Disclaimer: Zum Abschluss noch mal: Die Jungs gehören nicht mir, Malta gehört nicht mir, Robbie Williams übrigens auch nicht. „They can't that away" ist vermutlich im Original von Ella Fitzgerald und Louis Armstrong. Auf jeden Fall habe ich auch daran keine Rechte. Ebenso wenig wie an „Swing when you're winning", wo ich das Lied das erste Mal entdeckte. „Winterblue" stammt von Heather Nova.
Anmerkungen: Was lange währt, wird endlich gut. Nachdem nun fast ein Monat seit dem letzten Kapitel vergangen ist, habe ich es endlich geschafft. Hatte leider einen Haufen Schulaufgaben zu bewältigen. Vielen, vielen Dank für eure wundervollen Reviews! Wir haben jetzt also die letzte Etappe der Reise erreicht. Ich hoffe, ihr seid mit dem Ende zufrieden! Zu „They can't take that away from me" sei zu sagen, dass ich dieses Lied schon ewig mal für eine Karaoke-Szene verwenden wollte. Seit ich es auf „Swing when you're winning" gehört habe. (Bin bisher nicht zu der Geschichte gekommen, für die ich es eigentlich geplant hatte) Liebe dieses Lied. Und diese CD. Und Robbie Williams. räusper Wie auch immer... Mdina schreibt man wirklich ohne „e". g Und der Kapiteltitel stammt von dem wunderschönen gleichnamigen Lied von Alanis Morissette, dass ich auch liebe. Die Karaoke-Bar war eigentlich nicht so nah am Meer, aber es lies sich leider nicht anders machen...
lacheetah: Dein armer Oberschenkel! Hoffe so, dass dir der Schluss gefällt und ich nicht übertrieben hab.
Jinxxx: Ich habe es trotz Schule zu dem vermutlich längsten Kapitel bisher gebracht. g Das überlass ich ganz deiner Fantasie, ob Remus bei seiner Rache einen kleinen Blick in die Badehose riskiert hat... Ja, „Lupins" gabs wirklich. War total begeistert. g Hey, Schottland und London sind genau die Orte, wo ich unbedingt mal hin will. g Nächstes Jahr... Ach ja, ich liebe es, wenn du so lange Reviews schreibst. zwinker
Snuggles2: Keine Sorge. Er hatte andere Hosen an beim Tanzen. g Mit dem Weiterschreiben hat es leider etwas länger gedauert...
Easybelle: Hi, Honey. Ich habe verzweifelt nach einem anderen Ausdruck für Steckerleis gesucht, aber einfach keinen gefunden. Scheint hier in Bayern kein anderes zu geben... g Deine Überraschung deute ich jetzt mal positiv... Tja, nachdem uns Togaman in Wirklichkeit auch nur einmal beehrt hat... . Aber vielleicht gefällt dir ja das Balcony-Watching-Erlebnis von diesem Kapitel auch so gut...
pathie12000: Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Hoffe sehr, dass du mit dem Ende zufrieden bist.
Wölfin Akhuna: Hey, ein neuer Name! Hi. Vielen Dank, erst mal. Du wohnst wirklich so nah an Oberammergau? g Fand diese Häusernamen auch total lustig und habe haufenweise Beweisphotos von den Schildern geschossen. g
Also viel Spaß! nervösdenkopfunterbettdeckeversteck
Day Four: Everything
Ein weiteres Frühstück in den "Quawra Tower Apartments". Der Frühstücksaal war leer, abgesehen von zwei jungen Männern, die einen der kleinen Tische besetzten. Der eine von ihnen gehörte zu jenen Menschen, die man ohne zu zögern als schön bezeichnen konnte. Sein nachtschwarzes Haar umrahmte sein, mittlerweile leichtgebräuntes, Gesicht und schien seine klaren, grauen Augen zu betonen. Seine Gesichtszüge hatten etwas aristokratisches, doch seine ganze Art nahm ihnen jede Hochnäsigkeit. Doch es war nicht allein sein Aussehen, dass ihn so attraktiv machte. Er besaß auch noch Ausstrahlung. In seinen Augen loderte das Feuer der Lebensfreude und alles was er tat, war von unendlichem Selbstbewusstsein geprägt. Und Selbstbewusstsein kann, wenn es sich nicht in Form von Hochmut äußert, äußerst attraktiv sein.
Sirius Black war sich seiner Wirkung durchaus bewusst und hatte im Laufe der Jahre gelernt, sie für sich zu nutzen. Er war erprobt darin seine Mitmenschen zu durchschauen und so wusste er ziemlich genau, was er tun musste, um zu bekommen was er wollte. Bei den meisten jedenfalls.
Mit der Routine eines Menschen, der sich seiner Anziehungskraft voll bewusst war, schenkte er der jungen Kellnerin, die aus unerfindlichen Gründen ständig zwischen dem Tresen und dem Frühstückssaal hin- und her lief, sein freundlichstes Lächeln. Diese nahezu unbewusste Handlung fuhr ihm ein schüchternes, aber hoch erfreutes Lächeln von Seiten der Kellnerin ein.
Auch sein Gegenüber, Remus Lupin, war auf seine Art durchaus attraktiv, wenn er sich dieser Tatsache allerdings auch nicht im geringsten bewusst war. Sicher, er war es nicht auf die offensichtliche und elektrisierende Weise seines Freundes, aber doch war da etwas. Er war dürr und doch wirkten seine Bewegungen als würde hinter dieser schmächtigen Fassade eine Kraft lauern, die er stets zu unterdrücken suchte. Üblicherweise war er recht blass, im Augenblick allerdings zog sich das leichte Rot eines Sonnenbrands über sein Gesicht, an dem das Interessanteste ohne Zweifel die Augen waren. Sie waren von einem sehr hellen Braun, wirkten nahezu lichtdurchwirkt, und gaben einem das Gefühl, dass sie einem bis auf den Grund der Seele blicken konnten. Sein kurzes Haar hatte einen Braunton, der aber im richtigen Licht betrachtet bereits ins Blond überging und fiel ihm in die Stirn. Ab- und zu fanden sich darin ein paar viel zu früh ergraute Strähnen.
