Langsam und ganz allmählich neigt sich diese Story dem Ende zu. Leider. Euer Kommentare haben mich mehr oder weniger süchtig gemacht. Deswegen werde ich versuchen, den letzten Teil noch vor Weihnachten zu veröffentlichen - vorausgesetzt, ihr möchtet es...
Und jetzt geht es weiter.
Und dann… dann überkam mich wieder einer dieser verfluchten Schwächeanfälle. Als ob ich nicht genug Probleme hätte, sah ich auf einmal wieder nette grüne Sternchen. Achtzackig, versteht sich. Und dann, dann spürte ich nur noch den Schmerz. Es war kein ‚Crucio', sondern der Todesfluch hatte mich gestreift.Da er mich gestreift hatte, starb ich nich sofort, aber war so schmerzhaft, dass ich noch nicht einmal schreien konnte. Und alles drehte sich um mich.
Ich lag schon auf der Erde und wunderte mich, dass ich noch sehen konnte, als Harry sich umdrehte und in der Bewegung "Avada Kedavra" schrie. Und damit waren die Todesser Vergangenheit.
Auch wenn ich nicht tot war, eingreifen konnte ich nicht. Ich lag hilflos auf der Erde und wartete, dass die Schmerzschauer, die durch meinen Körper jagten, nachließen.
So kam es doch noch zum Duell Harry gegen Voldemort, genau wie Trelawney es vorhergesagt hatte.
Inzwischen hatte der dunkle Lord hatte es geschafft, den ‚Rictusempra' abzuschütteln, und stand nun Harry mit erhobenem Zauberstab gegenüber.
Viel sehen konnte ich nicht, Harry stand, wie um mich zu beschützen, vor mir.
"Hallo Harry! Schön, dass wir uns so schnell wiedersehen."
"Hallo Tom! Ja, denn es wird unser letztes Treffen sein."
Stimmt, einer von beiden würde diesen Ort nicht lebend verlassen. Ich hoffte nur, dass es nicht Harry war, denn ich konnte mir Schöneres vorstellen, als von Voldemort zu Tode gefoltert zu werden, obwohl von mir im Moment nicht wirklich viel übrig war, um gefoltert zu werden. Eine Steigerung der Schmerzen schien unmöglich.
"Lass deinen Zauberstab fallen."
"Wieso sollte ich, Tom? Ich sehe keinen Grund dafür."
"Weil eine Bewegung mit meinem Zauberstab reicht, um den Giftmischer, den du gerade zu schützen versuchst, umzubringen. Wirf deinen Zauberstab weg!"
Statt Voldemorts Forderung nachzukommen, trat Harry einen Schritt zu Seite. Und ich lag ungeschützt vor Voldemort. Danke, vielen herzlichen Dank. Berücksichtigte der Junge einmal meinen Ratschlag, dann musste ich darunter leiden.
"Nein, Tom! Du kannst ihn vielleicht töten, aber die Zeit werde ich nutzen, dich umzubringen. Ich werde mich nicht für ihn opfern, sondern dafür sorgen, dass du Vergangenheit bist."
Woher nahm Harry den Mut, Voldemort mit seinem wahren Namen anzureden? Wollte er ihn zu einer unbeherrschten Tat reizen? Da kannte er ihn aber schlecht.
"Mutige Worte von Dumbledores Schoßhündchen. Wie willst du mich denn umbringen? Lass mich raten, mit einem ‚Avada Kedavra'?"
Es herrschte einen Moment Stille. Dann kam Harrys Antwort. Seine Stimme war hart und fest. Und ich war dazu verdammt, Zuschauer zu sein.
"Nein, ich glaube nicht, dass dich das endgültig töten würde. Und ich habe keine Lust, in einigen Jahren wieder gegen einen Geist anzutreten. Du wirst heute endgültig sterben."
Voldemort benahm sich wie ein Bösewicht in einem wirklich schlechten Film: Er diskutierte mit dem Held. Wie langweilig. Konnten die nicht langsam zur Sache kommen?
"Accio Gryffindors Schwert!"
Was sollte das jetzt?
Auch Voldemort schien überrascht.
"Was willst du mit einem Schwert? Du kannst doch gar nicht damit umgehen."
Doch bevor Harry antworten konnte, kam vom Schloss aus ein Sirren, das immer lauter wurde. Das Schwert war tatsächlich Harrys Ruf gefolgt.
