Titel: Ich liebe dich, bleib fern von mir!
Teil: 4/18 Autor1: Janna
Email: sano@rkwelt.de Autor2: Brink Email: brinck_of_twilight@yahoo.de Fanfiction: Herr der Ringe
Rating: PG-12
Inhalt: Legolas ein ganz unartiger Prinz und sein Vater schickt ihn aus um Gehorsam zu lernen.
Warnungen: keine
Pairing: noch keines
Archiv: ja
Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R. Tolkien. Einige Orginalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden.
Darunter schlichen auch die Zwillinge umher, schienen aber merklich einen Bogen um den jeweiligen Aufenthaltsort ihrer Eltern zu machen. Dennoch trieben sie wie eh und je Schabernack und so kam es, dass wenig später ein junger Elb, jedoch älter als Haldir und die Zwillinge hinter eben jenen her flitzte und ihnen böse Drohungen hinterher wetterte. Der Grund war einfach zu sehen. Seine eigentlich blonden Haare hatten einen deutlichen Blaustich bekommen, da wohl aus irgendeinem Zufall heraus, Blaubeeren ins Shampoo gelangt waren.
In seinem Baum versteckt, außer Sicht aller Elben, ließ Haldir seine Maske fallen und benahm sich natürlich, so wie jedes andere Elbenkind auch, das noch nicht die Reife der Erwachsenen erlangt hatte. Er lächelte leicht über den Streich der Zwillinge, froh, dass er nicht das Opfer war. Einen Moment wurde sein Lächeln wehmütig, als er an Legolas dachte. Der Junge würde seinen Spaß im Palastgarten haben. Doch kaum war sein Gedanke bei Legolas angelangt, glitt er auch schon weiter zu Meraduil. Tränen brannten in seinen Augen, doch Haldir wollte ihnen nicht nachgeben. Der Schmerz des Verrates war noch immer zu groß, als dass er darüber hinweg kommen konnte.
Unten hatte Denauil gerade seinen kleinsten Bruder zu fassen bekommen. Aber Orophin zu haben, hieß auch Rumil im Nacken zu haben und auch, wenn er älter als die Zwillinge war, gegen beide war es mühsam anzukommen. Dennoch versuchte der älteste von Galadriels Söhnen seine Beute wegzuschleppen, um sich zu rächen.
Haldir schüttelte leicht den Kopf. Denauil musste mittlerweile wissen, dass er es nicht schaffen würde. Und so war es auch. Die Zwillinge schafften es, sich zu befreien und flitzten zu ihren Eltern. Gesittet spazierten sie neben ihnen durch den Garten, außerhalb von Denauils Reichweite und damit in Sicherheit.
Der ließ entnervt den Kopf sinken und trottet zurück in Richtung Bäder, um sich die Haare zu waschen bis sie wieder blond waren.
Haldir lächelte leicht und lehnte sich zurück. Es dauerte nicht lang und er dachte daran, wie viel Spaß er früher gehabt hatte. Oft genug hatte er vor seinen Brüdern fliehen müssen, da ihnen seine Streiche nicht gefielen. Bei einer dieser Verfolgungsjagden, war er Meraduil in die Arme gelaufen, der ihn sofort in Schutz genommen hatte. Eine tiefe Freundschaft war daraus entstanden, die später zu Liebe wurde. Einer einseitigen Liebe. Langsam suchte sich die erste Träne ihren Weg über Haldirs Wange und kurz danach folgten weitere.
Denauil schritt gerade unter dem Baum vorbei, den Haldir sich ausgesucht hatte, als ihn ein merkwürdiges Gefühl beschlich. Suchend sah sich der hochgewachsene Elb um, um den Grund für dieses beklemmende Gefühl der Sorge zu finden. Bald suchten seine Augen auch die Baumwipfel über ihm ab und die Erkenntnis traf ihn, als er Haldir entdeckte.
Schnell wischte Haldir sich die Tränen weg, als er merkte, dass Denauil ihn bemerkt hatte. Sofort verschwanden jegliche Emotionen, wurden tief in ihm eingeschlossen und ignoriert. Sekunden später hatte Haldir wieder den typischen, nichtssagenden Ausdruck der Elben.
Aber die andern zu täuschen oder seinen Bruder waren zweierlei Sachen. Es war ein Leichtes für den Älteren neben Haldir zu gelangen. Sanft ließ er sich neben diesem auf dem Ast nieder und sah ihn sorgenvoll an.
"Hübsche Farbe", meinte Haldir, anstatt einer Begrüßung. "Wolltest du mal was neues ausprobieren?"
"Soll jetzt modern sein.....", lächelte Denauil schwach. "Was ist los mit dir, kleiner Bruder?! Du machst einem ja mehr Sorgen, als die Zwillinge und das, wo du doch so gesittet und ernst zu sein scheinst....."
"Was soll sein? Ich habe grade nur ein wenig Stress mit dem Prinzen aus dem Düsterwald. Er will ein Kitz."
"Und weswegen genau machst du dir Stress?! Doch nicht wirklich wegen eines Kitzes oder?"
"Er will eines und ich will keines und nun schmollt er. Er kann schlimmer sein, als die Zwillinge."
Amüsiert hob der Ältere eine Augenbraue. "Ja, ja so ein Jungspund kann anstrengend sein, nicht wahr?!"
"Soll das eine Anspielung sein?"
"Huh? Anspielung? Worauf......?"
"Dass ich in dem Alter auch so schlimm war und du es aushalten musstest."
"Ach Haldir....das sind wir alle......" Denauil legte ihm eine Hand an den Hinterkopf und zog ihn an sich. "Nur einige entwachsen diesem Alter viel zu schnell...."
Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Und manche brauchen zu lange."
"Nein.....ein Elb kann nie zu lange haben, bis er erwachsen wird......"
"Erwachsen sein ist besser. Man steht einfach über allem, das Leben wird leichter, man hat keine Probleme mehr."
Denauil kraulte Haldir leicht abwesend im Nacken. "Im Gegenteil...man ist nie sorgenfreier als in seiner Kindheit.....oder glaubst du wirklich, dass ich mir so was leisten könnte, wie das, was die Zwillinge gerade getan haben.....? Aber ihre Jugend schützt sie, man kann es ihnen nicht wirklich übel nehmen! Haldir....du bist erwachsen geworden, weil du glaubtest, nur so dürftest du jemanden anderen lieben, aber dem ist nicht so. Liebe hat weder was mit dem Alter, noch damit zu tun, ob man erwachsen ist oder nicht...."
Haldir lehnte sich zurück, befreite sich von seinem Bruder. "Ich habe ihn schon geliebt, als ich noch ein Kind war." Geschmeidig stand er auf. "Es wird Zeit, dass ich gehe." Leichtfüßig schritt er über den Ast und sprang in sein Zimmer.
Der Ältere blieb noch eine Weile sitzen und spielte nachdenklich mit einer seiner blauen Haarsträhnen und beobachtete das muntere Treiben unter sich. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er ein frisches Gesicht unter all den Bekannten entdeckte. "Bist du der kleine Prinz, der meinem Brüderchen solchen Stress bereitet....?!" Aufmerksam beobachtete er, wie Legolas sich staunend nach Haldir umsah und dabei so vieles Neues entdeckte, dass er aus dem Staunen kaum noch heraus kam.
"Prinzlein!" Mit einem leisen Quietscher sprang Rumil Legolas auf den Rücken und klammerte sich an ihm fest, so dass Legolas ihn Huckepack tragen musste. "Wo ist Haldir?"
"Weiß nicht! Ich such ihn... " Legolas musste vorwärts gehen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. "Er wollte ein Rehkitz hierher bringen......" Verwirrt versuchte Legolas über die Schulter zu Rumil zu gucken. Dessen Ebenbild Orophin trat von der Seite her an ihn heran und zog eine beleidigte Schnute. "Ne~e....reitest du nun das Prinzchen? Bin ich dir nicht mehr gut genug?", maulte er gespielt eifersüchtig, was Legolas eine gesunde Farbe in die Wangen trieb.
Rumil grinste frech. "Das Prinzlein ist besser gebaut." Er hüpfte von Legolas' Rücken. "Frag Galadriel, wo er ist. Sie weiß alles." Er zeigte auf seine Mutter und rannte dann schnell hinter Orophin her, um ihn eine Schneewäsche zu verabreichen.
Der sah zu, dass er Fersengeld gab und Legolas stand nun etwas verlassen und nicht unweit der Lady inmitten deren Reich.
Langsam schritt Galadriel auf ihn zu. "Prinz Legolas aus dem Düsterwald, willkommen in meinem Reich."
"My Lady....." Legolas zollte der Herrin den gehörigen Respekt und verbeugte sich tief. "....habt Dank für eure Gastfreundschaft........ich stehe auf ewig in eurer Schuld!"
Galadriel senkte kurz den Kopf, nahm Legolas Dank an.
Nur sehr zögernd hob der junge Elb seinen Blick. "My Lady....man sagte mir...ihr könntet mir weiterhelfen und mir sagen, wo ich Haldir finden kann!"
Galadriel blickte leicht zur Seite. Nach einem Moment sah sie Legolas wieder an. "Sucht ihn bei den Brunnen." Sie winkte einem anderen Elben zu sich und bat ihn, Legolas zu den Brunnen zu bringen. Der Elb nickte kurz und führte Legolas in den Inneren des Palastes. Vor einem Durchgang blieb er stehen. "Am Ende des Ganges ist ein Hof, wo Ihr die Brunnen findet werdet."
"Habt Dank..." Legolas deutete eine kurze Verbeugung an, beeilte sich dann aber zu dem Brunnen zu kommen.
Am Rand einer der Brunnen saß Haldir, fuhr mit seiner Hand durch das Wasser, spielte leicht mit den Fischen. Melancholisch sah er ihnen zu, merkte gar nicht, das schon wieder Tränen über seine Wange liefen.
Schien auch Legolas' Anwesenheit nicht zu bemerken oder erst, als dieser vorsichtig mit einem Finger die Tränen wegstrich.
Auch darauf reagierte Haldir nicht. Er schaute nicht auf, bewegte sich nicht. Er hatte Legolas kommen hören, hatte ihn an seinem Gang erkannt. Als er nun auch Legolas einzigartigen Duft wahrnahm, war er sich sicher, wer neben ihm stand.
Ohne ein Wort zu sagen setzte sich Legolas neben den anderen und lehnte sich gegen seine Seite, während sein Blick den bunten Fischen folgte.
Leicht schnipste Haldir ihm ein paar Wassertropfen ins Gesicht.
Legolas kniff die Augen zusammen, rührte sich sonst aber kein bisschen.
