Hallo ihr Süßen

Dann kommt hier nun mal Kapitel 6 für euch. Ich hoffe, ihr habt noch genauso viel Spaß am Lesen wie am Anfang. Habt noch mal vielen Dank für eure Reviews und nun Schluss mit dem Gequatsche und viel Freude beim Lesen.

Elrohir hatte seinen Vater gerufen. Er hatte ein Stückchen von Arwens Kleid gefunden und einige Blutspuren. Elrond wurde bleich. Die Spuren stammten eindeutig von Orks. Elladan streifte in der Gegend umher.

„Ada"rief er.

Er hatte ein weiteres Paar Spuren entdeckt. Elrond eilte zu seinem Sohn. Er kniete sich nieder und untersuchte die Spur.

„Das....das war kein Ork. Dieser Mistkerl hat sie alleine gelassen um seinen Arsch zu retten!"meinte er sehr, sehr leise.

Elladan und Elrohir nickten grimmig. Er hatte Arwen alleine gelassen. „Los folgen wir den Spuren. Um den Kerl kümmern wir uns später!"Er stand auf und die Jungs folgten ihm. Immer den Spuren nach.

Celebrian hatte sich angezogen und ihr Vater hatte sie wieder abgeholt. Gemeinsam waren sie etwas durch den Wald gelaufen. Ihr Vater hatte ihr noch nie Vorwürfe gemacht. Er hatte immer nur versucht sie zu stützen und sie zu verstehen. Sie war so dankbar dafür, dass sie ihn hatte. Er streichelte sanft über ihren Rücken.

„Hast du mit ihm geredet?"

Celebrian nickte. „Ja vorhin!"

Celeborn lächelte. „Ich dachte eher über das warum!"

Celebrian sah ihn fragend an.

„Du weißt, was ich meine Schatz!"

Sie nickte langsam.

„Er wird denken, ich wäre eifersüchtig auf mein Kind!"

Celeborn sah sie an. „Woher willst du das wissen?"

Sie zuckte mit den Schulter.

„Dann redet darüber. Es ist sehr wichtig für euch. Das weißt du!"

Sie nickte wieder. „Ich... ich liebe ihn doch!"

Celeborn lächelte. „Das weiß ich mein Kind. Ich bin nur froh, dass dir das klar geworden ist!"

Sie nickte und sah auf ihre Hände. Es raschelte im Gebüsch und Celeborn sah auf. Vor ihnen stand Rhavan. Celebrian drückte sich an ihren Vater.

„Was willst du hier? Und wo ist meine Enkeltochter?"fragte er scharf.

Rhavan strich sich seine Sachen glatt.

„Wir wurden überfallen. Von Orcs. Ich konnte fliehen und bin gleich hier her um Hilfe zu holen!"

Celebrian schwankte und Celeborn drückte sie enger an sich. „Wir werden sie finden und da raus holen, Liebling. Mach dir keine Sorgen!"Er eilte sofort zurück in die Stadt mit ihr.

Celebrian war so durcheinander, dass sie nicht im entferntesten daran dachte, dass sie Elrond Bescheid sagen konnte. Celeborn hatte sie wieder ins Bett gebracht und dafür gesorgt, dass sie schlief. Dann war er zusammen mit einem kleinen Trupp aufgebrochen. Er hatte eine Nachricht in den Düsterwald geschickt und um Unterstützung gebeten.

Elrond folgten mit den Jungs dem Lauf des Flusses auf dem Landweg. Sie wollten sicher gehen, dass die Orcs nicht doch den Fluss verlassen hatten. Celebrian hatte Elrond am nächsten Morgen mitgeteilt, dass sein Vater mit einem Trupp Elben zu ihrer Hilfe aufgebrochen war und dass man auch einen Boten in den Düsterwald geschickt hatte. Das hatte Elrond etwas beruhigt. Zumindest bekamen sie nun alle Hilfe, die sie kriegen konnten.

In den folgenden Tagen erkundigte er sich immer wieder bei ihr, wie es ihr und dem Baby ging. Er wusste, dass Galadriel ganz schön gemein sein konnte und er wollte sicher gehen, dass es seiner Frau gut ging.

Am 4. Tag ihrer Suche holten Celeborn und die anderen Elben sie ein. Sie hatten das andere Ufer abgesucht und nun suchten sie auf beiden Seiten weiter.

