So da bin ich auch mal wieder, scheint aber keinem aufgefallen zu sein, dass ich nicht zum Updaten kam. Hier ist der erste Teil und ich hoffe der gefällt mehr Leuten, als der Prolog. Vorweg aber noch ein paar Worterklärungen:
Koinu -- Puppy, Welpe zu Deutsch
Inu no baka -- Blöder Hund, zumindest so in etwa
Inukoro -- Auch eher ein Schimpfwort (So nennt Kouga Inuyasha ständig, und ich fand es lustig, ich weiß, mein Humor, aber lebt halt damit)
Baka -- Na dazu sag ich mal nichts
Hikari -- Licht ( Gemeint sind Yugi, Ryou und Marik )
Yami Dunkelheit ( Gemeint sind Bakura, Malik und Atemu )
Und zum Schluss noch die Zeichenerklärung:
------- Sichtweise wechselt (gibt es viele von )
, ... , Gedankliche Kommunikation
( Zwischen Hikari und Yami üblich )
Diese Geschichte spielt nach dem Mangaende von Yu-Gi-Oh. Ich kenne nicht alle Einzelheiten und werde auch nicht alles Mangagetreu verwenden. Die Charaktere gehören nicht mir sondern Kazuki Takahashi, ich leihe sie mir nur aus.
Viel Spaß beim Lesen
Part 1
Thoughts of the Past
By Yamachi
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Sanfte Geräusche kamen in meinen Ohren an.
Langsam öffnete ich meine Augen. Neben meinem Bett ertönte das Radio, irgendeine Schnulze spielte darin.
Sonnenlicht landete facetenreich auf meinem Gesicht. Von meinem Bett aus konnte ich durch das Fenster den Himmel sehen.
Strahlend blau war er heute einmal mehr und schon wieder, wie so oft in letzter Zeit, schien die Sonne mich ärgern zu wollen, indem sie mir durch ihr Strahlen die Leere in meinem Inneren bewusst machte.
Seufzend stand ich also auf. Zumindest verlangte hier zu hause niemand von mir, wie die Sonne zu strahlen. Nacher würde das anders aussehen.
Naja, eigentlich verlangte auch keiner meiner Freunde, dass ich mit der Sonne um die Wette strahlte, aber ich wollte auch nicht, dass sie sich Sorgen um mich machten.
Schon seltsam, wie sich manchmal alles in so kurzer Zeit verändert.
Das man Menschen, von denen man dachte, man würde sie abgrundtief hassen, plötzlich so sehr vermissen konnte. Aber auch daran war nichts zu ändern, leider konnte man die Vergangenheit nicht ändern, man konnte nur darin schwelgen und sich fragen,warum nun alles so gekommen war und nicht anders.
Langsam schritt ich durch mein Zimmer, hier in meinem eigenen Reich gab es niemanden der mir sagte, was ich zu tun und was ich zu lassen hatte, aber genauso gab es auch niemanden, der mich aufheitern konnte, der sich mit mir stritt oder dessen Anwesenheit ich einfach nur genießen konnte, nicht seit diesem einen Tag.
Erstmal duschen, das spült diese ganzen depressiven Gedanken hinfort, zumindest bis heute Abend, wenn ich wieder alleine nach hause kommen würde, nur um eine weitere Nacht voller Alpträume zu erleben.
Früher hatte ich manchmal gedacht, dass der einzig mir bekannte Alptraum auch tagsüber an meiner Seite zu finden war, aber nun verschaffte es mir diese Art von Träumen, ihn immer und immer wieder gehen zu sehen.
Noch ein Seufzen, wenn ich so weitermachte, dann kam ich definitiv zu spät zur Schule, schon wieder.
Also spazierte ich unter die Dusche, dudelte dabei das fröhlichste Lied, was ich in meinem Kopf finden konnte und ließ die Wassertropfen über meinen Körper rieseln.
Mit einem dicken Froteetuch kam ich wieder aus dem Badezimmer. Doch als ich an meinem Kleiderschrank vorbei kam, musste ich ein weiteres Mal inne halten.
Vorsichtig schritt ich näher an den Spiegel, der mich in voller Größe wiedergab und zuerst war da auch wirklich nur mein Spiegelbild.
Doch dann machte mein Spiegelbild eine Veränderung durch, es waren nur kleine unscheinbare Veränderungen, die den meinsten Leuten nicht einmal aufgefallen wären, doch ich kannte dieses Gesicht, diesen Körper in meinem Spiegel nur zu gut und es war nicht mein eigenes Spiegelbild.
Als erstes veränderten sich meine Augen, ihr Braun wurde kräftige, dunkler, der leicht naive Ausdruck war nun komplett aus ihnen verschwunden.
Sie verengten sich kurz und schienen mich nun hämisch anzugrinsen.
Dann kamen die restlichen Veränderungen, meine Haare, die ohnehin schon aussahen, wie der Schnee wurden noch besser zur Geltung gebracht, indem sich meine Hautfarbe um einige Töne verdunkelte.
Jetzt sah es aus, als hätte ich zu lange unter dem Toaster gelegen.
Dann wurde mein Spiegelbild ein wenig größer als ich es selbst war.
Etwas muskulöser.
Tränen standen mir nun in den Augen. Mit einer schnellen Bewegung hatte ich meine Faust gegen die Scheibe geschlagen, der Spiegel zerbrach und mit ihm zerbrach nicht nur mein Spiegelbild, sondern es zerbrach auch einmal mehr mein Herz.
Schluchzend fiel ich auf den Boden, wie ich es schaffte, nicht in eine der Scherben zu fallen, weiß ich jetzt nicht mehr, vielleicht hatte ich einen Schutzengel??
Wie ein Häufchen Elend, saß ich nun da, wenn du mich jetzt sehen könntes, würdest du lachen?
Würdest du mich auslachen, wie du es so oft schon getan hast?
Es wäre mir egal, nur um deine Stimme noch einmal zu hören wäre es mir egal.
Warum musstest du gehen, sage es mir.
"Bakura, warum??"
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Weich, warm, was konnte ein Mensch mehr wollen, kurz nachdem er das Reich der Träume verlassen hatte?
Genau, eine Wärmequelle neben sie, von der man wusste, dass sie einen so schnell nicht verlassen würde.
Wenn diese Wärmequelle dann auch noch einem furchtbar gut aussehenden Menschen gehörte, dann verdoppelte sich das Verlangen, möglichst lange im Bett zu bleiben.
"Hey, Koinu, bist du auch endlich mal wach, was soll das werden? Ein weiterer Komaansatz?",
wenn der zweite Mensch mit einem im Bett, nicht eine Schwäche dafür hätte einen zu ärgern und dass wo immer und wann immer es ihm passte.
"Du musst dich gerade melden, was war denn mit Sonntag, ne? schon vergessen, wie...",
weiter wäre ich nicht gekommen, selbst wenn ich es gewollt hätte, denn nun befanden sich zwei weiche Lippen auf den meinigen.
"Wir sollten uns auf den Weg machen, sonst wird das heute nichts mit Schule, nicht das ich das nötig hätte, aber sonst fangen die Leute noch an zu quatschen und für üble Gerüchte haben wir beide momentan nicht die Zeit, was Koinu?", damit machte sich meine Wärmequelle auf und davon.