Haldir lächelte leicht, irgendwie sah Legolas süß aus.
Der öffnete gerade vorsichtig die Augen um zu testen, ob wieder Wasser geflogen kam.
In diesem Moment trafen ihn weitere Tropfen.
Legolas quietschte auf, schreckte zurück und verlor das Gleichgewicht. Mit einem riesigen Platscher landete er mitten Brunnen und sah einfach nur noch aus, wie der sprichwörtlich begossene Pudel.
Nun musste Haldir wirklich lächeln. Er griff nach Legolas Hand und half ihm hinaus.
Der prustete was das Zeug hielt, um die nassen Strähnen aus dem Gesicht zu bekommen.
Sanft strich ihm Haldir die feuchten Strähnen aus dem Gesicht. Haldir zog ihn zu sich und rieb ihn sanft über die Arme, um ihn ein wenig zu wärmen.
"O-ok-k-kay....k-können wir....wir n-n-nach Ha-hause...? M-m-mir is....ka- kalt....."
"Du kannst dich auch im Palast aufwärmen."
Legolas nickte hastig, so dass seine Zähne klapperten. Egal wo, nur warm sollte es sein!
Haldir führte ihn schnell in sein Zimmer und gab ihn ein paar seiner Sachen.
"Danke..." Legolas zog sogar seine Hände in die etwas zu langen Ärmel zurück und suchte dann wieder Haldirs Blick.
Haldir lächelte leicht. Er griff nach Legolas' Arm, schob ihn sanft vor sich her, zu seiner Hütte zurück. Er wollte den Palast verlassen haben, bevor alle aus dem Garten zurück in die warmen Räume des Palastes kamen.
Legolas brauchte noch nicht einmal all zu sehr geschoben zu werden. Er zockelte artig vor Haldir her zurück in dessen Hütte und warf als erstes neues Brennholz ins Feuer, so dass es heller und wärmer aufflackerte.
Kaum, dass Legolas damit fertig war, reichte Haldir ihm auch schon einen Becher Tee, damit er sich wieder aufwärmen konnte.
Der Junge sagte kein Wort, sondern setzte den Becher sofort an die Lippen. Doch sein Blick brannte sich regelrecht in Haldirs Augen.
Fragend blickte Haldir ihn an.
Langsam setzte Legolas den Becher wieder ab und legte den Kopf schief. "Ich hoffe dem Bambi geht es gut... nicht dass die Herrin des Waldes irgendwann Rehpfeffer auf dem Tisch hat....."
"Es geht ihm wunderbar. Im Frühjahr wird es zu seiner Herde zurückkehren."
"Gut... " Legolas lächelte sichtlich erleichtert und sein Blick glasig, fiebrig ruhte weiter auf Haldir. Wohl seit langem oder gar zum ersten mal in seinem Leben fühlte er sich rundum wohl.
"Ist noch was?" erkundigte sich Haldir und setzte sich vor Legolas auf den Boden.
"Uhmm....nein, alles bestens......", schnurrte Legolas und krabbelte zu Haldir, um sich in dessen Schoss plumpsen zu lassen, wo es noch etwas wärmer war.
Haldir verrenkte sich, um eine Decke vom Bett zu ziehen und Legolas darin einzuwickeln. Nachdem es sich davon überzeugt hatte, dass der andere wieder warm war, begann er leicht dessen Nacken zu kraulen, während sein Blick wieder aus dem Fenster wanderte.
Legolas genoss die Ruhe und die Zweisamkeit. Wenigstens war er so sicher, dass Haldir ihm nicht entwischte. Er war es leid sich Sorgen machen zu müssen. Es fühlte sich einfach viel besser an, wenn er wusste, wo der andere war. Noch besser, wenn er ihn sehen konnte. Aber nichts übertraf das Gefühl, wenn er ihn spüren konnte.
Schließlich scheuchte Haldir ihn von seinem Schoß. Es war schon spät in der Nacht und er wollte endlich schlafen gehen.
Wie ein verstoßenes Hündchen sah ihn Legolas verwirrt an.
Sanft schubste Haldir Legolas zum Bett. Es dauerte nicht lange und er selbst hatte sich unter die Decken gekuschelt, war schon fast eingeschlafen.
Erleichtert kuschelte sich Legolas an den warmen Körper und schnuffelte glücklich gegen dessen Brust.
"Schlaf gut, Prinzlein", murmelte Haldir, bevor er entgültig einschlief.
Der Kleine antwortete nicht mehr, sondern krallte sich eine von Haldirs Haarsträhnen und hielt sie die ganze Nacht über fest.
Als Haldir am nächsten morgen aufwachte, schlief Legolas noch. Für gewöhnlich blieb er dann solange ruhig liegen, bis der andere aufwachte, doch diesmal drängte ihn etwas dazu, aufzustehen. Schnell zog er sich an und verließ seine Hütte.
Als Legolas schließlich aufwachte, war von Haldir weit und breit keine Spur zu entdecken.
Sofort war Legolas wieder in heller Panik, als er das Fehlen des anderen bemerkte. Hastig zog er sich etwas warmes über und spurtete aus der Hütte.
Der Bereich, in dem Haldirs Hütte stand, wohnten nur Waldwachen. Es war nicht so, dass sie von den anderen gesondert wurden. Aber da sie alle an einem Platz waren, war es so einfacher, die Wachen zusammen zurufen, wenn etwas passierte, ohne gleich alle in Aufregung zu versetzen. Denn für gewöhnlich schafften es die Waldwachen mit jedem Problem fertig zu werden. In diesem Bereich der Elbensiedlung war es auch immer am ruhigsten. Waldwachen und Grenzwachen waren die Diszipliniertesten aller Elben. Selbst die Kinder spielten leiser und gesitteter, als die anderen Elbenkinder. Doch nun herrschte helle Aufregung.
Orks hatten es geschafft, bis in die Siedlung vorzudringen. Es war Glück gewesen, dass sie als erstes die Wald- und Grenzwachen erreicht hatten. Schnell war das Problem gelöst worden. Dennoch war es undenkbar, dass Eindringlinge so weit in den Wald vordringen konnten, ohne, dass es jemand bemerkte. Zuerst dachten alle, dass die Orks es irgendwie geschafft haben mussten, die Nachtwache zu töten. Aber dann stellte sich heraus, dass dem Elben, der eigentlich Wache halten sollte, nichts passiert war. Der Elb hatte seinen Posten verlassen. Ein schlimmer Gesetzesbruch, auf dem der Tod oder die Verbannung standen. Doch was noch viel schlimmer war: Der Wachelb, Meraduil, beschuldigte Haldir, dass dieser hätte Wache stehen sollen, da sein Urlaub zu Ende war und Haldir nur deswegen nicht erschienen war, weil er sich mit seinem neuen Spielgefährten amüsiert hatte. Meraduil gab zu, dass er den Posten verlassen hatte, aber auch nur, weil er seit Sonnenaufgang auf dem Posten gewesen war und was zu essen brauchte, um bei Kräften zu bleiben.
Die Wachen waren in heller Aufregung. Sie wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Meraduil war ein angesehenes Mitglied der Wache, warum sollte er lügen? Haldir war fast noch ein Kind, auch wenn es bisher immer zuverlässig gewesen war, konnte es ohne weiteres passieren, dass er für einen kurzen Moment seine Aufgaben vergaß.
Doch sie konnten ihn nicht bestrafen, er war schließlich der Sohn der Herrin. Haldir tat auch nichts, um bei Auflösung des Problems zu helfen. Er saß stumm in der Mitte der Waldwachen und wartete darauf, dass die Palastwache kam und ihn zu seiner Mutter führte, wo er seine Strafe bekommen sollte.
Legolas trat unsicher zu den anderen wachen heran und blickte verwirrt zu Haldir.
Schnell zog ihn Rumil zurück, von den Waldwachen weg. "Keine gute Idee", flüsterte er ihm ins Ohr. "Sie geben dir die Schuld, dass die Orks bis zu unserer Siedlung kamen."
"Was? Warum...?" Legolas sah zwischen Rumil und dessen Zwillingsbruder hin und her.
Kurz erklärte ihm Rumil, was vorgefallen war. "Und solang Haldir nicht sagt, dass Meraduil gelogen hat, wird er für ihn bestrafft werden. Haldir nimmt ihn noch immer in Schutz. Aber nun kann ihm selbst unsere Mutter nicht mehr helfen. Die Orks hätten nie so weit in den Wald kommen dürfen."
"Aber warum....warum tut er das?! Ihr könnt Haldir doch helfen....ihr wisst doch, dass es nicht seine Schuld ist....."
"Sie werden uns nicht glauben. Sie werden annehmen, wir lügen um Haldir zu helfen, außerdem wissen sie, wie sehr wir Meraduil hassen. Sie werden annehmen, wir wollen ihm eins auswischen."
"Aber dann können sie doch auch annehmen, dass er lügt, oder.....? Es ist nicht seine Schuld....." Legolas war fest überzeugt davon und Orophin hielt ihn vorsichtshalber fest, da der Kleine alle Anstallten machte zu Haldir zu wollen.
"Wem würden sie im Düsterwald mehr glauben, dir oder deinem Lehrer?"
Legolas legte die Ohren an und senkte den Kopf. Er hatte verstanden. Dennoch.....Haldir war unschuldig! Die Elben konnten doch nicht jemanden zu unrecht bestrafen.
Plötzlich kehrte Stille ein. Kurz darauf konnte Legolas kühle Finger an seinem Kinn spüren, die seinen Kopf sanft anhoben. "Was hast du, Legolas?"
Erschrocken hob der junge Elb den Blick.
Fragend blickte Haldir den Jüngeren an, wartete auf dessen Antwort.
"I-ich....versteh das nicht.....", wisperte der Kleine leise.
"Was?"
"Das hier.....Elben sollte für ihre eigenen Fehler gerade stehen und sie nicht anderen zuschieben......"
Traurig blickte Haldir ihn an. "Es interessiert niemanden. Außerdem wird es nicht so schlimm werden."
"Aber es ist Unrecht....", beharrte Legolas weiter und legte eine Hand um Haldirs Handgelenk um ihn fest zu halten.
Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Wen kümmert es schon, wenn mir was passiert?"
"Spinnst du...?" Legolas Stimme war nicht mehr als ein Flüstern im Wind und er sah Haldir entgeistert an.
Haldir sah ihn traurig an. "Es entspricht der Wahrheit."
"Nein!" Nun war Legolas' Stimme wieder laut und verständlich.
Ein leicht angedeutetes Lächeln huschte über Haldirs Gesicht. "Willst du damit sagen, dass ich dir was bedeute?"
