Erstmal vielen lieben Dank für die netten Reviews ;)) Das bestätigt einen doch immer ein bisschen. Weil ich jetzt am Sonntag wieder eine Woche in Urlaub fahre, werde ich euch nun Kapitelchen 2 hochladen und hoffe ihr habt genauso viel Spaß dran wie am 1.

Und hier kommt es

Kapitel 2

Arwen seufzte leise als die Kutsche endlich anhielt. Sie stieg aus ohne darauf zu warten, dass ihr jemand die Hand hinhielt. Ihre Großmutter war schon da und auch ihre Mutter war gekommen. Arwen sah sie nur kurz an und ging wort- und grußlos an ihnen vorbei in ihr Zimmer. Sie hatte es so was von satt hier immer gehätschelt zu werden.

Elrond stieg ebenfalls aus und sah ihr nach. Er seufzte leise auf und sah dann seine Frau an. Sie lächelte. Wie eigentlich immer, wenn sie ihn sah. Er kam auf sie zu und nahm sie sanft in den Arm.

„Wie geht es dir?"fragte er sie leise und mit etwas Besorgnis in der Stimme.

Sie sah ihn an. „Es ...es geht mir gut!"

Er drückte sie sanft und küsste sie auf die Stirn.

„Ich wollte dir nicht weh tun!"flüsterte er leise in ihr seidiges Haar.

Sie nickte. Das wusste sie ja. Sie fragte, wie er es ertrug mit ihr zusammen zu sein, obwohl er wusste, dass sie einen anderen liebte. Sie hätte weinen können. Er war so sanft und zärtlich zu ihr, drängte sich ihr auch nie auf. Er war fürsorglich gewesen. Immer! Er hatte sich voller Liebe um sie gekümmert, als sie schwanger gewesen war, hatte ihr die Hand gehalten als ihre Kinder auf die Welt gekommen waren und er war immer auf ihr Wohl bedacht. Sie mochte ihn sehr. Sie schätzte ihn. Aber sie wusste, dass sie ihn nie so lieben konnte und er schien es auch zu wissen. Wie hielt er das nur aus? Elrond sah sie wieder an.

„Lass uns rein gehen. Wir werden erst morgen früh aufbrechen!"

Sie nickte und ging mit ihm rein in ihre Zimmer. Als sie auf dem Zimmer waren, sah sie ihn wieder an.

„Ich.. wir... wir haben uns...gesehen!"

Elrond nickte.

Damit hatte er gerechnet.

„Es.... Es ist okay. Du musst dich nicht entschuldigen!"

Sie sah zu Boden. Sie schämte sich. Er sah sie wieder an.

„Es ist wirklich okay. Wir...führen eben eine etwas andere...offene Beziehung!"meinte er leise.

Er versuchte sich nicht anmerken zu lassen, wie weh es ihm tat. Aber sie spürte seinen Schmerz. Sie wollte ihn doch lieben. Er verdiente es doch geliebt zu werden. Er war so ein wundervoller Mann. Warum konnte sie nicht diejenige sein, die ihn liebte? Elrond trat ans Fenster.

« Vielleicht solltest du... »

« Nein, » rief sie schnell. „Nein, das will ich nicht. Ich möchte bei dir und den Kinder sein!"

Er sah sie wieder an. „Warum quälst du dich so für uns?"fragte er sehr, sehr leise.

Sie schluckte. „Ihr.... Ihr seid mein Leben!"

Hilflos sah er sie an. Was sollte das denn jetzt?

„Warum...?"Er konnte die Frage nicht stellen.

Das musste er aber auch gar nicht. Sie wusste, was er fragen wollte.

„Ich.... Ich weiß es nicht. Ich.... Du bedeutest mir doch so viel!"