Er beobachtete das Verhalten seines Freundes mit gemischten Gefühlen. Er war es zwar gewohnt, aber wirklich daran gewöhnt hatte er sich nicht.
Der Ton in dem sie sich unterhielten war von einer Vertrautheit, die darauf schließen lies, dass sie ebenso lange wie gut befreundet waren. Da gab es Bemerkungen, die wohl keiner außer ihnen beiden verstand und kleine Sticheleien, wie sie wohl nur von einem guten Freund kommen konnten.
Auf den ersten Blick wirkten sie wie Tag und Nacht. Und doch waren sie gar nicht so verschieden. Beide hatten in ihrer Kindheit schlechte Erfahrungen gemacht und beide wussten eine Freundschaft zu schätzen. Sie besaßen ein gehöriges Durchhaltevermögen und einen klaren Verstand. Beide suchten nach Liebe und Geborgenheit. Und beide waren zu stolz um anderen ihre Schwächen einzugestehen. Doch gingen sie unterschiedlich mit ihren Problemen um. Sirius versteckte sich hinter einer Maske aus Selbstsicherheit und wollte doch nichts anderes als jedes Kind: Die Liebe seiner Eltern. Seinen Schmerz über ihr Verhalten versteckte er hinter trockenem Humor und seinem angeblichen Hass auf sie. Das machte es erträglicher. Remus hingegen versteckte sich hinter einer Maske aus Ruhe und Selbstkontrolle. Er reagierte unbeteiligt auf die Schmerzen, die ihm andere Menschen zufügten, wenn sie erfuhren, dass er ein Werwolf war.
Doch so sehr sie auch versuchten diese Dinge geheim zu halten, voreinander war ihnen das nicht möglich. Allerdings hatten sie festgestellt, dass es gut so war. Der andere wusste was zu tun war, war da, wenn die Maske fiel. Und hatte sich doch nie abgewandt.
Und doch hatten sich die Dinge verändert. Und beide wussten es. Es gab Geheimnisse zwischen den beiden, die zunehmend auf ihre Offenbarung pochten. Doch das würde alles ändern, daran gab es keinen Zweifel. Wann war es nur so kompliziert geworden? Während Sirius nicht recht sagen konnte, wann oder warum es geschehen war, wusste Remus es genau. An jenem Abend im Gryffindorgemeinschaftsraum, als ihm klar geworden war, dass er sich in seinen besten Freund, den schönen, beliebten, klugen, perfekten Sirius Black, verliebt hatte. Anfangs hatte er es noch nicht geahnt, aber die Zeit hatte gezeigt, dass diese Erkenntnis alles veränderte. Wenn auch für Außenstehende nicht erkennbar.
Doch lange konnte es nicht mehr so weiter gehen. Und sie beide spürten es. Erst gestern hatte Remus seine jahrelang erprobte Selbstkontrolle, verführt von der Zwanglosigkeit des Urlaubs, verloren und einfach nach seinem Herzen gehandelt. Jedenfalls soweit es ihm möglich war, ohne Sirius seine Gefühle einzugestehen. Und Remus wusste, wie nah er gestern daran gewesen war, einen Fehler zu begehen. Fast war er froh, dass es ihr letzter Tag auf Malta war. Wenn erst mal Zuhause wieder alles seinen gewohnten Gang ging, würde er sich schon einkriegen. Oder? In letzter Zeit war es ihm zunehmend schwerer gefallen die Rolle des Freundes zu spielen. Und wenn er ehrlich zu sich selber war, dann war der Zeitpunkt an dem die Fassade entgültig bröckeln würde, absehbar geworden.
Aber war das wirklich so schlimm? Alle Welt sprach doch davon, dass das höchste Glück des Menschen in der Liebe lag. Doch wenn Sirius seine Gefühle nicht erwiderte, wovon man ausgehen konnte, dann hatte er einen Freund verloren. Seinen besten Freund. Und was war, wenn doch die Freundschaft kostbarer war als die Liebe? Was, wenn mit diesem Gedanken gar nicht die Liebe eines Paares gemeint war, sondern die Liebe zwischen Freunden? Auf einen Schlag hätte er Sirius' Liebe verloren. Und das konnte er nicht riskieren, nicht solange er noch in der Lage war dagegen anzukämpfen.
OOOOOOOOOO
„Ich werde diese Art der Fortbewegung vermissen.", sagte Remus fröhlich, als sie erneut aus dem Bus stiegen.
„Erinnere mich bloß nicht daran, dass wir morgen schon fliegen.", seufzte Sirius. Dann fügte er mit einem Grinsen hinzu: „Aber wenn die Sehnsucht zu groß wird, kannst du immer noch den Fahrenden Ritter nehmen."
„Da sind die Busse hier aber ungefährlicher.", erklärte Remus mit einem Grinsen, dass dem von Sirius in nichts nachstand. „Bei denen besteht wenigstens nicht die Gefahr sich alle Knochen zu brechen."
An diesem Tag besuchten sie Mdina. Ihr Weg führte sie als erstes zu einer breiten Mauer, von der aus man fast die ganze Insel überblicken konnte, denn die Stadt war recht hochgelegen, für die Verhältnisse der Insel jedenfalls. Die Mauer war breit genug um sich hinaufsetzen zu können, ohne auch nur entfernt Gefahr zu laufen die dahinter gelegene Schlucht hinunter zu stürzen und niedrig genug um erklettert zu werden. Sirius und Remus taten es einigen anderen Besuchern gleich, erklommen die Mauer und legten sich genüsslich auf das alte Gestein. Die Sonne strahlte, wie auf Malta üblich, hell vom Himmel und die beiden schlossen zufrieden die Augen.
