Disclaimer: Ich habe dem von Kapitel 1 nichts hinzuzufügen, außer das der Begriff „Balcony Watching"meine eigene Kreation ist. Ich habe also immerhin die Rechte daran. Muhaha!

Anmerkung: Ich danke all meinen wunderbaren Reviewern. Ihr seid Schätze! Außerdem danke ich den Allerheiligenferien, die sich nach einer furchtbar stressigen Woche schließlich doch noch einstellten und mir die Möglichkeit gaben endlich weiter zu schreiben. Herausgekommen ist ein, für meine Verhältnisse doch relativ langes Kapitel. Hehe.

Hatte überlegt, die Tempelanlagen wegzulassen, aber schließlich sind sie etwas ganz besonderes auf Malta, also hab ich sie doch drin. Leider sind sie schwer zu beschreiben und ich wusste nicht so recht, was ich dazu schreiben sollte. Diese Orte sind so faszinierend, aber ich bin einfach nicht in der Lage sie in Worte zu fassen. schäm Hoffe aber, dass das Kapitel trotzdem funktioniert. Die Personen beim „Balcony Watching"beruhen auf realen Personen. Einschließlich „Togaman"! g

Jinxxx: Tja, man soll aufhören, wenn's am schönsten ist. g Freu mich, dass du das Fliegen auch so erlebst. Aber bin trotzdem immer wieder gern im Flugzeug unterwegs. Ja, das Hotel war wirklich so und was die Kakerlaken angeht... räusper ich mags eigentlich auch nicht zu heiß, aber Malta ist wirklich eine Reise wert. Die beiden teilen sich das Schlafzimmer. Schließlich gibt es keinen Grund für sie getrennt zu schlafen... Außerdem waren diese Zusatzbetten sehr gefährlich, die Matratze ist da ganz leicht runtergerutscht, weil sie viel zu groß war...

pathie12000: Bin wirklich froh, dass dir die Szenen im Flugzeug so gefallen. Muss zugeben, hatte während des Fluges schon mein Notizbuch gezückt. Nur für den Fall, der Fälle... Ja, Remus hat es nicht leicht. Aber wann hatte er das schon mal seit seinem Biss? Aber er hat ein gehöriges Durchhaltevermögen und das ist ein Grund warum ich ihn so gern hab...

Nanael: Hi! Naja, ich dachte auf diese Weise schlage ich gleich zwei Fliegen mit einer Klappe: Ich habe eine Fortsetzung für meine Geschichte und ich habe meine Erinnerungen an Malta bis zu einem gewissen Grad festgehalten. Prag ist sicher auch sehr schön. Was ich so höre, sind die Hotels bei den meisten Abschlussfahrten ziemliche Absteigen. Aber im Grunde macht das ja nichts, solange man an einem schönen Ort ist.

Snuggles2: Tunesien... würde mir sicher auch gefallen... Du scheinst dir dem Happy End ja sehr sicher zu sein... g

lachetah: räusper okay, Sybill, ich habe Moulin Rouge mal wieder zitiert (wollte es eigentlich vorher erwähnen, aber hab es natürlich wie so vieles vergessen), aber ausschlachten...?s In dem Moment ist mir einfach nichts besseres eingefallen. Was soll ich sagen? Baz und Craig habens halt einfach drauf. g Wenn ich diesmal wieder deine Erwartungen übertroffen habe: Ziel erreicht. Aber ich würde mich lieber nicht darauf einstellen...

Nochmals euch allen vielen Dank für eure lieben Worte!

Für gewöhnlich würde ich jetzt so was sagen, wie ich hoffe euch gefällts, aber ich möchte meinem lieben Ron keinen Grund für eine weitere Standpauke geben und so heißt es heute einfach: Viel Spaß!

ZZZZZZZZZZZZZZZZZ

Day Two: Balcony Watching

ZZZZZZZZZZZZZZZZZ

„Tatze", ein sanftes Rütteln an seiner Schulter, „aufstehen, wir haben viel vor heute.". Sirius drehte sich um. Er hatte gerade einen so schönen Traum.... Aber die Stimme war bereits bis zu seinem Gehirn gedrungen und er war unfähig sie zu ignorieren. Langsam drehte er sich wieder von der Wand weg und öffnete die Augen. Remus war über ihn gebeugt und strahlte wie ein Honigkuchenpferd. Dieser Anblick machte ihn etwas wacher.

