Disclaimer: faul wie ich bin kopier ich das von den vorherigem einfach noch mal, ist ja eh das selbe, also hier Teil 2….

ein dickes Knuddel an Vroni fürs Betan hug

ein ebenso dickes Knuddel an Snuffi der ich das ja praktisch als Geburtstags-FF geschrieben hab hug

alle die mich Inspiriert haben (die einzelnen Personen werdens wissen) und sovielen tollen Liedern die es auf der Welt gibt ;): hug

Rating: R

Warnung: in der FF kommt leichter Shlash drinnen vor, wer also dem gegenüber total abgeneigt ist sollte sie vielleicht lieber nicht lesen. Das R-Rating auch wegen den teilweise „brutalen Themen" g.

Juli 2000:

I miss, miss you so bad

I don't forget you, oh it's so sad

I hope you can hear me

I remember it clearly

The day you slipped away

Was the day I found it won't be the same

Avril Lavigne – Slipped Away

Harry hielt sich die freie Hand vor seinem Mund, um ein lautes Gähnen zu unterdrücken. In der anderen Hand hielt er ein Buch mit dem Cover „Den Dunklen Künsten verfallen", das er in diesem Moment schloss und in seinen Schoss legte. Stattdessen verschränkte er seine Arme hinter dem Kopf und lehnte sich stärker gegen den Sessel, auf dem er im Schneidersitz saß, zurück. Draußen stürmte der Wind und von Zeit zu Zeit waren Donnerschläge zu hören. Im Großen und Ganzem also kein Wetter, um die Hütte zu verlassen. Er war gerade dabei seinen inneren Schweinehund zu überwinden und weiterzulernen, als die Tür hörbar laut aufgeschlagen wurde.

Dank seinen, nun schon gut trainierten, Reflexen hatte er seinen Zauberstab schon in der Hand und war auf seinen Beinen, noch während die meisten anderen Schüler verstört von ihren Büchern oder Arbeiten aufblickten.

An der Tür stand Remus mit einem ernsten Gesichtsausdruck, pitschnass vom Regen und total außer Atem. Vermutlich musste er das letzte Stück hierher gerannt sein, da man um das Gebäude herum nicht apparieren konnte. Die meisten Leute, die ihn nicht kannten, fingen plötzlich an zu murmeln, doch Harry lief sofort auf Lupin zu „Was ist passiert?" Denn irgendetwas musste passiert sein, warum sonst sollte Remus hier sein? Er stand nun direkt vor ihm und neben sich erhaschte er einen Blick auf eine Person mit einem blonden Haarschopf, Draco. Remus blickte zuerst ihn ernst an und dann schweifte sein Blick auch kurz zu Malfoy. „Okay, ihr zwei kommt am besten mit raus, was ich euch zu sagen habe ist keineswegs erfreulich und sollte vorerst geheim gehalten werden."

Harrys Herz begann vor Nervosität schneller zu schlagen und ein dicker Kloß breitete sich in seiner Kehle aus. Bitte lass es nicht Ron oder Hermine sein, bitte, bitte, bitte betete er leise vor sich hin, während er den anderen durch die Tür nach draußen folgte.