Arwen lag zusammengeschnürt in einem Boot, unfähig sich zu bewegen und hungrig und durstig. Sie verstand nicht was die Orcs redeten. Sie konnte eigentlich außer elbisch noch keine andere Sprache. Ihr Vater schickte sie zum Lernen immer zu ihrer Großmutter. Allerdings ging Arwen deren Überfürsorge schrecklich auf die nerven. Sie hatte mitbekommen, wie gemein ihre Großmutter zu ihrer Mutter sein konnte und das missfiel ihr sehr. Sie liebte ihre Mutter und ihre Mutter war auch immer gut zu ihr gewesen. Sie war sehr liebevoll und sanftmütig. Aber oft auch traurig so schien es ihr. Aber vielleicht hatte der Streit ihrer Eltern ja auch was damit zu tun. Sie seufzte leise und bereute es, denn die Fesseln schnitten ihr dabei ins Fleisch und es tat mehr als höllisch weh. Einer der Orcs drehte sich zu ihr um und lachte hämisch.

„Da wird sich der Herr freuen, wenn wir ihm eine so hübsche Elbe bringen!" meinte er lachend.

„So eine ist uns aber auch noch nicht untergekommen. Schade, dass wir sie nicht essen dürfen"meinte ein anderer.

Arwen wurde schlecht. Allein der Gedanke daran eine dieser Kreaturen könnte ihr aus allen Löchern stinkend zu nahe kommen, machte sie verrückt. Das Boot wurde unsanft hin und her geschaukelt. Sie paddelten wohl gegen den Strom. Sie hörte hin und wieder das gequälte Aufschreien einer dieser Kreaturen. Dann ging es wohl den Anduin aufwärts. Ob jemand ihr Verschwinden bemerkt hatte? Sie hatte die Hoffnung langsam aufgegeben, dass Rhavan ihr helfen würde. Sie hatte außer den Orcs keine weiteren Lebewesen wahrgenommen seit sie von der Insel weggepaddelt waren. Einer der Orcs half ihr auf und flößte ihr etwas Wasser ein.

Vor wenigen Tagen war ein geflügelter Bote aus Lorien im Palast von König Thranduil angekommen. Er hatte die Nachricht gelesen und geseufzt. Er hatte zur Zeit genügend eigenen Probleme, aber die Elben aus Lorien hatten ihm auch schon oft genug geholfen und außerdem konnten diese Orcs auch zu seinem Problem werden. Er hatte eine kleine Truppe zusammengestellt und seinen Sohn mitgeschickt. Legolas seufzte. Seit Tagen streifte er am Fluss und im Wald entlang und er hatte noch nichts entdeckt.

Der Hauptmann war so freundlich gewesen ihn einfach mitten in der Nacht zurückzulassen, weil er ihn eh nicht brauchen konnte und Legolas hatte sich nicht getraut nach Hause zurückzukehren, weil er den dummen Kommentar seines Vaters fürchtete. Er war noch ziemlich jung und sein Vater nicht gerade begeistert von seinem mangelnden Eifer so zu werden wie er. Er saß am Fluss als er das kleine Boot vorbeifahren sah. Er konnte deutlich eine junge Elbin erkennen und vier oder fünf dieser üblen Gestalten. Er folgte dem Boot in sicherem Abstand. Er hatte einen Bogen dabei und ganze drei Pfeile. Er war noch nicht sonderlich gut im Bogenschießen auch, wenn er sich alle Mühe gab, aber er wollte nichts riskieren. Von den Elben war weit und breit keine Spur. Er fragte sich, wo sie wohl waren. Sie waren sicher nicht langsamer als das Boot. Vielleicht hatten die Orcs sie ja auch in die Irre geführt. Was er eigentlich gar nicht glauben konnte. Er überlegte, was er tun sollte, während er dem Boot folgte.

In der Tat war es den Orcs mit Hilfe ihres Herrn gelungen die Elben zu täuschen und auf eine falsche Fährte zu locken. Bald schon befanden sich die Elben wieder auf der anderen Seite Loriens im Zwergenland. Elrond schüttelte den Kopf. Er hatte das Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmte und Celeborn teilte seine Sorgen.

„Man hat uns in die Irre geführt"meinte Elrond leise.

Sein Herz setzte einen Moment aus. Das konnte seine Tochter unter Umständen schon das Leben gekostet haben und er wusste nicht einmal, wo er sie nun noch suchen sollte. Sie könnte einfach überall sein. Aber er würde nicht aufgeben. Niemals würde er aufgeben. Elrohir und Elladan sahen ihren Vater an.

„Wir sollten zum Fluss zurückkehren. Sie haben ihn sicher nie verlassen!"

Elrond nickte. „Das denke ich auch!"

Der ganze Trupp drehte um. Gegen Abend rasteten sie. Elrond rief leise wieder nach Celebrian. Sie antwortete ihm nicht gleich und als sie ihm antwortete, spürte er ihre Aufregung.

„Liebes, was ist denn los?"fragte er sie besorgt.

Sicherlich hatte ihre Mutter sie wieder aufgeregt.

„Sie...sie haben am Fluss Arwens Kleid gefunden!"weinte sie leise. „Es war voller Blut!"