Disclaimer:
alles aus der „Harry-Potter-Welt"gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Das Review-Echo war mal wieder überwältigend...
Es sind viel zu viele um sie alle aufzuzählen. Leider jagt mich auch mal wieder verschärft die böse Stress-Wespe (irgendwie hat die Petition nach mehr Stunden pro Tag nicht ausgereicht – aber danke für euer Unterstützung!), besonders, seit meine lj-slash-Community so richtig ins Laufen kommt. Das erste Fanfic-Festival ist schon gestartet und es werden sicher jede Menge toller Stories dabei herauskommen.
Und so dachte ich, es ist euch lieber, wenn ich einfach weiterschreibe und hier nicht so viel rumlabere...
Was bleibt mir noch übrig zu sagen, ausser HEISSEN DANK!!!
Wahrheit oder Wagnis Teil 3
Fanfiction von Lorelei Lee
„Denk' nicht mehr darüber nach!" sagte Remus heftig, setzte sich impulsiv auf Severus' Schoss und schlang die Arme tröstend um seinen Nacken. „Das ist vorbei. Vergiss das alles – du hast jetzt mich!" Nach einem kurzen Moment des Nachdenkens fügte er noch hinzu: „Und ich wähle Wagnis."
Dazu lächelte er aufmunternd und wie er hoffte, verführerisch.
Kapitel 3
Remus' plötzliche Nähe und seine offenkundige Besorgnis, gepaart mit einer gewissen Dominanz trafen Severus völlig unvorbereitet. Gerade noch hatte er diesen bitteren Geschmack im Mund gehabt, den diese Erinnerungen immer nach sich zu ziehen schienen und in der nächsten Sekunde räkelte sich dieser Gryffindor-Werwolf lasziv auf seinem Schoss.
Ohne Vorwarnung tauchte aus den Tiefen von Severus' Gedächtnis wieder die Erinnerung an den jungen Remus auf, dem er während seiner Schulzeit einige feuchte Träume zu verdanken hatte.
„Knöpf dein Hemd auf", sagte Severus und hätte sich gleich darauf ohrfeigen können. Er war wirklich eine Schande für das Haus Slytherin! Dieser Gryffindor würde ihn noch völlig korrumpieren...
„Darf ich dazu hier sitzen bleiben?" lächelte Remus mit einer Spur Herausforderung in den bernsteinfarbenen Augen.
„Wenn es sein muss", knurrte Severus missmutig. Doch es war schon zu spät. Das Lächeln des Werwolfs zeigte ihm überdeutlich, dass er gründlich durchschaut war.
Betont langsam öffnete Remus Knopf für Knopf an seinem leicht fadenscheinigen, hellblauen Hemd. Als er damit fertig war, schob er die Knopfleiste etwas zur Seite und gab so den Blick auf sein Piercing frei. Automatisch zuckten Severus' Augen zu diesem unschuldigen Stückchen Edelmetall und konnten sich einige Zeit nicht mehr davon lösen.
Remus betrachtete ihn amüsiert. „Warum fasziniert dich dieses Teil eigentlich so?"
„Weil...", fing Severus bereitwillig an, bevor er mit einem Ruck seinen Mund wieder schloss und sein Blick den Weg zurück zu Remus' Gesicht fand.
„Wagnis", murmelte er und Remus glaubte, den Hauch eines sehr blassen Rosas auf den Wangen des Slytherin zu sehen.
‚Na schön' dachte Remus ‚Dann kommen wir darauf eben später zurück'
„Wagnis soll es also sein?"fragte Remus genüsslich und in Severus stieg eine dunkle Ahnung hoch. Warum hatte er die Frage nicht einfach beantwortet und gut? Warum war es ihm so peinlich zuzugeben, dass...
„Gut – ich gebe dir ein Wagnis", unterbrach Remus mit einem Grinsen seine Gedanken. „Du lässt dir selbst ein Piercing stechen."
„WAS?!" rief Severus, schubste Remus von seinem Schoss und sprang von dem Sessel auf. „Das kommt überhaupt nicht in Frage!"
„Meine Güte, was regst du dich so auf? Nur ein klitzekleines Piercing – du tust ja so, als hätte ich einen Prinz-Albert (AN: spezielles Penis-Piercing) von dir verlangt. Es muss ja nicht mal an deinen Nippeln sein. Von mir aus kannst du dir auch ein Ohrläppchen oder den Bauchnabel durchstechen lassen", schlug Remus ungerührt vor.
