Gleich geht's weiter ;-)


Kleine Zeittafel zum orientieren (Es kann sein dass sie nicht ganz den Büchern entspricht aber in meiner FF gilt eben die hier):

1980: Harrys, Hermines und Rons Geburt

1982: Voldemorts Sturz, Ginnys Geburt

1992: Harry, Hermine und Ron werden Schüler in Hogwarts

1993: Ginnys Einschulung in Hogwarts

1995: Voldemorts Rückkehr

1996: Sirius' Tod

1997: Hermine und Ron werden ein Paar

1998: Harry und Ginny werden ein Paar, Schulabschluss von Harry, Hermine und Ron, Harry, Hermine und Ron treten dem Orden des Phönix bei.

1999: Ginnys letztes Jahr in Hogwarts

2001: Harry, Ron und Hermine werden nach drei Jahre langer Ausbildung Auroren

2002: Hochzeit von Hermine und Ron, Ginny wird Aurorin

2003: Ginny und Harry heiraten

2005: Endgültige Vernichtung Voldemorts, Harrys Tod, Geburt von Hermines und Rons Tochter Bonnie

A/N Dieses Kapitel ist eine kleine Einführung, so dass ihr eine Vorstellung über Ginny und Harrys früheres gemeinsames Leben bekommt.


Durch Schnee und Eis… zu dir

1. Kapitel

Nenn mich nie wieder Ginny

21. Dezember 2005

Der erste Tag danach...

Ich kann es nicht glauben. Es ist exakt 23 Stunden und 13 Minuten her… Und ich kann es immer noch nicht begreifen. Harry ist tot. Tot. Alles was ich je geliebt habe ist einfach weg. Alles.

Harry ist tot. Weg. Als ob wäre er nie gewesen. Umso öfter ich mir das in Gedanken durchgehe umso unbegreiflicher wird es für mich. Er KANN nicht tot sein. Er DARF nicht tot sein. Ich brauche ihn doch.

Eine Schwester kommt in mein Zimmer in St.Mungo. „Mrs. Potter… Wie geht es ihnen?" Fragt sie zögerlich und stolpert mit meinem Essentablett unbeholfen in das Zimmer. Eigentlich sollte ich sie anschreien. Wie soll es mir schon gehen? Doch ich tue es nicht. „Gut." Sage ich stattdessen. Ich erschrecke selbst darüber wie mechanisch, leblos meine Stimme klingt.

„Wann kann ich hier raus?" Frage ich, während die Schwester das Tablett auf meinen Nachttisch stellt. Sieh sieht mich mitleidig an und sagte mit leiser Stimme „Sie werden wohl noch eine Weile hier bleiben müssen. Die Heiler haben gesagt sie wollen sie noch zur… Beobachtung hier behalten. Wollen sie nicht runter in die Eingangshalle? Dort wird ein… ein Fest gefeiert."

Ich sehe sie eindringlich an, so dass sie noch stotternd hinzufügt: „Wegen den Fall des dunklen Lords." Eigentlich sollte ich lachen. Natürlich. Ich würde in die Eingangshalle hinunter gehen mir ein Glas Sekt schnappen und auf Voldemorts Fall anstoßen. Wie kommt diese Frau darauf dass ich irgendetwas machen werde das mich an Voldemort erinnert.

ER hat Harry getötet. Ich sehe die Krankenschwester an und schüttele nur den Kopf.

Die Schwester dreht sich um und stolperte fast über den Saum ihres langen weißen Umhangs. Bevor sie die Tür erreichte drehte sie sich noch einmal um und sah mich an. War das gerade Trauer in ihren Augen? Hat sie überhaupt eine Ahnung davon was es heißt Trauer zu empfinden?

Sie dreht sich wieder um, tritt auf den Korridor hinaus und schließt die Tür hinter sich. Gut so. Ich will alleine sein. Ich will kein Mitleid. Ich will nicht noch „eine Weile" hier bleiben. Alles was ich will ist Harry zurück.

Man will mich noch zur Beobachtung hier behalten, hat diese tollpatschige Schwester gesagt. Ich kann nicht hier bleiben. Diese klinisch weißen Wände, Der Geruch, alles hier erinnert mich nur an eins: Tod. Und das ist das letzte an was ich denken will.

Mein Kopf sinkt zurück auf mein Kissen. Ich schließe die Augen versuche an nichts mehr zu denken. Vor wenigen Stunden war Ron hier. Er hat nichts gesagt. Ich auch nicht. Wir haben uns nur angesehen. Manchmal dachte ich Tränen in seinen Augen aufsteigen zu sehen.

Schließlich sagte er dass er gehen müsse um nach Hermine zu sehen. Hermine ist vor wenigen Tagen von Todessern angegriffen worden. Sie hat dabei fast ihr ungeborenes Baby verloren, aber es kam nur zu einer Frühgeburt. Ich beneide, hasse sie schon fast dafür dass sie mit den Mann in den sie schon seit dreizehn Jahren liebt zusammen sein kann. Etwas was mir verwehrt wurde.