Sofort blies ihm ein eisiger Windstoß is Gesicht und er musste sich umdrehen, als er die Tür hinter sich schloss. Ihm begegneten mehre Augenpaare, die ihn neugierig beobachten, als er die schwere Tür lauter als nötig zuschlug. Er konnte wegen dem Wind kaum etwas sehen, da er gezwungen war zu Boden zu sehen, als er plötzlich Remus Hand spürte die ihn etwas vom Haus wegzog. Remus ließ ihn wieder los und murmelte ein paar leise Worte. Schlagartig bildete sich ein Art Wetterschutz um sie, was ein sehr merkwürdiges Gefühl war. Etwa ein Meter um Lupin, Draco und ihn herum wehte plötzlich kein Wind und der Regen prallte irgendwo in der Luft wie von einem unsichtbaren Regenschirm ab, doch man konnte trotzdem sehen, wie sich die Bäume und Blätter im Wind bewegten und der Regen den Himmel verdunkelte. Er blickte zu Malfoy, der sich gerade ein paar klatschnasse Haare aus der Stirn strich, und dann an sich selber herunter: seine ganze Kleider waren durchnässt und er fror vor Kälte, dabei war er nicht einmal eine Minute draußen gestanden und gewissermaßen standen sie ja immer noch im Freien. Er schlang seine Arme um seinen dünnen Körper, als ihm wieder einfiel, warum sie hier draußen waren. Er schaute zu Remus hoch, der ihn wiederum lange ansah, und Harry kam es wie eine Ewigkeit vor, bevor er endlich anfing zu sprechen.

„Es hat heute Morgen einen schweren Angriff auf das Ministerium gegeben. Voldemort ist mit mehren Todesessern unerwartet in das Gebäude eingebrochen, leider wissen wir immer noch nicht, warum genau er dort angegriffen hat. Auf alle Fälle hat es vielen Mitarbeitern und Auroren das Leben gekostet." Er schwieg einen Augenblick. „Darunter auch Albus Dumbledore." Neben ihm sog Malfoy hörbar laut die Luft ein, was ihn selber betraf, er war gewissermaßen sprachlos. Naja nicht ganz. „Wie ist das passiert?" Er musste es wissen. „Ich weiß es nicht genau, ich war zu dem Zeitpunkt nicht dabei. Aber scheinbar hat ihn Voldemort in einem Duell getötet." Harry nickte langsam, während er immer noch versuchte zu realisieren, was genau hier gerade passierte. Draco blieb den Umständen entsprechend cool und Harry drehte sich zu ihm um, als er anfing zu sprechen. „Wenn selbst Dumbledore nichts gegen Voldemort ausrichten kann… wie sollen wir das dann schaffen?" Harry schaute Remus erwartungsvoll an, wobei er wusste, dass er ihnen nichts Aufbauendes sagen konnte. Ein Teil von ihm stellte sich nämlich genau dieselbe Frage und dieser Teil wusste auch, dass es keine befriedigende Antwort darauf gab.

„Ich weiß es nicht, und ich würde lügen, würde ich etwas anderes behaupten. Aber das ändert nichts an der Tatsache, dass wir es trotzdem probieren müssen. Wenn wir jetzt aufhören würden, dann wären all diese Leute, Dumbledore, deine Eltern... Sirius umsonst gestorben.", antworte Remus mit trauriger Stimme. „Ich weiß, dass niemand von euch verlangen kann sein Leben für etwas zu opfern, das von Tag zu Tag aussichtsloser erscheint. Aber irgendjemand muss Voldemort aufhalten." Sein Blick schweifte auf die Hütte hinter ihnen und er fuhr, fort. „Und wenn wir es nicht tun, wer dann?" Harry starrte mit einem leeren Gefühl im Magen auf den Boden und wischte sich über sein feuchtes Gesicht. Er konnte nicht sagen, ob es vom Regen war oder von seinen Tränen, vermutlich beides.

Remus räusperte sich einmal kurz, und Harry sah wieder zu ihm auf. „Es tut mir wirklich leid, aber ich muss jetzt gehen. Dumbledore hat mich im Falle seines Ablebens zu seinem Nachfolger für den Orden ernannt", er schluckte kurz und lächelte, was aber nicht seine Augen erreichte. „Ich bin mir ja nicht so sicher, ob es wirklich die richtige Entscheidung von ihm war." Er schaute betreten von Boden. „Wenn ihr mich sucht... ihr wisst wo ihr mich erreichen könnt." Harry wusste nicht genau, warum, aber er umarmte Remus instinktiv zum Abschied einmal fest. Als er von ihm ließ, trat erstaunlicherweise Draco an seine Stelle und umarmte Lupin ebenfalls kurz, bevor er ihm zu nickte.