"Natürlich!" Legolas war außer sich. Wie konnte der andere so etwas nur außer Frage stellen?!
Haldir lächelte leicht. "Wenn es dein Wunsch ist, werde ich bei dir bleiben."
"Na wenn ich das versprochen hab, kann ich das ja wohl auch von dir erwarten...", schnaubte der Kleine trotzig, merkte noch nicht einmal wie vereinnahmend er geworden war.
Ohne ein weiteres Wort drehte sich Haldir um und ging zu einem der Elben. Leise sprachen sie miteinander. Kurz darauf kamen andere Elben hinzu. Zum Schluss sprachen alle Wachen aufgeregt und leise miteinander. Als schließlich Galadriels Palastwachen kamen, führten sie Meraduil ab. Die anderen Wachen gingen schnell, ließen Haldir alleine. Traurig blickte er seinem ehemaligen Geliebten hinterher. Er hatte grade die letzte Hoffnung, dass er jemals wieder mit ihm zusammen kommen könnte zerstört. Sich aller Konsequenzen bewusst, hatte er sich für Legolas und gegen Meraduil entschieden.
Nicht nur Legolas verstand nicht ganz was hier vor sich ging, auch die Zwillinge kamen vorsichtig näher und sahen Haldir fragend an.
Haldir seufzte leise und drehte sich zu den drei um. "Ihr könnt froh sein, ich werde Meraduil nicht mehr hinterher trauern. Ich bin entgültig darüber hinweg."
Schnell ging Haldir zu seiner Hütte zurück, sich bewusst, dass er seine Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte.
Legolas blieb einen Moment noch bei den Zwillingen stehen, dann jedoch rannte er so schnell er konnte Haldir hinter her.
Dieser hatte sich auf seinem Bett zusammengerollt und starrte traurig an die Wand, während Tränen ungehindert seine Wange entlang liefen.
Legolas ließ sich einfach hinter ihm auf das Lager fallen und schlang seine Arme um den Älteren und kuschelte sich an dessen Rücken.
Schließlich drehte sich Haldir in Legolas Arme um und schaute ihn an. Lange sagte er kein Wort, doch dann bettete er sein Kopf auf Legolas Schulter und murmelte: "Ich habe mich für dich entschieden. Ich habe für dich meine große Liebe aufgegeben. Nun werde ich ihn nie zurückbekommen."
"Tut....tut mit leid......", flüsterte Legolas leise und vergrub sein Gesicht in Haldirs Haare. "Es....es tut mir so leid Haldir, aber......" Der Kleine stockte kurz. ".....es ist besser so....denke ich........."
Haldir vergrub sein Gesicht in Legolas Halsbeuge. Ein leiser Schluchzer entrann seiner Kehle und dann begann er zu weinen. Endlich ließ er den Schmerz zu. Doch es war nicht Meraduils verlorene Liebe, die ihm schmerzte, sondern die Tatsache, dass er angelogen und ausgenutzt worden war.
Legolas blieb stundenlang mit Haldir so liegen. Hielt ihn fest, flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Ein leises, elbisches Kinderlied, brachte beiden etwas mehr Ruhe.
Irgendwann schlief Haldir dicht an Legolas gepresst ein, bekam nichts davon mit, dass Meraduil vertrieben wurde. Die ganze Hektik und Aufregung ging an ihm vorbei. Als er zur Abenddämmerung wieder aufwachte, war endlich wieder Ruhe eingekehrt. Das friedliche Leben der Elben nahm wieder seinen Lauf.
Noch immer hielt ihn Legolas fest, war aber schon länger wach und strich dem anderen zärtlich durch die Haare.
Vorsichtig befreite sich Haldir und ging zum Fenster. Eine Weile blickte er stumm hinaus, dann straffte er die Schultern und ging in die Küche. Es war an der Zeit, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen, das Vergangene vergessen und in der Gegenwart leben. Und am besten fing er mit einem Essen an.
Ein leises Knurren hinter ihm sagte, dass das genau das richtige war. Verlegen rieb sich Legolas den Bauch und grinste Haldir entschuldigend an. "Hab irgendwie vergessen, was zu essen...."
Haldir lachte leise. Er beeilte sich und reichte Legolas schließlich was zu Essen. Während des Essens schaute Haldir ihn plötzlich ernst an. "Willst du hier bleiben?"
Legolas sah mit vollen Hamsterbacken hoch und gab einen wahrhaft unelbischen Anblick ab. "Hmmhm...."
"Als was darf ich das deuten?"
Schnell schluckte Legolas und nickte. "Als 'Ja'...."
"Du wirst ab morgen arbeiten."
"Als was?"
Haldir zuckte mit den Schultern. "Egal, Hauptsache du arbeitest."
Legolas blinzelte, nickte aber.
"Als was möchtest du arbeiten?"
"Uhm....draußen sicher....und nichts langweiliges......."
Haldir schaute ihn abwartend an.
"Ich hab keine Ahnung", gab Legolas schließlich zu. "Woher soll ich auch wissen, was man alles arbeiten kann...?!"
"Grenz- und Waldwache, Palastwache, Bauer, Verkäufer, Putz- und Haushaltsdienst im Palast, Gärtner, Pferdepfleger, Tierpfleger...... so ungefähr das gleiche, wie im Düsterwald."
Bei den Worten Pferde- und Tierpfleger spitzte Legolas sichtbar die ohnehin schon spitzen Ohren!
"Nun? Was willst du werden?"
"Tierpfleger?", fragte Legolas hoffnungsvoll.
"Geh morgen früh zu der Herrin des Waldes. Sie wird dir eine Arbeit zuweisen."
"Okay......" Legolas smilte Haldir voller Vorfreude an. Dann jedoch kam ihm etwas wichtiges in den Sinn. In dieser Zeit würde er Haldir wieder alleine lassen müssen.
In diesem Moment beugte sich Haldir aus dem Fenster und pfiff kurz. Er macht ein paar kurze Handbewegungen und richtete sich schließlich wieder auf. "Ich werde dich morgen bei Sonnenaufgang ablösen", rief er leise und richtete sich wieder auf.
Legolas war bei dem Pfiff zusammen gefahren und sah Haldir aus großen Augen an.
"Ich geh wieder arbeiten", erklärte Haldir schlicht und griff nach einem Apfel.
"Ach so....klar...." Legolas zwang sich ein Lächeln auf und packte dann das Geschirr, um es ab zu waschen und zu verräumen.
~*~*
Er war am nächsten Morgen schon in aller Frühe wach, noch bevor die Sonne überhaupt daran dachte auf zu gehen. Unruhig tigerte er in der Hütte herum und blieb immer wieder neben dem Bett stehen, um den schlafenden Elben darin zu betrachten.
Es dauerte nicht lange und auch Haldir wachte auf. Geschwind packte er ein paar Sachen zusammen und griff nach seinem Bogen. "Die Herrin wird dich im Palast empfangen." Er nickte ihm kurz zu und ging dann zu seinem Posten.
Legolas sah zu, dass er in den Palast kam. Äußerlich mochte er ruhig wirken, innerlich jedoch hibbelte er und dachte er müsse sein Herz gewaltsam dazu zwingen weiter zu schlagen, als er endlich vor Galadriel stand.
Galadriel bedeutete Leoglas näher zu treten und sein Anliegen vorzubringen.
Der junge Elb trat vor und unterbreitete ihr dass er gerne arbeiten würde und was ihm am meisten lag.
Galadriel sah ihn erstaunt an. "Du möchtest am anderen Ende der Siedlung arbeiten? Ich hätte eher angenommen, dass du auch zu den Wald- und Grenzwachen gehen würdest, um in Haldirs Nähe zu sein."
Etwas unwohl scharrte Legolas mit einem Fuß. "My Lady.....sicher dieser Punkt spricht für sich und doch....liegt mir diese Arbeit nicht....sie ist.....sie ist...." Er suchte verzweifelt nach einem höfflicheren Wort als 'langweilig'!
"Diszipliniert?"
Legolas schluckte. "Das auch....."
Galadriel nickte und beschrieb ihm den Weg zu der Aufzuchtsstation.
Dankbar und voller Vorfreude verneigte sich Legolas vor der Herrin und machte sich umgehend auf den Weg.
Als ihn die Elben bemerkten, kam einer auf ihn zu. Als er hörte, dass Legolas gekommen war um zu helfen, war er hocherfreut. Sekunden später stand Legolas in einem Stall und hatte die Aufgabe ihn auszumisten. Doch das war erst der Anfang. Den ganzen Tag durfte er irgendwelche Ställe und Unterstände säubern, Tierbabies füttern, Tiere waschen, bürsten und verpflegen. Als die Sonne unterging, waren noch nicht einmal alle Tiere versorgt und verarztet. Die Versorgungsstation war gereinigt, dafür die Elben der Tagesschicht schmutzig und verschwitzt. Alle amteten auf, als die Nachtschicht kam, um sie abzulösen.
Es gab zu wenig Elben, die für diese Arbeit bereit waren und so mussten die, die in der Aufzuchtsstation arbeiteten mehr tun, als alle andern. Doch am schlimmsten war die Nachtschicht dran. Es waren nur vier Elben, die sich die ganze Nacht um die Tiere kümmern mussten.
Legolas war zwar müde vom Tagewerk, sich von den Tierbabies zu trennen, fiel ihm aber sichtlich schwer. Eine kleine Schleichkatze hatte er den ganzen Tag in seinem Hemd herum getragen und die Kleine hatte friedlich vor sich hin geschnurrt, wann immer er mit ihr sprach. Nun stand er vor dem Problem das anhängliche Tier aus seinem Hemd zu bekommen.
Einer von der Nachtschicht befreite Legolas von dem Tier und schickte ihn nach Hause.
Müde tapste Legolas zurück zur Hütte und strich sich nachdenklich und doch lächelnd über die Kratzer an seinem Bauch. Die kleine Schleichkatze musste ihn wirklich gern haben, wenn sie sich so verbissen an ihm festgekrallt hatte.
Als er nach Hause kam, war die Hütte leer und die Feuerstelle kalt.
Da Legolas nicht wusste, wie lange die Schichten einer Lorienwache dauerten dachte er sich nicht viel dabei, sondern kniete sich vor die Feuerstelle, um ein kleines Feuer zu entfachen, dass bald größer wurde und das Zimmer erwärmte. Nachdem das Feuer endlich ruhig vor sich hin knisterte, erhob sich Legolas, um in der Kochnische nach zu sehen, was er kochen konnte. Bald darauf köchelte eine Suppe friedlich vor sich hin und Legolas versank in Wachträume, während er wartete das Haldir zurück kam oder die Suppe fertig wurde. Er schmunzelte als er hin und her dachte, was zu erst der Fall sein würde.