„Willst du nicht ausschlafen, Moony?", murmelte er dennoch verschlafen.

„Ausschlafen? Es ist schon zehn Sirius, und bei dem was wir heute vorhaben...", erklärte Remus grinsend.

Sirius blinkte ein paar mal mit den Augen. Was hatten sie denn heute vor?

„Weißt du", sagte Remus, als hätte er seine Gedanken erraten, „ich dachte, wir könnten heute nach Valetta fahren und uns dann gleich noch die Tempelanlagen ansehen. Wenn wir aber was von Valetta haben wollen, sollten wir bald fahren, denn hier machen die meisten Geschäfte zwischen zwei und halb vier dicht.".

Nun setzte Sirius sich auf. Er konnte das Glitzern in Remus Augen sehen, während er sprach. Er hatte ja gewusst, dass ihm Malta gefallen würde. Seine Begeisterung war durchaus ein guter Grund aus dem Schlaf gerüttelt zu werden. Und schließlich hatte er gewusst, dass Remus bestimmt nicht den ganzen Urlaub lang tatenlos am Strand hocken würde. Dafür war er viel zu wissbegierig. Er konnte es sich doch nicht entgehen lassen dieses so ganz andere Land zu erforschen! Sirius lächelte. Und dann fiel ihm plötzlich etwas sehr Überraschendes auf...

„Moony, du trägst-".

„Eine kurze Hose, ja du siehst richtig.", Remus lachte. „Hab sie bei Lewis' im Sonderangebot gesehen und da dachte ich, weil es doch hier um diese Jahreszeit über 40 Grad haben kann..."

Von Lewis' also. Und dann auch noch im Sonderangebot. Nun, so sah sie auch aus. Sie war blau mit rosanen und gelben Schiffchen darauf. Aber wer fand bei Lewis' schon mal anständige Kleidung? Schließlich hatte der Besitzer Robert Lewis selber von Mode so viel Ahnung, wie eine Giraffe vom Seilspringen, und kleidete sich selbst auch dementsprechend. Aber sein Laden war äußerst günstig und bei Remus' ohnehin stets bescheidener Geldlage und seiner derzeitigen Arbeitslosigkeit, war Lewis' das beste Geschäft, dass er aufsuchen konnte. Sirius konnte sich nicht erinnern seinen Freund jemals in einer kurzen Hose gesehen zu haben.

„Das ich das noch erleben darf."

„Wofür brauche ich bitte in England kurze Hosen?"

„Also an guten Tagen-"

„Komm, mach dich fertig, Tatze, frühstücken müssen wir auch noch.", unterbrach ihn Remus, immer noch grinsend, wohl ahnend, dass nun ansonsten eine ausschweifende Erläuterung ihren Lauf nehmen würde.

Sirius stieg aus dem Bett, mit nichts weiter bekleidet als einer Boxershorts, und machte sich auf den Weg ins Badezimmer. Remus wandte den Blick sofort ab. Er hatte seinen Freund schon länger nicht mehr in so wenig Kleidung gesehen und war sich der Gefahr dieses Anblicks nur zu bewusst. Er trat auf den Balkon und atmete tief durch. Die Luft hatte bereits eine angenehme Temperatur erreicht. Nur nicht daran denken. Das stählerne Blau des Himmels versprach einen weiteren sonnig-heißen Tag. Vielleicht doch noch mal tief durchatmen.

AAAAAAAAAAAAAA

„Diese Busse gehören zu den Wahrzeichen Maltas'.", erklärte Remus begeistert, während Sirius versuchte das unangenehme Gefühl in seiner Magengrube zu ignorieren. Der Busfahrer hatte wohl die selbe Fahrschule besucht, wie ihr Fahrer gestern. Andererseits schien der Gedanke, dass es hier überhaupt Fahrschulen gab, irgendwie abwegig.

„Alles in Ordnung, Tatze?"

Sirius nickte nur. Er wagte nicht den Mund zu öffnen...

Schließlich erreichten sie doch noch ihr Ziel, ohne das Sirius sich übergab. Glücklicherweise hatte sich sein Magen langsam wieder beruhigt. Sie stiegen an einem großen Busbahnhof aus. Die orangen Leyland-Busse waren über den ganzen Platz verteilt und schienen in verschiedenste Richtungen abzufahren und dazwischen tummelten sich Pferdekutschen. Das Herzstück des Platzes stellte ein majestätischer Brunnen dar: Drei Meermänner hielten eine große Schale mit Wasser in die Höhe. Remus gefiel er auf den ersten Blick.