"Bloß weil Sie es nicht leiden können, wenn man hinter Ihrem Rücken über Sie spricht, Mister CEO, oder eher gesagt, es nicht mögen, dass Sie nichts dagegen tun könnten, Schüler lassen sich nicht so einfach aus der Schule werfen, wie Mitarbeiter aus einer Firma",daraufhin erntete ich erst einen giftigen Blick und dann ein amüsiertes Grinsen.
"Wenn es so einfach wäre Leute aus der Schule zu werfen, dann hätten sie das mit dir schon lange gemacht. Andererseits hättest du dich mit deiner Sturköpfigkeit wohl am Schulhofzaun festgebunden, ne Koinu?", daraufhin stand auch ich endlich auf und verzog mich beleidigt ins Badezimmer.
Im Spiegel wurde erstmal mein Gesicht unter die Lupe genommen, aber mein Blick fiel eher auf den roten Fleck an meinem Hals.
Na toll das hieß dann ja wohl einmal mehr Rollkragenpulli und dass im April.
Immer noch leicht verärgert über das Beweismaterial der letzten Nacht verzog ich mich unter die Dusche.
Meine Gedanken schweiften unweigerlich zu meinen Freunden, besser gesagt zu zweien von ihnen, die ganze Sache war jetzt immerhin schon knapp sechs Monate her.
Die Erinnerungen, an ihre lachenden Gesichter, war noch ein wenig älter.
Ich meine, natürlich lachten sie mit uns und grinsten, wie jeder andere Mensch auch, aber seit diesem einen Tag erreichte das Lachen einfach nicht mehr ihre Augen.
Ein wenig mieß ging es mir auch bei dem Gedanken. Während sie ganz offensichtlich in Gedanken, an ganz unmöglichen Sachen hingen, erlebte ich gerade die wohl glücklichst Zeit meines Lebens.
Das ging nun schon seit kurz nach Weihnachten so...
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(Flashback)
"Was für ne Party, nicht Jounouchi?", Honda schaute mich an, doch irgendwie war mein Blickfeld leicht verschwommen und es drehte sich alles.
"Hey, bei dir alles klar? Du hast eindeutig zu viel getrunken, warum machst du so etwas bloß?", warum ich so etwas tat?
Das Leben war scheiße, meinen Freunden ging es nicht wirklich gut und auch ich litt darunter.
Warum wirkte die Welt auf einmal so groß, grausam und gemein?
"Ach , lass mich doch in Ruhe, und verpiss dich, ich geh dir ja schließlich auch nicht auf den Wecker, Honda", lallte ich ihn nicht wirklich freundlich an.
Er nahm mich am Arm und zerrte mich mehr oder weniger in eine Richtung.
Zu meiner Wohnung, oder besser zu der Wohnung meines Vaters, wie ich schnell erkannte.
"Sieh dich mal an Jounouchi, du bist total besoffen, du weißt ja nicht mehr, was du sagst, ich bring dich erstmal nach hause.
"Lass mich doch endlich in Ruhe. Und nimm deine Flossen von mir, ich habe es satt immer gesagt zu bekommen, was ich tun oder lassen soll. Sieh zu, dass du Land gewinnst oder es setzt was", ich hatte tatsächlich ausgeholt und Honda eine verpasst.
Was mir schon im nächsten Moment wieder leid tat, nicht dass ich mir das hätte anmerken lassen.
"Verdammt nochmal Katsuya, du bist ja schon genau so schlimm, wie dein Vater, manchmal kannst du echt eklig sein", das war genug, abrubt drehte ich mich um und rannte los, es war egal wohin, nur weg, weg von hier.
Dumpf hörte ich Honda, wie er hinter mir her lief und nach mir rief, aber ich war schneller, vielleicht lief ich vor mehr weg, als nur von Honda, vielleicht lief ich vor all dem weg, was in den letzten Monaten passiert war.
Auch ich hatte einen guten Freund verloren und ich musste mit der Tatsache umgehen, das nun zwei weitere Freunde sich fühlten, als ginge die Welt unter, was für sie vielleicht stimmte.
Aber der größte Druck war der, dass alle von mir erwarteten, die gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Ich war so etwas wie ihre Stütze geworden, solange Jounouchi noch lacht, ist die Welt noch nicht verloren, oder so ähnlich.
Ich selbst hatte niemanden, den ich mit meinen Problemen hätte belasten wollen, wer hört mir schon zu?
Unter einem Baum hielt ich an, was hatte es für einen Sinn davon zu laufen?
Keinen.
Vielleicht gab es ja irgendwo eine nette kleine Brücke für mich, von der ich springen konnte, aber selbst dazu war ich nicht in der Lage, denn dann würde ich aufgeben, mich , meine Freunde, einfach alles.
Unbemerkt war ich wieder dahin zurück gekommen, wo ich schon den ganzen Abend verbracht hatte, der Ort, an dem wir so etwas, wie eine Weihnachtsfeier veranstaltet hatte, nachdem alle wieder aus ihrem Weihnachtsurlaub zurück gekommen waren.
Das Anwesen von Seto Kaiba, super arrogantes Oberhaupt der Kaiba Corporation und doch irgendwo mein Freund, zumindest dachte ich so von ihm, was er dachte war immer ein Geheimnis.
"Was wird denn das hier, wenn es fertig ist?", verwirrt sah ich von meinem Sitzplatz auf, doch erkennen konnte ich niemanden, mein Sichtfeld, war nach dem Sprint schlimmer, als vorher.
Ich konnte nur erkennen, wie eine Gestalt näher kam und aus Reflex wich ich ein Stück zurück.
"Jounouchi? Was zum Teufel machst du noch hier, wollte Honda dich nicht nach hause bringen? Du siehst ja ganz schön mitgenommen aus."
Kichern drang an mein Ohr, war das wirklich der, für den ich ihn hielt? Ich meine, Seto Kaiba und Kichern?
Wahrscheinlich liege ich schon irgendwo im Koma und träume mir das hier alles zurecht.Oder Kaiba war auch leicht angeheitert.
"Na, vielleicht sollte ich dich mal mit rein nehmen, was? Hier draußen wird es langsam kalt und wenn du nur halb so viel getrunken hast, wie es den Anschein hat, dann ist es ein Wunder, dass du noch stehen kannst.", hatte ich mich da gerade verhört?
Das war aber nun eindeutig Kaiba gewesen, aber was wollte der von mir und warum war der so scheiß freundlich?
Keinen Plan.
Ich merkte, wie ich in eine stehende Position gebracht wurde und die Welt wieder anfing, heftigst zu schaukeln.
"Was soll das werden, Kaiba? Willst du dich wieder über mich lustig machen, oder was?", hastig riss ich mich von ihm los, erntete aber nur einen irritierten Blick.
Dann wurde ich unsanft am Arm gepackt und in Richtung Haus geschleift.
"Was soll das? Lass mich los, ich bin nicht dein Eigentum und ich werde bestimmt nicht länger dein ,Stressabbau Spielzeug sein.", doch auch damit schien ich auf Granit zu stoßen.
"Meinst du ich höre mir nachher von deinen Freunden an, ich hätte dich in meinem Garten erfrieren lassen, inu no baka? Bestimmt nicht und jetzt sieh zu, dass du hier rein kommst, es zieht.",
Kaiba hatte mich kurz vor der Haustür losgelassen und deutete jetzt auf eben diese, während er schon im Inneren der großen Villa stand.
Vorsichtig trat ich ein, nicht nur, weil ich immer noch nicht wusste, was das hier werden sollte, sondern auch, weil der Alkohol so langsam seinen Preis forderte.
