Ciao!!!

Yikes, Weihnachten naht mit Siebenmeilenschritten- und ich hab immer noch nicht alle Weihnachtsgeschenke. World of Warcraft für meinen Twin war ausverkauft... außerdem hat er irgendwie eine Beta-Variante... jedenfalls bin ich jetzt total fertig, komplett erledigt und fühle mich wie ein nasses Handtuch. Und es ist noch nicht einmal Zeit für den Abendfilm.

Aber genug davon... ihr wollt sicher lieber eine neue Geschichte lesen, oder? Hier kommt...


Disclaimer: Harry Potter ist Eigentum J.K. Rowlings und verschiedener Publizisten einschließlich aber nicht ausschließlich Scholastic Books, Bloomsbury Publishing, Warner Bros. und Carlsen Verlag. Diese Geschichte will nicht in deren Rechte eingreifen, ist nur zur Unterhaltung geschrieben worden und jeder Versuch, aus ihr Profit zu schlagen steht im ausdrücklichen Widerspruch zur Absicht der Autorin.
Kurzinfo:

Titel: Wishing you were somehow here again

Autor: starlight, aka Neli

Beta: Die fabelhafte Maginisha

Rating: PG

Kontakt: Hoshiakari(at)web.de (Neli)

Yahoo!Group: http: (double slash) groups. yahoo (dot) com (slash)group/ HPDieZweiteProphezeiung/


"..." sprechen

'...' denken

- ...- Parsel

--- Orts-/ Zeitwechsel (was, dürfte klar sein)


Gewidmet Dad- weil er immer für mich da ist, wenn ich ihn brauche!

I'll be home for Christmas

- Arthur Weasley -

Molly schläft schon, vier unserer Kinder um sich geschart, eine dicke Strickjacke über ihrem Nachthemd und fünf leere Kakaotassen auf dem Nachttisch. Aus dem MRF in der Ecke dringen noch leise Weihnachtslieder, aber ein Schlenker mit meinem Zauberstab schaltet es aus. Meine Familie... meine Frau, meine Kinder. Viele reinblütige Zauberer lachen über uns, weil wir kein Geld aber viele Kinder haben. Doch der Schatz, der dort im Bett vor mir schläft, ist größer als alle, die in einem Verlies in Gringotts liegen. Doch nicht all meine kostbaren Kinder sind hier... mindestens zwei fehlen mir. Einen davon habe ich noch nicht so lange.

Man sagt, der siebte Sohn habe stets besondere Fähigkeiten. Ich hatte zwar bis zum zehnten Lebensjahr meiner einzigen Tochter sieben Kinder, aber nur sechs Söhne. In diesem ersten Schuljahr des Jüngsten der sechs Jungen trat er dann in unser Leben- mein siebter Sohn, ein schwarzhaariger Weasley.

Oh ja, es ist nicht nur Molly, die von Harry Potter als ihrem achten Kind denkt. Nein, ich selbst bin auch davon betroffen. Es ist schwer, den Jungen nicht zu lieben. Schon in Rons Briefen an uns hatten wir ihn kennengelernt, den kleinen Retter der Zauberwelt. Wie alle Zauberer meines Alters hatte ich die Geschichten über ihn gehört. Wie alle Zauberer, die die Schreckensherrschaft von 'Du weißt schon wem' überlebten - ich sehe mich um, der Reflex läßt nie nach- hatte ich mein Bild von ihm.

Dieses Bild beinhaltete natürlich nicht einen winzigen Zwölfjährigen, der gerade einmal so groß war wie meine eigene Tochter und nervös von seinem Platz an unserem Tisch zu mir hinaufsah. Die Unschuld, die er an diesem Tag in den Augen trug, hat er sich erhalten- aber sie ist begraben unter einer Last, die kein erwachsener Mann zu tragen imstande wäre.

Damals, als ich ihn kennenlernte, hätte ich nie geglaubt, daß er das Kind der Prophezeiung sein könnte. Diese verdammte Prophezeiung- entschuldige meine Sprache, Molly- die Dumbledore vor Kurzem veröffentlicht hat. Sie bestimmt das Leben meines dunkelsten Kindes. Sie verdammt ihn zu einem Leben im Schatten des Bösen. Sie macht mich wütend, und sie macht mich hilflos.

Ich hatte mein Bild von Harry durch Rons Briefe nur wenig revidiert. Nein, er war immer noch jener selbstlose Held- Ron schrieb von Quidditchsiegen und vom Bezwingen von Trollen, von riesigen Schachspielen und seinem Platz an der Seite des Helden. Erst als er da saß, an meinem Tisch, als meine Tochter seinetwegen den Ellenbogen in die Butter steckte und die Zwillinge von vergitterten Fenstern und wütenden, violetten Muggeln berichteten, begann ich, den Jungen als das zu erkennen, was er war: ein Kind.

