11. Trust

Hanging like this

Hanging on your back

I'm helpless again (Trust – Cure by Cure)

Severus musterte den alten Franzosen skeptisch, welcher gerade wüste Beschimpfungen in seiner eigenen Muttersprache um sich warf. Dumbledore bedachte sein zorniges Gegenüber nur mit einem sanften Lächeln, so wie er es immer tat.

„Es ist wahrhaftig erstaunlich.", hauchte Moody neben ihm knarrend und er meinte, ein schiefes Grinsen auf dessen vernarbtem Gesicht erkennen zu können.

„Albus Ruhe? Kein Wunder, er hatte schon immer Nerven wie Drahtseile.", gab er leise zurück, wobei seine Miene nicht um einen Deut entgleiste.

Der entstellte Greis neben ihm lachte allerdings leise auf, was den wütenden Franzosen von Dumbledore abbrachte. „Sie finden diese erbermlische Stituation also amüsant, alter Freund! Wunderbar, dass wenigstens einer ier lachen kann!", fauchte er und seine Augen funkelten ihn eisig an.

Dann musterten sie den Trankemeister Hogwarts, welcher jedoch nur müde lächeln konnte. Pierre Laffart wandte sich wieder langsam zu Dumbledore um. Seine Haltung zeugte von Stolz, wenn auch leicht gebrochenem. „Das werden sie bereuen, alter Freund!", zischte er scharf.

Der Schulleiter schob immer noch lächelnd seine Brille hoch, ohne jedoch den Blick abzuwenden. „Sie kennen meine Meinung und ich wieder sie auch nicht ändern!"

„Dann bin isch wohl gezwungen hertere Geschosse aufzufahren!"

„Tun sie das!", sagte Dumbledore immer noch ruhig.

Der Franzose wirbelte wütend herum, stieß Moody dabei fast zur Seite und brach in einen weiteren Ansturm französischer Beschimpfungen aus, bevor er die Tür lautstark öffnete und wieder schloss. Man konnte ihn noch eine ganze Zeit lang in den Gängen hören...

„Das auch Severus, aber eigentlich meinte ich die Tatsache, dass selbst du wütendsten Ausbrüche, in dieser bewundernswerten Sprache wie Komplimente klingen!", brach Alastor schließlich die Stille.

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Ziemlich abrupt hielt Harry inne, zog sie unsanft in eine der Nischen.

„Mione, du wartest hier.", sagte er eindringlich, packte sie an den Schultern und drängte sie tiefer in den Schatten.

„Und dann?", fragte sie skeptisch, bereute es aber im nächsten Augenblick schon wieder. Hatte er nicht mittlerweile genug bewiesen, dass sie ihm vertrauen konnte.

„Ich gebe dir ein Zeichen... und Mione?", seine Augen durchbohrten sie.

„Ja?"

„Mach keinen Scheiß! Rede mit ihm, aber sei auf der Hut und mach bitte keine unüberlegten Sachen!"

Sie schluckte, biss sich auf die Unterlippe biss es schmerzte. Dann nickte sie schwach!

„Schwör es mir!", sagte er, wobei seine grünen Augen warnend funkelten.

„Bitte?", fragte sie erstaunt.

„Schwör es, auf etwas, dass dir heilig ist!"

Einen Moment zögerte sie. „Gut. Ich schwöre... auf Draco...", hauchte sie dann matt. Ihre eigene Stimme klang dabei merkwürdig rau und schwach. Hinter ihren Schläfen brannte es...

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Draco kauerte immer noch auf dem Boden, im Staub...Wie unwürdig, für einen Malfoy, würde Lucius sagen... Sein Vater...

Dennoch tat er es jeden Tag!

Sie taten es!

Sie kauerten im Dreck, vor ihm... Ihrem Meister...

Doch manchmal glaubte er den Worten seines Vaters nicht! Dem ehrwürdigem Hauptmann und treuem Gefolge des Lords... Sie klangen müde, gespielt... enttäuscht...

Dennoch vermochte er nicht hinter dessen Masken zu sehen... Genauso wenig, wie er hinter seine eigenen sehen konnte...

Schritte hallten über den Gang, kamen erneut näher. Er lehnte sich etwas zurück...

Wartend, lauernd...

Egal was passieren würde... Er würde mit stolz sterben...