Die Suppe war zuerst fertig. Selbst als die Sonne aufging, war der Ältere noch immer nicht zurück. Dafür musste Legolas sich beeilen, wenn er nicht zu spät zu seiner neuen Arbeit kommen wollte.
Bei eben jener hatte er keine Zeit an Haldir zu denken, sondern widmete sich voller Feuereifer seinen Aufgaben.
Als Legolas am Abend nach Hause kam, griff Haldir gerade nach seinem Bogen, um zu seiner Wache zu gehen.
Legolas fiel fast um vor Müdigkeit und schaffte nur ein schwaches 'Hi'.
Haldir nickte ihm kurz zu und rannte dann durch den Wald um rechtzeitig zur Ablösung zu kommen.
Todmüde fiel Legolas ins Bett und rührte sich nicht mehr bis zum Morgen.
Kurz vor Sonnenaufgang weckte Haldir Legolas sanft. "Frühstück steht in der Küche", erklärte er und rollte sich auf dem Bett zusammen. Ein kurzer trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht, dann schloss er die Augen und schlief ein. Eng zusammengerollt und die Decke festumklammert.
Legolas gähnte und streckte sich zufrieden schmatzend. Dann fiel sein Blick auf Haldir und er beugte sich besorgt über ihn. "Alles in Ordnung...?"
Doch Haldir schlief bereits tief und fest.
Ein leises Seufzen entwich Legolas und er strich dem Schlafenden über die Wange. Er verzichtete auf sein Frühstück und blieb bis zur letzten Sekunde neben Haldir.
In der Aufzuchtsstation erwarteten sie Legolas schon. Sie hatten in der Nacht neue Findelkinder bekommen, um die sie sich kümmern mussten.
Fürsorglich kümmerte sich Legolas um zwei verwaiste Rehkitze und gab ihnen alle zwei Stunden ihre Milchflasche.
Die Tage vergingen wie im Flug. Tagsüber arbeitete Legolas pausenlos in der Aufzuchtsstation, abends fiel er erschöpft ins Bett, meist sah er noch nicht einmal Haldir. Zwischenzeitlich weckte Haldir ihn morgens, aber genauso oft verließ Legolas die Hütte, bevor Haldir von seiner Wache zurückgekommen war.
Allmählich flaute Legolas' Begeisterung für die Arbeit ab. Zwar hatte er auch mit den anderen Elben seinen Spaß, doch er vermisste einen ganz besonderen Elben. Dessen Nähe, die Ruhe und Wärme die er ausstrahlte. Seufzend bat Legolas um einen freien Tag, damit er Haldir auf seinem Posten besuchen durfte.
Die Elben waren zwar nicht begeistert, doch sie gewährten ihm den Tag. Legolas arbeitete für zwei, da konnten sie ihm ohne weiteres einen freien Tag gönnen.
Legolas sah zu, dass er wieder nach Hause kam. Da es noch früh war, schlief Haldir noch und Legolas krabbelte wieder zu ihm ins Bett und kuschelte sich an ihn, umschloss seine Hand ganz fest mit den seinen.
Seufzend kuschelte sich Haldir an den warmen Körper, klammerte sich regelrecht an ihm fest. "Legolas", hauchte er im Schlaf. "Nicht allein lassen."
Fast erschrocken öffnete Legolas die Augen wieder. "Nein, ich...ich lass dich doch nicht allein", sprach er beruhigend auf ihn ein.
Haldir seufzte leise. Obwohl er schlief, flossen Tränen über seine Wange.
Legolas sog hörbar die Luft ein. Was nur quälte den anderen dermaßen im Schlaf? Sanft strich er ihm die Tränen mit der Nasenspitze weg, da seine Hände Haldirs fest hielten und nicht los lassen wollten.
Durch die Berührung wurde Haldir aus seinem Schlaf gerissen. Er blinzelte leicht, als er Legolas sah, dann breitete sich ein Lächeln auf sein Gesicht aus. Sanft hob er eine Hand, um damit über Legolas Wange zu streichen und den anderen fester an sich zu ziehen. Er träumte und der Legolas in seinem Traum, fühlte sich auch noch fast so an, wie der echte Legolas.
Dieser lächelte Haldir warm an und strich ihm nun mit einer Hand übers Gesicht. "Nicht mehr weinen, ja?!", bat er leise und wischte die letzten Tränen weg.
"Nicht, solang du bei mir bist", hauchte Haldir. Einen Moment zögerte er, dann legte er sanft seine Lippen auf die von Legolas und küsste ihn zärtlich. Es war ein Traum. Er hatte nichts zu verlieren.
Doch der echte Legolas, der alles andere als träumte, schnaubte kurz erschrocken und verkrampfte sich, ehe er sich regelrecht fallen ließ und die Augen schloss, nachgiebig seine Lippen gegen die des anderen bewegte.
Zärtlich küsste Haldir den Jüngeren, drang sanft mit seiner Zunge zwischen Legolas Lippen. Gleichzeitig drückte er den Körper des anderen fester an sich.
Für seinen ersten Kuss stellte sich Legolas erstaunlich geschickt an. Jedenfalls wich er nicht ängstlich zurück, sondern seine Zungenspitze tastete sich neugierig vor und strich über die des anderen Elben, um sie zu begrüßen und zu erkunden.
Haldir seufzte leicht als er die Süße von Legolas Mund erkundete. Es war so wunderschön, so perfekt. Langsam glitten Haldirs Hände an Legolas Körper entlang, zogen ihm sanft das Oberteil aus.
Legolas schauderte unter dem unbekannten Gefühl und eine feine Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper.
Zärtlich strichen Haldirs Hände über Legolas' Körper, erkundeten die heiße Haut. Sanft ließ er seine Lippen die Spur seiner Hände folgen, jeden Millimeter von Legolas Körper erkunden.
Der junge Körper erzitterte unter diesen Liebkosungen, zum Teil auch aus Furcht vor dem Unbekannten. Aber es fühlte sich zu gut an, außerdem hatte er Haldir zu sehr vermisst in den letzten Tagen.
Schnell entledigte Haldir Legolas auch von der restlichen Kleidung, erkundete und liebkoste auch den Rest von dessen Körper.
Legolas gab ein leises, unsicheres Wimmern von sich, doch sein Körper spielte bereits vollkommen mit und bog sich den zärtlichen Lippen entgegen.
Liebevoll strich Haldir über die Innenseite von Legolas' Schenkeln. Langsam strich er mit seinen Lippen an Legolas' Glied entlang, saugten es in seinen Mund.
Erschrocken riss Legolas die Augen auf! Seine Hände krallten sich ins weiche Fell unter sich und seine Lippen öffneten sich zu einem fast stummen Schrei!
Langsam kroch Haldir wieder zu Legolas hoch, küsste ihn zärtlich, während eine Hand sich liebevoll um Legolas Glied schloss und es sanft massierte.
Legolas schloss die Augen wieder halbwegs und er atmete so angestrengt, dass sein schmaler Brustkorb sich dermaßen hektisch hoch und runter bewegte, dass man Angst bekommen konnte, er würde jeden Moment zerspringen.
"Beruhig dich, Schatz", hauchte Haldir ihm ins Ohr. "Entspann dich." Er verteilte kleine, leichte Küsse auf Legolas Gesicht, brachte ihn gleichzeitig mit geschickten Handbewegungen zum Höhepunkt.
Der Kleine erschrak selber vor seinem ersten Orgasmus und biss sich panisch in die Fingerknöchel, als er leise aufgeschrieen hatte.
Sanft strich Haldir ihm über die Wange und küsste ihn sanft. Liebvoll lächelte er Legolas an, bevor er sich über dessen Bauch beugte und die letzten Spuren ihrer Leidenschaft beseitigte.
"Wa.....wa......wahnsinn......", japste Legolas nach einer Weile, noch immer völlig außer Puste. "So...so verbringt man in Lorien also seine freien Tage....."
Haldir hauchte Legolas einen weiteren Kuss auf die Lippen und zog ihn dann sanft an sich, kraulte leicht seinen Nacken. Mit einem leisen Seufzer schloss Haldir seine Augen und war kurz darauf wieder eingeschlafen.
Legolas hatte noch eine ganze Weile, ehe er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Dann richtete er sich in Haldirs Armen auf, um dessen schlafendes Gesicht genauer zu studieren. Sanft fuhr er die Gesichtszüge des anderen Elben mit der Fingerspitze nach.
Zufrieden seufzend und entspannt drehte sich Haldir auf die Seite, umarmte leicht die Decke, ohne von Legolas sanften Berührungen aufzuwachen.
Der krabbelte schließlich zur Mittagszeit aus dem Bett, schürte das Feuer noch mal etwas, damit er nicht fror, während er unbekleidet in der Hütte herum wuselte, um etwas zu Essen zu kochen.
Haldir währenddessen schlief bis zum späten Nachmittag. Leise seufzend räkelte er sich. Mit einem zufriedenen Lächeln huschte er ins Bad. Zufrieden ging er schließlich zur Kochnische, um sich einen Becher Tee zu nehmen und dann das Essen für Legolas zu kochen.
Aber eben jenes stand bereits fertig und köchelte auf kleiner Flamme, damit es warm blieb. Legolas hatte sich wahrlich Mühe gegeben und nach wie vor roch es verführerisch. Ein Rumpeln aus der kleinen Abstell/Vorratskammer verriet Legolas' Aufenthaltsort. Er hatte sich in den Kopf gesetzt auch einen Nachtisch zu fabrizieren und versuchte an die Einmachgläser auf den obersten Regalen zu gelangen. Aber der Eimer auf den er sich gestellt hatte war gekippt und Legolas recht unsanft geflogen.
Haldir lächelte leicht. Er beugte sich über die Suppe und roch leicht daran. "Was treibst du da, Legolas?" erkundigte er sich laut. Langsam ging er auf die Vorratskammer zu. "Hast du schon frei? Oder hast du schon aufgegeben und die Arbeit abgegeben?" Mit einem leichten Lächeln lehnte sich Haldir an die Tür, um Legolas dabei zu beobachten, wie er sich wieder aufrappelte. Als er sah, dass Legolas nackt war, keuchte er erschrocken auf. Mit einem leisen Klong fiel der Becher mit dem Tee auf den Boden. Entgeistert starrte Haldir den jungen Prinzen an. "Das war kein Traum?" fragte er erschrocken.
Teil: 4/18 Autor1: Janna
Email: sano@rkwelt.de Autor2: Brink Email: brinck_of_twilight@yahoo.de Fanfiction: Herr der Ringe
Rating: PG-12
Inhalt: Legolas ein ganz unartiger Prinz und sein Vater schickt ihn aus um Gehorsam zu lernen.