„Ich könnte ewig so liegen bleiben.", meldete sich Remus zu Wort.
„Danach wärst du aber rot wie ein Krebs.", stichelte Sirius, während er gleichzeitig sein T-Shirt hochschob, um auch seinen Bauch möglichst viel Anteil an der Sonne haben zu lassen.
„Kann schon sein, aber wenigstens hab ich überhaupt eine Farbe."
„Willst du damit etwa sagen, dass ich nicht braun geworden bin?", fragte Sirius übertrieben entsetzt.
Remus hob ein Augenlied blickte kurz auf seinen Freund, schloss es wieder und grinste nur.
„Du hast Glück, dass wir hier oben auf dieser Mauer sind. Niemand beleidigt ungestraft meinen Teint. Aber ich will schließlich nicht, dass du gleich da runter stürzt."
„Wer sagt denn, dass ich derjenige wäre, der runterstürzt?", war Remus trockene Antwort darauf. Es war natürlich nicht ernst gemeint, doch Sirius wurde plötzlich klar, dass er im Falle eines körperlichen Kampfes wohl tatsächlich keine Chance gegen Remus hätte. Ihn als Feind zu haben, war wirklich nicht das was er wollte.
„Ich bin wirklich froh, dass du mein Freund bist.", sagte er deswegen munter.
„Ja.", sagte Remus entmutigt und wünschte sich so viel mehr für ihn zu sein...
Sie machten einen Spaziergang durch die Stadt. Hier waren die Gebäude im Gegensatz zum Großteil der Insel recht hoch. Und so konnte man sich in den Gassen ganz schön eingeengt vorkommen. Remus jedoch, gaben die hohen Mauern ein seltsames Gefühl von Sicherheit. Als könnten seine Probleme nicht hierher dringen. Er konnte es nicht erklären, aber es war als könnte man hinter diesen Mauern seinen Geist frei lassen, ohne dass die Gefühle einen übermannten.
Auch ansonsten hob sich die Häuserfassade vom Rest der Insel ab, denn viele der Häuser besaßen hübsche architektonische Verziehrungen. Mit anderen Worten: Remus liebte diese Stadt.
„Mdina war früher die Hauptstadt von Malta.", berichtete er, während er seinen Reiseführer durchblätterte. Sie hatten einen großen Platz erreicht, der auf der einen Seite von einer Kirche abgeschirmt wurde. In dem Moment stob ein heftiger Windstoß, kanalisiert von den engen, hohen Gassen, über sie hinweg und riss Sirius' Cap mit sich. Der strahlend blaue Hut flitzte über den Boden.
„Hey!", brüllte Sirius und rannte hinterher. Doch ein weiterer Windstoß trieb das Objekt seiner Begierde ein Stück weiter. Remus beobachtete, wie sein Freund der Kopfbedeckung folgte, die quer über den Platz flitzte. Schließlich stürzte er sich mit einem Hechtsprung auf die Mütze. Remus lachte über den Anblick.
„Ha, ha.", brummelte Sirius, hielt aber triumphierend sein mittlerweile ziemlich verdrecktes Cap in die Höhe. Um sie bei dem Wind nicht noch einmal zu verlieren, stopfte er sie in seine Hosentasche. Er stand auf und setzte sich erschöpft auf die alte Kanone, die vor der Kirche stand. Einen Augenblick später saß Remus neben ihm, grinsend.
„Ja, lach nur", maulte Sirius, wie ein kleines Kind. „Du weißt ja nicht, wie anstrengend das war."
„Armer Tatze.", sagte Remus lächelnd und strich ihm über den Kopf wie man es bei einem aufgeregten Kind tat, um es zu beruhigen. Es war nur ein Scherz gewesen, doch Sirius sah ihn so seltsam an. Er zog die Hand zurück und stand auf.
„Na komm, Cowboy, auf zu neuen Abenteuern.", sagte er, bemüht zu wirken, als wäre nichts geschehen.
Ihr Weg führte sie zu den „Mdina Dungeons", einer Ausstellung, die den Besuchern alte Foltermethoden näher bringen sollte. Die Karten dafür waren im Gewinn mit inbegriffen gewesen. Die „Dungeons" offenbarten sich als enge Gewölbe in denen man anhand von Puppen die Folter nachvollziehen konnte. Dazu wurden Schreie oder bedrohliche Musik eingespielt. Sirius wirkte belustigt. So also folterten die Muggel. Remus' Gesichtsausdruck war schwer zu deuten. War er gelangweilt? Oder stimmte ihn das alles doch eher nachdenklich?
Ein hübsches Mädchen stand neben ihnen und sah aus, als wäre ihm ein wenig übel. Es waren zwar nur Puppen, aber es war doch ein wenig makaber und ihr offensichtlich unangenehm. Sie warf einen interessierten Blick in Sirius' Richtung und redete dann kurz in einer fremden Sprache, vermutlich deutsch, auf ihre Freundin neben sich ein. Auch die Freundin sah sie nun an. Ihre Aufmerksamkeit gehörte aber gleich Remus. Sie betrachtete ihn als würde sie irgendetwas suchen. Dann lächelte sie, nickte dem anderen Mädchen zu und die beiden verließen die „Dungeons".