Gleich an der Stelle an der sie ausstiegen, standen zwei kleine Häuschen, die zu Ständen umgebaut waren an denen man alles Kaufen konnte, von maltesischem Gebäck bis zu den typischen Handtüchern für Touristen. Sie gingen an einer „parkenden"Kutsche vorbei. Das Pferd begann nervös mit den Hufen zu scharren und es war ausschließlich den beruhigenden Gesten seines Besitzers zu verdanken, dass es nicht gleich das Weite suchte. Die in den Genen tiefverwurzelte Angst vor dem Wolf. Als sie vorbei waren, beruhigte es sich langsam wieder.

„Ich frage mich, warum ich nie Reiten gelernt habe.", sagte Remus sarkastisch. Trockener Humor war oft das Einzige, dass solche Momente erträglich für ihn machte. Und diese Fähigkeit humorvoll mit Problemen umzugehen, war etwas, dass Sirius stets an ihm bewundert hatte.

Sie erreichten das Stadttor. Ein rechteckiger Durchgang in der Mitte, zwei kleinere links und rechts davon. Der ganze Komplex war eingebettet in einen Gebäudekomplex, der in eine große Mauer überging und auch nach vorne hin durch eine kleinere Mauer geschützt war. Unter dem Tor tummelte sich eine ganze Reihe von kleinen Ständen, an denen man Freundschaftsbänder oder Karikaturen erstehen konnte. Auf der anderen Seite ein weiterer großer Platz. Links in einem Gebäude entdeckten sie einen Burger King.

„Ich fühle mich schon wie Zuhause.", erklärte Sirius grinsend, während sein Magen eher nervös auf den Gedanken an einen Hamburger reagierte.

Hier gab es einige große Häuser, die aber trotzdem dem Stil der Insel entsprachen. Viele hatten bunte Fensterrahmen, die ein wenig Farbe unter das unentrinnbare Braun brachten. Die Türen waren in ihrem Aussehen besonders auffällig, denn viele von ihnen wirkten wie direkt aus Notting Hill importiert.

Sie durchstöberten die Geschäfte: Klamottengeschäfte für Sirius, Buchläden für Remus. Aber nur in einem der Souvenirläden kauften sie auch etwas: Eine kleine Flasche maltesischen Likörs für James, maltesischen Honig für Lily und für Peter ein Gebäck, dass sich Honigkringel nannte. Mittags nahmen sie einen kleinen Snack ein. Schließlich ging es zurück zu den Bussen. Auch diesmal schafften sie es ohne das Sirius sein Frühstück verlor. Sie mussten noch ein kleines Stück laufen, bis sie schließlich das Hypogeum, eine unterirdische Tempelanlage, erreichten. Dort mussten sie noch eine halbe Stunde warten, bevor sich noch acht weitere Interessierte eingefunden hatten, die an der Führung teilnahmen. Man führte sie als erstes in einen Raum in dem Vitrinen mit Fundstücken aus der Tempelanlage standen, unter ihnen auch die kleine Tonfigur einer schlafenden, dicken Frau, das vielleicht berühmteste Fundstück. Der Raum war auf der einen Seite von Glaswänden begrenzt, hinter denen es allerdings stockdunkel war. Sie sahen sich interessiert um und ein Fremdenführer erzählte ein paar Takte zu den Exponaten. Dann ging hinter der Hälfte der Glaswand Licht an und beleuchtete einen Raum mit ein paar Sitzen und einer Leinwand. Während sie hineingingen, könnten sie einen Blick in den noch unbeleuchteten Teil des Arials werfen und die Umrisse einer Niederlassung erkennen. Sie setzten sich und bekamen einen Film über die Tempelanlagen auf Malta zu sehen. Dabei erfuhren sie, dass die Menschen früher glaubten, die Tempel seien von Riesen bewohnt. Sirius und Remus warfen sich einen Blick zu. Wenn diese Leute geahnt hätten, wie Riesen wirklich hausten...