Doch wofür?

##

Hermione blieb im Schatten zurück, während ihr bester Freund zu den beiden Auroren schritt, die wachsam vor Dracos Zelle postierten. Sie wusste nicht, wie lange sie jetzt schon mit Harry diskutierten, noch was er ihnen sagte, jedoch schaffte er es nach schier endlosen Diskussionen tatsächlich, dass die zwei verschwanden. Sie taxierten ihn mit argwöhnischen Blicken, während sie ihren Posten verließen...

Noch weiteren, schier endlos langen Sekunden gab er ihr schließlich das ersehnte Zeichen und sie trat unsicher aus der schützenden Nische heraus. Ihre Beine taumelten schwach auf die große, morsche, aber mit festen Eisenbeschlägen versehene Tür zu.

Direkt vor ihr blieb sie stehen, legte die Hand an das graue, leicht feuchte Holz. Es fühlte sich merkwürdig an...

Und es war alles, was sie noch von ihm trennte...

„Alles in Ordnung?", raunte ihr Harry etwas gehetzt zu, während er sich in den dunklen Gängen umsah.

Ertappt schreckte Hermione hoch, rang nach Fassung. „Natürlich! Was hast du ihnen gesagt?", gab sie zurück. Unsicher... Ihre Stimme zitterte ebenfalls...

Nein, alles an ihr zitterte...

„Das spielt jetzt keine Rolle Mione, wir haben nur ein paar Minuten. Ich werde hier warten und dir ein Zeichen geben, wenn wir uns wieder zurückziehen müssen."

„Ja, aber-", sie stockte, während er sie etwas ungeduldig zur Tür schob.

„Ein paar Minuten Mione, nutze sie! Und denk dran, mach keinen Unsinn und wenn ich mich bemerkbar mache, kommst du da sofort wieder raus und machst dich wieder unsichtbar."

„Aber...", hauchte sie leise. Harry blickte sie ungeduldig an...

Er hatte Recht! Sie verloren Zeit! Wertvolle Zeit...

Doch warum zögerte sie? Es waren nur wenige Schritte, die sie von ihm trennten, warum weigerte sich ihr Inneres sie zu gehen?

„Mione!", zischte Harry nun eindringlich. Sie nickte schwach, öffnete mit einem Entriegelungszauber die Tür und trat langsam in den kleinen, verdunkelten Klassenraum...

Nunmehr ein Kerker...

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Licht drang in den Raum und eine schmale Gestallt drängte sich durch den eben entstanden Spalt, bevor sie die Tür wieder hinter sich schloss und den Raum erneut der Dunkelheit überließ.

Zögerliche Schritte ertönten und Draco verlagerte etwas sein Gewicht um besser reagieren zu können, was immer auch geschehen mochte...

Obwohl es reichlich albern war, denn sein Bewegungsradius war wahrlich aufs Nötigste beschränkt. Was immer man mit ihm vorhatte, er war sozusagen auf dem Präsentierteller gefesselt!

Doch er war bereit!

Die Schritte verstummten, dennoch konnte er weiterhin leise, rasselnde Atemzüge hören. Die Person war sichtlich nervös...

„Lumos.", hauchte sie nun, der Klang der eigentlich unbekannten Stimme löste eine unangenehme Gänsehaut bei ihm aus...

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Das Licht war spärlich, dennoch bot es ihr etwas Orientierung, in dem kleinen Raum. Sie legte den Zauberstab behutsam auf dem Schreibtisch ab, blickte einen Moment zu Boden. Hinter ihr konnte sie leise Geräusche vernehmen. Anscheinend rutschte er etwas über den Boden... Bewegte sich... lebte...

Tränen schossen ihr in die Augen, während sie ihm weiterhin den Rücken zudrehte...

Vorsichtig legte sie ihre Finger auf die Schreibtischkante. Das Holz war angenehm kühl... Harrys Worte hallten in ihren Ohren. Eigentlich sollte sie ihm nicht den Rücken zudrehen. Denn eigentlich war er der Feind! Nicht in ihren Augen, aber das war nicht der Grund...

Sie konnte ihn nicht ansehen...

„Foltert, tötet mich wenn ihr wollt! Doch ich werde nicht sprechen!", seine Stimme klang staubig, etwas krächzend. Dennoch klang sie kalt und fest... Stolz...

