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Duo schritt zufrieden durch jedes Zimmer ihrer Wohnung.
Endlich war alles fertig. Die Möbel, Pflanzen...es fehlte an nichts.
Und Heeros Mutter hatte sie großzügig, aber auch ganz bestimmt nicht ohne Gewissensbisse, unterstützt.
Leise trat Heero hinter seinen langhaarigen Freund und umarmte ihn.
"Und? Zufrieden?"
Duo legte seinen Kopf auf Heeros Schulter und tat als müsste er angestrengt nachdenken.
"Nein, nicht ganz...", sagte er verschmitzt und grinste, was Heero aber nicht sehen konnte.
"Und was fehlt dir?", fragte der Kurzhaarige verdattert.
Er war eigentlich davon ausgegangen, dass Duo alles so gefiel wie es war.
"Ich zeigs dir. Komm mit.", verkündete der Langhaarige fröhlich und zog Heero hinter sich her.
Sie stoppten vor dem Schlafzimmer.
"Oh nein. Jetzt sag mir nicht, dass dir der Grünton doch nicht gefällt..."
Duo lachte.
"Oh doch, der gefällt mir. Aber..." Er hielt absichtlich inne, um Heero auf die Folter zu spannen.
"...wir haben das Bett noch gar nicht eingeweiht.", fügte er in anzüglichem Ton an.
Auf Heeros Gesicht schlich sich ein Lächeln. So eins von der seltenen Sorte.
"Ach so ist das.", hauchte er in Duos Ohr, während er mit seinen Lippen sanft über Duos Hals strich.
Duo erschauderte, als ihn Heeros Atem im Nacken kitzelte.
Heero küsste nun sanft seinen Hals und Nacken und saugte ab und an verstärkt an einer Stelle.
"Hey...Vampir...", beschwerte sich der Langhaarige nur halb ernst.
"Hmm...ich dachte du wolltest es so!?"
Duo musste lächeln. Diese Wohnung hatte einen ganz bestimmten Vorteil.
Heero musste sich gar nicht mehr verstellen. Er benahm sich den ganzen Tag über wie Duo es am liebsten hatte.
Er war sanft, sagte liebevolle Dinge oder das er ihn liebte, sie tauschten viele Zärtlichkeiten aus...
Und ihr Zusammenleben klappte bisher ausgezeichnet.
Sie teilten sich Dinge, die im Haushalt anfielen und verbrachten ihre freie Zeit meist gemeinsam in ihrer Wohnung.
Weder er noch Heero hatten oft das Bedürfnis auszugehen.
Immer noch lächelnd drehte Duo sich schließlich um und hauchte einige kurze Küsse auf Heeros Lippen.
Vorsichtig zog er mit den Zähnen einige Male daran und verschloss dann Heeros Mund wieder mit seinen Lippen.
Heero streichelte seinen Rücken und zog ihn näher an sich. Dann bekam er Duos Zopf zu fassen und löste das Haarband.
Als Duo es bemerkte gab er ein leichtes Knurren von sich, löste allerdings nicht den Kuss.
Zufrieden fuhr Heero mit den Fingerspitzen durch die Haarpracht des Langhaarigen und ließ seine Lippen von dessen Mund bis zum Kinn und über den Hals wandern.
Duo stöhnte leise auf und gab Heero mehr Spielraum, indem er den Kopf in den Nacken legte.
"Hmmm..." Heero seufzte zufrieden. Für so etwas hatten sie wirklich in letzter Zeit kaum Gelegenheit gehabt. Und er hatte es vermisst Duo so nah zu sein.
Ein Glück, dass heute Samstag war. So würden sie viel Zeit füreinander haben. Denn schließlich war in der Wohnung nichts mehr zu erledigen.
Langsam und sich immer noch küssend bewegten sie sich auf das Bett zu. Vorsichtig ließen sie sich darauf sinken, als Duo schon mit seinen Kniekehlen gegen die Kante stieß.
Knopf für Knopf legte Heero Duos gebräunte Brust frei und verteilte leichte Küsse darauf. Nur langsam wanderte er wieder nach oben und liebkoste die Brustwarzen des Langhaarigen.
Sanft leckte und saugte er an den sich aufrichtenden Knospen und blies leicht seinen Atem darüber. Entlockte Duo damit ein weiteres Stöhnen.
Duo vergrub unterdessen seine Hände in Heeros Haar und lehnte sich den Berührungen entgegen.