Warnungen: keine
Pairing: noch keines
Archiv: ja
Disclaimer: Herr der Ringe und alle Charaktere daraus gehören J.R.R. Tolkien. Einige Orginalcharas, wie Geschwister oder ehemalige Geliebte sind frei von uns erfunden.
Darunter schlichen auch die Zwillinge umher, schienen aber merklich einen Bogen um den jeweiligen Aufenthaltsort ihrer Eltern zu machen. Dennoch trieben sie wie eh und je Schabernack und so kam es, dass wenig später ein junger Elb, jedoch älter als Haldir und die Zwillinge hinter eben jenen her flitzte und ihnen böse Drohungen hinterher wetterte. Der Grund war einfach zu sehen. Seine eigentlich blonden Haare hatten einen deutlichen Blaustich bekommen, da wohl aus irgendeinem Zufall heraus, Blaubeeren ins Shampoo gelangt waren.
In seinem Baum versteckt, außer Sicht aller Elben, ließ Haldir seine Maske fallen und benahm sich natürlich, so wie jedes andere Elbenkind auch, das noch nicht die Reife der Erwachsenen erlangt hatte. Er lächelte leicht über den Streich der Zwillinge, froh, dass er nicht das Opfer war. Einen Moment wurde sein Lächeln wehmütig, als er an Legolas dachte. Der Junge würde seinen Spaß im Palastgarten haben. Doch kaum war sein Gedanke bei Legolas angelangt, glitt er auch schon weiter zu Meraduil. Tränen brannten in seinen Augen, doch Haldir wollte ihnen nicht nachgeben. Der Schmerz des Verrates war noch immer zu groß, als dass er darüber hinweg kommen konnte.
Unten hatte Denauil gerade seinen kleinsten Bruder zu fassen bekommen. Aber Orophin zu haben, hieß auch Rumil im Nacken zu haben und auch, wenn er älter als die Zwillinge war, gegen beide war es mühsam anzukommen. Dennoch versuchte der älteste von Galadriels Söhnen seine Beute wegzuschleppen, um sich zu rächen.
Haldir schüttelte leicht den Kopf. Denauil musste mittlerweile wissen, dass er es nicht schaffen würde. Und so war es auch. Die Zwillinge schafften es, sich zu befreien und flitzten zu ihren Eltern. Gesittet spazierten sie neben ihnen durch den Garten, außerhalb von Denauils Reichweite und damit in Sicherheit.
Der ließ entnervt den Kopf sinken und trottet zurück in Richtung Bäder, um sich die Haare zu waschen bis sie wieder blond waren.
Haldir lächelte leicht und lehnte sich zurück. Es dauerte nicht lang und er dachte daran, wie viel Spaß er früher gehabt hatte. Oft genug hatte er vor seinen Brüdern fliehen müssen, da ihnen seine Streiche nicht gefielen. Bei einer dieser Verfolgungsjagden, war er Meraduil in die Arme gelaufen, der ihn sofort in Schutz genommen hatte. Eine tiefe Freundschaft war daraus entstanden, die später zu Liebe wurde. Einer einseitigen Liebe. Langsam suchte sich die erste Träne ihren Weg über Haldirs Wange und kurz danach folgten weitere.
Denauil schritt gerade unter dem Baum vorbei, den Haldir sich ausgesucht hatte, als ihn ein merkwürdiges Gefühl beschlich. Suchend sah sich der hochgewachsene Elb um, um den Grund für dieses beklemmende Gefühl der Sorge zu finden. Bald suchten seine Augen auch die Baumwipfel über ihm ab und die Erkenntnis traf ihn, als er Haldir entdeckte.
Schnell wischte Haldir sich die Tränen weg, als er merkte, dass Denauil ihn bemerkt hatte. Sofort verschwanden jegliche Emotionen, wurden tief in ihm eingeschlossen und ignoriert. Sekunden später hatte Haldir wieder den typischen, nichtssagenden Ausdruck der Elben.
Aber die andern zu täuschen oder seinen Bruder waren zweierlei Sachen. Es war ein Leichtes für den Älteren neben Haldir zu gelangen. Sanft ließ er sich neben diesem auf dem Ast nieder und sah ihn sorgenvoll an.
"Hübsche Farbe", meinte Haldir, anstatt einer Begrüßung. "Wolltest du mal was neues ausprobieren?"
"Soll jetzt modern sein.....", lächelte Denauil schwach. "Was ist los mit dir, kleiner Bruder?! Du machst einem ja mehr Sorgen, als die Zwillinge und das, wo du doch so gesittet und ernst zu sein scheinst....."
"Was soll sein? Ich habe grade nur ein wenig Stress mit dem Prinzen aus dem Düsterwald. Er will ein Kitz."
"Und weswegen genau machst du dir Stress?! Doch nicht wirklich wegen eines Kitzes oder?"
"Er will eines und ich will keines und nun schmollt er. Er kann schlimmer sein, als die Zwillinge."
Amüsiert hob der Ältere eine Augenbraue. "Ja, ja so ein Jungspund kann anstrengend sein, nicht wahr?!"
"Soll das eine Anspielung sein?"
"Huh? Anspielung? Worauf......?"
"Dass ich in dem Alter auch so schlimm war und du es aushalten musstest."
"Ach Haldir....das sind wir alle......" Denauil legte ihm eine Hand an den Hinterkopf und zog ihn an sich. "Nur einige entwachsen diesem Alter viel zu schnell...."
Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Und manche brauchen zu lange."
"Nein.....ein Elb kann nie zu lange haben, bis er erwachsen wird......"
"Erwachsen sein ist besser. Man steht einfach über allem, das Leben wird leichter, man hat keine Probleme mehr."
Denauil kraulte Haldir leicht abwesend im Nacken. "Im Gegenteil...man ist nie sorgenfreier als in seiner Kindheit.....oder glaubst du wirklich, dass ich mir so was leisten könnte, wie das, was die Zwillinge gerade getan haben.....? Aber ihre Jugend schützt sie, man kann es ihnen nicht wirklich übel nehmen! Haldir....du bist erwachsen geworden, weil du glaubtest, nur so dürftest du jemanden anderen lieben, aber dem ist nicht so. Liebe hat weder was mit dem Alter, noch damit zu tun, ob man erwachsen ist oder nicht...."
Haldir lehnte sich zurück, befreite sich von seinem Bruder. "Ich habe ihn schon geliebt, als ich noch ein Kind war." Geschmeidig stand er auf. "Es wird Zeit, dass ich gehe." Leichtfüßig schritt er über den Ast und sprang in sein Zimmer.
Der Ältere blieb noch eine Weile sitzen und spielte nachdenklich mit einer seiner blauen Haarsträhnen und beobachtete das muntere Treiben unter sich. Ein Lächeln huschte über seine Lippen, als er ein frisches Gesicht unter all den Bekannten entdeckte. "Bist du der kleine Prinz, der meinem Brüderchen solchen Stress bereitet....?!" Aufmerksam beobachtete er, wie Legolas sich staunend nach Haldir umsah und dabei so vieles Neues entdeckte, dass er aus dem Staunen kaum noch heraus kam.
"Prinzlein!" Mit einem leisen Quietscher sprang Rumil Legolas auf den Rücken und klammerte sich an ihm fest, so dass Legolas ihn Huckepack tragen musste. "Wo ist Haldir?"
"Weiß nicht! Ich such ihn... " Legolas musste vorwärts gehen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren. "Er wollte ein Rehkitz hierher bringen......" Verwirrt versuchte Legolas über die Schulter zu Rumil zu gucken. Dessen Ebenbild Orophin trat von der Seite her an ihn heran und zog eine beleidigte Schnute. "Ne~e....reitest du nun das Prinzchen? Bin ich dir nicht mehr gut genug?", maulte er gespielt eifersüchtig, was Legolas eine gesunde Farbe in die Wangen trieb.
Rumil grinste frech. "Das Prinzlein ist besser gebaut." Er hüpfte von Legolas' Rücken. "Frag Galadriel, wo er ist. Sie weiß alles." Er zeigte auf seine Mutter und rannte dann schnell hinter Orophin her, um ihn eine Schneewäsche zu verabreichen.
Der sah zu, dass er Fersengeld gab und Legolas stand nun etwas verlassen und nicht unweit der Lady inmitten deren Reich.
Langsam schritt Galadriel auf ihn zu. "Prinz Legolas aus dem Düsterwald, willkommen in meinem Reich."
"My Lady....." Legolas zollte der Herrin den gehörigen Respekt und verbeugte sich tief. "....habt Dank für eure Gastfreundschaft........ich stehe auf ewig in eurer Schuld!"
Galadriel senkte kurz den Kopf, nahm Legolas Dank an.
Nur sehr zögernd hob der junge Elb seinen Blick. "My Lady....man sagte mir...ihr könntet mir weiterhelfen und mir sagen, wo ich Haldir finden kann!"
Galadriel blickte leicht zur Seite. Nach einem Moment sah sie Legolas wieder an. "Sucht ihn bei den Brunnen." Sie winkte einem anderen Elben zu sich und bat ihn, Legolas zu den Brunnen zu bringen. Der Elb nickte kurz und führte Legolas in den Inneren des Palastes. Vor einem Durchgang blieb er stehen. "Am Ende des Ganges ist ein Hof, wo Ihr die Brunnen findet werdet."
"Habt Dank..." Legolas deutete eine kurze Verbeugung an, beeilte sich dann aber zu dem Brunnen zu kommen.
Am Rand einer der Brunnen saß Haldir, fuhr mit seiner Hand durch das Wasser, spielte leicht mit den Fischen. Melancholisch sah er ihnen zu, merkte gar nicht, das schon wieder Tränen über seine Wange liefen.
Schien auch Legolas' Anwesenheit nicht zu bemerken oder erst, als dieser vorsichtig mit einem Finger die Tränen wegstrich.
Auch darauf reagierte Haldir nicht. Er schaute nicht auf, bewegte sich nicht. Er hatte Legolas kommen hören, hatte ihn an seinem Gang erkannt. Als er nun auch Legolas einzigartigen Duft wahrnahm, war er sich sicher, wer neben ihm stand.
Ohne ein Wort zu sagen setzte sich Legolas neben den anderen und lehnte sich gegen seine Seite, während sein Blick den bunten Fischen folgte.
Leicht schnipste Haldir ihm ein paar Wassertropfen ins Gesicht.
Legolas kniff die Augen zusammen, rührte sich sonst aber kein bisschen.
Haldir lächelte leicht, irgendwie sah Legolas süß aus.