Zwei Sekunden darauf war ihr ehemaliger Professor auch schon verschwunden. Er blinkte einmal kurz, er dachte eigentlich, dass man hier nicht apparieren konnte. Draco schien seine Frage zu erraten und antworte ihm, „Der Zauberspruch auf dem Gelände ist nur einseitig, so dass man zwar nicht herapperieren kann, aber zu jeder Zeit wieder wegkommt." Harry wollte etwas erwidern, allerdings vergaß er es sofort wieder, als der Schutzzauber um sie herum plötzlich zusammenbrach und sie wieder mitten im Regen standen. Harry blickte sich um und schlang seine Arme enger um seinen Körper, er fror bis auf die Knochen. „Harry, Komm schon?" Er nickte und folgte dem Blonden mit einem dumpfen Gefühl zurück zur Hütte, doch am liebsten wäre er hier draußen geblieben, und hätte mit dem Sturm um die Wette geheult.

Mechanisch und wie betäubt ignorierte er die Fragen der anderen und bestieg langsam die Stufen der Treppe hoch in „sein" Zimmer. Oben angekommen setze er sich auf sein Bett und vergewisserte sich mit einem kurzen Blick, dass er wirklich der einzige hier im Zimmer war. Er wendete kurz einen Trocknungszauber auf seine pitschnasse Kleidung an und beließ es dann dabei. Um ihn herum herrschte eine angenehme Stille, allerdings sollte das nicht lang so bleiben, denn genau in diesem Moment betrat auch Malfoy das Zimmer, mit einem Buch, sein Buch, realisierte er, in der Hand, welches er, ohne etwas zu sagen, auf Harrys Nachtisch legte. Er trug ebenfalls dieselben, jetzt auch wieder trockenen, Kleider wie vorhin.

„Ich stör dich nicht zufällig beim Alleinsein, oder?" Harry schüttelte den Kopf, „Nein, du kannst ruhig hier bleiben. Aber ich bezweifle, dass ich momentan eine aufheiternde Gesellschaft bin." „Macht nichts", antworte Draco und setzte sich, die Beine angewinkelt, auf den Boden gegenüber von Harry. „Das einzige Wort was mir im durch den kopf geht ist scheiße. Gott, ich meine Dumbledore war der einzige, vor dem er überhaupt Angst hatte, abgesehen von dir vielleicht. Ich wollte jetzt echt nicht in Hogwarts sein." „Sag so was nicht.", warf Harry mit müder Stimme ein. „Sag was nicht?" „Dass Voldemort vor mir Angst hätte. Ich bin ihm genau fünfmal begegnet und fünfmal hatte ich nur Glück, das war alles."

„Das ist Schwachsinn, Potter und das weißt du. Das war mit Sicherheit nicht nur Glück.", erwiderte der Blonde. „Abgesehen davon, Harry, bist du mit Abstand der beste Schüler hier. Ich kenne wirklich keinen, der eine größere Chance hätte Voldemort zu stürzen, außer dich und vielleicht Dum-." Er brach mitten im Satz ab und blickte zu Harry auf, nur um gleich darauf den Blick zu senken und leise „Scheiße." zu murmeln. Harry seufzte laut auf und schüttelte seinen Kopf.

„Ich bin 20 Jahre alt, wie um Himmelswillen soll ich das alleine schaffen?" Er stütze seine Hände auf seine Knie ab und sah auf Malfoy runter, der ihn mit einem traurigen, verzweifelten aber auch entschlossenen Blick entgegnete. „Du bist nicht alleine." Harry starrte, wie es ihm schien, mehrere Minuten lang in die grauen Augen, wobei er alles um sich herum vergaß, den Verlust, die Trauer, und die Einsamkeit… als er seinen Blick abwandte um einmal tief Luft zu holen wurde ihm bewusst, dass er seinen Atem die ganze Zeit über angehalten hatte.