Sie erreichten schließlich einen kleinen Hinterhof, in dem einige aufgeknüpfte Puppen hingen und mussten sich dann wieder ihren Weg durch die übrigen Besucher zurück zum Eingang bahnen. Remus hasste dieses Gewühl, ständig rempelte einen irgendwer an und wenn man sich etwas genauer betrachten wollte, konnte man sicher sein, dass jemand einem die Sicht versperrte. Dieser Ort war einfach zu eng für so viele Besucher. Als sie draußen waren, atmete er erleichtert durch.
Sirius entdeckte die beiden Mädchen von vorhin keine fünf Meter von ihnen entfernt auf einer Bank sitzend. Auf seinem Gesicht erschien ein boshaftes Grinsen und er blickte direkt zu den beiden hin, als er laut sagte: „Dir war das bisschen da drinnen doch nicht etwa unangenehm, oder?". Er wusste, dass die Puppen nicht der Grund waren für Remus' Erleichterung draußen zu sein, und er ihn mit der Bemerkung nicht verletzten würde, und vermutlich würde das Mädchen, auf den dieser kleine Spaß eigentlich gemünzt war, ihn ohnehin nicht verstehen. Doch der Ausdruck, der sich auf ihrem Gesicht und dem ihrer Freundin ausbreitete, machte deutlich, dass sie ihn nur zu gut verstanden hatte. Sie blickte zu Boden, während ihre Freundin ihm einen bösen Blick sandte und dann Remus einen... war er enttäuscht? Dann wandte sie sich wieder dem anderen Mädchen zu.
„War das nötig, Sirius?", fragte Remus. Seine Stimme war sanft und es lag kein Vorwurf darin. Aber vielleicht war es gerade das, was Sirius sofort ein Schuldgefühl einjagte.
„Ich dachte ja nicht, dass sie es versteht... Und außerdem ist schließlich nichts dabei Puppen zu foltern, oder? Wir haben schon wesentlich Schlimmeres gesehen!", antwortete er trotzig. Sirius konnte verletzend sein. Er hatte das mehr als einmal im Zusammenhang mit einem gewissen Severus Snape gezeigt. Häufig war er es aber gar nicht absichtlich. Er folgte einfach einer Idee für einen Witz, ohne dabei zu bedenken, dass er ihn auf Kosten anderer machte.
„Bist du stolz darauf, dass du dich an solche Anblicke gewöhnt hast?", fragte Remus ruhig.
Sirius seufzte. „Moony. Du schaffst es immer wieder mir Schuldgefühle einzujagen... Vielleicht werde ich ja eines Tages doch noch ein guter Mensch.", er sagte es vorsichtig und lächelte zum Schluss zerknirscht. Und es war nur zu wahr. Bereits in Hogwarts war Remus ein Meister darin gewesen, ihnen mit einer simplen Bemerkung die größten Gewissensbisse einzujagen. Er musste dafür nicht brüllen, musste ihnen keine Vorwürfe machen, sondern machte sie ganz einfach auf eine Kleinigkeit aufmerksam, die ihnen klar machte, dass sie zu weit gegangen waren. Ansonsten hielt sich Remus allerdings zurück, was immer sie auch anstellten. Nicht gerade das Verhalten eines Vertrauensschülers...
Wenn Remus ihm böse gewesen war, dann war es spätestens jetzt wieder verflogen.
„Du brauchst mich nicht dafür. Das bist du schon.", und mit einem leichten Lächeln fügte er hinzu: „Man muss dich manchmal nur daran erinnern."
PPPPPPPPPPPPPPPPPPPPPP
Wieder einmal saßen sie im Bus. Ein paar Reihen vor ihnen saß ein attraktiver junger Mann in ihrem Alter. Aber genau genommen schien es fast, als wäre die ganze Insel in erster Linie von schönen Menschen bevölkert, Männern, wie Frauen.
„Wie... ähm... wie findest du den da vorne?", fragte Sirius nach einer Weile. Er wirkte ein wenig nervös. War es wegen dem Thema oder weil er die Antwort fürchtete?
Für Remus kam die Frage mehr als überraschend. Aber wenn Sirius darüber reden wollte...
„Er sieht nicht schlecht aus.", sagte er langsam.
„Besser als Severus?"
Remus lachte. Darauf lief es also hinaus. Er sah Sirius lange nachdenklich an, dann antwortete er mit einem Lächeln, den Blick fest auf die Augen seines Freundes gerichtet: „Nein. Ich bevorzuge Männer mit blassem Teint."
Sirius wandte den Blick dem Fenster zu. Remus glaubte ein leichtes Erröten auf seinen Wangen gesehen zu haben. Aber er musste sich täuschen. Oder hatte er verstanden? Hatte er sein Verhalten schließlich richtig gedeutet? In Remus' Körper breitete sich ein nervöses Kribbeln aus. Doch als Sirius ihm wieder das Gesicht zuwandte, war kein Rot auf seinen Wangen und auch ansonsten war sein Verhalten nicht anders als sonst...
BBBBBBBBBBBBBBBBB
Auf ihrem Zimmer angekommen, setzten sie sich wieder auf ihren Balkon. In einem der unteren Balkone entdeckten sie drei vielleicht 16-jährige Jungen mit nichts weiter als einem Badetuch um die Hüften bekleidet, die seltsamer Weise in ihre Richtung blickten. Und dann, ohne Vorwarnung, drehte sich der eine um und lies sein Handtuch sinken, sodass man seinen kleinen Hintern in aller Pracht bestaunen konnte. Er wackelte ein wenig mit dem guten Stück hin und her und bewegte dazu das gesenkte Handtuch.
Remus Augenbrauen schossen irritiert hoch und Sirius war gerade im Begriff etwas zu sagen, als ein Kichern unter ihnen den beiden schlagartig klarmachte, dass diese kleine Vorstellung nicht ihnen gegolten hatte, sondern den drei Mädchen im nächsttieferen Stockwerk. Nun brachen auch die zwei jungen Männer in schallendes Gelächter aus, was die Damen unter ihnen zum schweigen und auch den Burschen gegenüber zum Abbruch seiner Tanzeinlage brachte.