Wieder wurde ich von ihm überrascht, als er meiner Tochter das Leben rettete. Ginny, in ihrem ersten Schuljahr, wurde von ihren Klassenkameraden geschnitten, von ihren Geschwistern ignoriert, von Harry und seinen Freunden als 'kleine Erstklässlerin' abgestempelt und nicht beachtet- der Fluch des jüngsten Weasley. Weder Molly noch ich bemerkten, was sie durchmachen mußte. Ihre Briefe gaben uns keinen Aufschluß über das, was in der Schule und in ihr vorging. In ihnen schwärmte sie von dem Hogwarts, das meine Frau und ich kannten und liebten. Daß sie selbst dieses Hogwarts nur aus unseren Erzählungen entnommen hatte, konnten wir nicht wissen.

Der Grund für Ginnys Leiden war und ist Lucius Malfoy. Es gibt keinen einzigen Menschen auf der Welt, den ich so sehr hasse wie diesen reichen, arroganten, bigotten, überheblichen, rassistischen Bastard der es gewagt hat, meine kleine Tochter zu verletzen. Er hat ihr das Tagebuch von... 'Du weißt schon wem' untergeschoben.

Seine kurze Zeit in Askaban war nicht genug. Wenn ich je meine Finger an ihn legen kann, dann...

Oh, ich sollte vorsichtig sein. Ich weiß noch nicht genau, wie dieses Ding in meiner Tasche da funktioniert, und es piepst immer, wenn ich diese kleinen Tasten drücke- so clever, diese Muggel. Bauen Maschinen, die ich nicht wirklich verstehen kann. Ich frage mich, wie andere das verzaubern ganz zu schweigen von benutzen, können... aber wenn ich hier... Wo war ich?

Ah, Harry. Er hat Ginny das Leben gerettet. Mein kleines Mädchen wurde zwar geplagt von Alpträumen, verfolgt von den Schatten der Besessenheit, aber sie lebte. Und darum wollte ich mich revanchieren.

Vor seinem dritten Schuljahr wurde Harry gejagt, gejagt von einem mörderischen Irren, der aus Askaban ausgebrochen war. Zumindest glaubte ich das.

Bis zum heutigen Tag fühle ich mich schuldig, weil ich nicht an die Unschuld von Sirius Black glauben konnte. Weil ich bei seiner Wiedereinführung in den Orden an Mollys Seite gegen ihn gestanden habe. Weil ich mir nicht die Mühe machte, ihn kennenzulernen. Weil ich ihn verurteilte, weil ich ihm mißtraute.

Weil ich ihn für nicht gut genug für meinen kleinen schwarzhaarigen Sohn hielt.

Darauf kommt es immer wieder zurück- meine Gefühle für Harry Potter, den 'Jungen, der lebt'. Seit seinem dritten Schuljahr war er das nicht mehr für mich, selbst dann nicht, als ich (zugegebenermaßen) ein wenig wütend auf ihn war, weil er sich ins Trimagische Turnier eingeschlichen hatte. Ich konnte Ron verstehen- und während Molly ihm immer schrieb, daß Ron Harry unterstützen sollte schrieb ich meinem jüngsten Sohn, daß er nachdenken sollte, was wichtiger für ihn war- Harrys Freundschaft oder seine Unabhängigkeit. Zwischen Molly und ihm kam es deswegen zu Spannungen, seine Frau verstand nicht, daß sie beide dasselbe sagten, wenn auch in unterschiedlicher Art und Weise.

Ron fing sich, Harry überlebte- und ich fühlte die alte Angst, als Harry erschöpft und verwundet mit dem toten Körper eines Mitschülers vom Finale des Turniers wieder in Hogwarts eintraf, im Gepäck den Bericht von... seiner Wiederauferstehung. Zum ersten Mal versuchte ich, gemeinsam mit meiner Frau den Schulleiter von Hogwarts, den Großen Führer des Lichts, Unser Aller Hoffnung, Albus Dumbledore umzustimmen, den Jungen aus der schädlichen Umgebung bei seinen Verwandten heraus und zu uns zu holen- aber der zwinkerte uns nur zu und erinnerte uns daran, daß auch für uns eine Zeit der Veränderung anbrach.

