ihre Verbindung nicht gebilligt, zumal sie auch gesellschaftlich nicht gerne gesehen war. Sie waren Mondträumer. Zumindest ihre Väter. Diese bleichen Waldbewohner, Elfen nicht unähnlich, doch wie Dryaden magisch mit den Bäumen verbunden. Die Mutter von Paul war eine Vela, die von Natalja ein normaler Mensch, bessergesagt eine normale Hexe.
Im Verbotenen Wald kam es in der vor der Welt verborgenen Siedlung manchmal zu seltsamen Konstellationen. Ihr Kind würde also das Erbe aus drei unterschiedlichen Spezies in sich tragen. Wenn es erwachsen war würde es unter Umständen Kräfte haben, die es zu einem nicht zu unterschätzenden Faktor im Machtgefüge der Welt machen würde.
Natalja war inzwischen im 5ten Monat und die kalte Jahreszeit fing gerade erst an. Die beiden Hausherren brachten nicht das Herz auf sie einem Winter zu überlassen, der hier in England genauso kalt wie endlos lang war. Zumal sie nur das hatten, was sie am Leib trugen und kaum genug Geld, um davon 4 Tage lang satt zu werden. Bisher hatten sie sich mit kleinen Gelegenheitsjobs über Wasser gehalten, doch diese wurden Konjunkturbedingt bis über Silvester hinaus kaum vorhanden sein.
Die beiden durften bleiben und im Frühling brachte Natalja eine gesunde Tochter zur Welt.
Inzwischen hatten sich auch die beiden ihren Platz im Haus verdient, halfen in der Küche (Sie) oder eben im Haus/Garten (Er). Instandhaltung, Kochen, usw. Was gerade anfiel.
Nach und nach, im Laufe der kommenden Jahrzehnte kamen immer mal wieder Hilfesuchende Werwölfe, magische Kreaturen und Verlorene zu ihnen. Blieben für ein paar Tage und häufig dann für immer. Der Dienstbotenflügel wurde wieder bewohnt und da sich auch immer wieder Angehörige der Snape/Lupins im Herrenhaus einquartierten und versorgt werden mussten passte es hervorragend.
TBC
:-)
Und bitte Feedbackt wieder wenn ihr noch mitlest. Ich weiß gar nicht ob hier überhaupt noch Interesse dran besteht. #schnief#