Leicht verlegen schaute er auf den Boden vor sich, als er plötzlich bemerkte, dass Draco näher gekommen war, wie genau, konnte er nicht sagen. Auf alle Fälle kniete der Blonde nun direkt vor ihm auf dem Boden und strich mit seiner rechten Hand sanft die noch feuchten Haare aus Harrys Stirn. Er wollte eigentlich etwas sagen, doch er war sich nicht sicher, ob er überhaupt einen Ton rausbekommen würde. Stattdessen fuhr er sich mit seiner Zunge unbewusst über seine Lippen, als er sich ein weiteres Mal in Malfoys Augen verlor. Und ehe er sich versah befand sich Dracos Mund auf seinem gepresst, allerdings reagierte Harry die ersten Sekunden überhaupt nicht, aufgrund der Tatsache, dass ihm das Ganze doch leicht surreal erschien. Und kurz darauf öffnete er seine Augen wieder, die er irgendwann unbewusst geschlossen hatte, als der Druck auf seine Lippen nachließ. Draco hatte sich wieder etwas zurückgezogen und sein Gesicht war nun nur wenige Zentimeter von seinem eigenen entfernt und er konnte seinen heißen Atem auf seinen Wangen spüren.

Sein eigener Blick wanderte von Dracos langen Augenwimpern über Dracos gerötete Wange bis hin zu dem roten Mund, der leicht geöffnet war. Die Welt um ihn herum schien stehen zu bleiben und sein Verstand setzte aus, als er seine Hände in Malfoys Nacken legte und den Blonden zu sich zog um ihn abermals zu küssen. Ihre Lippen bewegten sich miteinander und nach kurzem Zögern öffnete Harry seine Lippen, nur um zu spüren, wie seine Zunge sofort von Malfoys in Beschlag genommen wurde und sich in einem wilden und leidenschaftlichen Wettkampf verstrickten. Draco legte seine muskulösen Hände auf Harrys Schultern und zog ihn vom Bett herunter, so dass er sich kurz darauf in Dracos Schoß befand. Er stöhnte leicht auf und drückte sich dabei näher an den Blonden.

November 2001:

Always had to fight back as a little boy
Always under attack as a little boy

I was locked in a cage as a little boy
Still I never was afraid as a little boy
I was feedin' my rage as a little boy
It's time to blow they minds

Now I know how to love as an older man
But I'm still a big kid as an older man
And I'd much rather give as an older man
Still I'm singin' in the rain as an older man

Limp Bizkit – Almost Over

Ron lächelte ihn mit einem breiten Grinsen an. Die zwei jungen Männer und Hermine saßen zusammen an einem Tisch in der Ecke eines Muggelrestaurants. „Und wie fühlt man sich so als Auror?!", fragte er. Harry begann seinerseits auch zu lachen, als er ein bestimmtes „Großartig" von sich gab. Hermine lächelte ebenfalls, „Ich hab doch immer gesagt, dass du es schaffen wirst." Der frisch gebackene Auror ließ sich zufrieden in seinen Stuhl zurückfallen und genoss den Augenblick. Es tat gut nach so einer langen Zeit wieder mit seinen Freunden zusammen sein zu können, mit dem Wissen, dass er das erreicht hatte, was er wirklich gewollt hatte. Er war ein Auror, wie sein Vater zuvor, wie Sirius. Und wie Draco, fügte er in Gedanken hinzu.

