Kapitel 3 - Alte Bekannte und neue Vertraute -
So, schon bei Kapitel drei gähn
Ich hoffe, ich hab bis jetzt nicht zu grauenhaftes Zeug von mir gegeben "
Naja, nichtsdestotrotz möchte ich dieses Kapitel jemanden widmen °
Also, Asrael, das ist nur für dich ;)
Manya
Wie aus dem Nichts erschien eine große, dunkelblaue Kutsche. Zwei Pferde waren davorgespannt, ein weißes und ein schwarzes, geführt von einem kleinen Irrwicht, der auf dem Kutschbock saß. Ohne den geringsten Laut zu verursachen schwangen die Türen der Kutsch auf, luden zum Einsteigen ein. Zögernd, aber doch neugierig folgten die beiden Jungen der Aufforderung und ließen sich in die dunkelgrün bezogenen Kissen sinken. Mit einem leichten Ruck setzte sich die Kutsche in Bewegung, rollte gemächlich über das riesige Anwesen.
Seufzend lehnte sich Harry zurück in seine Kissen und schloss für einen Moment die Augen. Diese Art zu reisen bevorzugte er vor allem wegen des hohen komforts. Von der Reise im Zauberbus taten ihm noch immer alle Knochen weh. Der Busfahrer hatte aber auch ja kein Schlagloch ausgelassen, wäre ja noch schöner. Müdigkeit übermannte ihn langsam. Seit dem Morgengrauen schon waren er und Draco unterwegs, hatten den Zauberbus von hogwarts aus genommen und bis hierher gefahren. Ganze 8 Stunden hatte er in diesem Inbegriff der Hölle verbringen müssen, bevor er endlich in die senkende Mittagssonne hinausgelassen worden war. Ganze acht Stunden mit einem Jungen, der ihn angeschwiegen hatte, mit einem Schaffner, der umso gesprächiger gewesen und auf diesem verdammten Sessel, aus dem er in jeder Kurve hinausgefallen war. Eine wirklich wunderschöne Reise. Nach einem inneren Stöhner, als die Kutsche nun doch ein Schlagloch oder einen spitzen Stein passierte und sein Kreuz zu schmerzen begann, öffnete er die Augen. Zuerst hielt er es für eine Sinnestäuschung, so dass er die Augen noch einmal schloss und anschließend wieder öffnete, doch das Bild blieb wie es war.
Draco Malfoy beobachtete ihn. Das erste Mal seit Wochen blickte er ihn an, fixierte ihn mit seinen eisblauen Augen. Er hatte die Arme vor der Brust verkreuzt und sah ihn mit leicht gesenkten Oberkörper an, er war ein paar Zentimeter größer als Harry. Der junge Potter begann sich langsam unwohl zu fühlen. Nach all den Wochen war er dieses Starren von Seiten Malfoys nicht mehr gewöhnt. Leicht irritiert blickte er aus dem fenster, beobachtete die vorbeiziehenden Bäume und Büsche. Sie kamen ihm plötzlich überaus interessant vor. "Potter." Es war nur ein Wort, ein einziges, doch es lag mehr Bedeutung darin, als es Harry jemals für möglich gehalten hatte. Nicht nur, dass es das erste Wort nach wochen des Schweigens war, nein, es war vielmehr die Tonlage, in der der junge Malfoy es ausgesprochen hatte. 'Potter' das erste Mal hatte er es nicht voller Abscheu, voller Verachtung ausgesprochen. Zum allerersten Mal lag kein Hass darin, keine Überheblichkeit. Malfoy hatte das Wort nicht ausgespuckt, sondern es vollkommen ruhig gesprochen, ja, fast lag soetwas wie Nettigkeit darinnen.Nun war Harry vollkommen irritiert. Verstörrt wandte er sich vom Fenster ab, sah zu dem jungen Blonden hinüber. Dieser blickte ihn noch immer an, doch auch in seinem Blick lag kein Hass, keine Verachtung mehr. "Potter!", noch einmal kam sein Name über die Lippen des Blonden, doch diesmal erwiederte er den Blick.
"Danke!"
Nun war Harrys verstand wohl endgültig auf Hawaii. Draco hatte sich bei ihm bedankt, Draco Malfoy hatte sich bei ihm bedankt, DER Draco malfoy hatte sich bei ihm bedankt. Den Rest der Fahrt saß der Schwarzhaarige einfach nur da und versuchte das Geschehene zu begreifen. Zuerst hatte ihn Malfoy wieder angesehen, dann sogar mit ihm gesprochen und schließlich, so unglaublich es auch klang, hatte er sich bei ihm, Harry Potter, bedankt! Unruhe erfasste den kleineren Junge, war Draco vielleicht krank? Lag daran vielleicht die plötzliche Veränderung? Nachdenklich schielte er zu ihm herüber. Nein, krank sah er nicht aus, eher, zufrieden! Ja, er lächelte ihn sogar freundlich an. Harrys Weltbild brach von einer Sekunde auf die andere in tausend Scherben. Draco Malfoy, Sohn des todesser Malfoy, war nett zu ihm und lächelte sogar. Wenn er nicht krank war, was war es dann?
Bevor er seinen plötzlich aufkommenden Gedanken von Draco und gewissen bewusstseinsverändernden Tränken weiterverfolgen konnte, hielt die Kutsche an. Die beiden Türen öffneten sich erneut geräuschlos und mit einem Satz war Draco draußen. Harry folgte ihm, noch immer sichtlich verwirrt.
Plötzlich erschien ein Hauself vor ihnen, öffnete unter einer leichten Verbeugung die Haustore und ließ die beiden Jugendlichen ein. Ein breiter Gang führte zu einer riesigen Treppe, die sich im boeren Bereich spaltete. Zwei Gestalten stiegen gerade die Treppen hinab, eilten auf die beiden zu. "Willkommen!", mit einem fröhlichen Lächeln schritt Charly Weasley ihnen entgegen, wie draco hatte er seine langen haare zu einem Zopf gebunden. Seine braunen Augen leuchteten, als er Harry kurz aber herzlich in die Arme schloß, Draco gab er die Hand. "Willkommen!", lächelte er erneut und breitete dann die arme aus, "willkommen auf 'Dragon Hill', eurem neuen Zuhause."