„Nein! Keine Chance – ich lasse mir nicht von irgend so einem Muggel-Pfuscher Löcher in meinen Körper stanzen!"
„Darf ich dich daran erinnern, dass Spielschulden Ehrenschulden sind? Von mir aus kannst du es auch selbst machen – ich kann dir gerne den Zauberspruch dafür sagen."
„Ich mache das nicht!"
„Mein Gott – du benimmst dich wie ein kleines Kind!" Remus verdrehte genervt die Augen. „Okay, wenn du kein Piercing willst, dann lass dir eben ein kleines Tatoo machen. Das wäre auch sehr hübsch... vielleicht hier in der Leistengegend..." Er deutete mit seinem Finger auf Severus' Unterleib, als dieser zusammenzuckte und dann stocksteif stehen blieb.
„Danke – kein Bedarf!" flüsterte er sehr, sehr leise zwischen zusammengebissenen Zähnen. „Ich habe schon eines!" Er berührte leicht seinen linken Unterarm und Remus hielt den Atem an.
Das dunkle Mal! Wie hatte er nur so dumm sein können und das vergessen...
„Oh, Severus... das tut mir so leid", flüsterte Remus, angeekelt von seiner eigenen Gedankenlosigkeit. „Ich habe nicht nachgedacht..."
„Das war offensichtlich", erwiderte Severus kalt. Er fühlte, wie er Kopfschmerzen bekam. Irgendwie war er seiner selbstgewählten Aufgabe wohl doch nicht so gut gewachsen, wie er sich das vorgestellt hatte. Dabei schien alles so einfach zu sein. Reize die Neugier des Werwolfs, finde heraus, warum er nicht um Black trauert, bring alles wieder in Ordnung und verschwinde wieder nach Hogwarts.
Doch bislang war er hier der einzige, der mit unangenehmen Tatsachen und Erinnerungen konfrontiert wurde und langsam aber sicher griff es seine Nerven an. Er war es nicht gewohnt, sich soweit zu öffnen. Er war es überhaupt nicht gewohnt, Erinnerungen hervorzuholen, die für ihn alles andere als angenehm waren und sie dem Licht der Öffentlichkeit auszusetzen.
Es fing an wehzutun.
Doch fast noch mehr schmerzte es ihn, Remus so peinlich berührt, fast verzweifelt zu sehen. Es tat ihm leid, das war offensichtlich... und er konnte doch jetzt nicht einfach aufgeben...
Er schluckte.
„Warum setzen wir uns nicht wieder und du erzählst mir endlich, wie du zu diesem Piercing gekommen bist", schlug er vor und musste zu seinem Schrecken feststellen, dass seine Stimme rau und unsicher klang.
Remus sah ihn reuig und hoffnungsvoll zugleich an und wusste offensichtlich nicht, ob es Severus angenehm sein würde, wenn er sich wieder auf seinen Schoss setzen würde. Er machte einen unsicheren Schritt in Severus' Richtung und blieb dann wieder stehen.
„Ich habe es kaputtgemacht, nicht wahr?" fragte er leise.
Severus musterte ihn einen Moment aufmerksam und versuchte, den verborgenen Sinn in diesen knappen Worten zu entdecken. „Es? Was es?" Er setzte sich zurück in seinen Sessel.
„Ich weiss nicht... es tut mir leid... ich wollte das nicht... ich bin nur so sehr daran gewohnt alles von der komischen Seite zu sehen." Remus hielt kurz inne. „Nicht jeder versteht meine Art von Humor – ich verstehe sie manchmal selbst nicht. Aber wenn man über etwas lachen kann, kann man es auch leichter ertragen – findest du nicht?"
„Nein – eigentlich nicht", antwortete Severus langsam. Endlich nahm dieses Gespräch die richtige Wendung. Doch dann sprach Remus weiter.
„Aber ich rede hier dummes Zeug", sagte er und zwang sich zu einem Lächeln. „Du wolltest doch wissen, was es mit meinem Piercing auf sich hat."
Severus zwinkerte frustriert. Wieviel Gryffindor konnte ein Slytherin eigentlich ertragen, bevor er den Verstand verlor? Eine durchaus interessante Frage – besonders wenn besagter Gryffindor mit den Fingern seiner rechten Hand geistesabwesend an seinem Nippel-Ring herumspielte, worauf der Körper des Slytherin dem Verstand befahl endlich die Klappe zu halten – er würde schon noch früh genug erfahren, was mit dem Gryffindor los war. Jetzt wollte er endlich diese Piercing-Story hören!