Der öffnete gerade vorsichtig die Augen um zu testen, ob wieder Wasser geflogen kam.
In diesem Moment trafen ihn weitere Tropfen.
Legolas quietschte auf, schreckte zurück und verlor das Gleichgewicht. Mit einem riesigen Platscher landete er mitten Brunnen und sah einfach nur noch aus, wie der sprichwörtlich begossene Pudel.
Nun musste Haldir wirklich lächeln. Er griff nach Legolas Hand und half ihm hinaus.
Der prustete was das Zeug hielt, um die nassen Strähnen aus dem Gesicht zu bekommen.
Sanft strich ihm Haldir die feuchten Strähnen aus dem Gesicht. Haldir zog ihn zu sich und rieb ihn sanft über die Arme, um ihn ein wenig zu wärmen.
"O-ok-k-kay....k-können wir....wir n-n-nach Ha-hause...? M-m-mir is....ka- kalt....."
"Du kannst dich auch im Palast aufwärmen."
Legolas nickte hastig, so dass seine Zähne klapperten. Egal wo, nur warm sollte es sein!
Haldir führte ihn schnell in sein Zimmer und gab ihn ein paar seiner Sachen.
"Danke..." Legolas zog sogar seine Hände in die etwas zu langen Ärmel zurück und suchte dann wieder Haldirs Blick.
Haldir lächelte leicht. Er griff nach Legolas' Arm, schob ihn sanft vor sich her, zu seiner Hütte zurück. Er wollte den Palast verlassen haben, bevor alle aus dem Garten zurück in die warmen Räume des Palastes kamen.
Legolas brauchte noch nicht einmal all zu sehr geschoben zu werden. Er zockelte artig vor Haldir her zurück in dessen Hütte und warf als erstes neues Brennholz ins Feuer, so dass es heller und wärmer aufflackerte.
Kaum, dass Legolas damit fertig war, reichte Haldir ihm auch schon einen Becher Tee, damit er sich wieder aufwärmen konnte.
Der Junge sagte kein Wort, sondern setzte den Becher sofort an die Lippen. Doch sein Blick brannte sich regelrecht in Haldirs Augen.
Fragend blickte Haldir ihn an.
Langsam setzte Legolas den Becher wieder ab und legte den Kopf schief. "Ich hoffe dem Bambi geht es gut... nicht dass die Herrin des Waldes irgendwann Rehpfeffer auf dem Tisch hat....."
"Es geht ihm wunderbar. Im Frühjahr wird es zu seiner Herde zurückkehren."
"Gut... " Legolas lächelte sichtlich erleichtert und sein Blick glasig, fiebrig ruhte weiter auf Haldir. Wohl seit langem oder gar zum ersten mal in seinem Leben fühlte er sich rundum wohl.
"Ist noch was?" erkundigte sich Haldir und setzte sich vor Legolas auf den Boden.
"Uhmm....nein, alles bestens......", schnurrte Legolas und krabbelte zu Haldir, um sich in dessen Schoss plumpsen zu lassen, wo es noch etwas wärmer war.
Haldir verrenkte sich, um eine Decke vom Bett zu ziehen und Legolas darin einzuwickeln. Nachdem es sich davon überzeugt hatte, dass der andere wieder warm war, begann er leicht dessen Nacken zu kraulen, während sein Blick wieder aus dem Fenster wanderte.
Legolas genoss die Ruhe und die Zweisamkeit. Wenigstens war er so sicher, dass Haldir ihm nicht entwischte. Er war es leid sich Sorgen machen zu müssen. Es fühlte sich einfach viel besser an, wenn er wusste, wo der andere war. Noch besser, wenn er ihn sehen konnte. Aber nichts übertraf das Gefühl, wenn er ihn spüren konnte.
Schließlich scheuchte Haldir ihn von seinem Schoß. Es war schon spät in der Nacht und er wollte endlich schlafen gehen.
Wie ein verstoßenes Hündchen sah ihn Legolas verwirrt an.
Sanft schubste Haldir Legolas zum Bett. Es dauerte nicht lange und er selbst hatte sich unter die Decken gekuschelt, war schon fast eingeschlafen.
Erleichtert kuschelte sich Legolas an den warmen Körper und schnuffelte glücklich gegen dessen Brust.
"Schlaf gut, Prinzlein", murmelte Haldir, bevor er entgültig einschlief.
Der Kleine antwortete nicht mehr, sondern krallte sich eine von Haldirs Haarsträhnen und hielt sie die ganze Nacht über fest.
Als Haldir am nächsten morgen aufwachte, schlief Legolas noch. Für gewöhnlich blieb er dann solange ruhig liegen, bis der andere aufwachte, doch diesmal drängte ihn etwas dazu, aufzustehen. Schnell zog er sich an und verließ seine Hütte.
Als Legolas schließlich aufwachte, war von Haldir weit und breit keine Spur zu entdecken.
Sofort war Legolas wieder in heller Panik, als er das Fehlen des anderen bemerkte. Hastig zog er sich etwas warmes über und spurtete aus der Hütte.
Der Bereich, in dem Haldirs Hütte stand, wohnten nur Waldwachen. Es war nicht so, dass sie von den anderen gesondert wurden. Aber da sie alle an einem Platz waren, war es so einfacher, die Wachen zusammen zurufen, wenn etwas passierte, ohne gleich alle in Aufregung zu versetzen. Denn für gewöhnlich schafften es die Waldwachen mit jedem Problem fertig zu werden. In diesem Bereich der Elbensiedlung war es auch immer am ruhigsten. Waldwachen und Grenzwachen waren die Diszipliniertesten aller Elben. Selbst die Kinder spielten leiser und gesitteter, als die anderen Elbenkinder. Doch nun herrschte helle Aufregung.
Orks hatten es geschafft, bis in die Siedlung vorzudringen. Es war Glück gewesen, dass sie als erstes die Wald- und Grenzwachen erreicht hatten. Schnell war das Problem gelöst worden. Dennoch war es undenkbar, dass Eindringlinge so weit in den Wald vordringen konnten, ohne, dass es jemand bemerkte. Zuerst dachten alle, dass die Orks es irgendwie geschafft haben mussten, die Nachtwache zu töten. Aber dann stellte sich heraus, dass dem Elben, der eigentlich Wache halten sollte, nichts passiert war. Der Elb hatte seinen Posten verlassen. Ein schlimmer Gesetzesbruch, auf dem der Tod oder die Verbannung standen. Doch was noch viel schlimmer war: Der Wachelb, Meraduil, beschuldigte Haldir, dass dieser hätte Wache stehen sollen, da sein Urlaub zu Ende war und Haldir nur deswegen nicht erschienen war, weil er sich mit seinem neuen Spielgefährten amüsiert hatte. Meraduil gab zu, dass er den Posten verlassen hatte, aber auch nur, weil er seit Sonnenaufgang auf dem Posten gewesen war und was zu essen brauchte, um bei Kräften zu bleiben.
Die Wachen waren in heller Aufregung. Sie wussten nicht, wie sie reagieren sollten. Meraduil war ein angesehenes Mitglied der Wache, warum sollte er lügen? Haldir war fast noch ein Kind, auch wenn es bisher immer zuverlässig gewesen war, konnte es ohne weiteres passieren, dass er für einen kurzen Moment seine Aufgaben vergaß.
Doch sie konnten ihn nicht bestrafen, er war schließlich der Sohn der Herrin. Haldir tat auch nichts, um bei Auflösung des Problems zu helfen. Er saß stumm in der Mitte der Waldwachen und wartete darauf, dass die Palastwache kam und ihn zu seiner Mutter führte, wo er seine Strafe bekommen sollte.
Legolas trat unsicher zu den anderen wachen heran und blickte verwirrt zu Haldir.
Schnell zog ihn Rumil zurück, von den Waldwachen weg. "Keine gute Idee", flüsterte er ihm ins Ohr. "Sie geben dir die Schuld, dass die Orks bis zu unserer Siedlung kamen."
"Was? Warum...?" Legolas sah zwischen Rumil und dessen Zwillingsbruder hin und her.
Kurz erklärte ihm Rumil, was vorgefallen war. "Und solang Haldir nicht sagt, dass Meraduil gelogen hat, wird er für ihn bestrafft werden. Haldir nimmt ihn noch immer in Schutz. Aber nun kann ihm selbst unsere Mutter nicht mehr helfen. Die Orks hätten nie so weit in den Wald kommen dürfen."
"Aber warum....warum tut er das?! Ihr könnt Haldir doch helfen....ihr wisst doch, dass es nicht seine Schuld ist....."
"Sie werden uns nicht glauben. Sie werden annehmen, wir lügen um Haldir zu helfen, außerdem wissen sie, wie sehr wir Meraduil hassen. Sie werden annehmen, wir wollen ihm eins auswischen."
"Aber dann können sie doch auch annehmen, dass er lügt, oder.....? Es ist nicht seine Schuld....." Legolas war fest überzeugt davon und Orophin hielt ihn vorsichtshalber fest, da der Kleine alle Anstallten machte zu Haldir zu wollen.
"Wem würden sie im Düsterwald mehr glauben, dir oder deinem Lehrer?"
Legolas legte die Ohren an und senkte den Kopf. Er hatte verstanden. Dennoch.....Haldir war unschuldig! Die Elben konnten doch nicht jemanden zu unrecht bestrafen.
Plötzlich kehrte Stille ein. Kurz darauf konnte Legolas kühle Finger an seinem Kinn spüren, die seinen Kopf sanft anhoben. "Was hast du, Legolas?"
Erschrocken hob der junge Elb den Blick.
Fragend blickte Haldir den Jüngeren an, wartete auf dessen Antwort.
"I-ich....versteh das nicht.....", wisperte der Kleine leise.
"Was?"
"Das hier.....Elben sollte für ihre eigenen Fehler gerade stehen und sie nicht anderen zuschieben......"
Traurig blickte Haldir ihn an. "Es interessiert niemanden. Außerdem wird es nicht so schlimm werden."
"Aber es ist Unrecht....", beharrte Legolas weiter und legte eine Hand um Haldirs Handgelenk um ihn fest zu halten.
Haldir zuckte leicht mit den Schultern. "Wen kümmert es schon, wenn mir was passiert?"
"Spinnst du...?" Legolas Stimme war nicht mehr als ein Flüstern im Wind und er sah Haldir entgeistert an.
Haldir sah ihn traurig an. "Es entspricht der Wahrheit."
"Nein!" Nun war Legolas' Stimme wieder laut und verständlich.
Ein leicht angedeutetes Lächeln huschte über Haldirs Gesicht. "Willst du damit sagen, dass ich dir was bedeute?"