Sie schloss benommen die Augen. Was hatte sie erwartet?

„Das hatte ich erwartet.", erwiderte sie sachte und drehte sich langsam um. Sie konnte nicht davor fliehen... Und sie wollte es auch nicht...

Seine grauen Augen durchbrachen die Dunkelheit, schienen sie zu durchbohren. Sie schluckte... Warum blickte er sie jetzt so fest an, wo ihre Erscheinung ihn wenige Stunden zuvor, vollkommen aus dem Konzept gebracht hatte?

Ihre Hände begannen zu zittern...

Seine Augen blitzen zufrieden auf... Wo war die Unsicherheit in ihnen? Der Schmerz?

Hinter ihren Schläfen brannte es. Was hatte sie erwartet? Das er in ihre Arme zurück kommen würde? Sich schlagartig wieder an alles erinnern würde? Das er wieder der alte sein würde, einfach so?

Tränen...

Nein... Nicht jetzt...

##

Selbst durch die Dunkelheit konnte er die Unsicherheit in ihren bernsteinfarbenen Augen sehen. Diese Augen... So bekannt, dass es schmerzte...

Doch er durfte es sich nicht anmerken lassen! Er war schon einmal schwach geworden, er würde es nicht wieder sein... Immerhin sah man jetzt, wo es ihn hingebracht hatte...

In den Staub... Auf den Knien... Vor einem Schlammblut...

Schlammblut... Der Schmerz schien durch seinen Kopf zu peitschen...

Welche Rolle hatte dieses Mädchen in seinem früheren Leben gespielt?

Ein weiterer Peitschenhieb ließ ihn zusammenzucken. Er legte ruckartig die Hände an die Schläfen, was ein leises Klirren der Ketten hervorrief. Er registrierte nur schwach, dass sie näher an ihn herantrat...

„Es schmerzt, nicht?", hauchte sie beinahe zärtlich, streckte zaghaft die Hand nach ihm aus.

„Was schert es dich?", zischte er barsch.

Sie wich zurück, als hätte er sie geschlagen. Ihre Augen funkelten verdächtig, bevor sie sich wieder zu fassen schien. „Natürlich schert es mich, Draco!"

„Woher kennst du meinen Namen, Schlammblut?"

##

Sie atmete zischend ein, musterte ihn einen Moment ungläubig. Wie lange war es her, dass sie dieses Wort aus seinem Mund gehört hatte?

Und ja, es schmerzte... Obwohl sie eigentlich damit gerechnet hatte...

Eigentlich...

Doch irgendwo tief drinnen...

Nein... Sie verlor Zeit! Zeit, von der sie immer noch nicht wusste, was sie mit ihr anstellen sollte!

„Draco, das spielt keine Rolle, denn sie werden-"

„Ja, ich weiß was mir bevorsteht! Ich bin bereit!", fiel er ihr unsanft ins Wort.

„Nein, du verstehst nicht-"

„NEIN! Du verstehst nicht Schlammblut! Ich BIN nicht zur Zusammenarbeit bereit! Das sagte ich schon einmal!"Seine Augen waren entsetzlich kalt.

Sie schluckte. „Ok! Das hatten wir schon einmal, du hast Recht! Aber, was bringt es dir, wenn du für ihn stirbst?"

„Es ist mein Wille!", brachte er emotionslos hervor. Seine Augen wirkten leer.

„Das ist es nicht.", hauchte sie sanft.

„Was weißt du schon Schlammblut?"

„Ich weiß es eben, mein Drache."

Seine Augen verdunkelten sich, für einen kurzen Moment funkelten sie kurz auf. Hermione begann erneut zu zittern. „Draco, versuch dich zu erinnern, du warst-"

„NEIN! Ich will mich NICHT erinnern!", stieß er biestig hervor und legte sich erneut die Hände vor das verdreckte Gesicht, seine staubgrauen Haare hingen ihm wirr ins Gesicht. Die Ketten klirrten bei jeder Bewegung geräuschvoll auf...

„Draco...", hauchte sie sanft, legte ihm vorsichtig die Hand auf die Schulter. Eine einzige Berührung...

Wie lange hatte sie sich nach dieser Nähe gesehnt, auch wenn sie nur so spärlich war...