Bestimmt wurde ich in ein Zimmer geführt und auf einem Sofa platziert. Kaiba verschwand kurz und kam dann mit einem dampfenden Becher zurück.
"So, dass wird jetzt getrunken, keine Wiederrede, inukoro. Ich muss kurz telefonieren", damit verschwand Kaiba und ich wurde mit der merkwürdigen braunen Flüssigkeit allein gelassen.
Mein Verstand registrierte beiläufig, dass es sich hierbei um Kaffee handelte.
Als Kaiba wiederkam, sah ich auf.
"Und, wen musstest du so dringend anrufen? Ich meine das hätte sicher auch noch bis morgen warten können, obwohl es ja theoretisch schon morgen ist", dabei kicherte ich, muss wohl am Alkohol gelegen haben.
"Ich musste deine Freunde anrufen, damit sie den Suchtrupp abbrechen und nicht noch bis morgen früh durch die Gegend laufen, nur um dich zu suchen, baka", autsch, der hatte gesessen, hätte nicht gedacht, dass die gleich die Kavallerie aus dem Bett klingeln.
"Von mir aus können die bleiben, wo der Pfeffer wächst", stur starrte ich in meinen Kaffeebecher.
Leicht bewegte sich das Sofa unter mir und ich hörte ein leises Seufzen.
Dann spürte ich eine Hand auf meiner Schulter.
Ich muss Kaiba in diesem Moment angesehen haben, als käme er von einem anderen Planeten.
"Manchmal findet man Trost an den merkwürdigsten Stellen, Koinu", Kaiba, nein Seto lächelte mich leicht an.
Diese so unwirklich erscheinende Tatsache, führte zum Fallen sämtlicher inneren Mauern, die ich je besessen hatte.
Haltlos schmiss ich mich an Seto ran. Die Tränen flossen nur so über meine Wangen.
In diesem Moment war mir alles egal, es war egal, das hier vor mir der Kerl saß, von dem ich einmal dachte, ich würde ihn hassen, ja sogar hochgradig verachten.
Es war egal, wenn er mich morgen damit aufziehen würde.
In diesem Moment hatte ich eine Person, die bereit war mir zuzuhören und mich zu halten, wenn ich es am nötigsten hatten.
Vielleicht gab es ja doch noch Hoffnung.
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(FlashbackEnd)
Na, sagen wir es mal so, seit diesem Tag habe ich nicht mehr daran gedacht, mich von einer Brücke zu stürzen und ich habe etwas gefunden, was ich vorher so vermisste.
Halt.
Ich habe Halt gefunden, bei einem Menschen, der mir eigentlich gar nicht so unähnlich ist.
Im Grunde sind Seto und ich uns sogar recht gleich, wir zeigen beide nicht unser wahres Gesicht und wir beide verdrängen schlechte Erinnerungen am liebsten, überspielen sie, jeder auf seine eigene Art.
Hände schlichen sich über meine Haut.
Ich war nicht mehr alleine unter der Dusche.
Fragend sah ich über meine Schulter.
"Na, bis du fertig bist, ist kein Wasser mehr für mich da, Koinu. Außerdem soll man nicht so früh am Tag so tief seinen Erinnerungen nachhängen, davon bekommt man Kopfschmerzen.", es war erstaunlich, was man entdecken konnte, wenn man hinter die Fassade des kaltherzigen Firmenchefes sah, das es dort solch eine Zärtlichkeit gab und dass gerade ich sie gefunden hatte.
Vorsichtig küsste ich meinen hauseigenen Drachen.
Blaue Kristalle durchborten mich und ließen dann von mir ab.
Wir stiegen aus der Dusche, immer noch aneinander haltend.
Mit diesem Rückhalt würde ich auch am heutigen Tage lächeln, würde ich auch heute wieder versuchen, meine Freunde aufzumuntern und versuchen ihnen zu zeigen, dass es Menschen gab, die für sie da waren, die sich um sie Gedanken machten.
Mit einem Lächeln auf den Lippen trat ich dem neuen Tag entgegen, meine bessere Hälfte nur einen Schritt hinter mir und das auch nur, weil er die Tür hinter sich zuzog.
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Pfeifend schritt ich durch den Eingang unserer Haustür, obwohl das Wort Haustür wohl übertrieben war.
Schließlich wohnte ich mehr oder minder in einem nicht ganz so großen Zelt.
Aber für kein Geld der Welt würde ich dieses Leben hier aufgeben.
Was bleibt einem in der heutigen Zeit schon für ein Beruf, wenn man von klein auf nur dahingehend erzogen worden war, dem Pharao zu dienen.
Auf die Rückkehr des allmächtigen Herrschers zu warten.
Nicht viel sage ich euch. Aber das war nun vorbei, der Geist meines Pharaos hatte nun endlich die Ruhe gefunden, die er sich nach 3000 Jahren des Umherirrens verdient hatte.
An dem Tisch in der Mitte des Zeltes sah ich jemanden stehen.
Gerne würde ich die Gesichter meiner Freunde in Japan sehen, wenn sie ihm gegenüber ständen.
Wahrscheinlich würde die eine Hälfte von ihnen schreiend davon laufen und die andere Hälfte würde sich erbost auf ihn stürzen.
Wie genau es nun möglich war, das wusste ich selbst nicht so genau, aber vor mir stand, mein anderes Ich, meine dunkle Seite, die ich eigentlich im Duell gegen den Pharao besiegt hatte.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, was es für ein Schock war ihn eines Tages plötzlich vor mir stehen zu sehen.
Aber er hat sich verändert, kaum etwas ist geblieben, von dem machtsüchtigen, nach Verderben strebenden Individuum.
Es scheint, als hätte auch von ihm eine böse Macht Besitz ergriffen.
Doch auch dieser Macht muss ich in gewisser Weise dankbar sein, denn durch sie konnte sich mein anderes Ich von mir abspalten, so dass wir nun zwei verschiedene Seele sind, wenn man das so sagen kann.
Denn mein anderes Ich hat keinen Körper und so gibt es außer mir nicht viele, die ihn sehen können.
"Na Hikari, hast du etwas Interessantes gefunden? Lange genug weg warst du ja", allein seine Stimme ließ mich erschaudern, durch unsere Verbindung spürte ich, wie ihn das amüsierte.
"Nein, war nur wieder falscher Alarm, ist nur so ein altes Tagebuch gewesen, was die nicht alleine entziffern konnten."
Tja, halt der ganz normale Tagesablauf eines Archäologen in Ägypten.
Was sollte ich auch sonst machen?
In der Gruft, die einst mein Zuhause gewesen war, gab es zu viele schlechte Erinnerungen.
Mit meiner Arbeit konnte ich wenigstens sicher stellen, dass die Kulturgüter aus so entfernter Vergangenheit beschützt wurden, um so der Nachwelt erhalten zu bleiben.
Und mein Yami half mir dabei, meistens zumindest, denn obwohl er keinen eigenen Körper besaß, konnte er dennoch kommen und gehen, wie er wollte.
"Sag mal, Marik, spürst du das auch?", verwundert sah ich mein dunkles Ich an, was sollte ich spüren?
Ich versuchte mich zu konzentrieren, die Luft schien ein wenig angespannt zu sein, war es das, was er meinte?
"Es liegt etwas in der Luft und ich könnte darauf wetten, dass etwas Böses im Gange ist Marik."
