Date: 19. Dezember

Author: NegativeLight

Category: Short Story

Characters/Pairing: Severus/Lucius

Genre: Humor/Romance

Rating: G

A/N : So noch ein spontanes Last-Minute-Törchen auf Grund bettelnder Blicke von Anna #gg# Wie immer gehört mir außer der kranken Phantasie gar nichts. seufz Aber wenigstens die Phantasie bleibt mir. Ich wünsche euch viel Spaß und wie immer Fröhliche Weihnachten (wie oft muss ich das noch schreiben?? #gg#) #weghüpft#


Es war ein rauschendes Fest gewesen. Eher sogar ein berauschendes Fest. Ein Ball wie Hogwarts ihn schon lange nicht mehr gesehen hatte.

Severus saß in seinem Kerker am Schreibtisch und starrte auf seinen Kelch Rotwein. Natürlich nur der Beste vom Besten, wie Albus gesagt hatte.

Severus dachte zurück an den Ball, der erst vor wenigen Minuten zu Ende gegangen war. Er war ausgelassen. Er hatte gefeiert als gäbe es kein Morgen. Die Blicke der Schüler und Lehrer waren ihm nicht entgangen, aber er hatte sich einfach nicht daran gestört.

Der dunkle Lord war schon vor Wochen vernichtet worden, natürlich durch den Goldjungen aus Gryffindor, aber er selber war daran auch nicht ganz unbeteiligt gewesen. Er war nun endlich wieder frei. Es schien, als sei die ganze Last der Spionage erst an diesem Abend von ihm abgefallen. Und er hatte es ausgekostet, in vollen Zügen.

Vor seinen Augen erschien wieder das Bild der Großen Halle. Der Blick war wirklich umwerfend gewesen. Dumbledore und die Hauselfen hatten sich mal wieder selbst übertroffen. In der ganzen Halle schwebten hunderte von Kerzen, Kunstschnee rieselte von der Decke und verschwand, sobald er am Boden ankam. Schneeblumen zierten die Wände, eine Band spielte im Hintergrund und selbst die Geister schienen weihnachtlich gestimmt zu sein. Es war wohl bis jetzt der schönste Weihnachtsball den Hogwarts je erlebt hatte.

Eigentlich hatte Severus beschlossen, sich nur an die Tafel zu setzten und seine Gedanken in Rotwein zu ertränken. Das wäre ihm auch gelungen, wenn Minerva ihn nicht zum Tanz aufgefordert hätte. Nun, aufgefordert war das falsche Wort, dachte er leicht grinsend. Sie hatte ihn eher brutal auf die Tanzfläche gezerrt. Lachend erinnerte er sich daran, wie die tanzenden Schüler plötzlich teilweise fluchtartig ihre Plätze aufsuchten oder einen riesigen Kreis um ihn und Minerva bildeten.

Minerva lachte nur und wirbelte mit Severus quer über die Tanzfläche. Es machte ihm Spaß. Ja, es machte ihm wirklich Spaß. Er fing beim Tanzen freudig an zu grinsen und tanzte die tollkühnsten Figuren mit Minerva.

Die meisten Schüler unterbrachen ihren Tanz und starrten die beiden tanzenden Lehrer an. Ihnen allen war Snapes Veränderung aufgefallen, seit der dunkle Lord gefallen war, aber sie wussten nie, ob sie es ernst nehmen können. Und so etwas hatten sie alle nicht erwartet. Einen tanzenden Snape hatte die Schule noch nicht erlebt.

Als das Lied langsam ausklang und Minerva und Severus in einer letzten Drehung zum Halten kamen, begannen alle Anwesenden zu applaudieren. Severus lächelte schief und wollte sich dann elegant mit einem Handkuss für Minerva wieder zu seinem Platz verziehen, aber da machte ihm jemand einen Strich durch die Rechnung.

Seine neunmalkluge Lieblingsschülerin Hermine Granger stand auf einmal vor ihm und guckte ihn erwartungsvoll an. Severus versuchte noch darüber nachzudenken oder sich eine Entschuldigung einfallen zu lassen, warum er jetzt gehen müsse, als er sich schon wieder auf der Tanzfläche befand und umhergewirbelt wurde, beziehungsweise. seine Schülerin umherwirbelte. Der Rotwein machte es ihm schwer zu denken und so gab er sich einfach seinem anscheinend tänzerischen Talent hin.

Nach dieser Vorstellung war es vorbei für Severus. Wahrscheinlich sämtliche Schülerinnen von Hogwarts, die auf dem Weihnachtsball anwesend waren, nahmen all ihren Mut zusammen und forderten ihn zum Tanzen auf. Aber auch die Lehrerinnen waren nicht abgeneigt.