KKKKKKKKKK
Nach dem Abendessen besuchten sie eines der vielen Pubs von Quawra. Es war klein, schottisch und nahe am Meer gelegen. Und an diesem Abend war dort Karaoke-Nacht. Sie ließen sich draußen nieder, denn es war immer noch angenehm warm. Sie waren allerdings die einzigen, alle anderen Besucher hatten sich hinein gesetzt, wo die Karaoke-Show stattfand. Die Musik und die mal mehr, mal weniger schiefen Töne der mutigen Sänger drangen dennoch an die frische Luft hinaus. Allerdings hatte der Kellner offensichtlich nicht mitbekommen, dass sich trotzdem jemand nach draußen verirrt hatte. Nach 15 Minuten beschlossen die beiden, sich einfach schnell ihre Getränke von drinnen zu holen. Sirius warf einen Blick auf den Bildschirm, der 5 Lieder zur Auswahl für die nächsten Freiwilligen zeigte, während eine kleine Frau „I will survive" ins Mikro brüllte. Die meisten Lieder kannte er nicht, denn es waren natürlich alles Muggelsongs. Aber einer stach ihm dennoch ins Auge.
„Hey, Moony, sie haben They can't take that away from me", erklärte er strahlend.
„Soll das heißen was ich denke, was es heißen soll?", fragte Remus.
„Biiiiitte, Remus!", bettelte Sirius. Sie hatten das Lied damals auf Lilys und James' Hochzeit gesungen. Sirius hatte ein Minikleid getragen(mit ausgestopftem BH drunter), eine rote Perücke aufgesetzt und sich geschminkt, während Remus eine zerzauste schwarze Perücke trug und einen Schnatz herumwirbelte. Schließlich war ihm das widerspenstige Ding ausgekommen. Dennoch war ihre Performance ein voller Erfolg gewesen. Warum also nicht? Er hatte sich vor seinen Freunden zum Affen gemacht, da kam es auf diese paar Unbekannten auch nicht mehr an.
„In Ordnung.". Sirius strahlte über das ganze Gesicht und sprach mit dem Moderator. Nachdem die Pseudo-Gloria Gaynor ihren Auftritt beendet hatte, waren sie dran. Remus stellte sich so auf, wie sie es Hunderte von Malen für die Hochzeit geprobt hatten und die Musik setzte ein.
The way you wear your hat, begann Sirius und blickte Remus dabei an.
The way you sip your tea, er sah immer noch zu ihm hin.
The memory of all that, noch immer.
No, no they can't take that away from me, und auch jetzt noch, ohne den kleinsten Seitenblick.
The way your smile just beams, das war nun Remus Einsatz.Doch alles war anders als damals auf der Hochzeit oder bei ihren Proben. Sirius sah ihn so seltsam an und tat nichts von dem was er sonst getan hatte. Er stand sehr ruhig da, den Blick immer auf Remus gerichtet. Dieser machte weiter als wäre es wie bei ihren Proben. Und er meinte was er sang. Jedes Wort.
The way you sing off key
The way you haunt my dreams
Oh no they can't take that away from me, sang nun wieder Sirius und trat näher an Remus heran. Der fühlte sich nun irgendwie eingeengt.
We may never never meet again, on this bumpy road to love, wieder Remus Part. Und Sirius schien immer näher zu kommen. Remus blickte zur Seite, nur um das seltsame Gefühl loszubekommen, dass sich zunehmend in ihm bemerkbar machte.
Still I'll always, always keep the memory of, während Sirius das sang, hatte Remus plötzlich keinen Zweifel mehr. Sirius schien fest entschlossen die Barrieren ihrer Freundschaft zu durchbrechen. Es war verrückt, unsinnig und vollkommen unmöglich, aber er schenkte ihm genau den Blick, den Remus so oft beim Umgang seines Freundes mit Mädchen beobachtet hatte. Aber da war noch etwas anderes... Sein Magen verkrampfte sich.
The way you hold your knife,
The way we dance till three, schaffte er doch irgendwie heraus zu bekommen.
The way you changed my life, stimmte Sirius nun mit ein.
Oh no they can't take that away from me
No, they can't take that away from me
Nun begann eine Instrumentalpassage und plötzlich war Sirius sehr nahe. Im letzten Augenblick schaffte es Remus irgendwie den Lippen seines Freundes auszuweichen, sich an den neugierig und überrascht dreinblickenden Menschen vorbeizuquetschen und das Pub mit schnellen Schritten zu verlassen. Draußen verlangsamte er seinen Schritt nicht. Im Gegenteil: er steigerte seine Geschwindigkeit so gut es eben ging, ohne zu rennen. Einen Hauch von Würde hatte er noch. Er war wütend. Wütend und verwirrt. Was sollte das? Wie konnte er ihm das antun? Für wen hielt er sich eigentlich? Wie konnte er nur so mit ihm spielen? Dachte er, dass er ihn benutzen konnte, wie er es mit all diesen Mädchen getan hatte?
Sirius hatte ihn eingeholt.
„Moony-"
„Nenn mich nicht so!", zischte Remus, ohne langsamer zu werden oder gar anzuhalten. „Denkst du eigentlich jemals nach? Weißt du überhaupt was du tust?". Plötzlich brüllte er. Warum brüllte er? Es war vorbei. Er hatte die Kontrolle verloren. Plötzlich. Unerwartet. Jetzt gab es kein Zurück mehr.
Seine Worte hatten Sirius verletzt, dennoch lief er weiter neben seinem Freund her.