Harry und er hatten ihre Beziehung mittlerweile gefestigt und lebten zusammen in einem kleinen Haus in London, allerdings wusste außer den beiden kaum jemand davon. Manchmal wunderte Harry sich selbst darüber, wie es überhaupt dazu gekommen war, er hätte jeden für verrückt erklärt, der ihm seine Liebe zu dem Blonden schon während der Schulzeit vorausgesagt hätte. Er konnte ebenfalls nicht genau sagen, wann es angefangen hatte, ob damals mit ihrem ersten Wortaustausch oder während ihren gemeinsamen Trainings, im Grunde war es ihm auch egal. Das hier und jetzt zählte und im Augenblick konnte er sich keine Beziehung mit einem anderen außer Draco vorstellen und mit gut Glück musste er das auch nicht sobald. Für ihn war das Erwachsenwerden, sich nicht mehr soviel Gedanken zu machen, was morgen passieren könnte.

„Uhm, Harry? Bist du wieder bei uns?" Hermine sah in besorgt an, während Ron ihm einen eher kritischen Blick zuwarf. „Ja alles in bester Ordnung", antwortete er ihnen, „Könnte nicht besser sein." Seine Freunde warfen sich gegenseitig einen skeptischen Blick zu, bevor sie sich wieder Harry zuwandten. „Hast du uns überhaupt zugehört?" Ertönte Hermines Stimme in einem unsicheren - war es verlegenen? - Tonfall. „Nein tut mir leid, aber ich war gerade wirklich irgendwo anders in Gedanken." Ron räusperte sich, während er mit einem erröteten Gesicht auf seinen Teller blickte, und Harry mit seinem merkwürdigen Verhalten beunruhigte. „Uhm, also… naja. Hermine und ich, wir… ja-„ Hermine rollte mit den Augen und vollendete den Satz: „Was wir dir sagen wollen ist, naja… Ron und ich sind zusammen." Sie strich sich eine Haarsträhne hinter ihr rechtes Ohr und fuhr hastig fort. „Und zwar schon etwas länger und wir wollten nächstes Jahr im Mai heiraten." Ihr (Nun-)Verlobter blickte sie entgeistert an, „also etwas schonender hättest du es ihm schon beibringen können." Er rollte mit den Augen und schaute etwas unsicher zu seinem Gegenüber. Dieser verkniff sich gerade noch ein ‚Wurde auch mal Zeit' und stellte dafür die Frage, wieso sie überhaupt solang gebraucht hatten. Okay, im Endeffekt war es auch kein besserer Kommentar gewesen, als den, den er unterdrückte hatte… Hermine atmete erleichtert auf, „Du hast also kein Problem damit?" Harry schüttelte den Kopf, „Wieso sollte ich? Ihr seid beide meine beste Freunde und wenn es euch glücklich macht, wieso nicht?"

Und im Ernst, er hatte wirklich nichts dagegen. In ihrem letzen Jahr in Hogwarts hatten sie schon alle Wetten abgeschlossen, wann sie nun endlich miteinander ausgehen würden. So wie es aussah, hatte er leider verloren. „Oh, wo sind denn meine Manieren? Herzlichen Glückwunsch natürlich". Hermine strahlte in an und Ron, der mittlerweile wieder eine normale Farbe im Gesicht angenommen hatte, klopfte ihm freundschaftlich auf die Schulter. „Was macht denn dein Liebesleben so?" Harry zögerte ein paar Sekunden bevor er beschloss, ehrlich zu sein und zu einer wahrheitsgemäßen Antwort ansetzte. Er holte tief Luft, das würde wohl noch plötzlicher kommen als Hermines Aussage gerade eben.

„Ich bin mit Draco Malfoy zusammen. Und ja, ich stehe auf Männer."

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An eben diesen Abend saß Harry Potter auf seinem Lieblingsplatz in London, einer Parkbank mit Blick auf einen Teich. Die Sonne war kurz vor dem Untergehen und der Horizont am Himmel hatte bereits eine rötliche Farbe angenommen, und obwohl es für einen Novembertag relativ warm war, musste Harry seinen grünen Schal enger um seinen Hals schlingen, während er sich noch einmal die Reaktion seiner Freunde durch den Kopf gehen ließ.