"Hmmm...Hee-chan."
Genießerisch gab er sich sämtlichen Gefühlen hin und schloss die Augen.
Es war so lange her, dass sie einmal Zeit für sich gehabt hatten.
Es dauerte nicht lange und Heero hatte auch Duos Hose ausgezogen und sich seiner eigenen Kleidung entledigt.
Nackt legte er sich zwischen Duos Beine und genoss das Gefühl von dessen weicher Haut an seiner.
Küssend rieben sie ihre Becken aneinander und erregten sich somit leidenschaftlich immer mehr, bis Heero glaubte verglühen zu müssen, wenn er noch länger warten müsste.
"Duo...ich..hnnn...", stöhnte er laut und grub seine Finger in Duos Haare.
"Hee-chan...bitte...", keuchte Duo zwischen einigen schnellen Atemzügen und warf dann wieder den Kopf in den Nacken.
Heero verstand sofort. Sachte spreizte er Duos Beine etwas weiter und führte seine Finger zu dessen Eingang. Rieb leicht daran entlang, bevor er sanft einen seiner Finger in Duos heißer Enge vergrub. Dort sofort nach diesem bestimmten Punkt suchte.
Duo bäumte sich auf und streckte sich Heero entgegen.
Es reichte ihm nicht nur Heeros Finger zu spüren. Er wollte ihn ganz. Jetzt.
"Heero, bitte...ich will dich so sehr...", stöhnte er heiser.
Heero zögerte nicht länger.
Er glitt zwischen Duos weit gespreizte Beine und positionierte sich, bevor er mit einem kräftigen Stoß eindrang.
Duo schrie kurz auf und warf seinen Kopf in den Nacken.
Lust strömte in heißen Wellen durch seinen Körper und er krallte sich in Heeros Rücken fest, als dieser begann sein Becken in gleichmäßigen Bewegungen vor und zurück zu stoßen.
Immer tiefer drang Heero in den Langhaarigen ein und veränderte ein wenig den Winkel, um besser Duos absoluten Sweetspot erreichen zu können.
Duo verging Hören und Sehen, als Heero zusätzlich zu den Stößen begann sein Glied im Takt zu pumpen und zu streicheln.
"Ich...liebe dich...", brachte Duo lächelnd unter Stöhnen und Keuchen hervor.
Heero erwiderte das Lächeln liebevoll und küsste wieder Duos Lippen.
"Ich liebe dich auch."
Dann spürte er Duos Muskeln, die sich heftig um sein Glied zusammenzogen, als dieser mit einem kurzen Schrei zum Höhepunkt kam.
Noch zwei mal versenkte er sich in dem bebendem Körper unter ihm, bis es auch ihn über die Schwelle riss.
Erschöpft schmiegten sie sich aneinander und dösten ein wenig vor sich hin.
Sonntag Abend klingelte bei Treize und Wufei das Telefon.
Die beiden unterbrachen gestört ihre Liebkosungen und Wufei stand mürrisch auf, um den Anruf entgegen zu nehmen.
"Ja.", knurrte er in den Hörer.
Dann...
"Quatre! Was? Hier in Japan? Seit wann?" ...
"Ja, natürlich gern. Morgen Abend?" ...
"Ja klar, okay. Und Trowa ist echt bei dir? Ist ja klasse!" ...
"Habt ihr schon Heero und Duo bescheid gesagt?" ...
"Gut. Geht klar. Ich freu mich, bis morgen."
Immer noch verblüfft legte Wufei auf und ging dann zurück ins Wohnzimmer und setzte sich wieder auf die Couch.
Treize Blick war fragend und Wufei berichtete.
"Quatre und Trowa sind tatsächlich hier. Ich frag mich nur, was sie uns sagen wollen. Quatre wollte nicht mit der Sprache rausrücken."
"Das werden wir dann schon sehen.", murmelte Treize.
Auch er freute sich darauf die beiden wieder zu sehen.
Dann wandte er seine volle Aufmerksamkeit wieder dem schwarzhaarigen Chinesen zu.
"Wo waren wir stehen geblieben?", wollte er lasziv wissen als er Wufei wieder an sich zog.
Der Chinese lächelte verführerisch.
"Ich denke, etwa hier...", hauchte er und fing Treizes Lippen mit seinen ein.
Der Brünette konnte ihm da nur zustimmen.