Danach ging es weiter. Die nächsten Lichter gingen an und nun ging es endlich in die Tempelanlage. Sie stiegen einige Treppen hinunter und befanden sich nun auf einem schmalen Steg mit Geländer, der quer durch die Anlage führte. Alles war sehr steinig und man hatte keine Gelegenheit sich etwas näher anzusehen, denn sobald sich der Führer einem anderen Raum zuwandte, erloschen die Lichter, die den vorherigen Raum erhellten. Ihr Führer war offensichtlich begeistert von diesem Ort, er wuselte hin- und her, zeigte hier hin und dort hin und würde nicht müde zu erwähnen, dass die Menschen die Steine ohne Werkzeuge bearbeitet und ausgehöhlt hatten und es sich bei den Einkerbungen in der Decke (und auch an einigen andern Stellen) um sogenannte Halbkreiskulturen handelte.

Remus war fasziniert von diesem fremden, längst untergegangen Volk, von dem man nur so wenig wusste. Er betrachtete die Bauten mit großen Interesse. Und auch Sirius könnte sich der ganz eigenen Magie dieses Ortes nicht entziehen. Wie hatten die Menschen damals genau gelebt? Was spielte sich an dieser oder jener Stelle des Tempels ab? Solchen und ähnlichen Fragen konnte man sich kaum entziehen.

Trotzdem war Remus ganz froh, als sie schließlich wieder die Oberfläche erreichten und nach draußen traten. Die Hitze war ihm sehr angenehm. Er hatte gegen Ende ganz schön gefroren dort unten.

HHHHHHHHHHHHHHHH

Ihr letztes Ziel war dann eine Tempelanlage im Freien. Auf ihrem Weg dorthin fiel ihnen auf, dass beinahe jedes Haus einen Namen trug, sie reichten von „St. Maria"über „Oberammergau", zu „glorious"oder auch „nest". Außerdem waren einige Kirchen außen besonders festlich dekoriert und bunte Fahnen in deren Nähe aufgestellt, für das Fest, dass man auf Malta jeden Samstag veranstaltete.

Die Tempelanlage war dem Hypogeum recht ähnlich. Allerdings war sie wesentlich weitläufiger und man konnte ohne Führung über das Areal gehen. Natürlich war einiges mit Stahlzäunen abgesichert, aber trotzdem bekam man das Gefühl diesen Ort durchschreiten zu können, wie es seine Bewohner einst getan hatten. Sie stießen auf einen großen Kessel, und die große Statue einer weiteren fetten Frau, na ja genaugenommen war es nur eine fette Frau hüftabwärts.

„Die standen wohl auf fette Frauen.", kommentierte Sirius gut gelaunt.

„Hat man dir nie beigebracht, dass Dicksein früher ein Schönheitsideal war?", fragte Remus grinsend. „Schließlich deutete die Körperfülle auf eine gute Gesundheit hin."

„Mein kluger Remus.", sagte Sirius mit diesem seltsamen Lächeln, dass Remus stets nervös machte. Er wandte den Blick von seinem Freund ab, damit er nicht sehen konnte, wie rot er wurde.

„Sie mal!", sagte er, auf eine Art Treppe deutend, um das Thema zu wechseln...

Viel war schon verfallen, aber es gab einen noch vollständigen Durchgang unter einer großen Steinplatte, die von zwei weiteren Platten der selben Größe gehalten wurde. Der Aufbau erinnerte ein wenig an Stonehenge.

Weiter hinten lag ein ganzer Haufen größerer Gesteinsbrocken. Und Sirius versuchte, zu Remus' Belustigung, einen der größten Brocken ohne Magie in die Höhe zu bekommen, was natürlich misslang.

Schließlich standen sie vor einer Steinwand in die Tierformen, wie z.B. die eines Ochsen eingeritzt waren.

„Denkst du, dass hier haben Zauberer gebaut?", fragte Sirius leise.

„Ich weiß nicht. Aber hätten wir dann nicht schon einmal etwas darüber gehört? Außerdem wissen die Muggel von diesem Ort... Aber ganz egal, wer es gebaut hat, auf seine Art ist es magisch."

TTTTTTTTTTTTTTTTTTT

Schließlich saßen sie wieder im Bus auf dem Weg nach Hause. „Good Luck" stand über dem Fahrer an der Wand geschrieben.

„Viel Glück. Das können wir auch brauchen, in diesen Teufelsdingern!", sagte Sirius. Er war sich nicht ganz sicher, ob er es ernst meinte, oder nicht.