Jetzt wollte ich wissen, was wirklich passierte. Auch wenn es noch so sehr schmerzte, ich hob meinen Kopf. Zu den grünen Sternen gesellten sich noch siebenzackige hellweiße, aber es war mir egal. Wenn ich schon im Sterben lag, dann wollte ich vorher wissen, wer siegte.
Das Sirren verstummte. Harry hatte die Waffe aufgefangen und hielt sie in seiner rechten Hand. Den Zauberstab hielt er, drohend auf Voldemort gerichtet, in seiner linken Hand.
"Tja, das kannst du jetzt ja ausprobieren. Vorausgesetzt, du traust dich."
"Ein kleiner Junge versucht, ganz stark zu sein. Dabei vergisst du, dass mich dein Blut zum Leben erweckt hat und ich Macht über dich habe."
"Ach ja?"
Tropfte da Ironie aus Harrys Stimme? Doch bevor ich darüber nachdenken konnte, fuhr er fort.
"Durch unzählige Gefahren und unsägliche Widerstände habe ich mir meinen Weg durchs Leben erkämpft und stehe jetzt am Rande des Schlosses, um dein Leben als Vergeltung dafür einzufordern! Und du, du behauptest, Macht über mich zu haben! Aber mein Wille ist eben so stark wie deiner. Du hast keine Macht mehr über mich, und du wirst sie nie wieder haben!"
Musste er schreien? Mir tat schon alles weh, und jetzt hallte seine Stimme auch noch in meinen Ohren wieder.
Wenn es mir nicht so dreckig gegangen wäre, dann hätte ich bestimmt gegrinst, denn bei dieser Formulierung kam in meinen Kopf das Bild von einem Koboldkönig (1)auf. Die pikante Note war, dass die Todesser dann die selten dämlichen Kobolde waren. Fehlte nur noch jemand, der die Rolle des Babys übernahm. Und Harry als Mädchen war auch eine interessante Idee.
Aber ich kam nicht dazu, diesen Gedanken fortzuführen und mir weitere Boshaftigkeiten auszudenken, weil Harry gleichzeitig Voldemort angriff. Mit einem gezielten Stich auf dessen Herz. Voldemort blieb nichts anderes übrig, als zurückzuweichen. Harry griff noch einmal an. Jetzt zielte er auf die Beine seines Gegners. Dabei bewegte er sich so schnell, dass Voldemort keinen Fluch auf ihn schleudern konnte.
Dann verwandelte sich der Zauberstab in Voldemorts Hand in ein Schwert, und der Kampf begann.
Der Lärm der aufeinanderprallenden Schwerter tat mir weh. Sie bewegten sich so schnell, dass ich aus meiner Perspektive nicht erkennen konnte, wer der bessere war. Zudem wurde mein Blick unscharf, ich konnte nur vage ihre Umrisse erkennen und noch nicht mal sehen, ob einer von ihnen getroffen wurde..
So hatte ich mir das Ganze nicht vorgestellt. Ich lag im Sterben, und Harry und Voldemort tanzten in einem tödlichen Kampf um mich herum.
Da ich nichts mehr erkennen konnte, schloss ich meine Augen, um der Helligkeit zu entgehen. Den pulsierenden Sternen entkam ich nicht, als mich ein Tritt in die Seite traf. Scheinbar hielten sie mich für tot und benutzten mich als Stolperfalle. Ein wirklicher Karrieresprung für mich!
Es tat nicht wirklich weh, mein ganzer Körper war bereits ein Meer von Schmerzen, da machte diese kleine Verwundung auch nichts mehr aus, aber es weckte mich aus meiner Lethargie.
Ich öffnete meine Augen und versuchte wieder, das Kampfgeschehen zu verfolgen. Praktischer Weise waren Voldemort und Harry direkt in meinem Sichtfeld.
Sie standen einander gegenüber und belauerten sich, ohne jedoch anzugreifen. Einer schien auf einen Fehler des andern zu warten, und keiner wollte den ersten Schritt machen.
Ich konnte ihr lautes Atmen hören.
Meinen Zauberstab hatte ich noch in meiner Hand. Es dauerte einen Moment, bis ich ihn auf Voldemort ausgerichtet hatte, und es schien eine Unendlichkeit zu dauern, bis ich endlich den Spruch aussprechen konnte. Es war eher ein Flüstern.
"Stupor."
Und bevor ich eine Wirkung erkennen konnte, fiel ich in Ohnmacht. Mein Körper ließ mich mal wieder im Stich.
Gewinnt Harry den Kampf? Und wird Snape den nächsten Tag überleben? Die Antwort kommt im letzten Teil.