Er sah wieder aus dem Fenster. Das verstand er nicht. Er verstand einfach nicht wieso. Sie trat hinter ihn und schlang die Arme um ihn, drückte ihren Kopf an seinen Rücken. Er blieb ganz steif. Sie weinte leise und ihre Tränen durchnässten sein Hemd. Er konnte ihre Tränen spüren, aber er konnte sie jetzt nicht in den Arm nehmen. Das schaffte er einfach nicht. Er spürte wie ihre Umarmung fester wurde und sie ihn festhielt. Es fühlte sich auf seltsame Art und Weise gut an und auch wieder nicht. Es quälte und beruhigte ihn auf gleich Weise und er fühlte sich entsetzlich hilflos.

Arwen saß auf ihrem Zimmer und sah aus dem kleinen Fensterchen raus. Sie seufzte leise. Das war alles andere als nach ihrem Geschmack. Unterhalb des Fensters ihrer Eltern sah sie einen jungen Elben stehen. Zumindest erschien er ihr jung. In Wirklichkeit aber war er um einiges älter als ihr Vater. Sie lächelte. Sie war vollkommen fasziniert von diesem Mann. Irgendwie verbannt sie mit ihm dem Gedanken an Abenteuer und das machte sie ganz nervös. Sie hatte ein Kribbeln im Bauch und sie musste herausfinden wer das war. Sie zog sich um und eilte nach unten. Der Mann stand noch immer da und sie beobachtete ihn. Eine der Freundinnen ihrer Großmutter kam auf sie zu.

„Arwen, deine Großmutter erwartet dich!"

Arwen nickte, blieb aber nicht stehen.

„Arwen!"

Die Frau sah sie an.

„Lass die Finger von diesem Kerl, hörst du?"

Arwen sah sie an.

„Er macht nur Ärger und er meint es nicht ehrlich. Komm mit!"

„ Wer ist das?"

Die Frau zog sie einfach mit. Ignorierte ihre Frage. Was Arwen schrecklich ärgerte. Niemand nahm sie für voll. Sie riss sich los und stürmte zu dem Elben.

„Hallo. Die gute Frau wollte mir nicht sagen, wer ihr seid. Also frage ich Euch nun selbst. Wer seid Ihr?"

Er sah die junge Elbin überrascht an. Sie war ungewöhnlich schön. Er lächelte.

„Rhavan!"

Sie lächelte.

"Hallo!"

"Hallo!" meinte er amüsiert.„Warum wollte dir die Dame nicht sagen, wer ich bin?"

Arwen lächelte. „Sie meinte, ich sollte die Hände von Euch lassen. Ihr würdet es nicht ehrlich meinen!"

Er grinste amüsiert. „Sicher ist sie eifersüchtig, weil sie weiß, dass sie neben Euch keine Chance mehr haben wird!"

Arwen errötete leicht und er lächelte.

„Darf ich Euch auf einen kleinen Spaziergang einladen?"

Sie nickte langsam und nahm seinen Arm als er ihn ihr anbot. Er ging mit ihr raus in den Wald.

Die andere Frau eilte zu Galadriel und berichtete ihr davon. Galadriel sah sie sorgenvoll an.

„Das ist nicht gut. Überhaupt nicht. Sie ist noch so jung. Er wird ihr das Herz brechen!"

Die Elbin erblasste. Das wäre ihr Todesurteil. Man hatte schon viele Elbinnen an gebrochenem Herzen sterben sehen. Galadriel eilte zu Elrond und Celebrian. Sie klopfte und trat ein. Elrond sah auf. Celebrian ließ ihn los. Sie hatten beide noch immer am Fenster gestanden.

„Mutter. Was...was ist los?"

Galadriel sah sie ernst an. „Er ist mit deiner Tochter spazieren!"Elrond wurde blass und Celebrian schossen Tränen in die Augen.

„Wo sind sie hin?"fragte er seltsam ruhig.

Galadriel sah von ihrer Tochter zu ihm. „Sie sind Richtung Fluß gelaufen!"

Elrond verließ das Zimmer und eilte los. Es war ihm egal, dass seine Frau auf diesen Mann reinfiel -nein, das war gelogen- aber bei seiner Tochter war es viel schlimmer. Sie war noch so jung. So schrecklich jung.