„Was hab ich-"
„Du kannst nicht mit mir spielen, Sirius. Das, das halt ich nicht aus. Verdammt! Du weißt genau, wovon ich spreche.", Remus' Stimme war wieder ein wenig ruhiger. Sie hatten die Treppen erreicht, die zu einer kleinen Plattform führten, die den Einstieg ins Wasser erleichterte. Erschöpft lies er sich auf den Stufen nieder. Sirius blieb stehen.
„Heißt das... ? Was ist mit Severus?", fragte und in seiner Stimme schwang Verwirrtheit mit und... Hoffnung?
Remus fuhr sich mit der Hand über das Gesicht. Es war also endgültig vorbei. Sein Geheimnis war keines mehr.
„Es gab nie einen Severus. Es gab immer nur: Sirius, Sirius, Sirius.", antwortete er heiser.
Sirius setzte sich neben ihn. Remus sah ihn nicht an.
„Aber dann... dann ist ja alles in Ordnung."
Remus hörte ihn wie durch einen Schleier, aber er begriff die Worte nicht. Sie machten keinen Sinn. Gleich würde Sirius ihm die Freundschaft kündigen. Gleich.
Als von Remus keine Reaktion kam, fuhr Sirius fort: „Ich liebe dich, Moony."
Diese Worte hallten plötzlich sehr deutlich in Remus Ohren wider. „Ich liebe dich. Ich. Liebe. Dich. Moony."
„Und was ist mit Lily?", fragte er hilflos. Es konnte nicht sein. Er irrte sich. Sirius irrte sich. Er machte sich etwas vor. Noch immer war sein Blick auf das Meer vor ihm gerichtet.
Sirius' Antwort kam zögernd.
„Vielleicht war ich in sie verliebt."
„Vielleicht?", Remus wurde wieder lauter. Er hatte einfach keine Kontrolle mehr über seine Stimme.
„Vielleicht auch nicht. Vielleicht hab ich es mir nur eingebildet. Vielleicht weil ich Angst hatte, jemanden zu lieben. Bei Lily hatte ich nie eine Chance, ich hatte gute Gründe es nicht bei ihr zu versuchen. Sie konnte mich niemals verletzen. Und ich konnte nie etwas gefährden. Und ich wollte genau das, was James in ihr gefunden hat. Warum nicht alle meine Wünsche auf sie projizieren?"
Es herrschte einen Moment Stille.
„Aber ganz egal, was ich für sie empfunden habe, es hat nichts hiermit zu tun. Damit, dass ich dich liebe.
„Und wie lange wirst du das tun? Vielleicht bildest du dir das ja auch nur ein!" Er hatte sich zu lange eingeredet, dass Sirius ihn nicht liebte. Nicht lieben konnte. Niemals lieben würde.
„Verdammt, Remus, sieh mich an!", als Remus immer noch keine Anstalten machte, den Blick vom Wasser abzuwenden, legte Sirius kurzerhand seine Finger um Remus' Kinn, drehte seinen Kopf und zwang ihn somit ihm in die Augen zu blicken.
„Ich weiß, was ich tue.", sagte er fest. „Und zum ersten Mal seit sehr langer Zeit weiß ich was ich will. Ich will dich. Und ich will dich nicht für eine Nacht. Oder für einen Monat. Auch nicht für ein Jahr. Ich will dich für immer. Verflucht, es gibt keinen anderen Menschen, mit dem ich mir vorstellen kann mein Leben zu verbringen. Ja, mein ganzes Leben. Als dein Freund. Dein Liebhaber. Dein Gefährte."
Remus starrte ihn an. Hatte er gesagt sein ganzes Leben? Hatte er das Wort „Gefährte" benutzt?
„Was hast du geglaubt warum ich damals nicht gefragt habe, ob du in mich verliebt bist? Weil ich Angst hatte, dass du „nein.", sagen würdest. Wann immer ich nur den Anflug eines Gefühls hatte, dass ich mehr für dich empfinden könnte, habe ich mir eingeredet, dass ich mich geirrt habe und bin in die Arme irgendeines Mädchens geflohen. Ich habe mir vorgenommen die Richtige für dich zu finden, aber niemand war gut genug.
Aber in den letzten Wochen konnte ich es nicht mehr leugnen. Ich konnte es nicht mehr verdrängen. Dass du alles bist, was ich will. Das ich dich liebe. Und manchmal hatte ich das Gefühl, dass es dir auch so geht. Und dann wieder... und wie du über diesen Severus geredet hast... Und vorhin... es ist... einfach passiert..."