"Wenn du das sagst, Malik, dann können wir nur darauf hoffen, dass es nichts Schlimmes ist, aber jetzt werde ich erstmal eine Runde schwimmen gehen, kommst du mit?", damit drehte ich mich auch schon um, auf dem Weg zu der kleinen Oase, die sich ganz in der Nähe unseres Lagers befand.
Über böse Mächte konnte man sich Gedanken machen, wenn man zumindest einen Anhaltspunkt hatte, dass es welche gab.
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Schule, allein dieses Wort sagte schon eine Unmenge von Dingen.
Im Grunde war sie nichts Schlechtes, schließlich musste jeder lernen in der Welt zurecht zu kommen und wie sollte man das schaffen, wenn man weder Rechnen noch Schreiben konnte?
Aber es gab auch eine Menge von Dingen, die niemand brauchte, trotzdem wurden sie in der Schule unterrichtet.
Das hieß für uns, mehr Schuljahre als gewollt und für mich momentan viel zu viel Zeit um meine Gedanken wieder wandern zu lassen.
Aber auch das ist ja keine Seltenheit mehr. Früher habe ich mit großer Begeisterung an den Lippen der Lehrer gehangen, besonders in Geschichte, heute ist es das schlimmste Fach von allen, die Tatsache, dass wir gerade nun das alte Ägypten durchnahmen, machte die Sache nur noch grausamer.
Ich blickte neben mich und sah sofort, dass es meinem Tischnachbarn nicht besser ging.
Aber was sollte man tun?
Ich konnte ja schlecht aufstehen und sagen ,Es tut mir leid Kowaga-sensei, aber ich muss gehen, weil mich ihr Unterricht an meinen Yami erinnert, den ich schon seit einem halben Jahr versuche zu vergessen,
nein, das war wirklich nicht möglich.
Außerdem wollte ich ihn ja überhaupt nicht vergessen, es wäre sicherlich besser gewesen, aber seit wann waren Menschen so vernünftig?
Richtig, meistens gar nicht.
Wieder flog ein Zettel an mir vorbei.
Jounouchi hatte versucht ihn auf meinen Tisch zu werfen, war aber schon zum x-ten Mal gescheitert.
Leicht amüsiert rollte ich mit den Augen und sah dann auf die Uhr, noch drei Minuten und ich hatte eine weitere Stunde überlebt.
Wieder schweiften meine Gedanken ab, diesmal zu den seltsamen Träumen, die ich seit einiger Zeit hatte.
Ich meine, wer träumte schon von lauter Leuten, die er nicht erkennen konnte?
Und es schien, als würde ich jedes Mal ein wenig weiter kommen in meinem Traum. Zuerst war ich immer nur bis zu der langen Treppe gekommen, die ich hinaufgeführt wurde, aber heute Nacht hatte ich zum ersten Mal einen Blick in das Zimmer hinter der Treppen werfen können.
Es schien mir seltsam vertraut und doch fremd. Und all diese Gestalten, werwaren sie?
Aber es half mir auch nicht, mir jetzt den Kopf darüber zu zerbrechen.
Vielleicht kam der Traum ja heute Nacht wieder, vielleicht würde ich wieder ein Stückchen weiter kommen.
Ich schaute auf mein Heft, ohne es zu merken hatte ich mein Sennen-Puzzle gezeichnet, das einzige, was mir gebliebenwar von meinem anderen Ich.
Von Atem, dem einstigen Pharao von Ägypten.
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Und wieder ging eine Geschichtsstunde vorbei.
Ich konnte durchaus nicht behaupten, dass mich der Unterricht von Kowaga-sensei nicht interessierte, nein er war sehr interessant.
Erst recht, wenn man bedachte, dass ich vor einem halbe Jahr erst in Ägypten gewesen war, zusammen mit meinen Freunden.
Aber genau das war auch der Grund dafür, dass ich meine beiden Freunde jetzt ein wenig bedauerte.
Sicher würden sie am liebsten nicht mehr an diese Reise nach Ägypten denken, würden sie am liebsten aus ihrem Gedächtnis verdrängen, aber das war unmöglich.
Für uns alle war es unmöglich, trotzdem musste das Leben weitergehen.
Fröhlich schritt ich also hinter meinen Freunden her, die sich nun allesamt auf den Weg in unsere Mensa machten, um das Mittagessen nicht zu verpassen.
Irgendwie landete ich dabei neben Yugi.
"Hey, Yugi, hast du heute Nachmittag schon etwas vor?"
"Nein Anzu, habe ich nicht, wollt ihr irgendwo hin?", ich wusste wohl, dass Yugi uns ein wenig benutzte, um nicht an seinen Yami denken zu müssen, aber was wären wir für Freunde, wenn wir ihm das nicht zumindest ein wenig gönnen würden?
"Wir können ja in dieses neue Einkaufszentrum gehen, das gestern eröffnet hat", damit hatte sich auch Jounouchi in unser kleines Gespräch eingeklingt.
Irgendwie hatte auch er sich in letzter Zeit verändert, ich wusste zwar nicht genau woran es lag, aber es schien, als wäre er fröhlicher.
Ja, Jounouchi strahlte geradezu, etwas, was er die Monate zuvor nicht getan hatte.
"Das ist eine super Idee, was sagst du dazu, Ryou?"
Der eben Angesprochene schreckte nun aus seinen Gedanken hoch.
"Was? Meint ihr das mit dem Einkaufszentrum? Das geht in Ordnung, ich bin dabei", gut dann waren wir ja fast vollständig, fehlte nun noch....
"Hey Seto, kommst du auch mit?", damit hatte sich das wohl erledigt.
Zumindest schien zwischen den beiden keine Eiszeit mehr zu herrschen, wenn sie sich mittlerweile sogar beim Vornamen nannten.
"Tut mir ja leid, deinen Ethusiasmus ein wenig bremsen zu müssen, Katsuya, aber ich habe heute Nachmittag schon etwas vor."
Damit war Kaiba der erste, der die zweiflügelige Tür zu unserer Mensa durchschritt.
Nun hatte Jounouchis Gesicht einen leicht schmollenden Ausdruck angenommen, das konnte ja heiter werden, die beiden stritten zwar lange nicht mehr so oft, wie früher, aber Wortgefechte führen, konnten sie wie niemand sonst.
"Mensch, Seto, du bist doch Leiter der Kaiba Corp., kannst du da nicht mal ein paar deiner Mitarbeiter so abkommandieren, dass du auch mal ein wenig Freizeit hast? Wenn du so weiter machst, dann hast du mit 25 deine ersten grauen Haare", es hatte begonnen, um uns herum sammelten sich schon die ersten Zuschauer.
"Mensch, Jounouchi, nun reg dich doch nicht gleich so auf, sei lieber froh, dass Seto wenigstens noch mit uns auf eine Schule geht, sonst würdest du ihn wahrscheinlich noch weniger zu Gesicht bekommen", dieses Machtwort kam unerwarteter Weise von Yugi, der nun leicht tadelnd von Jounouchi stand.
Dann lächelte Yugi kurz und begab sich in die Essensschlange.
"Da hat Yugi wohl Recht, Katsuya. Außerdem bekomme ich höchstens wegen dir meine ersten grauen Haare und das dann schon mit 18", damit war auch Kaiba weg.
Das nun vor mir entstehende Bild war recht amüsant, Jounouchi stand wie angewurzelt an einer Stelle, man sah die Gehirnrzellen förmlich arbeiten.
In Gedanken war er wohl gerade ganz wo anders, dann kam ein leichtes Seufzen, bevor er den anderen beiden in die Reihe folgte.