Alle Fenster waren aufgeschoben und die rasante Fahrt bescherte ihnen einen angenehm kühlen Luftzug. Remus sah müde aus. Aber er hatte schließlich auch die ganze Nacht nicht schlafen können. Um 4 Uhr hatte er es aufgegeben und stattdessen Sirius beim Schlafen beobachtet. Davon ahnte Sirius natürlich nichts, er führte die Müdigkeit seines Freundes einzig auf den anstrengenden Tag zurück. Er nahm an, dass Remus den Abend am liebsten auf ihrem Zimmer verbringen würde. Aber wie er ihn kannte, würde er das nicht zugeben, um Sirius nicht den Abend zu verderben. Sirius konnte sich nur zu gut an einen Vorfall in ihrem dritten Jahr in Hogwarts erinnern: Sie hatten für eine Nacht kurz nach Vollmond einen Streich geplant. Als es dann schließlich so weit war, fiel den Freunden durchaus auf, dass Remus sehr müde wirkte, aber er selber versicherte ihnen, dass alles in Ordnung sei und sie keine Rücksicht auf ihn nehmen brauchten. Es ging schließlich so weit, dass Remus so schwindlig wurde, dass er die Treppe hinunter stürzte und darauf hin den Rest der Woche auf der Krankenstation verbrachte. „Ich bin körperlich so stark und doch bin ich von Müdigkeit oder größeren Anstrengungen so leicht geschwächt.", hatte er Sirius daraufhin erklärt. „Und ich hasse es das zuzugeben."

Sirius hatte daraufhin eine Taktik entwickelt, die es Remus ermöglichte sich zu schonen, ohne seine Schwäche zugeben zu müssen.

„Was hältst davon heute Abend daheim zu bleiben? Wir könnten uns was zu essen im Supermarkt besorgen und auf dem Zimmer essen. Mir ist irgendwie nicht nach Ausgehen. Aber wenn du natürlich möchtest-"

„Nein, ist schon in Ordnung.", sagte Remus mit einem dankbaren Lächeln.

BBBBBBBBBBBBBBB

Sie besorgten sich also zwei Pizzen für die Mikrowelle (ja, das Zimmer besaß tatsächlich eine Mikrowelle) und ein wenig Obst für den Nachtisch.

Leider fanden sich an der Mikrowelle, wie auch an dem Geschirr noch die Überreste der letzten, oder vielleicht sogar vorletzten, Residenten des Zimmers, weswegen die beiden erst mal zu einem Reinigungszauber griffen.

Sie saßen ein wenig draußen und unterhielten sich. Sirius ging zwischendrin immer wieder nach drinnen um nach der Pizza zu sehen, bis schließlich...

„Hey Moony, ich glaube, wir haben Gäste!"

Als Remus zu seinem Freund an die Spüle trat, konnte er gerade noch sehen wie eine große, fette Kakerlake sich in einen kleinen Schlitz zwischen Spüle und Wand quetschte.

„Du solltest heute nacht den Mund lieber nicht offen lassen beim schlafen", erklärte Sirius grinsend, „Kakerlaken werden von Körperflüssigkeiten angezogen, wie zum Beispiel von Speichel..."

„Genau das was ich hören wollte..."

Schließlich konnten sie dann doch essen, was sie draußen auf dem Balkon taten (sie verwandelten einen der Küchenstühle in einen kleinen Tisch).

Bald wandte sich ihre Aufmerksamkeit den Balkonen gegenüber zu. Da war einiges geboten. Drei minderjährige Schwedinnen in Miniröcken bekamen Besuch von doppelt so vielen etwas älteren Jungen, von denen drei orange T-Shirts trugen.

„Schon wieder die.", murmelte Sirius, als sie beobachteten wie die Jungen auf die hinten niedrige Mauer des Hotels stiegen und dann an einigen Balkonen im Erdgeschoss vorbei liefen, schließlich den der Schwedinnen erreichten und sich an das Geländer lehnten.

Im zweithöchsten Stockwerk stand ein Kerl im Dunkeln, dessen Gesicht nur hin- und wieder durch den Glimmstengel seiner Zigarette beleuchtet wurde. Er blickte direkt zu ihnen hinüber.

„Der hat heute früh schon die ganze Zeit rübergeguckt.", sagte Remus und fügte mit einem fiesen Grinsen hinzu. „Vielleicht steht er auf dich.". Aber die Wahrheit war: Wie konnte jemand nicht auf Sirius stehen?

„Spanner.", brummelte Sirius und wandte seine Aufmerksamkeit einem Balkon zu bei dem das dazugehörige Zimmer hell erleuchtet worden war. Ein Paar mittleren Alters trat heraus, gefolgt von einem Jungen und einem Mädchen.