Zuerst kam natürlich ein verständliches Schweigen, bevor Ron in ein mehr oder weniger hysterisches Lachen ausbrach, mit den Worten, dass es wohl kaum sein Ernst sein konnte, von wegen Draco Malfoy. Nach einer nachfolgenden Diskussionen war es den beiden dann schließlich klar geworden, dass es sehr wohl sein Ernst gewesen war. Und letztendlich war die Reaktion doch besser gewesen als erwartet. Ron hatte einzig allein damit ein Problem, dass es Draco war, währenddessen Hermine leicht verärgert über die Tatsache war, dass er es ihnen nicht schon vorher gesagt hatte – als ob die beiden ihm nicht eben genauso ‚früh' von ihrer Hochzeit – überhaupt ihrer Beziehung – erzählt hatten. Trotz dieser kleinen Auseinandersetzung war es insgesamt trotzdem ein netter Tag gewesen, aber sie waren sich alle einig, dass sie sich öfters treffen mussten um solche „nur Geständnis"-Tage zu vermeiden.

Harry musste lachen, als er daran dachte, dass Ron einen Vertrag für das Quidditch Team Puddlemere United als Hüter unterschrieben hatte. Diese Neuigkeit war fast ganz untergegangen, dabei war er wirklich stolz auf seinen Freund. Und Hermine schien es zur Zeit mit ihrer Ausbildung als Lehrerin ebenso recht gut zu gehen, auch wenn es nicht wirklich dazu beitragen würde ihren besserwisserischen Tonfall zu vermindern – ganz im Gegenteil – „Und wehe du kommst zu spät zur Hochzeit! Du bist dir deinen Pflichten als Trauzeuge, bewusst, oder?!"

Jetzt musste er nur noch Draco dazu überreden, als seine Begleitung mitzukommen, was vermutlich schwerer sein dürfte als es schien.

Mai 2002:

Never knew I could feel like this
Like I've never seen the sky before
Want to vanish inside your kiss
Everyday I love you more and more

Listen to my heart, can you hear it sings
Telling me to give you everything
Seasons may change winter to spring
But I love you until the end of time

Come what may, come what may
I will love you until my dying day

Ewan McGregor & Nicole Kidman – Come What May

„Sag mir bitte noch mal genau, warum ich hier sitze!" Draco warf ihm einen genervten Blick zu. Harry antwortete gar nicht erst, sondern deutete seinem Liebhaber an, still zu sein. Sie saßen beide in einer kleinen, altertümlichen Kapelle, links in der zweiten Reihe. Neben und hinter ihnen saßen zudem alle Ordensmitglieder und sonstige Freunde des Brautpaars. Die Verwandten, was in Rons Fall doch einige waren, beanspruchten die kompletten ersten Bänke.

Ron stand über beide Ohren grinsend vor dem Altar und blickte noch einmal kurz zu Hermine, während der Pfarrer seine Worte sprach. Ron war natürlich in einem typischen Smoking gekleidet, während Hermine das ehemalige Brautkleid ihrer Mutter trug, was ihre gute Figur und ihre Schönheit auf achtsame Weise zur Geltung brachte. „Meine Güte, wie lang dauert das denn noch?!" „Draco, jetzt sei doch mal ruhig." Der Pfarrer blickte nun direkt auf Ron, der mit einem etwas verlegenen „Ja, ich will" antwortete. „Wieso?! Es war schließlich nicht meine -" Harry rollte mit den Augen und hielt Draco mit seiner linken Hand den Mund zu. Das Brautpaar legte gerade die Ringe an und küsste sich daraufhin leidenschaftlich, was George und Fred dazu veranlasste laut in die Hände zu klatschen und bald darauf fielen alle anderen in der Kirche mitein, sogar Draco, der nun wieder reden konnte, aber ausnahmsweise seinen Mund hielt.

Harry grinste breit, während seine beiden besten Freunde letztendlich von einander los ließen und sich vor der Menge verbeugten, als wären sie die Hauptdarsteller in einem Theater.

