Disclaimer:
alles aus der „Harry-Potter-Welt" gehört unserer geschätzten JK Rowling (höchstens vielleicht noch Warner Bros....). Mir gehört wie immer nix – ausser dem Plot und meiner kranken Phantasie. Und wie immer gibt's hierfür auch keine Kohle!
Eiskugel, Toyo, Salia, Ellen, Lady Luci, Dr. Fill, M, sabysemilla, Severina, just a guest, shinesun – fühlt euch geknuddelt!
Danke für euer lieben Reviews und auch heissen Dank an die Leser bei endless-rain.
Warum Severus so einfach seine intimsten Gedanken ausplaudert? Och, da gibt es schon ein paar Gründe – zum einen ist er durch seine Ehre gehalten, Remus' Fragen wahrheitsgemäss zu beantworten… zum anderen… unterschwellig erregt es ihn natürlich… genauso, wie Remus' dominante Alpha-Wolf-Seite… (gg) auch wenn er das nie zugeben würde!
Aber genauso sicher ist auch, dass Severus' innere Grenze demnächst überschritten sein wird…
Wahrheit oder Wagnis Teil 3
Fanfiction von Lorelei Lee
„Aber ich glaube, da macht das eine Mal während Binn's Unterricht das Rennen. Denn ich denke nicht, dass das eine Mal auf der Lehrertoilette in Hogwarts auch zählt. Ich konnte da immerhin die Tür hinter mir zusperren", sinnierte Remus.
Kapitel 5
„Auf der Lehrertoilette?" platzte Severus heraus und hätte sich im Anschluss am liebsten auf die Zunge gebissen.
„Ja – das war vor zwei Jahren… als ich noch unterrichtet habe… ich weiss noch, dass es ein sehr langer, anstrengender Tag war… kurz vor Vollmond… irgendwann im Frühling." Remus schien in diese Gedanken zu versinken. „Ich hatte den ganzen Tag keine fünf Minuten Zeit für mich gehabt und so bin ich einfach zwischen meinem Unterricht und der Lehrerkonferenz kurz auf der Toilette verschwunden und habe etwas Stress abgebaut."
Severus schüttelte kaum merklich den Kopf. Seltsamerweise fühlte er sich ebenfalls zurückversetzt und er konnte sich noch sehr gut an diesen Tag im April erinnern.
Die Prüfungen der Fünft-Klässler waren nicht mehr weit entfernt gewesen und Severus hatte sich geärgert, dass Remus während dieser Konferenz trotz allem so überschäumend guter Laune gewesen war.
„Und was war das mit Binn's Unterricht?" fragte er mit versagender Stimme. Diesem Werwolf war einfach nicht beizukommen. Am besten, er sah das ein für allemal ein und Schluss damit!
„Binn's Unterricht… ach ja… das war irgendwann in der siebten Klasse…", erinnerte sich Remus. „Ich war jung und ziemlich spitz und so habe ich einfach gewartet, bis alle von dem aufregenden Unterrichtsstoff ins Koma gefallen waren. Dann bin ich mit meiner Hand vorsichtig unter die Robe… und den Rest kannst du dir ja denken."
Severus hätte gern seinem Ekel Ausdruck verliehen, doch das einzige, was er in seinem Inneren fand, war Faszination.
Er wählte Wagnis, bevor Remus auch nur fragen konnte. Solange sie bei diesem Thema waren, würde er immer nur den kürzeren ziehen. Und so schmerzlich diese Erkenntnis auch war, so war es doch bei weitem klüger, jetzt irgendwelche Körperlichkeiten in Kauf zu nehmen, die ihn von seinem wirklichen Ziel meilenweit entfernten, als sich nochmals auf einen weiteren verbal-erotischen Schlagabtausch einzulassen.
Doch ein Blick auf Remus genügte ihm, um zu wissen, dass seine Prüfungen noch nicht vorbei waren.
„Sprich mit mir", forderte Remus und musterte Severus dabei sehr eindringlich.
„Wie bitte? Was tue ich denn hier die ganze Zeit?!"
„Nein, nicht so… sprich sexy mit mir… sag mir… unartige Dinge… um mich scharf zu machen", erläuterte Remus sehr konzentriert.
„Ich soll… einfach so?!" entfuhr es Severus.
Remus nickte. „Ja, bitte."
„Nein, das…", Severus hielt kurz inne. „Nein", wiederholte er dann nachdrücklicher.
