In quest of love

Ich bin ja so glücklich, dass die Geschichte doch Interessenten hat! Meine Betaleserin meinte nämlich, dass im ersten Kapitel ja noch so gar keine Handlung wäre. Danke, danke also an die lieben Reviewer! Ihr habt mir echt Mut gemacht und ich werde versuchen, so schnell, wie möglich weitere Kapitel zu posten. Kann sich aber leider etwas hinziehen, weil ich 1. Unheimlich faul bin und 2. Zur Zeit eher sporadisch an meinen PC komme... Also entschuldige ich mich schon mal im voraus!

Zu den Reviews:

Deedo-chan: Naja... Eher strategischer Rückzug... Immerhin kehrt er ja jetzt zurück. '

Vampiry: Sein Gesicht kommt noch...

Honigdrache: Hier! '

Drac: Danke danke danke danke danke danke danke danke danke danke danke!

Babsel: Der Spiegel hat hier eine der Hauptrollen! g

In quest of love

02

Langsam ging Draco an den mit Büchern vollgestopften Regalen entlang. Er befand sich inzwischen in einer etwas abgelegenen Ecke der Bibliothek. Nachdem er allerdings jedes Buch quasi zwei mal in der Hand hatte, verließ ihn nun langsam seine Geduld. Es musste doch irgendwo in dieser sowieso viel zu großen Bibliothek ein verdammtes Buch geben, in dem er etwas über diesen Spiegel nachlesen konnte! Doch gerade, als er beschloss, seine Suche ein anderes Mal fort zu setzen, fiel sein Blick auf ein unscheinbares, in braunes Leder eingebundenes Buch.

Erstaunt, dass er es bisher noch nicht gesehen hatte, griff er danach. Nachdem er die dünne Staubschicht mit der Innenseite seines Umhangärmels weg gewischt hatte, kam eine verschnörkelte, silberne Schrift darauf zum Vorschein.

„Magische Gegenstände – wovon sie lieber die Finger lassen sollten"

Mit der Hoffnung auf diesen vergilbten Seiten endlich einen brauchbaren Hinweis auf den Spiegel zu finden, setzte er sich an einen der Tische, nachdem er ein paar Hufflepuff-Erstklässler verscheucht hatte. Im Inhaltsverzeichnis waren die eigenartigsten Dinge verzeichnet, von denen Draco noch nie etwas gehört hatte. Allerdings blieb sein Finger, mit dem er die Zeilen nachgefahren war an einem Kapitel über magische Spiegel hängen. Sein Herz schlug höher, als er Seite 364 aufschlug und eine Abbildung vorfand, die sich genau mit dem gesehenen Spiegel deckte. Unter dem Bild war ein Absatz zu dem Objekt geschrieben.

„ Der Spiegel Nerhegeb ist wohl einer der mysteriösesten Funde der neuen Zeit. Unbekannt sind sein Hersteller, die Zeit der Herstellung und sein momentaner Aufenthaltsort. Nachdem er 1475 von der Burg der Familie Gwynneth aus Irland gebracht wurde, weil die Erbin der Gwynneths ihm verfiel, ist er nicht wieder aufgetaucht. Überhaupt sollten alle in den Spiegel Blickenden gewarnt sein, denn selbst der mächtigste Zauberer könnte unter Umständen der Vorstellung einer solchen Glückseligkeit nicht gewachsen sein. Der Spiegel zeigt einem seine intimsten Wünsche und ihre Erfüllung. Sollte sich jemand in diese Vision verlieben, wird er immer wieder zu Nerhegeb zurück kehren, um sich in eine selige Zukunft zu träumen. Man erkennt den Spiegel Nerhegeb an seinem goldenen, reich verzierten Rahmen und die in die obere Biegung geprägten Worte ‚NERHEGEB Z REH NIE DREBAZ TILT NANIEDTH CIN', welche ausdrücken: ‚ Nicht dein Antlitz aber dein Herzbegehren'."

Es bestand also kein Zweifel. Der Spiegel, dem er sich dort gegenüber gesehen hatte, war also der Spiegel Nerhegeb. Doch... Wie hatte es dort geheißen? „Der Spiegel zeigt einem seine intimsten Wünsche und ihre Erfüllung"? Das konnte doch nicht sein! Er sehnte sich doch nicht danach, von einem schwarzen Schatten berührt zu werden. Vielleicht war ja dieser Schatten seine Vorstellung des dunklen Lords? Er war ihm noch nie begegnet. Woher sollte er also auch wissen, wie er aussah? Doch selbst mit dieser Erklärung konnte Draco sich nicht zu frieden geben. Wollte er denn wirklich vom dunklen Lord berührt werden? Jeder Todesser würde sich geehrt fühlen, dem Lord nahe zu sein, aber wenn er daran dachte, wie sein Vater seinen Führer immer beschrieb, schien auch dieser Gedanke eher abwegig.