Severus war den ganzen Abend mit Tanzen beschäftigt und trank einen Wein nach dem anderen. Früh morgens neigte sich der Ball langsam dem Ende zu. Die meisten Schüler gingen zurück in ihre Schlafsäle und auch Severus machte sich angetrunken auf den Weg in seine Räume im Kerker.

Und dort saß er nun vor einem weiteren Rotwein und dachte nach. Erschrocken fuhr er zusammen, als er ein tiefes Lachen hinter sich hörte. Das Lachen klang nach dem einen. Nur einer hatte so gelacht. Hastig zog er seinen Zauberstab aus dem Umhang und wirbelte herum. „Avaadda...Kedaahaavrraa" nuschelte er. Aus seinem Zauberstab kam nicht der von ihm erwartete Fluch sondern nur silberne Funken und ein Blumenstrauß flog heraus.

„Verdammt!...Avaaaaaaaaddaaa...Ke..Ke........daaavrrrra!" Auch dieser Versuch war nicht so ganz von Erfolg gekrönt, sondern eher nur von einem grünen Kaninchen auf dem Boden, was ihn vorwurfsvoll anblickte. „Verdammt dahas kann doch nisch sein..!" Schwankend klammerte er sich an die Tischplatte.

Wieder ertönte ein lautes Lachen, diesmal allerdings aus der anderen Ecke des Raumes. Auf alles vorbereitet drehte Severus sich langsam um, um dem Eindringling in die Augen zu schauen.

Vor ihm stand Lucius Malfoy, der immer noch aus vollem Halse lachte. „Severus, das ist ein verzauberter Schoko-Nikolaus, den du da versuchst mit dem Todesfluch zu belegen. Nur ein kleines Geschenk von Albus!"

„Wie bitte? Sind denn hier alle wahsinnnnnig gwordn?"

„Du bist zu niedlich, wenn du betrunken bist", grinste Lucius vor sich hin. Lucius genoss das verwirrte, aber auch ärgerliche Gesicht seines Freundes. Ja er, Lucius Malfoy, hatte der Frauenwelt abgeschworen. Schon lange hatte er sich nach Severus verzehrt, aber erst, als das Ende des dunklen Lords eingetreten war, konnte er sich dazu überwinden, Severus alles zu gestehen. Zu seiner Verwunderung war dieser nicht gleich entsetzt abgehauen sondern hatte ihn einfach geküsst. Seit diesem Tag war es also offiziell, auch wenn noch nicht all zu viele davon wussten.

„Ich sehe, dir hat mein kleines Geschenk sehr gut getan", kicherte er vor sich hin.

„Geschenk? Welches Geschenk?" In Severus Kopf begann es merklich zu rattern. Er hatte doch überhaupt kein Geschenk erhalten, außer diesem dämlichen Schoko-Nikolaus von Albus.

„Ach, nur ein kleiner netter Aufmunterungstrank, den die Hauselfen freundlicherweise in deinen Wein gemischt haben. Man konnte deine schlechte Laune ja wirklich nicht mehr ertragen. Nach der Vernichtung unseres ehemaligen ‚besten Freundes' hattest du doch nun wirklich mal Grund zu besserer Laune. Und wenn du nicht willst, muss ich eben nachhelfen."

Ja auch Lucius war Spion bei Voldemort gewesen. Das wusste allerdings außer ihm und Albus Dumbledore niemand. Beim entscheidenden Kampf war er eine große Hilfe gewesen.

Für Severus war es, als hätte ihn ein Eimer kaltes Wasser erwischt. Wie auf Knopfdruck wurde sein Hirn wieder klar, er dachte kurz über Lucius Worte nach und sofort wollte er sich wutentbrannt auf ihn stürzen. Lucius konnte ihn allerdings grade noch davon abhalten, die nachfolgende Kissenschlacht in Severus Wohnzimmer konnte aber auch er nicht mehr verhindern. Severus Wut schien zeitweise ein Vorteil zu sein und er gewann die Oberhand. Sein Siegeszug hielt allerdings nicht sehr lange an, denn er konnte sich nach einiger Zeit vor Lachen kaum noch auf die Kissen konzentrieren. Völlig entkräftet lagen die beiden letztendlich auf dem Boden des Wohnzimmers und starrten an die Decke.

„Siehst du, Severus? Das Leben kann so schön sein. Du solltest es mehr genießen." Mit diesen Worten reichte er Severus ein Geschenk. Severus entfernte vorsichtig das Papier und betrachtete den Inhalt des Geschenkes. Ein Bilderrahmen mit einem Bild von ihm und Lucius. Auf dem Bild waren sie in eine Schneeballschlacht mit einem noch sehr jungen Draco verzettelt. Sie wirkten alle fröhlich und gelassen.

„Erinnere dich an das Schöne, Severus, denn dies ist das Fest der Liebe. Also ist es auch unser Fest! Fröhliche Weihnachten, mein Schatz!"