Und endlich begriff Remus. Endlich glaubte er. Es war kein Traum. Es war Wirklichkeit. Sirius liebte ihn. Sein wundervoller bester Freund Sirius Black liebte ihn. Ihn, Remus Lupin. Er streckte die Hand aus und seine Finger blieben einen Millimeter über Sirius' Gesicht stehen. Er fuhr die Linien seines Gesichts nach, ohne es zu berühren, fast so als hätte er Angst, dass es bei der kleinsten Berührung zerbrechen würde. Dabei hielt er immer Augenkontakt. Sirius legte seine Hand auf die von Remus und drückte sie sanft nach unten, so dass sie schließlich seine Haut berührte. Dann, als wäre dies das letzte Signal gewesen, dass er gebraucht hatte, beugte sich Remus vor, küsste ihn heftig und nachdem Sirius seine Überraschung überwunden hatte, schlang er seine Arme um ihn. Es entspann sich wilder Tanz aus Lippen und Zungen in dem der tiefe Durst erlöster Hoffnungslosigkeit lag. Unendliches Warten hatte plötzlich ein überraschendes Ende gefunden. Es war anders als alle Erfahrungen die Sirius bisher mit dem Küssen gemacht hatte. Es schien ewig und zugleich deprimierend kurz. Es gab nur noch Remus. Seinen Geruch, seinen Geschmack und wie er sich anfühlte. Niemals zuvor hatte sich für Sirius die Welt so verengt. Doch selbst in solchen Momenten braucht der Mensch irgendwann wieder Luft. Als sie schließlich auseinander gingen, heftig atmend, aber mit blitzenden Augen, lag in Remus' Augen ein Ausdruck, wie ihn Sirius noch nie zuvor gesehen hatte. Der Wolf war an die Oberfläche gedrungen. Andere wären vielleicht vor diesem Ausdruck erschrocken. Doch es lag immer noch Remus' Wärme in diesen Augen. Und alles was er so sehr an Remus liebte. Und schließlich hatte Sirius den Wolf noch nie gefürchtet. Im Gegenteil, der Blick war eine einzige Verführung, die keiner Worte bedurfte. Remus stand auf und streckte ihm seine Hand hin. Ganz eindeutig hatte er nun die Führung übernommen. Es kümmerte Sirius nicht. Ohne zu zögern, ergriff er die Hand und mit einem Ruck hatte Remus ihn hochgezogen. Sie küssten sich erneut. Auf dem ganzen Weg zum Hotel hielten sie immer wieder an um sich zu küssen. Was die Zeit, die sie brauchten um den Weg zurück zulegen, natürlich erheblich vergrößerte. Im Aufzug schloss Sirius Remus zwischen der Wand und seinen Armen ein.
„Sag es!", forderte er, die Stimme ungewöhnlich rau. Remus lächelte.
„Ich finde, du bist der schönste Mensch, dem ich je begegnet bin.", er küsste Sirius auf den Hals. „Ich finde, du bist der unglaublichste Mensch, dem ich je begegnet bin.", ein weiterer Kuss, der nicht auf dem Mund des anderen landete. „Ich vergöttere dich." Kuss. „Ich begehre dich.", noch ein Kuss. Dann sah er Sirius fest in die Augen. Das Spiel war vorbei. „Und ja, ich liebe dich." Sirius küsste ihn und – wenn das überhaupt möglich war – noch ein bisschen leidenschaftlicher als zuvor. Die Tür öffnete sich und das Licht ging plötzlich aus. Stromausfall.
„Wenn die Tür nur ein paar Sekunden später aufgegangen wäre...", murmelte Remus zwischen weiteren Küssen, die ihn zur Tür begleiteten, gegen die er einen Moment später mit dem Rücken stieß.
„... Hätte das keinen Unterschied gemacht.", sagte Sirius gegen seine Lippen lächelnd, während er versuchte den Schlüssel ins Schloss zu bekommen, ohne von Remus abzulassen, was alles andere als eine leichte Übung war. Als die Tür sich schließlich öffnete, landete der Schlüssel achtlos auf dem Boden des Apartments. Und dann versank Remus in Sirius' Geruch. Ertrank in seinen Berührungen. Verlor sich. Und es spielte keine Rolle.
(Kiss your lashes, kiss you low
I'm driven to you, like the driven snow
There's a place for us to lie
For every lover, there's a piece of sky
To every life a light that shines
To every heart a beat that's true
Baby, you're my yellow summer
Baby, you're my winterblue
You know that this was meant to be
Long ago, a hundred yours to now
Tossing on an open sea
Love's so good, it's easy to go down
To every life a light that shines
To every heart a beat that's true
Baby, you're my yellow summer
Baby, you're my winterblue
I love you like the jungle fever
I'll never, never, never, never leave
Through every vein and every fibre
I'll never, never, never, never leave
To every life a light that shines
To every heart a beat that's true
Baby, you're my yellow summer
Baby, you're my winterblue)
LOVELOVELOVELOVE
„Aufwachen, Moony. Du solltest noch frühstücken, bevor wir fahren.", hörte Remus Sirius' sanfte Stimme, er glaubte eine kurze Berührung an seiner Stirn zu spüren, aber das hatte er sicher geträumt. Er hatte einen so wunderschönen Traum gehabt. Sirius hatte ihm seine Liebe gestanden und dann...
Er öffnete seufzend die Augen. Er sollte aufhören sich mit solchen Hirngespinsten zu beschäftigen. Er hörte Sirius im Bad herumwerken. Er rieb sich den Schlaf aus den Augen, stand auf und ging in den anderen Raum um sich ein Glas Wasser einzugießen. Was hatten sie gestern Abend getan? Er konnte sich nicht erinnern. Offensichtlich hatte er zu viel getrunken. Er hörte wie die Badezimmertür aufging und wie Sirius' Schritte sich in seine Richtung bewegten. Irgendwie roch er anders als sonst. Und dann plötzlich, unerwartet, legten sich zwei starke Arme um seine Hüfte. Sirius' Arme. Er verschüttete das Wasser.
„Guten Morgen, mein Engel.", hörte er Sirius Stimme an seinem Ohr und sie klang auch anders als üblich. Und dann fühlte er Sirius Lippen auf seinem Hals. Es war kein Traum gewesen. Es war Wirklichkeit. Es schien als müsste er sich noch ein wenig daran gewöhnen. Aber er wusste, dass es ihm nicht schwer fallen würde. Die Flasche wurde auf dem Tisch abgestellt und er drehte sich um um seinen Geliebten zu küssen.
„Guten Morgen.", sagte er lächelnd, als es wieder Zeit zum Luft holen war. Sein Gesicht zeigte pures Glück, ein Anblick, den Sirius nur selten zu sehen bekam. Und er schwor sich alles dafür zu tun, damit er ihn noch oft zu Gesicht bekam.