Was also hatte dieses Spiegelbild zu bedeuten? Wie er es auch drehte und wendete, ihm war es nach wie vor ein Rätsel, was dieses Bild bedeuten sollte. Vielleicht... Sollte er noch einmal zu Nerhegeb gehen und überprüfen, ob er sich nicht doch geirrt hatte? Vielleicht war er zu erschrocken gewesen, um die Gestalt im Spiegel bei ihm genau zu erkennen?

Entschlossen klappte er das Buch zu und ging zum Regal, um es zurück zu stellen. Auf halbem Weg jedoch sah er eine wunderbare Möglichkeit, sich abzulenken. Harry Potter, der Goldjunge von Gryffindor kam gerade zwischen zwei Regalen der Abteilung für Zaubertränke hervor. Er stellte das Buch schnell zurück und ging betont lässig in Richtung Potter. Doch der schien ihn gar nicht zu bemerken. In ein dickes Buch vertieft ging er ohne auf seine Umgebung zu achten in Richtung der Tische. So etwas ließ sich ein Malfoy doch nicht gefallen! Ignoriert zu werden war schon eine Schmach, aber es geschehen zu lassen, wäre eine noch größere Schande. Also ließ sich Draco in seinem Kurs nicht beirren und steuerte nun direkt auf Kollisionskurs mit Potters rechter Schulter.

„Potter! Mal wieder. Wie schaffst du es bloß, mir ständig über den Weg zu laufen. Bist du so gerne in meiner Gegenwart?", schnarrte Draco und zeigte sein berühmt-berüchtigtes Slytheringrinsen.

„Träum weiter, Malfoy!", erwiderte der Gryffindor schwach und versuchte sich wieder auf zu setzen, nachdem er von der Wucht des Aufpralls von den Füßen gerissen worden war. Doch der Slytherin zog ihm mit seinem Fuß seinen Arm weg, mit dem er sich bisher abgestützt hatte.

„Nicht doch, Narbengesicht. Da unten gefällst du mir fiel besser. Endlich bist du da, wo du hin gehörst! Am Boden, zu meinen Füßen.", feixte der Blonde und ließ ein fieses Lachen hören. „Könnte mir vorstellen, dass dein Vater auch so vor dem Lord kauerte, bevor er ihm den Garaus machte."

Draco merkte noch im selben Moment, wie er die Worte aussprach, dass er die magische Grenze erreicht hatte. Er sprang einen Schritt zurück und zog noch in derselben Bewegung seinen Zauberstab aus der Umhangtasche.

Und da war es wieder! Dieses Gefühl, welches er nur verspürte, wenn er sich mit Potter anlegte. Ein solches Hochgefühl hatte noch niemand sonst in ihm hervor gerufen. Und er genoss es! Jedes Mal.

Doch nun musste er sich zusammen reißen, denn während er seinen Zauberstab gezogen hatte, war auch Potter nicht untätig gewesen. Er war inzwischen wieder auf die Beine gekommen und stand ihm nun mit gezücktem Zauberstab gegenüber. Die beiden taxierten sich. Längst hatte Draco vergessen, wo er war und wer vielleicht alles zu schaute.

„Hey Potter! Wo hast du denn deine Furunkel gelassen? Du vermisst sie doch sicherlich. Soll ich dir helfen, sie wieder zu finden?", rief Draco seinem Erzfeind entgegen, um ihn noch weiter zu reizen.

„STUPOR!", schrie dieser nur als Antwort und schleuderte Draco einen Strahl roten Lichtes entgegen. Doch dieser wich gekonnt aus und seine Zauberstabspitze zeigte nach wie vor wie eine Kompaßnadel nach Norden zeigt, auf Potter. Doch gerade als er einen Fluch sprechen wollte, um das Narbengesicht von Kopf bis Fuß grün zu färben, unterbrach eine Stimme ihren Kampf.

„Malfoy! Potter! Schon wieder! Warum muss unbedingt ich sie immer wieder erwischen?", schrie die Frau, die er jetzt am wenigsten gebrauchen konnte.

„Das frage ich mich auch, Professor", erwiderte der Slytherin und ließ seinen Zauberstab sinken, nachdem er sich mit einem raschen Seitenblick vergewissert hatte, dass der Goldjunge es ihm gleich tat.. Hinter den quadratischen Brillengläsern funkelten ihn die Augen seiner Verwandlungslehrerin wütend an.

„Nun, Mister Malfoy.", sagte sie in Respekt heischendem Ton, „Ich schätze, weil sie sich immer gerade die passendsten Orte aussuchen, um zu streiten. Bei so einem Massenauflauf musste ich ja auf sie aufmerksam werden. Ich hätte ihnen durchaus zugetraut, einen intelligenteren Platz zum Duellieren zu finden."