Gut, Harry hat mir oft gesagt des es passieren könnte, wahrscheinlich auch würde, trotzdem nichts und niemand hätte mich jemals auf seinen Tod vorbereiten können. Harry hat mich schon als er achtzehn war als Alleinerbin seines Vermögens eingesetzt. Er wusste dass er sterben würde. Ich wusste es insgeheim auch. Aber warum tut es dann so unendlich weh?

Ich war erst einundzwanzig als wir geheiratet haben. Bei dem Gedanken an unsere Hochzeit steigen mir Tränen in die Augen. Wir taten es weil Harry wollte dass jeder wusste dass wir zusammen gehörten. Immer noch gehören. Eins waren. Eins sind. Es war wunderschön. Wir heirateten im Dezember vor zwei Jahren. Schnee statt Blumen fiel sacht auf uns hinab. Ich trug kein Weiß. Dazu war ich schon zulange keine Jungfrau mehr. Mein Kleid war grün. Smaragdgrün. Genau dieselbe Farbe seiner Augen.

Langsam strecke ich meine Hand aus und betrachte den Ring an meinen Finger. Meinen Hochzeitsring. Er ist weißgold, mit kleinen eingelassenen Smaragden. Ich liebe diesen Ring, er beweist mehr als jedes Trauungspapier, als unser gemeinsamer Name Potter und alles andere dass ich und er zusammen gehörten, und es immer noch tun.

Ich lasse meine Hand wieder sinken, und richte mich in meinem Bett halb auf und ziehe meine Knie an mich. Es gibt mir ein leichtes Gefühl von Geborgenheit, doch ich weis das ich jene Geborgenheit, die ich so vermisse, nie wieder spüren werde.

Ich ziehe meine Knie bei diesem Gedanken fester an mich. Wie können zwei Menschen die für einander bestimmt sind, so leicht voneinander getrennt werden? Ja, ich bin mir sicher das Harry und ich füreinander bestimmt waren. Sind. Es muss mehr als Liebe gewesen sein die ich für ihn empfunden habe, mehr als einfache Zuneigung, dazu war dieses Gefühl zu gewaltig, zu überwältigend.

Ich beiße mir auf die Unterlippe, so wie ich es immer tue wenn es mir schlecht geht und meine Gedanken schweifen wieder in meine Vergangenheit über… Ich erinnere mich noch so genau an unser erstes Date, unseren ersten Kuss, unsere gemeinsame Wohnung, an alles was ohne ihn keinen Wert mehr hat.

Die letzten sieben Jahre waren die schönsten und schrecklichsten in meinen Leben, und nun hat es so plötzlich geendet. Wir lebten zwar in ständiger Gefahr, aber wir waren zusammen. Nun habe ich ein Leben ohne Gefahr. Und ohne Harry.

Die Tür öffnet sich und die etwas bleiche Hermine trat in einem Patientennachthemd ein. In mir kocht Wut auf. Waren Heiler den nicht fähig dazu das eine Mutter die gerade eine problematische Geburt hinter sich hat auf IHRER Station blieb? Erschreckender Weise stelle ich im selben Moment fest das es mir dabei weniger um Hermines Gesundheit geht als darum dass ich meine Ruhe haben will.

Als ich Hermine näher ansehe, bemerke ich dass ihre Augen rot geweint sind. „Ginny", begann sie zaghaft. Meine Wut verdoppelte sich und ich antwortete ihr etwas womit ich selbst nie gerechnet hätte „Mein Name ist Ginevra, nenn mich NIE wieder Ginny!" meine Stimme klang nun nicht mehr mechanisch oder leblos sondern eher aufgebracht und wütend. Beim sprechen bemerkte ich einen dumpfen Schmerz in meiner Unterlippe. Ich hatte sie mir vorhin wohl aufgebissen.

Nach ein paar Sekunden merke ich das Hermine mich anstarrt und den Tränen nahe scheint. Es tut mir trotzdem nicht Leid. Ich hatte Recht. Nie wieder sollte mich jemand bei diesem Namen rufen. Ginny war gestern mit Harry in der Schlacht gegen Voldemort gestorben. Alles was übrig geblieben ist, ist ein schwacher Abklatsch dessen was Ginny war. Ginevra.

Hermine tritt näher an mein Bett und sieht mich eindringlich an. Von Tränen ist nichts mehr zu sehen. Sie sieht mich an mit einem Blick den ich von ihr nicht kenne. Eine Mischung aus Trauer und Mitleid. Ich will kein Mitleid. Schon gar nicht von ihr.

Plötzlich bricht sie den Blick ab, sieht zu Boden und meint „Es tut mir so Leid." Nun sind wieder Tränen in ihre Augen zu sehen. Und ich kann nicht anders plötzlich beginne auch ich zu weinen.

Hermine setzte sich an das Ende meines Bettes, wo eigentlich meine Füße seien sollten hätte ich sie nicht immer noch dicht an meinen Körper gezogen. Sie zog mich in eine Umarmung und schon bald schluchzte ich gegen sie gelehnt in ihre Schulter während sie mir über die feuerroten Locken strich und unter Tränen sagte „Es tut mir so Leid…Ginevra…"


Reviewn, dann schreib ich auch schnell weiter ;-)