Am darauf folgenden Abend fragte Heero sich zum hundertstem Mal, warum er sich gerade von Duo im Eiltempo durch die Stadt schleifen ließ, um zu diesem Restaurant zu kommen, in dem sie sich mit Quatre und den anderen treffen wollten.
"Duo. Jetzt hetz doch nicht so. Wir haben genug Zeit und Trowa hat doch gesagt, dass sie eine Weile hier bleiben werden."
Doch der Langhaarige ignorierte seine Einwände und schleifte ihn weiter.
Geschlagen seufzte Heero auf und ließ sich weiter ziehen.
Da war ja doch nichts zu machen. Seit Duo gestern Abend am Telefon gehört hatte, dass Quatre und Trowa in Japan waren, war er zappelig und konnte es kaum noch erwarten die Zwei zu sehen.
Bei Duos Tempo hatten sie das kleine, gemütlich anmutende Restaurant schnell erreicht und traten nun gespannt durch die Tür.
Wie sich herausstellte, waren weder Wufei und Treize, noch Trowa und Quatre schon da und Duo setzte sich an den Tisch, der für sie reserviert worden war.
"Duo.", grummelte Heero genervt, weil dieser immer noch herumzappelte.
"Jetzt bleib doch endlich mal still sitzen. Sie werden ja sicher bald kommen und außerdem sind wir zu früh."
Duo enthielt sich jeden Kommentars und verschränkte schmollend die Arme.
Heero rollte bloß mit den Augen und führte sich die Speisekarte zu Gemüte, um sich schon einen Überblick zu verschaffen.
Gute zehn Minuten später - Duo hatte die ganze Zeit über weitergeschmollt - betraten auch Wufei und Treize das Lokal und setzten sich zu ihnen an den Tisch.
Wufei bemerkte Duos Stimmung und warf Heero einen entsprechenden Blick zu.
"Er schmollt bloß.", ließ Heero verlauten und erntete ein Schnauben von Duo.
Heero rollte erneut mit den Augen und ging nicht weiter darauf ein, während der Chinese einen Blick mit Treize wechselte.
Eine viertel Stunde später, pünktlich zur vereinbarten Zeit, betraten nun auch besagter Franzose und sein blonder Freund das Restaurant.
Freudig erhoben sie sich, um sie zu begrüßen und Duo schien ganz vergessen zu haben, dass er ja eigentlich schmollte und stürzte sich auf Quatre, um ihn zu umarmen.
Der schaute zunächst etwas verwirrt, lachte aber dann.
Trowa hingegen begrüßte sie etwas weniger enthusiastisch mit Händedruck und nur bei Heero mit einer kurzen Umarmung.
Besonders lange lagen sich Wufei und Quatre in den Armen.
Natürlich würde der Chinese es nie zugeben, aber sein Stiefbruder hatte ihm wirklich sehr gefehlt.
Und schließlich saßen sie alle am Tisch und bestellten bei einer eifrigen Kellnerin ihre Getränke.
Duo überhäufte Quatre und Trowa mit Fragen zum Essen und zum Alltag und ließ erst mal keinen von ihnen zu Wort kommen.
Heero, der Duo zwar verstehen konnte, aber jetzt eigentlich der Meinung war, dass es mal reichte, saß schweigend daneben und versuchte das ewige Geplapper seines Freundes zu ignorieren.
Wufei grinste in sich hinein, als er Heeros mehr als genervten Gesichtsausdruck sah.
Alles war beim Alten. Duo redete bis zum umfallen, Heero war wie üblich genervt davon und die anderen saßen daneben und amüsierten sich darüber.
Treize hingegen war einfach nur froh den Abend mit Wufei und seinen Freunden verbringen zu können und lächelte vor sich hin.
Erst als das Essen kam und Duo somit zwangsläufig vom Reden abgehalten wurde, konnten sie sich dem eigentlichen Thema, dem Grund ihres Treffens, zuwenden.
Heero, der schon ziemlich gespannt war, war froh, dass Duo endlich still war.
"Also, was wolltet ihr uns denn nun eigentlich wichtiges sagen?", sprach er das Thema direkt an.
Sofort waren ihrer aller Blicke neugierig auf Trowa und Quatre gerichtet.
"Das interessiert mich jetzt aber auch.", fügte Treize hinzu.
Der Blonde grinste Trowa an. "Willst du, oder soll ich?"
"Mach du, du brennst schon ewig darauf es ihnen zu sagen."
