Die Fortbildung

Türchen/Kapitel 15

By Kiddo

Disclaimer:

Ich besitze keine Rechte an der Serie seaQuest und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Ein Dankeschön geht an Yury, Snuggles und Samusa für die Reviews.

Snuggles: Nette Schlagzeile.

Yury undSamusa: Anscheint seid ihr euch ziemlich sicher das Lucas sich an der Musikanlage zu schaffen gemacht hat.


Lucas betrat das Zimmer und schloss die Tür hinter sich. Dort war es Dunkel, Bridger aber war noch wach und saß auf einem Stuhl am geöffneten Fenster und drehte sich nun zu dem hereinkommenden Teenager.

Das Computergenie hatte schon damit gerechnet, dass der Captain auf ihn warten würde um mit ihm über sein Verhalten am Abendbrottisch zu reden.

Lucas trat zu seinem Kleiderschrank und holte ein anderes T-Shirt heraus. Dieses tauschte er dann gegen das Aktuelle das er gerade trug aus. Dann schlüpfte er aus seiner Jeans und stieg in T-Shirt und Boxershorts bekleidet ins Bett. Er kuschelte seine Bettdecke um sich und blickte dann in Bridgers Richtung. Durch die Dunkelheit konnte er diesen aber nur als Siluette war nehmen.

Nathan schaute ebenfalls in die Richtung des Teenagers. "Wie müssen Reden."

Lucas nickte. "Ich weiß." Er machte eine kurze Pause. "Ich möchte mich für mein Verhalten beim Abendessen entschuldigen. Ich weiß, dass dies nicht angebracht war."

"Okay." Meinte Nathan. Er versuchte den Gesichtsausdruck des Jungens im Dunkeln zu erkennen. "Ich vermute, du hast dich aus irgendeinem bestimmten Grund so aufgeführt. Warum warst du auf einmal so schlecht drauf? Es kann doch wohl kaum nur an der Musik gelegen haben."

Das junge Genie nickte. "Wissen sie, für mich ist Weihnachten nicht gerade die schönste Zeit im Jahr, ganz im Gegenteil sogar. Wenn ich sehe wie glücklich viele andere Leute zu sein scheinen, macht dies mir nur wieder klar das es bei meiner Familie nicht so ist. Das kann ganz schön deprimierend sein."

Bridger konnte die Gefühle die hinter Lucas Worten standen gut heraushören und auch nachvollziehen. Seit ein paar Jahren war Weihnachten schließlich auch sehr schwer für ihn. "Und als du gehört hast, wie sehr die anderen von Weihnachten mit ihren Familien geschwärmt haben hat es dich sehr traurig gemacht. Tja und dann kam noch das mit der Musik dazu und dir ist einfach der Kragen geplatzt. "

Der Teenager nickte. "Wissen sie, ich kann mich kaum noch daran erinnern das meine Eltern und ich zusammen friedlich Weihnachten gefeiert haben. Das letzte Mal war ich glaub ich 4. Danach die Jahre hat es immer heftig zwischen ihnen gekracht. Noch später hat mein Vater an den Weihnachtstagen immer gearbeitet um dem ganzen aus dem Weg zu gehen." Lucas schwieg.

Der Captain hatte das Gefühl als ob da noch mehr hinter der Geschichte steckte. "Und was ist dann passiert?"

"Als ich 12 war wollten es meine Eltern mir zu liebe noch einmal miteinander Versuchen. Beide hatten sich frei genommen um viel Zeit für die Familie zu haben. Das ganze endete in einem riesigen Desaster und führte schließlich zu ihrer Scheidung." Bitterkeit schwang in seiner Stimme mit.

"Das hab ich nicht gewusst. Haben deine Eltern danach noch einmal zusammen gefeiert?" Eigentlich konnte sich Nathan die Antwort aber schon denken.

Lucas schüttelte verneinend mit dem Kopf. "In den darauf folgenden Jahren war ich mal bei den einen mal bei dem anderen. Aber eigentlich war das ganz egal. Mein Vater hat eigentlich immer gearbeitet und meine Mutter hat sich irgendwo hin verkrochen."

"Und jetzt arbeitet deine Mutter auch kurz vor dem Fest."

Der Teenager nickte nachdenklich mit dem Kopf. "Wissen sie, meine Mutter ist eigentlich wirklich okay. Sie dürfen jetzt bitte nichts Falsches über sie denken. Sie arbeitet bloß damit sie mit unserem Familiendesaster nicht so konfrontiert wird. Die Scheidung und die ständigen Streitereien mit meinem Dad haben ihr ganz schön zu schaffen gemacht. Zu Weihnachten kommt das ganze dann wieder besonders hoch und sie versucht sich irgendwie abzulenken. Und dieses Jahr macht sie es so, indem sie versucht bis kurz vor Heiligabend zu arbeiten." Er schaute hinaus aus dem Fenster wo er einige Sterne sehen könnte. "Natürlich bin ich schon irgendwie traurig und enttäuscht das sie keine Zeit mit mir verbringt. Aber ich kann ihr das nicht wirklich übel nehmen weil ich weiß warum sie es tut."

Bridger hatte dem Teenager nachdenklich zugehört. "Und wie ist das mit deinem Vater? Nimmst du ihm übel wie er sich dir gegenüber verhält?"

Einen Moment lang schwieg der Teenager. Die Beziehung zu seinem Vater war nicht gerade die allerbeste. "Das ist schwer in Worte zu fassen. Wissen sie, er hat mich schon oft irgendetwas versprochen und dann nie eingehalten. Ich war für ihn nie besonders wichtig oder ich hatte jedenfalls das Gefühl das dies so ist. Schon in der ersten Klasse wusste ich damals, dass wenn mein Vater mich nach der Schule abholen sollte, ich mich nicht darauf verlassen konnte. Mal kam er viel zu spät und manchmal hat er mich sogar ganz vergessen. Meine Mum dagegen stand meistens pünktlich vor dem Schulgelände. Tja und seit der Scheidung hab ich meinen Vater auch nur selten gesehen und meistens sind diese Treffen dann auch noch ziemlich daneben gegangen. Fast immer sind wir total an einander gerasselt, manchmal haben wir einfach extrem unterschiedliche Ansichten. Aber lassen sie uns jetzt dieses Thema beenden."

Nathan hatte dem Jungen zugehört ohne ihn dabei zu unterbrechen. Er hatte das Gefühl das Lucas nicht oft die Möglichkeit hatte dies überhaupt auszudrücken.

Der Teenager rückte sich sein Kopfkissen zu Recht und gähnte.

Bridger grinste. "Da ist wohl jemand müde." Er selbst spürte aber auch die Anstrengung des heutigen Tages.

Das Computergenie schüttelte mit dem Kopf. "Nein, überhaupt nicht. Ich mach bloß Gesichtsgymnastik."

Der Captain musste über das Kommentar schmunzeln. "Aha, so so."

Lucas grinste. "Na ja, vielleicht bin ich doch etwas müde."

Bridger stand auf. "Soll ich das Fenster über Nacht auflassen?"

Der Teenager nickte. "So kommt wenigstens noch etwas kühlere Luft herein."

Nathan legte sich in sein eigenes Bett. "Gute Nacht."

"Gute Nacht."

Eine viertel Stunde später waren beide eingeschlafen.


Fortsetzung Folgt….

Wriiten November 2004