„Entfernte Verwandte haben mich für ein paar Wochen zu sich nach Südfrankreich eingeladen", fing Remus seine Erzählung an. „Das war vor ungefähr zehn oder elf Jahren... ich weiss es nicht mehr genau."Er zuckte leicht mit den Schultern und vergewisserte sich, dass Severus ihm auch zuhörte.
Zuhören? Diesem Gesichtsausdruck nach zu urteilen sprach man lieber von andächtig lauschen, auch wenn sich der Slytherin offensichtlich bemühte diese Tatsache durch eine möglichst gleichgültige Miene zu verschleiern. Doch die leicht vorgebeugte Haltung und das dunkle Feuer in seinen nachtschwarzen Augen sprach eine andere Sprache.
„Es war ein sehr heisser Sommer und irgendwann habe ich Claude kennen gelernt."Nach einem weiteren Blick auf Severus warf er ein: „Muggelgeborener Zauberer – falls dich das interessiert. Auf jeden Fall hatten wir sehr viel Spass miteinander. Aber abgesehen davon war der liebe Claude etwas... nun ja... brust-fixiert... soviel ich weiss, hat er mittlerweile auch ein ganz reizendes Mädchen geheiratet... ich bin ihm wohl gerade in seiner experimentellen Phase über den Weg gelaufen."Remus runzelte kurz die Stirn. „Wie auch immer... Claude hatte selbst beide Brustwarzen durchstochen und er hat mich überredet, es auch zu versuchen. Und ich habe diese Entscheidung seither nicht bereut."
„Warum nicht?" fragte Severus unwillkürlich. „Ich meine..." Er räusperte sich unter Remus' wissendem Blick. „Was ist der Unterschied zu vorher? Es ist doch nur... Schmuck."
Remus' Blick veränderte sich, wurde dunkler. Er ging mit langsamen Schritten auf ihn zu und setzte sich wieder auf seinen Schoss.
„Viele Männer haben sehr empfindliche Nippel", erläuterte er mit weicher Stimme, während sich seine Hände leicht auf Severus' Oberkörper legten. „Während manche dort gar nichts spüren. Ein Nippelpiercing erhöht bei den meisten Männern die Sensibilität an dieser Stelle... andere spüren keinen Unterschied zu vorher... Ich gehöre zur ersten Kategorie..."
Remus sah Severus verträumt-amüsiert an, bis sich dieser wünschte, der Gryffindor sollte weit mehr tun, als einfach nur so unbeweglich dazusitzen. Dann beugte sich Remus nach vorne, bis er dessen warmen Atem an seinem Ohr spürte und er hielt unwillkürlich die Luft an.
„Wahrheit oder Wagnis, Severus", flüsterte Remus mit seidenweicher Stimme.
Severus schloss für einen Moment die Augen. Er musste Wahrheit wählen. Er musste einfach! Wenn er jetzt Wagnis wählte, dann würden sie sicher ohne grössere Verzögerung miteinander im Bett landen und so sehr er dies auch geniessen würde, würde es ihn doch nur noch weiter von seinem eigentlichen Ziel entfernen. Er fluchte innerlich.
„Wahrheit...", wählte er mit versagender Stimme.
Remus rückte ein wenig von ihm ab und schenkte ihm einen nachdenklichen Blick.
„Also gut... Warum fasziniert dich dieses Piercing so sehr? Und dieses Mal will ich wirklich eine Antwort – eine ehrliche Antwort."
Fasziniert beobachtete Remus, wie sich wieder diese leichte rosa Tönung auf Severus' blassen Wangen ausbreitete.
„Weil es... unanständig ist", murmelte er so leise, dass Remus ihn kaum verstand.
„Oh...", machte Remus halblaut. „Es macht dich an, weil es ein ganz klein wenig ausserhalb der Norm ist?" fragte er und Severus sah die unterschwellige Erregung in den bernsteinfarbenen Augen glitzern.
„Wie... pervers...", flüsterte Remus amüsiert, doch mit unglaublich rauer Stimme, die Severus einige Schauer über den Rücken jagte.
Himmel, worauf hatte er sich hier nur eingelassen?
Er musste schnell etwas unternehmen, bevor diese ganze Situation komplett aus dem Ruder lief.
Fortsetzung folgt
Böses Foul, genau an dieser Stelle aufzuhören, gell?