Quatre nickte und räusperte sich.
"In Ordnung. Also zuerst mal heißt es jetzt nicht mehr Winner und Barton, sondern nur noch Barton.", gab er lächelnd Auskunft.
Erstauntes Schweigen. Selbst Duo hielt den Mund.
Heero war der Erste, der nachfragte. "Was? Ihr seid..."
"Ja, in Europa sind gleichgeschlechtliche Ehen erlaubt. Das wird zwar hier nicht anerkannt, aber es sollte hauptsächlich symbolisch sein."
Verblüfft sahen sie Quatre an. Niemand hätte sich vorstellen können, dass Quatre, ausgerechnet ihr freiheitsliebender Ex-Punk, mal heiraten würde.
Auf Trowas Lippen stahl sich ein Lächeln, als er in die erstaunten Gesichter ihrer Freunde blickte.
Quatre grinste. Genau so hatte er sich ihre Gesichter vorgestellt.
Dann fuhr er fort mit seiner Erklärung.
"Wir beide haben beschlossen, dass wir wieder nach Japan ziehen werden. Das letzte Semester ist bald vorbei und wir haben uns schon nach einer Wohnung umgesehen."
Jetzt meldete sich auch Duo wieder zu Wort.
"Und was ist mit dem Krankenhaus von deinem Vater, das du übernehmen wolltest, Trowa?"
Nun grinste auch der Franzose.
"Mein Vater hat hier in Japan eines der Krankenhäuser in Tokyo übernommen und mir angeboten, dass ich es übernehme, sobald mein Studium beendet ist. Er mag Quatre, und er wollte, dass er nicht in einem völlig fremden Land leben muss, nur um mit mir zusammen zu sein."
Sie alle schwiegen noch einen Moment, um diese Neuigkeiten zu verdauen.
Dann hob Treize sein Glas.
"Na dann kann man ja wohl nur gratulieren."
Die anderen taten es ihm nach und hoben ihre Gläser um dem Paar zuzuprosten.
Nur Duo hatte noch etwas zu meckern.
"Mensch Quatre, ihr hättet uns ruhig zu der Hochzeit einladen können."
Der Blonde lachte. "Und dann? Ihr hättet alle herfliegen müssen, das kann ich schließlich nicht verlangen."
Die anderen und auch Duo stimmten in sein Lachen mit ein und sie verbrachten noch einen schönen Abend zusammen.
Auf dem Nachhauseweg spät abends sah Duo Heero nachdenklich von der Seite an.
Sie hatten nicht darüber gesprochen, weil sie sich mit den anderen unterhalten hatten, aber er fragte sich, ob Heero möglicherweise ernsthaft wütend sein könnte, wegen seines Benehmens.
Vorsichtig griff er nach dessen Hand.
"Heero?"
"Hmmm.", brummte dieser nur.
"Bist du sauer auf mich?", fragte der Langhaarige kleinlaut.
Ein überraschter Blick traf ihn.
"Nein! Wie kommst denn darauf?", wollte Heero verblüfft wissen und blieb stehen.
"Na ja, ich meine...wegen meinem Verhalten vorhin...und so...", druckste Duo herum und blickte zu Boden.
Heero grinste. Wie niedlich. Duo war ja richtig süß, wenn er Schuldgefühle hatte.
"Baka.", war alles was Heero dazu sagte, als er den Kleineren auch schon in seine Arme zog.
Vorsichtig hob Duo seinen Blick. "Dann bist du nicht böse?"
Heero lachte. "Warum sollte ich? Du hast dich nicht anders benommen als sonst auch..."
"...und ich war wie immer genervt davon. Normal also."
Nun grinste auch Duo wieder und legte seine Arme um Heeros Nacken, um ihn zu sich zu ziehen,
"Na warte, dass gibt Rache...", murmelte er gespielt ernst.
Dann legten sich seine samtweichen Lippen auf Heeros und sie versanken in einem liebevollen Kuss.
Insgeheim musste Duo feststellen, dass er sich vor wenigen Jahren nicht erträumt hätte, dass es mal so sein würde wie jetzt.
Er hatte gute Freunde, war fast mit dem Studium fertig und was das wichtigste war, er hatte Heero. Einen verständnisvollen, unglaublich lieben Freund, der ihn liebte.
Er konnte Quatre verstehen.
Auch er konnte sich seine Zukunft nur mit Heero vorstellen...
Fin