„Was meinst du, die könnten Holländer sein, oder?

Sie vertrieben sich daraufhin die Zeit damit die Nationalitäten der verschiedenen Balkonier zu erraten.

„Sag mal Tatze, siehst das auch?", fragte Remus plötzlich und deutete zum Erdgeschoss hinunter. Da lief doch tatsächlich ein Kerl mit einem Bettlacken um den Körper gewickelt an den Balkonen vorbei!

„Mein Gott, es ist Togaman!", erwiderte Sirius lachend.

„Vielleicht hat er zu viele Halbkreiskulturen gesehen.", schlug Remus vor, während er in das Lachen einstimmte.

HHHHHHHHHHHHHHHH

Ein leiser Schrei riss ihn aus dem Schlaf.

„Sirius!", der Gerufene stand geradezu in seinem Bett. Aber als er sich hastig umblickte, entdeckte er nichts Ungewöhnliches. Remus lag friedlich schlafend in seinem Bett. Oder doch nicht?

„Sieh mich an und sag mir, dass es nicht so ist.", sagte er leise, aber fest.

„Remus? Alles in Ordnung?", flüsterte Sirius, aber er bekam keine Antwort.

Sirius stand auf und ging zum Bett seines Freundes. Remus schien im Schlaf zu sprechen. Er schwitzte und seine Augenlider zuckten heftig. Wahrscheinlich ein Alptraum. Er beschloss ihn aufzuwecken. Er setzte sich an den Bettrand und rüttelte sanft seine Schulter.

„Moony.", sagte er leise. Remus schoss hoch. Einen Moment lang wusste er nicht wo er war. Alles was er wusste war, dass Sirius ihn mit diesem furchtbaren Blick angesehen hatte. Doch als sein Blick endlich Sirius Gesicht fand, sah er nur das Übliche: Wärme und Vertrauen. Und einen Schimmer von Besorgnis.

„Du hast nur schlecht geträumt.", sagte er beruhigend. Er hätte zu gern gewusst, wovon Remus geträumt hatte. Schließlich war es eindeutig um ihn gegangen. Aber er wagte nicht zu fragen.

Remus sah ihn nur an. Er versuchte zu vergessen, was er geträumt hatte, versuchte den Zweifel in Sirius' Augen zu vergessen.

„Alles in Ordnung?"

Remus nickte.

„Es geht schon wieder. Danke... Hab ich dich aufgeweckt?"

Sirius zögerte. Wenn er jetzt ja sagte, würde er vielleicht erfahren, was Remus geträumt hatte...

„Ich hab geträumt, dass du mir nicht mehr vertraust. Du wolltest es nicht zugeben... aber ich konnte es in deinen Augen sehen.", sagte Remus, als hätte er seine Überlegungen erahnt, das Gesicht abgewandt.

„Remus, du weißt, dass das nie-", versuchte Sirius ihn zu beruhigen und streckte dabei die Hand aus, wie um seinen Freund zu berühren.

„Ist schon gut. Es war schließlich nur ein Traum, nicht wahr?", unterbrach ihn Remus ungeduldig, während er sich auf sein Kissen zurücksinken lies, um der Hand zu entgehen. „Wir sollten noch ein bisschen schlafen. Wir gehen morgen zwar nur an den Strand, aber es ist doch ein ganz schöner Weg dort hin."Er wollte eigentlich nicht so grob sein, schließlich meinte Sirius es gut. Aber irgendwie... konnte er nicht anders. All diese freundschaftlichen Zuneigungsbeteuerungen schienen ihm im Augenblick unerträglich. Sirius zog sich mit einem leisen „Gute Nacht" zurück.

NNNNNNNNNNNNNNNNNN

A/N:

Noch ein Wort zu den kurzen Hosen:

1. Ich schätze Remus nicht gerade als kurze-Hose-Träger ein, also wundert euch

nicht...

2. Ich konnte es in diesem Zusammenhang einfach nicht lassen auf Robert Lewis

anzuspielen. Aber für den Disclaimer: Ich habe weder an „Lebe lieber

ungewöhnlich", noch an den dazugehörigen Charakteren die Rechte. Die liegen

wohl bei John Hodge und Co. So, dat wars jetzt aber!

-And what makes you think that he has feelings for me?

- The way he never touches you

aus „The Village"