Später in einem Muggelrestaurant wurde dann eben so ausgelassen und vielleicht etwas verrückt - zumindest für die Muggel unter den Gästen - weitergefeiert. Es wurde getanzt, gelacht, geküsst, wie es bei Hochzeiten üblich war. Doch irgendwie war es anders, zumindest für Harry. Es waren schließlich seine beiden besten Freunde die soeben geheiratet hatten. Auch wenn er nicht unbedingt der Romantischste auf Erden war, war es schön sie so glücklich zu sehen.

Aber es war auch noch etwas anderes, das Wissen, dass das hier vermutlich nicht lange anhalten würde, auch wenn alle versuchten es aus ihren Gedanken zu verbannen. Voldemort war mitten im Rachefeldzug und Gott weiß, wie viele Opfer dieser sinnlose Krieg noch fordern würde. Doch daran sollte man nicht an einer Hochzeit denken.

Harry setzte eine lächelnde Miene auf, während er aufstand und Draco dazu aufforderte mitzukommen. Langsam kämpften sie sich dann auch den Weg zum Brautpaar, welches gerade in der Küche beschäftigt war, vermutlich, weil wieder einmal irgendetwas mit der Planung nicht stimmte. Diese Theorie wurde auch bestätigt, als er die Küche betrat, „Ach du Scheiße" murmelte Draco neben ihm und Harry hätte es selbst nicht passender ausdrücken können.

Denn vor ihnen befand sich das wohl schlimmste Chaos, das er jemals gesehen hatte. Ron stand mit dem Rücken zu ihnen und beschimpfte ein kleines Etwas, das vermutlich ein Hauself war. Hermine hatte ihre Stirn in Falten gelegt und strich sich genervt eine Strähne hinters Ohr. Molly wusch sich gerade ihre Hände, sah dabei aber aus, als würde sie sich nur mit Mühe davon abhalten irgendjemanden zusammen zu schreien. Soviel zu den Personen. Die Wände des Raumes waren fast überall rot, gelb und braun gefleckt, und an manchen Stellen tropfte die Soße stetig weiter Richtung Boden. Der Boden war offenbar auch mit dieser klebrigen Flüssigkeit bedeckt. Zudem lag direkt vor ihnen ein ganzes Geschirrservice in Scherben – ein noch dazu ziemlich teuer aussehendes. Es war wirklich Glück, dass sie nicht mitten hinein getreten waren. Auf dem Küchentisch lag eine silberne Platte, die vermutlich für die Wurst- und Käsescheiben gedacht waren, die verstreut über dem ganzen Küchentisch lagen und ganz und gar nicht essbar aussahen. Die Wand über dem Herd war kohlrabenschwarz und mit Russ bedeckt. Harry war immer noch sprachlos, sein blonder Begleiter öffnete dagegen den Mund, um die offensichtlichste aller Fragen zu Stellen. „Was zum Teufel ist denn hier los?!" Ron verstummte und drei Köpfe drehten sich in ihre Richtung. Hermine errötete und murmelte etwas von „Hauselfen" und „Fred und George".

Molly dagegen war alles andere als verunsichert, als sie im schneidenden Tonfall ihre Version der Geschichte erzählte. Offenbar hatten Fred und George sich einen Spaß mit den Hauselfen erlaubt. „Ja und da ihr eh schon hier drinnen seid, könntet ihr doch gleich etwas aufräumen mithelfen, oder?" Sie grinste dabei ein Lächeln, das keinen Widerspruch duldete.

Draco stöhnte schlecht gelaunt auf, behielt aber seine Manieren, indem er seinerseits eins seiner unwiderstehlichen Lächeln aufsetzte. „Wart nur ab, bis wir daheim sind", hauchte er beim Vorübergehen in Harrys Ohr, so dass nur er es verstehen konnte. Harry versuchte seine neutrale Miene beizubehalten und nicht zu lachen. Das würde eine lange Nacht werden.