Alle gemeinsam setzten wir uns an einen Tisch und fingen an, die neuesten Ereignisse auszutauschen.
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"Hey Seto, warte mal kurz", seufzend drehte ich mich um, was denn nun noch?
Da hatte ich auch schon jemanden, der mir um den Hals fiel.
"Hast du noch was vergessen, Koinu? Oder willst du plötzlich doch nicht mehr mit den anderen weg?"
Verdutzt wurde ich angeschaut.
Leicht wurde der Kopf geschüttelt.
"Ich habe nur etwas vergessen", damit bekam ich einen Kuss auf meine Lippen gedrückt.
Nicht, dass mir das nicht gefiel, aber lieber hatte ich es, wenn ich es war, der die Oberhand hatte.
Doch so etwas konnte schnell geändert werden.
Nach einigen Minuten lösten wir uns wieder voneinander.
"Und was hast du nun vergessen", leicht belustigt wartete ich auf eine Antwort, während mein Koi verzweifelt versuchte seine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen.
"Ich... ich hatte bloß vergessen...... vergessen dir ,Aufwiedersehen zu sagen´... bis nachher", damit war er auch schon wieder über alle Berge.
Kurz schaute ich ihm noch nach, dann setzte ich mich in meinen Wagen.
Es ist erstaunlich, wie sehr sich ein Mensch verändern kann, oder was andere an ihm, durch ihre bloße Anwesenheit verändern.
Wenn ich über die letzten zwei Monate nachdenke, dann würde der Großteil der Leute, die ich kenne behaupten, ich wäre ein anderer Mensch.
Wahrscheinlich hätte sie damit irgendwie Recht.
Obwohl ich mich äußerlich, oder besser, im Umgang mit den meisten Menschen nicht geändert habe und es auch nie tun werde, so gibt es nun eine kleine Gruppe von Menschen, die ich meine Freunde nennen kann.
Wie war das noch gleich mit ,Seto Kaiba, Vorsitzender von Kaiba Corp. braucht nichts und niemanden? da hatte ich mich wohl gründlich verrechnet.
Was nützt einem all der Ruhm, wenn man alleine ist?
Arbeit ist ja etwas schönes, aber mittlerweile habe ich gelernt, dass man auch ab und an mal ein wenig Zeit für sich braucht und auch Zeit für die Menschen, die man gerne hat.
Der einzige, der sich über diese neuen Wendungen in meinem Leben beschweren könnte, das wäre mein Psychater, denn bei dem lasse ich mich immer seltener blicken, seitdem mein Koinu bei mir eingezogen ist.
Den Tag werde ich auch so schnell nicht vergessen, ich meine, normalerweise geht so einem Umzug eine langjährige, oder zumindest länger als 4 Monate andauernde Beziehung vorraus, aber nicht bei uns.
Leicht musste ich schmunzeln, auch etwas, was ich früher nicht so oft getan habe.
Aber wie schon gesagt, dieser Einzug war alles andere, als geplant. ...
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(Flashback)
"Lass mich in Frieden, Seto, zisch ab!"
Ungläubig starrte ich Katsuya an.
Ihn so gereizt zu sehen, das war wirklich selten, aber ich hatte absolut nichts getan, um ihn so sauer zu machen.
"Kannst du mir jetzt bitte mal erklären, was das hier werden soll, Jounouchi?? Ich habe dir nichts getan und ich war der Ansicht, dass wir mittlerweile miteinander reden würden, aber anscheinend sind wir wieder rückläufig beim Anschreinen gelandet, oder wie?", ich packte meinen, mittlerweile mehr als guten, Freund an den Schultern.
Doch was dann kam, darauf war ich nicht gefasst. ein schmerzerfülltes Zischen war Katsuyas Reaktion und dann hatte ich seine Hand in meinem Gesicht.
Ungläubig starrte ich ihn an und eben dieser Blick kam mir auch aus seinen Augen entgegen.
Mein Koinu machte einen Schritt von mir weg.
"Das... das wollte ich ...nicht. Seto? ... es....es tut mir leid,....ich", beschämt sah er zu Boden.
Mit meinem üblichen, kalten Blick nahm ich seine Hand und zog ihn an einen weniger bevölkerten Ort.
Schließlich waren wir mitten im Park und so langsam schauten die meisten Leute doch etwas seltsam.
Unter einem großen Baum angekommen, setzte ich ihn hin und setzte mich dann daneben.
Meine Hand wanderte an Katsuyas Jackenkragen.
"Was wird das, Seto??", immer noch ein wenig Zorn war in seiner Stimme zu hören, aber am deutlichsten hörte man nun die Unsicherheit.
Vorsichtig schob ich den störenden Stoff beiseite.
Und dort kam auch der Grund zum Vorschein, warum ihm meine Berührung an den Schultern dieses schmerzerfüllte Zischen entlockt hatte.
Ein ansehnlicher blauer Fleck stach dunkel von der sonst leicht gebräunten Haut ab.
Und nicht nur dieser eine, je weiter meine Hände wanderten, umso mehr Makel auf der Haut fanden sie.
Nicht nur blaue Flecke, sondern auch Kratzer und einige verbundene Wunden.
"Seto, ich....", doch weiter kam er nicht, denn nun sammelten sich Tränen in seinen Augen.
"Wer war das, Koinu?"
Schweigen.
"Wer war das? Dem werde ich mal ordentlich die Leviten lesen, der kann sich warm anziehen. Warst du deshalb gestern nicht in der Schule? Verdammt, warum hast du denn nichts gesagt?", Hass baute sich in mir auf.
Wie konnte jemand meinem Freund so etwas antun?
Wer nahm sich das Recht heraus, meinen Koi so zu behandeln?
Auf jeden Fall würde derjenige sich noch wünschen, er hätte ihn nie im Leben angefasst, niemand sprang so mit meinem Besitz um.
"Seto??", dieses Wort kam als zögerliche Frage bei mir an.
"Was ist denn, Koinu?", ich musste mich ein wenig beherrschen, um meine Wut zu unterdrücken, schließlich konnte Katsuya nichts dafür.
"Kannst du mich einfach nur festhalten??", vorsichtig zog ich ihn auf meinen Schoß, dann streichelte ich meinem Koinu sanft durch seine blonden Haare.....
(FlashbackEnd)
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Ja, das war schon ein Drama gewesen, besonders als er mir dann endlich erzählte, wer ihm das angetan hatte.
Sein eigener Vater.
Das der Alkoholiker war, das war ja weitgehend bekannt, aber nachdem ich die ganze Geschichte gehört hatte, hätte ich den Kerl am liebsten persönlich umgebracht.
Anscheinend hatte Katsuyas Vater daraus eine Art Sport gemacht. Erst schüttete er kräftig Alkohol in sich hinein und dann ging er auf seinen Sohn los, nicht das mein Koi sich nicht wehren könnte, aber versuch dich mal zu wehren, wenn dein Gegenüber dir eine Bierflasche über den Kopf gezogen hat.
Natürlich konnte ich nicht zulassen, dass Katsuya wieder zu sich nach Hause ging, also habe ich ihn kurzerhand bei mir einquartiert.
Zimmer hat die Villa meines Stiefvaters schließlich genug.
Und danach wurden Maßnahmen in die Wege geleitet, mit denen sichergestellt war, dass dieser Mistkerl von Vater es nie wieder wagen würde, so mit Menschen umzuspringen.