„Und schon haben wir wieder ein Wagnis, das du mir verweigerst", bemerkte Remus säuerlich. „Wie kann man nur so verklemmt sein, dass sogar ein bisschen ‚dirty talk' zu einem unüberwindlichen Hindernis wird?!"
Remus hatte das eigentlich nicht sagen wollen. Oder zumindest nicht so. Doch etwas in der Haltung des Slytherin reizte ihn unaussprechlich.
„Und wie kann man nur so schamlos sein wie du?!" konterte Severus ebenfalls aufgebracht.
„Ich bin nicht schamlos!"
„Ach ja? Und wie nennst du dann dein Verhalten?!"
„Ich nenne es ein normales, gesundes Verhältnis zu meiner Sexualität, zu meinen Gefühlen und zu meinen Bedürfnissen!"
„Typisches Gryffindor-Geschwätz!" erwiderte Severus erbittert.
Remus blinzelte. „Was zur Hölle ist dir nur passiert, dass du solche kranken, verdrehten Ansichten hast?!"
„Du meinst außer dem hier?!" schrie Severus und schob seinen linken Ärmel ruckartig in die Höhe. Er hielt Remus seinen entblößten Arm mit dem gut sichtbaren dunklen Mal entgegen.
„Nein", sagte Remus mit brutaler Offenheit. „Ich glaube, dass dem dunklen Lord deine Moral oder deine sexuelle Veranlagung völlig gleichgültig sind."
„Wahrheit oder Wagnis?!"
„Wir sind hier noch nicht fertig, Severus!"
„Doch, das sind wir! Wahrheit oder Wagnis?!"
Remus atmete tief ein und aus. „Okay – gut… Wahrheit."
Blindwütig stellte Severus seine Frage. „Was ist deine grösste Angst?!" schleuderte er Remus entgegen.
Remus schien unter der Frage wie unter einem körperlichen Stoss leicht zu schwanken, doch dann fasste er sich wieder. „Aha… dann reden wir also nicht mehr über deine Narben, sondern über meine."
„Ich habe keine Narben und das weißt du auch verdammt gut", stellte Severus mit boshafter Akkuratesse richtig.
„Ich rede nicht von den körperlichen Narben, sondern von den seelischen", erwiderte Remus gefasst. „Ich habe einige davon und ich bin mir verdammt sicher, dass dir das Leben auch zahlreiche Wunden geschlagen hat und viele dieser Wunden haben sich zu sehr schmerzhaften Andenken entwickelt. Aber man kann darüber reden... und letzten Endes machen sie uns auch zu dem, was wir sind."
„Muss ich meine Frage wiederholen?" fragte Severus stur, obwohl ihm der Kopf schwirrte und er nicht mehr wusste, ob er die Antwort überhaupt noch hören wollte.
„Nein, das musst du nicht." Remus machte eine halb wegwerfende Handbewegung.
„Meine grösste Angst ist... nach einer Vollmondnacht mit dem Geschmack von menschlichem Blut im Mund aufzuwachen", antwortete Remus dumpf. Er drehte Severus den Rücken zu und diesen packte augenblicklich – wenn auch etwas verspätet – ein starkes Gefühl von Reue.
„Aber... das kann doch überhaupt nicht passieren... nicht mit dem Wolfsbanntrank." Severus' Stimme war wieder ruhiger, wenn auch immer noch etwas unausgeglichen. „Diese Angst ist völlig unbegründet und irreal."
Remus zuckte mit den Schultern. „So sind Ängste nun einmal... abgesehen davon... es könnte jederzeit etwas passieren – du könntest die Zutaten nicht rechtzeitig bekommen, oder sie könnten nicht in Ordnung sein... ich könnte an der Einnahme des Tranks gehindert werden... oder sie sogar einfach vergessen... Ach ja – das ist ja sogar schon einmal passiert", schloss Remus bitter und drehte sich wieder zu Severus um. „Aber damit muss ich leben."
„Nichts von alledem wird jemals passieren", erwiderte Severus mit Nachdruck. „Nicht, wenn ich es verhindern kann", fügte er etwas leiser hinzu und Remus' Blick wurde wieder weicher.
Er ging auf Severus zu und legte ihm eine Hand auf das dunkle Mal.