"Natürlich!" Legolas war außer sich. Wie konnte der andere so etwas nur außer Frage stellen?!
Haldir lächelte leicht. "Wenn es dein Wunsch ist, werde ich bei dir bleiben."
"Na wenn ich das versprochen hab, kann ich das ja wohl auch von dir erwarten...", schnaubte der Kleine trotzig, merkte noch nicht einmal wie vereinnahmend er geworden war.
Ohne ein weiteres Wort drehte sich Haldir um und ging zu einem der Elben. Leise sprachen sie miteinander. Kurz darauf kamen andere Elben hinzu. Zum Schluss sprachen alle Wachen aufgeregt und leise miteinander. Als schließlich Galadriels Palastwachen kamen, führten sie Meraduil ab. Die anderen Wachen gingen schnell, ließen Haldir alleine. Traurig blickte er seinem ehemaligen Geliebten hinterher. Er hatte grade die letzte Hoffnung, dass er jemals wieder mit ihm zusammen kommen könnte zerstört. Sich aller Konsequenzen bewusst, hatte er sich für Legolas und gegen Meraduil entschieden.
Nicht nur Legolas verstand nicht ganz was hier vor sich ging, auch die Zwillinge kamen vorsichtig näher und sahen Haldir fragend an.
Haldir seufzte leise und drehte sich zu den drei um. "Ihr könnt froh sein, ich werde Meraduil nicht mehr hinterher trauern. Ich bin entgültig darüber hinweg."
Schnell ging Haldir zu seiner Hütte zurück, sich bewusst, dass er seine Tränen nicht mehr lange zurückhalten konnte.
Legolas blieb einen Moment noch bei den Zwillingen stehen, dann jedoch rannte er so schnell er konnte Haldir hinter her.
Dieser hatte sich auf seinem Bett zusammengerollt und starrte traurig an die Wand, während Tränen ungehindert seine Wange entlang liefen.
Legolas ließ sich einfach hinter ihm auf das Lager fallen und schlang seine Arme um den Älteren und kuschelte sich an dessen Rücken.
Schließlich drehte sich Haldir in Legolas Arme um und schaute ihn an. Lange sagte er kein Wort, doch dann bettete er sein Kopf auf Legolas Schulter und murmelte: "Ich habe mich für dich entschieden. Ich habe für dich meine große Liebe aufgegeben. Nun werde ich ihn nie zurückbekommen."
"Tut....tut mit leid......", flüsterte Legolas leise und vergrub sein Gesicht in Haldirs Haare. "Es....es tut mir so leid Haldir, aber......" Der Kleine stockte kurz. ".....es ist besser so....denke ich........."
Haldir vergrub sein Gesicht in Legolas Halsbeuge. Ein leiser Schluchzer entrann seiner Kehle und dann begann er zu weinen. Endlich ließ er den Schmerz zu. Doch es war nicht Meraduils verlorene Liebe, die ihm schmerzte, sondern die Tatsache, dass er angelogen und ausgenutzt worden war.
Legolas blieb stundenlang mit Haldir so liegen. Hielt ihn fest, flüsterte ihm beruhigende Worte zu. Ein leises, elbisches Kinderlied, brachte beiden etwas mehr Ruhe.
Irgendwann schlief Haldir dicht an Legolas gepresst ein, bekam nichts davon mit, dass Meraduil vertrieben wurde. Die ganze Hektik und Aufregung ging an ihm vorbei. Als er zur Abenddämmerung wieder aufwachte, war endlich wieder Ruhe eingekehrt. Das friedliche Leben der Elben nahm wieder seinen Lauf.
Noch immer hielt ihn Legolas fest, war aber schon länger wach und strich dem anderen zärtlich durch die Haare.
Vorsichtig befreite sich Haldir und ging zum Fenster. Eine Weile blickte er stumm hinaus, dann straffte er die Schultern und ging in die Küche. Es war an der Zeit, sein Leben wieder in die Hand zu nehmen, das Vergangene vergessen und in der Gegenwart leben. Und am besten fing er mit einem Essen an.
Ein leises Knurren hinter ihm sagte, dass das genau das richtige war. Verlegen rieb sich Legolas den Bauch und grinste Haldir entschuldigend an. "Hab irgendwie vergessen, was zu essen...."
Haldir lachte leise. Er beeilte sich und reichte Legolas schließlich was zu Essen. Während des Essens schaute Haldir ihn plötzlich ernst an. "Willst du hier bleiben?"
Legolas sah mit vollen Hamsterbacken hoch und gab einen wahrhaft unelbischen Anblick ab. "Hmmhm...."
"Als was darf ich das deuten?"
Schnell schluckte Legolas und nickte. "Als 'Ja'...."
"Du wirst ab morgen arbeiten."
"Als was?"
Haldir zuckte mit den Schultern. "Egal, Hauptsache du arbeitest."
Legolas blinzelte, nickte aber.
"Als was möchtest du arbeiten?"
"Uhm....draußen sicher....und nichts langweiliges......."
Haldir schaute ihn abwartend an.
"Ich hab keine Ahnung", gab Legolas schließlich zu. "Woher soll ich auch wissen, was man alles arbeiten kann...?!"
"Grenz- und Waldwache, Palastwache, Bauer, Verkäufer, Putz- und Haushaltsdienst im Palast, Gärtner, Pferdepfleger, Tierpfleger...... so ungefähr das gleiche, wie im Düsterwald."
Bei den Worten Pferde- und Tierpfleger spitzte Legolas sichtbar die ohnehin schon spitzen Ohren!
"Nun? Was willst du werden?"
"Tierpfleger?", fragte Legolas hoffnungsvoll.
"Geh morgen früh zu der Herrin des Waldes. Sie wird dir eine Arbeit zuweisen."
"Okay......" Legolas smilte Haldir voller Vorfreude an. Dann jedoch kam ihm etwas wichtiges in den Sinn. In dieser Zeit würde er Haldir wieder alleine lassen müssen.
In diesem Moment beugte sich Haldir aus dem Fenster und pfiff kurz. Er macht ein paar kurze Handbewegungen und richtete sich schließlich wieder auf. "Ich werde dich morgen bei Sonnenaufgang ablösen", rief er leise und richtete sich wieder auf.
Legolas war bei dem Pfiff zusammen gefahren und sah Haldir aus großen Augen an.
"Ich geh wieder arbeiten", erklärte Haldir schlicht und griff nach einem Apfel.
"Ach so....klar...." Legolas zwang sich ein Lächeln auf und packte dann das Geschirr, um es ab zu waschen und zu verräumen.
~*~*
Er war am nächsten Morgen schon in aller Frühe wach, noch bevor die Sonne überhaupt daran dachte auf zu gehen. Unruhig tigerte er in der Hütte herum und blieb immer wieder neben dem Bett stehen, um den schlafenden Elben darin zu betrachten.
Es dauerte nicht lange und auch Haldir wachte auf. Geschwind packte er ein paar Sachen zusammen und griff nach seinem Bogen. "Die Herrin wird dich im Palast empfangen." Er nickte ihm kurz zu und ging dann zu seinem Posten.
Legolas sah zu, dass er in den Palast kam. Äußerlich mochte er ruhig wirken, innerlich jedoch hibbelte er und dachte er müsse sein Herz gewaltsam dazu zwingen weiter zu schlagen, als er endlich vor Galadriel stand.
Galadriel bedeutete Leoglas näher zu treten und sein Anliegen vorzubringen.
Der junge Elb trat vor und unterbreitete ihr dass er gerne arbeiten würde und was ihm am meisten lag.
Galadriel sah ihn erstaunt an. "Du möchtest am anderen Ende der Siedlung arbeiten? Ich hätte eher angenommen, dass du auch zu den Wald- und Grenzwachen gehen würdest, um in Haldirs Nähe zu sein."
Etwas unwohl scharrte Legolas mit einem Fuß. "My Lady.....sicher dieser Punkt spricht für sich und doch....liegt mir diese Arbeit nicht....sie ist.....sie ist...." Er suchte verzweifelt nach einem höfflicheren Wort als 'langweilig'!
"Diszipliniert?"
Legolas schluckte. "Das auch....."
Galadriel nickte und beschrieb ihm den Weg zu der Aufzuchtsstation.
Dankbar und voller Vorfreude verneigte sich Legolas vor der Herrin und machte sich umgehend auf den Weg.
Als ihn die Elben bemerkten, kam einer auf ihn zu. Als er hörte, dass Legolas gekommen war um zu helfen, war er hocherfreut. Sekunden später stand Legolas in einem Stall und hatte die Aufgabe ihn auszumisten. Doch das war erst der Anfang. Den ganzen Tag durfte er irgendwelche Ställe und Unterstände säubern, Tierbabies füttern, Tiere waschen, bürsten und verpflegen. Als die Sonne unterging, waren noch nicht einmal alle Tiere versorgt und verarztet. Die Versorgungsstation war gereinigt, dafür die Elben der Tagesschicht schmutzig und verschwitzt. Alle amteten auf, als die Nachtschicht kam, um sie abzulösen.
Es gab zu wenig Elben, die für diese Arbeit bereit waren und so mussten die, die in der Aufzuchtsstation arbeiteten mehr tun, als alle andern. Doch am schlimmsten war die Nachtschicht dran. Es waren nur vier Elben, die sich die ganze Nacht um die Tiere kümmern mussten.
Legolas war zwar müde vom Tagewerk, sich von den Tierbabies zu trennen, fiel ihm aber sichtlich schwer. Eine kleine Schleichkatze hatte er den ganzen Tag in seinem Hemd herum getragen und die Kleine hatte friedlich vor sich hin geschnurrt, wann immer er mit ihr sprach. Nun stand er vor dem Problem das anhängliche Tier aus seinem Hemd zu bekommen.
Einer von der Nachtschicht befreite Legolas von dem Tier und schickte ihn nach Hause.
Müde tapste Legolas zurück zur Hütte und strich sich nachdenklich und doch lächelnd über die Kratzer an seinem Bauch. Die kleine Schleichkatze musste ihn wirklich gern haben, wenn sie sich so verbissen an ihm festgekrallt hatte.
Als er nach Hause kam, war die Hütte leer und die Feuerstelle kalt.
Da Legolas nicht wusste, wie lange die Schichten einer Lorienwache dauerten dachte er sich nicht viel dabei, sondern kniete sich vor die Feuerstelle, um ein kleines Feuer zu entfachen, dass bald größer wurde und das Zimmer erwärmte. Nachdem das Feuer endlich ruhig vor sich hin knisterte, erhob sich Legolas, um in der Kochnische nach zu sehen, was er kochen konnte. Bald darauf köchelte eine Suppe friedlich vor sich hin und Legolas versank in Wachträume, während er wartete das Haldir zurück kam oder die Suppe fertig wurde. Er schmunzelte als er hin und her dachte, was zu erst der Fall sein würde.