Die erste Veränderung war der Bruch zwischen meinem dritten Sohn und mir. Mein ehrgeiziger, intelligenter, unglaublicher Sohn stellte sich gegen unser achtes Kind und wollte es nicht mehr in unserer Familie sehen. Molly und ich baten, bettelten, flehten, doch er ging. Und obwohl er noch immer unser Sohn ist, will er nicht mehr ein Teil der Familie sein. Aber durch sein Blut wird es es immer bleiben.

Um unsere Kinder zu schützen und um unsere Arbeit gegen 'Du weißt schon wen' zu leisten, zogen wir zu Harrys Paten, zu Sirius Black, der trotz unseres Widerstandes vom Orden akzeptiert worden war. Trotz der wenigen Zeit, die ich mit diesem seelisch beinahe toten Mann verbrachte, lernte ich, ihn zu schätzen.

Sirius lebte nur noch für Harry. Mein schwarzhaariger Sohn war sein Ein und Alles.

Harry war seine Seele.

Und ich verstand diesen Mann, liebte ich doch jedes meiner mittlerweile acht Kinder so, wie er sein Patenkind liebte. Sein Tod traf mich hart- und Harrys Reaktion darauf noch härter. Harry konnte nicht mit dem Verlust seines Ersatz-Vaters umgehen- denn das war Sirius trotz ihres kurzen Kontaktes, trotz ihrer wenigen Zeit miteinander gewesen- und verschloß sich. Daß mein siebter Sohn... ich kann es jetzt noch nicht aussprechen. Was mit Harry im Sommer geschehen ist, kann ich mir nicht vorstellen. Daß jemand einem Jugendlichen, einem Kind diese unaussprechlichen Greuel antun konnte...! Ich werde sie alle töten, einzeln, langsam, schmerzhaft- sie haben es zum zweiten Mal gewagt, meine Familie anzugreifen! MEINE FAMILIE!

In dem Moment, als ich neben Harry saß, während er bewußtlos war, als ich mit Molly seine Hand hielt, wenn er im Heilschlaf wimmerte, weil die Schmerzen in seinem mageren Körper zu groß waren; in diesem Moment wußte ich: dieser Junge ist so sehr mein Sohn, als wäre er mein eigen Fleisch und Blut.

Ich weiß, daß Molly genauso denkt. Unser kleiner Sohn, der gar nicht mehr so klein ist.

Wir haben ihn nicht bei uns an diesem Weihnachtsfest. Er ist alleine, ohne seinen 'Vater' Sirius, ohne uns, seine 'Adoptiveltern', alleine mit den Muggeln, die ihn und seine Welt verabscheuen. Das Gesicht dieses Mannes, als ich nur versucht habe, seinem Sohn zu helfen, rückgängig zu machen, was die Süßigkeiten der Zwillinge angerichtet haben! Er zumindest haßt Harry, auch wenn seine Tante und sein Cousin vielleicht anders fühlen. Niemand sollte Weihnachten in einer solchen Umgebung verbringen. Und schon gar nicht kein Weasley.

Es ist spät geworden. Ich hatte Molly versprochen, bald zu Hause zu sein. Leider hat nicht jeder so gedacht. Ich habe den ganzen Tag über verzauberte beißende Lichterketten und singende Rentiere gejagt (diese stellten sich als echte Muggelprodukte heraus- wie haben sie sie zum Singen gebracht? Sie können keinen Animationszauber benutzen!) und mußte noch all die Papiere abheften. Wenigstens bin ich fertig geworden und dem Büro entkommen. Ich werde an Weihnachten zu Hause sein- aber mein kleiner Sohn nicht.

Ich weiß noch nicht, ob ich mich überhaupt auf das Fest freuen kann. Ich werde meine ganze Familie bei mir haben- fast. Zwei meiner Kinder fehlen, zwei Teile von mir. Aber ich werde zu Hause sein, zu Weihnachten zu Hause sein. Und meine Familie wird bei mir sein, sie alle- zumindest in meinem Herzen.

... to be continued ...


Et voilà! C'est fini!

Natürlich nur das Kapitel... ein letzer Teil wird noch hinzukommen, am Weihnachtsabend.

:) Ich glaube, daß in diesem Teil doch die Meinungen geteilt sein werden, was Arthurs Temperament angeht- aber für mich ist er jemand, der so lange gutmütig ist, wie niemand sein Allerheiligstes anrührt: seine Familie. Sollte jemand die bedrohen, wird er zum Berserker!

Besonderer Dank gilt natürlich wieder allen Kommentarschreibern, und ein Risen-Knuddel und Weihnachtsplätzchen an meine Betaleserin Maginisha, deren Arbeit mindestend dreimal so wichtig für die Geschichte ist wie meine!

;D Enjoy your Christmas shopping!!! ::)

Love from

Neli