„Nicht nur unsere Narben machen uns zu dem was wir sind... letzten Endes sind es doch eher die Entscheidungen, die wir treffen... das hier..." Er deutete mit seinem Blick auf das dunkle Mal, „... hat dich nicht zu dem Mann gemacht, der heute vor mir steht... das warst du ganz alleine. Du bist stark, Severus... stark und sehr stolz. Und deshalb möchte ich dir helfen. Lass mich dir helfen, Severus", bat Remus sanft und doch eindringlich.
„Helfen? Und wobei?" fragte Severus mit unsicherer Stimme. Wann war diese ganze Sache eigentlich schief gelaufen? War nicht eigentlich Remus derjenige, dem geholfen werden musste?
„Dabei, ein offeneres und gesünderes Verhältnis zu deiner Sexualität zu bekommen."
Severus schluckte. Er hätte wissen müssen, dass dieser Gryffindor nicht so einfach locker liess.
„Du kannst nicht in 20 Minuten etwas rückgängig machen, wofür die Erziehung meines Vaters 20 Jahre gebraucht hat", erwiderte er sehr leise und entzog Remus seinen Arm.
„Okay", sagte Remus langsam. „Dann versuchen wir es einfach anders herum. Setz dich hin und hör mir einfach nur zu."
„Remus, ich glaube nicht...", wandte Severus ein, doch er war zu ausgelaugt, um sich dagegen zu wehren, dass Remus ihn in den alten Sessel zurückdrückte.
„Schhh... hör mir einfach nur zu...", flüsterte Remus und stellte sich hinter die Rückenlehne des Sessels. „Severus Snape... du bist der wundervollste Mann, den ich kenne... und ich weiss nicht, welchen deiner Vorzüge ich höher bewerten soll..."
„Remus... das ist lächerlich!" begehrte Severus auf.
„Nein, das ist es nicht! Genauso sehe ich dich! Und du bist jetzt einmal in deinem Leben ruhig und hörst mir zu!"
Zu seiner eigenen Schande musste sich Severus eingestehen, dass er immer noch nicht gelernt hatte, Remus' dominanter Seite zu widerstehen. So hielt er tatsächlich still und lauschte teils ungläubig, teils geschmeichelt, den Lobeshymnen und teilweise sehr zärtlichen, teils sehr eindeutigen Beschreibungen seiner Person... seiner sinnlichen Augen... seiner geschickten Hände und schließlich...
„... deine Stimme", hauchte Remus ihm in Ohr und kam endlich um den Sessel herum. „Weißt du, es gibt Tage, da vermisse ich dich so sehr, dass ich allein vom Klang deiner Stimme hart wie eine Zaunlatte werden könnte." Er zog Severus in die Höhe und umarmte ihn sehr eng, sehr liebevoll. „Und dann würde es genügen, wenn du mit dieser unglaublichen Stimme ‚Remus' stöhnst – und ich schwöre, ich würde in diesem Fall sicher noch ein Paar Hosen ruinieren."
Dann gruben sich seine Finger in Severus' Haare und ihre Lippen fanden sich in einem sehr langen, leidenschaftlichen Kuss. In einem Eckchen seines Gehirns schalt Severus sich selbst einen Waschlappen – doch Remus' Beredsamkeit hätten wahrscheinlich sogar eine Marmorstatue erweicht, wenn nicht gar zum Schmelzen gebracht. Und Severus mochte vieles sein, aber aus Stein war auch er nicht.
„Sollten wir das hier nicht im Bett fortsetzen?" flüsterte Remus einige atemberaubende Küsse später.
„Eigentlich spricht nichts dagegen...", fing Severus seine Antwort an, doch dann wurde ihm bewusst, dass dies für ihn wahrscheinlich die letzte Gelegenheit war, um zum Kern des Problems vorzustoßen. „Aber... eine Frage hätte ich noch..."
Remus beäugte ihn mit diesem gewissen Funkeln in seinen Augen und schlang die Arme um Severus' Hals. „Na, dann will ich mal nicht so sein", erwiderte er großzügig.
Severus wusste, dass sein Timing verheerender nicht sein konnte, dennoch stellte er die Frage, die ihm schon auf der Zunge gebrannt hatte, seit er dieses Zimmer betreten hatte.
„Warum trauerst du nicht?"
Fortsetzung folgt
Und wenn ihr brav seid, dann gibt's das nächste Update auch schon wieder nächste Woche… vielleicht am Mittwoch… (smile)