LLLLLLLLLLLLLLLLL
Sie saßen wieder in dem Kleinbus. Remus hatte seinen Arm um Sirius gelegt. Sirius hatte in den wenigen Stunden, die er nun mit Remus, dem Liebhaber, verbracht hatte, eines gelernt: So zurückhaltend Remus auch sonst war, wenn es um die Liebe ging, lies er alle Zurückhaltung fahren. Aber es störte Sirius nicht. Er lehnte sich in Remus' Berührung als wäre es niemals anders gewesen. Als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Und vielleicht war es das auch. Vielleicht gab es doch so etwas wie Schicksal. „Ja,", dachte er lächelnd, „vielleicht sind wir füreinander bestimmt." Der Gedanke gefiel ihm...
SSSSSSSSSSSSSSSSSS
Sie hatten es diesmal geschafft Plätze direkt nebeneinander zu bekommen. Remus saß am Fenster und blickte nach draußen, während das Flugzeug die Landebahn entlang rollte. Er fühlte Sirius' Hand auf der seinen. Verrückt. Unglaublich. Wunderbar. Nun war er sein. Sein Sirius. Und er würde ihn nicht wieder gehen lassen. Das Flugzeug erhob sich und zunehmend konnte er über die ganze Insel hinweg blicken. Er fühlte Sirius' Gesicht an seiner Wange, als dieser versuchte ebenfalls einen Blick zu erhaschen. Er warf einen letzten Blick auf Malta, bevor es hinter einem Wolkenturm verschwand. Er würde wiederkommen.
EndeEndeEndeEndeEnde
Jetzt ist die Stunde der Wahrheit gekommen: Hat es euch gefallen? Habe ich die Figuren richtig hingekriegt? Habe ich nicht übertrieben? War es nicht zu kitschig? Oder einfach bloß doof?
So, jetzt noch ein paar abschließende Worte: Hoffe sehr, dass es euch gefallen hat. Bin nicht gerade ein Profi in Sachen Happy Ends. Aber es musste einfach sein.
Remus' Liebeserklärung habe ich eingebaut, weil ich dachte, es ist irgendwie unfair, wenn nur Sirius seine Gefühle offenbart. Ich wollte aber auch nicht, dass es einfach bloß so läuft, dass einer sagt: „Ich liebe dich." und der andere: „Ich liebe dich auch." Ja. Und das ist das Ergebnis. „Winterblue" kann man natürlich weglassen. Aber wenn ich das Ganze verfilmen würde, dann würde an dieser Stelle dieses Lied laufen, deswegen konnte ich es mir nicht verkneifen den Text einzubauen. Jaah... habe ein deutsches Wort für „mate" gesucht, damit dieser Wolfsaspekt noch mit reinkommt. Hoffe, dass „Gefährte" dem ungefähr entspricht.
Und ich hoffe, ich habe nichts falsches über Malta erzählt und bin dieser Insel wenigstens entfernt gerecht geworden...
So, jetzt zum Wichtigsten: Die Danksagungen! Erstmal danke ich natürlich allen meinen Reviewern. Es ist immer so eine Freude von Euch zu hören! Besonders danke ich mal wieder denjenigen, die sich mehrmals die Mühe machten zu reviewen und mich an ihrer Meinung zu dem Verlauf der Geschichte haben teilhaben lassen! Auch bei „Bleibt alles anders".
Noch eine Bemerkung speziell für Snuggles 2: Muss mich entschuldigen. Hatte bloß Angst, dass mein Happy End zu offensichtlich ist. Okay, zugeben, es war zu erwarten. Aber ich bin nur ungern vorhersehbar. g
So, weitere Danksagungen: Ich danke Sibsib, die die ersten drei Seiten dieses Kapitels abgesegnet hat und mir damit meine große Sorge um ein paar Szenen genommen hat. Außerdem danke ich noch mal ihr und meinem Ron, wenn ihr nicht wisst warum, macht das nichts. Es hat mich jedenfalls sehr gefreut! g
Ich danke, meiner Juniorschnalle, Jimmy und Kattl, dafür, dass sie mir alle meine Fragen zu Malta beantwortet haben („Sind wir zuerst mit dem Bus gefahren und dann da hin, oder...?"), auch wenn es manchmal nervig war.
Dann danke ich allen, die auf Malta dabei waren, besonders unseren Lehrern und weiblichen Begleitpersonen, ohne die die Reise nicht möglich gewesen wäre. Ich danke Malta, dass es so eine wunderbare Insel ist und allen Leuten durch die diese Fahrt so etwas Besonderes geworden ist. Nochmals besonders meiner Juniorschnalle. Ohne dich wäre es nicht dasselbe gewesen. Und nicht annähernd so schön.
Natürlich danke ich auch allen Menschen, die mich (meist unfreiwillig und völlig unwissend) inspiriert haben.
Ich danke Joanne K. Rowling, dafür das sie zwei so wunderbare Charaktere geschaffen hat und der ARD dafür, dass sie eine Doku über Wölfe ausstrahlte.
Und jetzt höre ich lieber auf, bevor ich nur noch Unsinn schreibe.
Also nochmals Danke an alle und hoffentlich liest man sich mal wieder!
Lg eure mondsuechtig
Es ist Unsinn,
sagt die Vernunft.
Es ist, was es ist,
sagt die Liebe
Es ist Unglück,
sagt die Berechnung.
Es ist nichts als Schmerz,
sagt die Angst.
Es ist aussichtslos,
sagt die Einsicht.
Es ist, was es ist,
sagt die Liebe.
Es ist lächerlich,
sagt der Stolz.
Es ist leichtsinnig,
sagt die Vorsicht.
Es ist unmöglich,
sagt die Erfahrung.
Es ist, was es ist,
sagt die Liebe.
PS: Weiß leider nicht mehr von wem dieses schöne Gedicht ist...