Erst bei diesen Worten nahm Draco seine Umgebung wieder bewusst wahr. Sie waren immer noch in der Bibliothek. Während ihres Kampfes war es wirklich zu einem kleineren Massenauflauf gekommen. Um sie herum sah er Leute aus den verschiedensten Häusern und den verschiedensten Altersgruppen.

„Also. Wie auch immer es zu diesem Streit kam, sie werden dafür grade stehen müssen. Zu erst einmal je 20 Punkte Abzug für Slytherin und Gryffindor. Über ihre Strafarbeit werden sie per Eule informiert."Dann wandte sie sich an die Umstehenden. „Und sie gehen schnellstens wieder alle ihren Beschäftigungen nach, denen sie vor dieser Auseinandersetzung nachgegangen sind."

Murrend löste sich langsam die Versammlung auf und auch McGonnagall ging wieder ihrer Wege. Potter schnappte sich sein Buch, dass bis jetzt unbeachtet auf dem Boden gelegen hatte, klopfte etwas den Dreck ab und ging zu einem der Tische.

Draco stattdessen ging zurück in den Kerker der Slytherins. Immer noch vor Wut rauchend verzog er sich, Pansys Begrüßungsgeschrei ignorierend, gleich in sein Zimmer. Er nannte es sein Zimmer, obwohl er es sich leider mit den professionellen Nicht-Denkern und am schlimmsten, auch mit...

„Hey, Draco!"

Ja... Leider auch mit ihm.

„Wo warst du denn so lange?", fragte ihn ein wie immer bestens gelaunter Blaise.

„Da , wo du nicht warst und scheinbar war es nicht lange genug.", schnarrte Draco nur und ließ sich auf sein Bett fallen.

„Ach, Dracolein. Ich weiß doch, dass du mich in Wirklichkeit gut leiden kannst. Also. Warum immer diese Unfreundlichkeit?"

„Ich hoffe immer noch, dich damit wieder los zu werden. Leider nicht sehr erfolgreich, wie ich merke."

„Jepp! Stimmt absolut. Ich gehe jetzt zum Abendbrot. Kommst du mit?"

„Nein. Ich komme später nach."

„Na dann."

Draco wartete, bis Blaise draußen war und ließ sich dann die Augen reibend endgültig in die Kissen sinken. Seine Augen brannten wegen der ewigen Sucherei. Eigentlich konnte er Blaise wirklich gut leiden. Er war das, was Draco nach manchen Tagen brauchte. Ein wirklich immer zu Späßen aufgelegter Freund. Aber jetzt konnte er Blaises fröhliche Art absolut nicht ab. Immer noch in Gedanken über den Spiegel und alles vertieft hatte er nicht den Nerv für Streitereien, auch wenn sie gut gemeint waren, mit einem, der immer das letzte Wort haben wollte.

Wenn er noch etwas zu Abend essen wollte, sollte er sich jetzt in Richtung große Halle aufmachen, aber stattdessen stand er auf, glättete seine Haare und ging dann direkt an der großen Halle vorbei und versuchte den Weg nach zu vollziehen, den er gestern nach der Strafarbeit gegangen war.

Nach Stunden, wie es ihm schien, kam er in den leeren Flur. Es erinnerte ihn stark an gestern. Das Mondlicht fiel wieder durch die hohen Fenster. Das Mondlicht? Er musste wohl wirklich schon Stunden unterwegs sein. Genau wie gestern hatten seine Füße ihn wie von selbst hierher getragen. Er ging noch ein paar Schritte und sah wieder die Tür, die wieder nur angelehnt war. Echt leichtsinnig, wo dort doch so ein wertvolles Objekt war. Leicht zugänglich, für jeden, der durch Zufall hier vorbeikam.

Diesmal hielt er sich nicht mehr an den für ihn unwichtigen Gegenständen um ihn herum auf, sondern ging direkt zu dem großen Spiegel. Unbewusst hielt er die Luft an, während er sich Schritt für Schritt näherte. Als er genau vor dem Spiegel stand sah er es wieder. Dieses merkwürdige Spiegelbild. Wieder stand er da, mit einem leicht frustrierten Gesichtsausdruck und wurde von einer schattenhaften Gestalt umarmt. Doch... Er kniff die Augen zusammen und legte den Kopf schief. Was hatte dieser Schatten da auf seiner Stirn? Eine etwas hellere Stelle. Doch die Form dieses Fleckes verschwamm immer wieder vor seinen Augen. Es war weder eine Fläche, noch ein einfacher Strich, sondern... Er fiel nach hinten und landete unsanft auf seinem Hintern.

Es war eine blitzförmige Narbe!