Die Suppe war zuerst fertig. Selbst als die Sonne aufging, war der Ältere noch immer nicht zurück. Dafür musste Legolas sich beeilen, wenn er nicht zu spät zu seiner neuen Arbeit kommen wollte.
Bei eben jener hatte er keine Zeit an Haldir zu denken, sondern widmete sich voller Feuereifer seinen Aufgaben.
Als Legolas am Abend nach Hause kam, griff Haldir gerade nach seinem Bogen, um zu seiner Wache zu gehen.
Legolas fiel fast um vor Müdigkeit und schaffte nur ein schwaches 'Hi'.
Haldir nickte ihm kurz zu und rannte dann durch den Wald um rechtzeitig zur Ablösung zu kommen.
Todmüde fiel Legolas ins Bett und rührte sich nicht mehr bis zum Morgen.
Kurz vor Sonnenaufgang weckte Haldir Legolas sanft. "Frühstück steht in der Küche", erklärte er und rollte sich auf dem Bett zusammen. Ein kurzer trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht, dann schloss er die Augen und schlief ein. Eng zusammengerollt und die Decke festumklammert.
Legolas gähnte und streckte sich zufrieden schmatzend. Dann fiel sein Blick auf Haldir und er beugte sich besorgt über ihn. "Alles in Ordnung...?"
Doch Haldir schlief bereits tief und fest.
Ein leises Seufzen entwich Legolas und er strich dem Schlafenden über die Wange. Er verzichtete auf sein Frühstück und blieb bis zur letzten Sekunde neben Haldir.
In der Aufzuchtsstation erwarteten sie Legolas schon. Sie hatten in der Nacht neue Findelkinder bekommen, um die sie sich kümmern mussten.
Fürsorglich kümmerte sich Legolas um zwei verwaiste Rehkitze und gab ihnen alle zwei Stunden ihre Milchflasche.
Die Tage vergingen wie im Flug. Tagsüber arbeitete Legolas pausenlos in der Aufzuchtsstation, abends fiel er erschöpft ins Bett, meist sah er noch nicht einmal Haldir. Zwischenzeitlich weckte Haldir ihn morgens, aber genauso oft verließ Legolas die Hütte, bevor Haldir von seiner Wache zurückgekommen war.
Allmählich flaute Legolas' Begeisterung für die Arbeit ab. Zwar hatte er auch mit den anderen Elben seinen Spaß, doch er vermisste einen ganz besonderen Elben. Dessen Nähe, die Ruhe und Wärme die er ausstrahlte. Seufzend bat Legolas um einen freien Tag, damit er Haldir auf seinem Posten besuchen durfte.
Die Elben waren zwar nicht begeistert, doch sie gewährten ihm den Tag. Legolas arbeitete für zwei, da konnten sie ihm ohne weiteres einen freien Tag gönnen.
Legolas sah zu, dass er wieder nach Hause kam. Da es noch früh war, schlief Haldir noch und Legolas krabbelte wieder zu ihm ins Bett und kuschelte sich an ihn, umschloss seine Hand ganz fest mit den seinen.
Seufzend kuschelte sich Haldir an den warmen Körper, klammerte sich regelrecht an ihm fest. "Legolas", hauchte er im Schlaf. "Nicht allein lassen."
Fast erschrocken öffnete Legolas die Augen wieder. "Nein, ich...ich lass dich doch nicht allein", sprach er beruhigend auf ihn ein.
Haldir seufzte leise. Obwohl er schlief, flossen Tränen über seine Wange.
Legolas sog hörbar die Luft ein. Was nur quälte den anderen dermaßen im Schlaf? Sanft strich er ihm die Tränen mit der Nasenspitze weg, da seine Hände Haldirs fest hielten und nicht los lassen wollten.
Durch die Berührung wurde Haldir aus seinem Schlaf gerissen. Er blinzelte leicht, als er Legolas sah, dann breitete sich ein Lächeln auf sein Gesicht aus. Sanft hob er eine Hand, um damit über Legolas Wange zu streichen und den anderen fester an sich zu ziehen. Er träumte und der Legolas in seinem Traum, fühlte sich auch noch fast so an, wie der echte Legolas.
Dieser lächelte Haldir warm an und strich ihm nun mit einer Hand übers Gesicht. "Nicht mehr weinen, ja?!", bat er leise und wischte die letzten Tränen weg.
"Nicht, solang du bei mir bist", hauchte Haldir. Einen Moment zögerte er, dann legte er sanft seine Lippen auf die von Legolas und küsste ihn zärtlich. Es war ein Traum. Er hatte nichts zu verlieren.
Doch der echte Legolas, der alles andere als träumte, schnaubte kurz erschrocken und verkrampfte sich, ehe er sich regelrecht fallen ließ und die Augen schloss, nachgiebig seine Lippen gegen die des anderen bewegte.
Zärtlich küsste Haldir den Jüngeren, drang sanft mit seiner Zunge zwischen Legolas Lippen. Gleichzeitig drückte er den Körper des anderen fester an sich.
Für seinen ersten Kuss stellte sich Legolas erstaunlich geschickt an. Jedenfalls wich er nicht ängstlich zurück, sondern seine Zungenspitze tastete sich neugierig vor und strich über die des anderen Elben, um sie zu begrüßen und zu erkunden.
Haldir seufzte leicht als er die Süße von Legolas Mund erkundete. Es war so wunderschön, so perfekt. Langsam glitten Haldirs Hände an Legolas Körper entlang, zogen ihm sanft das Oberteil aus.
Legolas schauderte unter dem unbekannten Gefühl und eine feine Gänsehaut überzog seinen gesamten Körper.
Zärtlich strichen Haldirs Hände über Legolas' Körper, erkundeten die heiße Haut. Sanft ließ er seine Lippen die Spur seiner Hände folgen, jeden Millimeter von Legolas Körper erkunden.
Der junge Körper erzitterte unter diesen Liebkosungen, zum Teil auch aus Furcht vor dem Unbekannten. Aber es fühlte sich zu gut an, außerdem hatte er Haldir zu sehr vermisst in den letzten Tagen.
Schnell entledigte Haldir Legolas auch von der restlichen Kleidung, erkundete und liebkoste auch den Rest von dessen Körper.
Legolas gab ein leises, unsicheres Wimmern von sich, doch sein Körper spielte bereits vollkommen mit und bog sich den zärtlichen Lippen entgegen.
Liebevoll strich Haldir über die Innenseite von Legolas' Schenkeln. Langsam strich er mit seinen Lippen an Legolas' Glied entlang, saugten es in seinen Mund.
Erschrocken riss Legolas die Augen auf! Seine Hände krallten sich ins weiche Fell unter sich und seine Lippen öffneten sich zu einem fast stummen Schrei!
Langsam kroch Haldir wieder zu Legolas hoch, küsste ihn zärtlich, während eine Hand sich liebevoll um Legolas Glied schloss und es sanft massierte.
Legolas schloss die Augen wieder halbwegs und er atmete so angestrengt, dass sein schmaler Brustkorb sich dermaßen hektisch hoch und runter bewegte, dass man Angst bekommen konnte, er würde jeden Moment zerspringen.
"Beruhig dich, Schatz", hauchte Haldir ihm ins Ohr. "Entspann dich." Er verteilte kleine, leichte Küsse auf Legolas Gesicht, brachte ihn gleichzeitig mit geschickten Handbewegungen zum Höhepunkt.
Der Kleine erschrak selber vor seinem ersten Orgasmus und biss sich panisch in die Fingerknöchel, als er leise aufgeschrieen hatte.
Sanft strich Haldir ihm über die Wange und küsste ihn sanft. Liebvoll lächelte er Legolas an, bevor er sich über dessen Bauch beugte und die letzten Spuren ihrer Leidenschaft beseitigte.
"Wa.....wa......wahnsinn......", japste Legolas nach einer Weile, noch immer völlig außer Puste. "So...so verbringt man in Lorien also seine freien Tage....."
Haldir hauchte Legolas einen weiteren Kuss auf die Lippen und zog ihn dann sanft an sich, kraulte leicht seinen Nacken. Mit einem leisen Seufzer schloss Haldir seine Augen und war kurz darauf wieder eingeschlafen.
Legolas hatte noch eine ganze Weile, ehe er sich wieder einigermaßen gefangen hatte. Dann richtete er sich in Haldirs Armen auf, um dessen schlafendes Gesicht genauer zu studieren. Sanft fuhr er die Gesichtszüge des anderen Elben mit der Fingerspitze nach.
Zufrieden seufzend und entspannt drehte sich Haldir auf die Seite, umarmte leicht die Decke, ohne von Legolas sanften Berührungen aufzuwachen.
Der krabbelte schließlich zur Mittagszeit aus dem Bett, schürte das Feuer noch mal etwas, damit er nicht fror, während er unbekleidet in der Hütte herum wuselte, um etwas zu Essen zu kochen.
Haldir währenddessen schlief bis zum späten Nachmittag. Leise seufzend räkelte er sich. Mit einem zufriedenen Lächeln huschte er ins Bad. Zufrieden ging er schließlich zur Kochnische, um sich einen Becher Tee zu nehmen und dann das Essen für Legolas zu kochen.
Aber eben jenes stand bereits fertig und köchelte auf kleiner Flamme, damit es warm blieb. Legolas hatte sich wahrlich Mühe gegeben und nach wie vor roch es verführerisch. Ein Rumpeln aus der kleinen Abstell/Vorratskammer verriet Legolas' Aufenthaltsort. Er hatte sich in den Kopf gesetzt auch einen Nachtisch zu fabrizieren und versuchte an die Einmachgläser auf den obersten Regalen zu gelangen. Aber der Eimer auf den er sich gestellt hatte war gekippt und Legolas recht unsanft geflogen.
Haldir lächelte leicht. Er beugte sich über die Suppe und roch leicht daran. "Was treibst du da, Legolas?" erkundigte er sich laut. Langsam ging er auf die Vorratskammer zu. "Hast du schon frei? Oder hast du schon aufgegeben und die Arbeit abgegeben?" Mit einem leichten Lächeln lehnte sich Haldir an die Tür, um Legolas dabei zu beobachten, wie er sich wieder aufrappelte. Als er sah, dass Legolas nackt war, keuchte er erschrocken auf. Mit einem leisen Klong fiel der Becher mit dem Tee auf den Boden. Entgeistert starrte Haldir den jungen Prinzen an. "Das war kein Traum?" fragte er erschrocken.