Mit den besten Anwälten, die man für Geld bekommen kann, ist so etwas nicht wirklich ein Problem.
Und so landetet Katsuyas Vater hinter den schwedischen Gardinen, wegen Körperverletzung.
Glücklicherweise war es uns gelungen, die Sache möglichs still über die Bühne zu bringen, daran lag es wohl auch, dass von unseren Freunden noch keiner so richtig Bescheid wusste.
Sicher, einige schickten uns ab und an vielsagende Blicke, aber ,offiziell wohnte mein Koi immer noch bei seinem Vater, was nicht weiter schwer zu glauben war.
Es hatte diesen Erziehungsberechtigten sowieso noch nie interessiert, was sein Sohn so trieb, selbst wenn eben dieser tagelang nicht auftauchte, kümmerte ihn das nicht im geringsten.
Aber besser, ich denke wieder an andere Sachen, denn allein der Gedanke an diesen Menschen genügt und mein Blut kocht.
Also, wo war ich?
Ja genau, ich habe eine Firma zu leiten.
Hoffentlich geht das heute schnell, desto eher ich fertig bin, umso schneller sehe ich meinen Koinu wieder...
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"Ihr habt uns zu Euch rufen lassen, oh erhabener Herrscher der Dunkelheit?", einige Gestalten knieten vor einer anderen Gestalt, die auf einer Art Thron zu sitzen schien.
"Ich habe euch rufen lassen, damit ihr mir berichten könnt, wie sich alles eintwickelt, also sprecht", eine kalte, authoritäre Stimme hallte durch den, nur spärlich erläuchteten Raum.
"Alles wird nach Euren Wünschen und Befehlen ausgeführt, oh Erhabener. Eure Untertanen und Verbündeten versammeln sich, nur noch ein wenig Zeit ist von Nöten.
Es sind so viele, die auf euren Befehl hin kommen, dass sie noch ein wenig Zeit benötigen um alle einzutreffen."
Flüchtig bewegte die sitzende Gestalt ihre Hand.
"Dann sollen sie diese Zeit bekommen, aber gebt mir Bescheid, sobald alles bereit ist.
Die Welt soll ihre verbliebenen Tage genießen, denn danach werde ich über sie herrschen, dann wird dort nach meinen Regeln gespielt."
Die knieenden Gestalten erhoben sich.
"Ich habe noch eine Aufgabe für euch, meine höchsten Magier.
Ihr müsst mir eine Seele suchen.
Meinen Verbündeten in der Welt der Menschen. Sucht mir seine alte Seele und bringt ihn zu mir, er soll mir auch dieses Mal wieder treue Dienste leisten."
In dem Raum tauchte eine helle Kugel auf. Sie schien so eine Art Fenster zu sein.
Menschen waren darin zu sehen, viele Menschen, die anscheinend ziellos zwischen großen Gebäuden umher liefen.
"Nimm dich in Acht, Pharao, denn ich werde dich vernichten. Dich und deine Priester, ihr werdet alle nicht mehr sein, wenn ich in eurer Welt Herrscher bin."
Lachen erfüllte den Raum, eiskaltes Lachen.
Die Augen der Gestalt glühten nun in einem giftigen Grün.
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"Ryou! Ryou! Jetzt sag doch etwas."
Mit einem leicht unterdrückten Schrei schreckte ich aus meinen Gedanken hoch.
"Ahh! Was ist denn los?", leicht verwundert sah ich meine Freunde an.
Sie standen im Halbkreis um mich herum und schienen sich Sorgen um mich zu machen.
Was war das gewesen?
Dieser dunkle Raum?
"Hey, geht das schon wieder los? Ryou!", vor meinem Gesicht fuchtelte ein Hand hin und her.
Verständnislos sah ich ihren Besitzter an.
Yugi schaute mich nun an.
"Alles in Ordnung? Du hast nicht auf uns reagiert, vielleicht solltest du dich besser bei dir zu hause ausruhen?",
sicher er hatte es nur gut gemeint, aber wenn ich daran dachte, dass ich wieder zuhause sitzten würde, mit niemandem, der mich von meinen Gedanken ablenken konnte, dann lief mir ein eiskalter Schauer den Rücken hinunter.
Schließlich hatte ich genau deswegen jetzt schon einen zerstörten Spiegel in meinem Schlafzimmer.
"Nein... mit mir ist alles in Ordnung, da war nur so ein komisches Gefühl, als würden wir beobachtet werden. Entschuldigt bitte, meine Gedanken sind wohl mit mir durchgegangen", daraufhin versuchte ich es mit einem Lächeln, was erstaunlicher Weise sehr gut klappte.
Der einzige, den ich damit nicht täuschen konnte, das war Yugi, aber wahrscheinlich lag es daran, dass er tagtäglich das selbe praktizierte.
Leicht skeptisch wurde ich noch einmal beäugt, dann kam Jounouchi auf mich zu.
"Na ,wenn du sicher bist, dass mit dir alles in Ordnung ist, aber mit uns kannst du immer reden. Ich hoffe, dass weißt du, schließlich sind wir Freunde", mit diesen Worten wurde ich auch schon in die Richtung einer Spielhalle geschoben.
Auch wenn mich kaum einer von ihnen richtig verstand, war es doch ein schönes Gefühl, dass sie um jeden Preis versuchten mich zum Lachen zu bewegen, in ihrer Gegenwart konnte man überhaupt nicht einsam werden.
So verbrachten wir erst einige Stunden in der Spielhalle, vermieden es aber uns an Duell Monster Spielen zu beteiligen, die hatte für alle von uns immer noch einen schlimmen Beigeschmack.
Dann nahm unser kleiner Ausflug eine überraschende Wendung.
Denn wir stießen auf zwei Personen, von denen wir beim besten Willen nicht gedacht hätten, sie hier zu treffen.
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"Da sieht man doch mal wieder, wie klein die Welt so ist, ich wollte eigentlich nur endlich mal wieder in einem japanischen Einkaufszentrum mein Geld lassen, und da laufe ich gleich dir über den Weg Shizuka, Sachen gibt es.."
Ja, die Welt war eben doch nur ein Dorf.
"Aber ich finde das toll, Mai, ich meine, wir sind gerade erst in diese Umgebung gezogen und dann treffe ich gleich bei meinem ersten Einkaufsbummel dich."
Eigentlich hätte ich meinen Onii-chan lieber gesehen, aber das wollte ich ihr nun wirklich nicht erzählen, wenigstens hatte ich so eine Freundin, die mich auf andere Gedanken bringen konnte.
Ursprünglich waren wir umgezogen, damit meine Mutter einen besseren Job annehmen konnte.
Ich hatte mich riesig gefreut, weil unser neues Wohngebiet nur eine halbe Stunde von der Wohnung meines Bruders entfernt war, meinen Vater wollte ich zwar nicht unbedingt treffen, aber mit aller Wahrscheinlichkeit hätte der mich sowieso nicht wieder erkannt.
Aber jetzt wohnten wir schon fast zwei Wochen hier und nichts hatte ich gesehen von meinem Onii-chan.
Jeder Versuch, bei ihm anzurufen war erfolglos geblieben und uns wurde dann gesagt, dass schon seit geraumer Zeit niemand mehr in der Wohnung wohnte.
Aber es schien, dass Mai von alle dem nichts wusste, wie sollte sie auch. So weit ich das mitbekommen hatte, war sie gerade erst wieder aus Amerika zurückgekehrt.
Insgeheim hatte ich gehofft, das ich hier vielleicht einem von Onii-chans und meinen Freunden über den Weg laufen würde, nicht, dass ich Mai nicht zu ihnen zählte, aber ich meinte eher jemanden, der mir erzählen konnte, was Sache war.
"Hey, Shizuka, schau mal, wer da vone auf uns zu kommt", langsam hob ich meinen Kopf und konnte meinen Augen kaum trauen.
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"Hey, Shizuka-chan, Mai, das ist aber eine Überraschung, was macht ihr denn hier?"
Anzu hatte meine kleine Schwester als erste erblickt und steuerte unsere kleine Gruppe nun zielstrebig auf sie zu.
Wie lange hatte ich Shizuka jetzt schon nicht mehr gesehen?
War auf jeden Fall schon fiel zu lange her.
"Imotou, das ist ja eine Überraschung, was machst du denn in unserem Stadtteil?", fröhlich war ich zu ihr gelaufen.
Doch etwas schien nicht zu stimmen, sie sah mich nicht an.
Als sie es dann doch tat, wäre es mir lieber gewesen, ich wäre in einem anderen Land gewesen. Dann hatte ich sie an meinem Hals.
"Shizuka? Was ist denn los, ist etwas passiert?" Tausend Gedanken gingen in meinem Kopf herum, war unserer Mutter etwas passiert, hatte meine kleine Schwester Probleme?
Was wurde hier gespielt?
"Du bist ein Idiot ,Onii-chan. Mutter und ich versuchen seit über einer Woche herauszufinden, wo du geblieben bist.
Du hättest wenigstens anrufen können, um zu sagen, dass du umgezogen bist",eigentlich waren es sehr harmlose Worte, aus dem Mund meiner kleinen Schwester, aber als mir aufging, was sie damit meinte, wurde ich ein wenig rot im Gesicht.
"Hey, Shizuka, Jounouchi-kun ist doch gar nicht umgezogen. Der wohnt immer noch am selben Ort", autsch, das war Honda gewesen.
Wie sollte ich das jetzt erklären?
Manchmal wünschte ich mir Seto-chan würde endlich diesen verflixten Beamer erfinden, dann wäre ich ganz einfach aus dieser Situation raus, doch so.
"Wie du bist nicht umgezogen? Die haben aber gesagt, dass bei euch schon seit Wochen keiner mehr wohnt und außerdem war ich selbst da, die Wohnung ist leer."
Könnte bitte jemand meinem Koi meinen letzten Willen ausrichten.
Ich glaube nämlich nicht, dass ich die nächsten fünf Minuten überlebe.
Plötzlich hörte ich Lachen. hinter Shizuka stand Mai und amüsierte sich anscheinend heftigst, auf meine Kosten.
"Was ist denn daran so witzig, Mai?", nun hatte sich auch Anzu eingemischt.
"Nichts", meinte Mai nur und versuchte weiter ihr Lachen unter Kontrolle zu bekommen, die hatte wenigstens gut Lachen, schließlich war sie die einzige, die wirklich Bescheid wusste.
Wir hatte Kontakt gehalten, nachdem Mai nach Amerika gegangen war, über das Telefon, oder E-Mail, je nachdem.
Man konnte sagen, ich hatte nicht viel ausgelassen, außer einigen Kleinigkeiten mit Seto, aber das ging sie nun wirklich nichts an.
"Ich finde es nur witzig, dass Katsuya euch noch nichts davon erzählt hat. Findest du nicht, es wird langsam Zeit?", recht hatte sie natürlich, aber hier mitten in der Einkaufsmeile hätte ich es lieber nicht getat.
"Wir sollten uns vielleicht in ein Cafe setzten", die Worte kamen von Yugi, der im übrigen nicht so erstaunt aussah, wie der Rest meiner Freunde. Manchmal wüsste ich gerne, was in seinem Kopf vorgeht.
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Jounouchi beendete gerade seine kleine Erklärung.
So etwas hatte ich mir schon gedacht.
Er und Kaiba verstanden sich ein wenig zu gut.
Nicht, dass Jounouchi diese Sache erwähnt hätte. Er hatte es wirklich geschafft von seiner Beziehung mit Kaiba nicht ein Wort zu erzählen.
Aber wenn man diese Erfahrung einmal selbst gemacht hatte, dann sah man wohl die Anzeichen um einiges deutlicher, als andere Menschen.
Ich könnte ja darauf wetten, dass Ryou auch weiß, was mit Kaiba und Jounouchi läuft, aber er sollte es den anderen lieber selber erzählen, vielleicht ist er ja noch ein wenig unsicher, auch wenn dazu nicht der gringste Anlaß besteht.
Wir alle akzeptieren die Menschen so, wie sie sind.
Ich meine, meine Beziehung, mit Atemu war ja auch nicht die normalste der Welt.
Wenn der Partner für alle Menschen in deiner Umgebung nur sichtbar wird, wenn er deinen Körper übernimmt, ist das schon seltsam.
Aber uns hat das auch nicht gestört, wir hatte schließlich unsere Seelenräume gehabt. Ob Atemus noch in meinem Puzzle ist?
Nein in die Richtung sollte ich meine Gedanken lieber nicht lenken, das bringt nichts als Schmerz mit sich.
Ich lenkte meine Gedanken wieder zu dem Gespräch vor mir.
"Und davon hast du uns nichts erzählt, ich meine, was dein Vater da gemacht hat ist einfach unmenschlich, Jounouchi, wir hätten dem schon gezeigt, wo es lang geht!"
Honda war energisch aufgesprungen.
Ich konnte sehen, dass Jounouchi dieses Thema eindeutig unangenehm war, sicher hatte ihm Kaiba damals geholfen.
"Honda, setzt dich wieder hin, es gibt Sachen, über die redet man nicht mit jedem. Außerdem ist der Kerl trotz allem noch immer Jounouchis und Shizukas Vater", Ryou war unserem Freund zur Hilfe gekommen.
"Vielleicht solltest du doch ein wenig mehr erzählen ,Katsuya, ich meine wie es rausgekommen ist zum Beispiel, du wolltest es ja offentsichtlich niemandem erzählen",
Mai hatte vorsichtig nachgehakt, auch wenn ich der Meinung bin, dass sie viel mehr weiß, als wir alle zusammen.
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Wie erklärte ich ihnen das jetzt möglichst ohne Schwierigkeiten?
Na gut ich kam wohl nicht mehr darum herum.
"Ich bin abends oft im Park spazieren gegangen, auch an dem Abend, wo das mit der Bierflasche passiert war.
Ich musste einfach nur raus aus der Bude um wieder einen klaren Kopf zu bekommen.
Ich meine, ich wusste, dass es falsch war, was mein Vater tat, aber er ist doch mein Vater und irgendwo habe ich ihn lieb.
Wie schon gesagt, ging ich auch an diesem Abend spazieren, fest entschlossen die Nacht auf einer Parkbank zu verbringen, wenn es sein musste.
Und bevor jemand von euch etwas sagt, ich wollte euch nicht mit meinen Problemen belasten.
Wie es kommen musste, lief ich dem einen Menschen über den Weg, den ich lieber eine ganze Woche nicht gesehen hätte.
Ich traf mitten im Park auf Seto Kaiba."
Und was für eine Begegnung das war. Ich war meinem Koi in den letzten Tagen völlig aus dem Weg gegangen.
Aus Angst, er könnte herausfinden, was tagtäglich passierte, aus Angst er würde mich für schwach halten und alleine lassen.
Was für ein schwachsinniger Gedanke.
Aber so etwas weiß man immer erst im Nachhinein.
Und natürlich wollte mein Koi wissen, was mit mir nicht stimmte.
"Und Kaiba hat das bitte wie herausgefunden?", Anzu sah mich ungläubig an.
Na gut, dann halt raus mit der Wahrheit.
"Wir haben uns gestritten und dabei hatt Seto mich an den Schultern gepackt, um mich zu schütteln.
Dieser Griff von ihm tat höllisch weh, da mein Vater einige blaue Flecken hinterlassen hatte.
Als Reaktion darauf habe ich Seto geschlagen, mit meiner Hand mitten in sein Gesicht.
Mir tat das im selben Moment wieder leid, da Seto ja keine Schuld traf und ich einfach aus Reflex gehandelt hatte.
Ich muss ihn dann wohl eine Weile ziemlich beschämt angeschaut haben, bis Seto mich an der Hand gepackt hat und mit mir an einen privateren Ort ging.
Dort hat er mich unter einen Baum gesetzt und sich all die blauen Flecken und anderen Verletzungen angesehen.
Wir haben eine Weile nur so da gesessen und schließlich habe ich ihm alles erzählt."
Oh ja und wie ich geredet habe, mein Vater hatte ja nicht einfach plötzlich damit angefangen mich zu misshandeln.
Eigentlich hatte es ziemlich schnell nach der Scheidung von meiner Mutter angefangen, aber damals war ich noch zu klein um zu begreifen, das ich nichts verkehrt gemacht hatte.
Oft hat mein Vater mich beschimpft, mir erzählt, dass ich schuld daran wäre, dass meine Mutter nun fort war.
Das sie mich hassen würde, schließlich hatte sie nur Shizuka mit sich genommen.
Als ich anfing in unserer Schule ein Schläger zu werden, da hat mein Vater aufgehört mich zu schlagen.
Dumm, wie ich war habe ich gedacht, dass ich meinen Vater ,so wie ich nun war, stolz mache.
Also blieb ich ein Schläger, bis ich Yugi getroffen habe, dieses Ereignis hat mir vor Augen geführt, was Freundschaft bedeutet, und wie wichtig Freunde sind.
Doch dann wurde es mit meinem Vater immer schlimmer.
Er trank mehr, ging gar nicht mehr zur Arbeit und war ständig agressiv.
Mittlerweile hatte ich mir auch einen kleinen Namen bei Duell Monsters gemacht, schließlich war ich dritter im Königreich der Duellanten.
Das schien meinen Vater erst recht zu ärgern.
Nach dem Battlecity Tunier ist bei ihm dann eine Sicherung heraus gesprungen und endlich wusste ich auch warum.
Ich war dabei etwas aus meinem Leben zu machen, etwas, dass mein Vater selbst nie geschafft hatte.
Den endgültigen Höhepunkt gab es dann, als mein Vater durch Zufall herausgefunden hatte das ich schwul war.
Das war besagter Tag mit der Bierflasche.
"Und gemeinsam mit Seto haben wir meinen Vater dann vor Gericht angeklagt, deswegen war ich auch ein paar Mal nicht in der Schule.
Aber ich wollte nicht, dass es jemand erfährt, ich wollte nicht die ganze Schule hinter meinem Rücken über mich reden hören", ich hoffte, meine Freunde konnte das verstehen.
Ich musste nicht lange warten.
Yugi war aufgestanden und war zu mir getreten.
"Weißt du, Jounouchi, ich denke wir sind alle ein wenig traurig darüber, dass du es uns nicht erzählt hast, aber ich denke jeder hier kann dich auch verstehen.
Jeden Tag bist du für uns da, für deine Freunde, aber eines darfst du nie vergessen, wir sind auch für dich da, wenn du Hilfe brauchst, oder einfach jemanden, der dir zuhört.
Also merk dir das und schließ uns nicht wieder aus, ok?",
Yugi umarmte mich und der Rest meiner Freunde folgte.
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Fröhlich verabschiedeten wir uns von unseren Freunden.
Der Tag war spannender geworden, als zuerst erwartet. Und nun war es schon nach 19 Uhr, was bedeutete, dass sich unsere kleine Gruppe langsam auflöste.
Bis zum Schluss nur noch ich und Yugi übrig waren.
Kein Wunder, wenn wir nur zwei Staßen voneinander entfernt wohnten.
Innerlich seufzte ich, gleich war ich wieder alleine zuhause.
Yugi hatte wenigstens seinen Großvater. Aber meine Familie schien sich nicht für mich zu interessieren.
"Ist bei dir wirklich alles in Ordnung Ryou, du warst ein wenig zu oft abwesend heute."
"Wenn alles in Ordnung wäre, dann wäre auch Bakura hier", ich war ein wenig lauter geworden.
"Tut mir leid, Yugi, aber umso öfter ich versuche es zu verdrängen, desto schneller kommen diese ganzen Gedanken wieder. Es ist zum Verücktwerden."
Eindringlich sah mich mein Gegenüber an.
Dann seufzte auch er.
"Ich weiß, was du meinst. Aber ich habe es aufgegeben, es zu verdrängen, ich werde wohl mit all diesen Erinnerungen leben müssen. Manchmal frage ich mich, ob unsere Yamis wenigstens an uns denken, oder vielleicht vergisst man allles, wenn man ersteinmal im Totenreich ist?
Und seit neuestem ist mein Spiegelbild mein schlimmster Feind, ich sehe kaum noch in einen."
"Das kann ich auf jeden Fall toppen. Ich habe nämlich einen zerschlagenen Spiegel in meinem Schlafzimmer.
Du hast Recht, weil unsere Yamis uns so ähnlich sehen, sehe ich Bakura ständig in meinem Spiegelbild, nur um dann wieder festzustellen, dass nur ich es bin."
"Du hast einen Spiegel zerschlagen, Ryou? Dir ist doch hoffentlich nichts passiert dabei?
Ich verhänge meine einfach", ein wenig fassungslos sah Yugi mich an.
"Nein, mir ist nichts passiert und ich denke ich werde mir deinen Tipp merken, dass erspart mir die ganzen Scherben.
Wir sehen uns dann morgen wieder, Gute Nacht, Yugi", damit bog ich in meine Straße ein, ich würde ganz sicher keine gute Nacht haben.
Erst musste ich die Scherben beseitigen, dann Hausaufgaben mache und wenn ich Pech hatte, konnte ich danach nicht mehr schlafen.
Aber es konnte ja wirklich nur noch Bergauf gehen, ne?
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tbc
Okay, das war nun das erste Kapitel es ist vorbei.
Nein nicht die Geschichte, wäre doch schade hier einfach aufzuhören, ne, Kimimo?
Aber es kommen nun langsam all die wunderbaren Einschübe, auch wenn ich hoffe, dass euch das alles nicht zu langgestreckt erscheint, ich glaube nicht, dass ich schonmal ein solch langes Kapitel verfasst habe.
Einmal ist immer das erste Mal. Und wenn es nach mir geht, dann werden die anderen nicht kürzer. Habe jetzt schon eine Menge Verwirrungen und falsche Fährten eingebaut, die muss ich doch noch alle klären, also bis demnächst, wenn es wieder heißt:
"Whispers of the Heart", Part 2
PS: Würde mich freuen, wenn ich ein paar Reviews kriege, ich kann auch mit Kritik leben.
Yamachi