Seine Schulter zitterte leicht, wenn auch kaum merklich.

„Vertrau mir einfach.", wisperte sie leise, während sie sich etwas umständlich neben ihm nieder lies und einige der wirren Strähnen aus dem Gesicht strich. Er senkte langsam wieder die Hände, seine Augen blitzen sie durch die Dunkelheit an.

Dann klirrten die Ketten erneut, bevor es sie ruckartig zu Boden warf. Im nächsten Moment war er über ihr, seine Hände lagen bedrohlich auf ihrem Hals und sein Körper drückte sie grob in den Staub. Sie krächzte leise...

„Vertrauen? Du solltest lieber lernen, NICHT zu vertrauen.", zischte er leise. Seine Augen wirkten wieder entsetzlich kalt. Sie schloss die ihren. Ihre Gedanken liefen Sturm...

„Töte mich! Mach schon, töte mich wenn du kannst. Ich habe nichts zu verlieren und das weißt du.", entkam es ihrer Kehle plötzlich, ohne dass sie sich die Wörter zurechtgelegt hatte.

Seine Augen funkelten erneut auf, etwas Leben kam zurück, der Druck ließ nach. Unsicherheit...

„Alles was ich tun muss, ist zu zudrücken.", sagte er bedrohlich. Doch sie kannte seine Masken...

„Alles was ich tun muss, ist schreien.", gab sie leise zurück.

Seine Augen funkelten erneut, seine Hände begannen zu zittern. Dann war er genauso plötzlich wieder verschwunden, wie er über sie hergefallen war. Sie richtete sich vorsichtig wieder auf, wirbelte etwas Staub auf...

##

Draco wich zurück, mied ihren Blick. Schon wieder! Er war schon wieder zu schwach!

„Letztens, vor meiner Wohnung. Das warst du, nicht?", unterbrach sie schließlich die Stille.

Diese Stimme...

Er schloss die Augen, ignorierte sie... Das Pochen hinter seinen Schläfen wurde langsam wieder erträglich...

„Du hast mich gefunden, obwohl du diesen Weg nur wenige Male gegangen bist! Du musst dich an irgendetwas erinnern Draco, sag mir nicht, dass du es nicht tust!"Sie war erneut näher gerutscht, berührte ihn fast...

„Bitte!", nun klang ihre Stimme fast flehend...

Ein leises Klopfen ertönte. Sie blickte entsetzt auf, ihr Blick wanderte von der Tür und wieder zurück zu ihm. Sie zögerte, bevor sie langsam aufstand und ihren Zauberstab wieder an sich nahm. Ihre Schritte hallten leise durch den Raum.

„Ich werde dich nicht aufgeben.", sagte sie leise, bevor sie an die Tür trat. „Und ich werde nicht zusehen, wie sie dich dem Tod überlassen.", dann öffnete sich die Tür und sie wurde beinahe hastig durch den Spalt, hinaus auf den Gang gezogen. Wenige Sekunden später ertönten draußen wirre Stimmen.

Doch das scherte ihn nicht...

Ja, er erinnerte sich... An Fetzten, Orte und Dinge, die er nicht zu deuten vermochte. Und sie kamen mit seinen Träumen, mit Erinnerungen... und mit ihr... Und sie gingen mit den Schmerzen, die ihn jedes Mal an den Rande des Wahnsinns trieben...


Heyhoe ihr Lieben... Hier bin ich mal wieder, und dieses mal hab ich keine Wochen gebraucht... ;) Ja, ich komme momentan gut voran, meine Blockade scheint sich wenigstens im Moment verabschiedet zu haben. Dennoch weiß ich nicht, wie schnell ich weiterhin mit gerade dieser Story vorankomme. Ich hab ne Menge guter Ideen, nur ist der Stoff momentan etwas schwer, weil er eben um einiges düsterer ist wie meine anderen Geschichten und ich mich hier halt tiefer reinhängen muss... So ging es mir aber schon bei Desert Rose... Ich arbeite aber dran, als net böse sein, wenn es mal etwas länger dauern sollte! knuddel

Thx geht wie immer an meine treuen Leser, ja auch an die, die stillschweigend verharren, obwohl ich mich wie immer über jeden, noch so kleinen Comment freue! gg Und natürlich an meine treuen Leser und Reviewer! Ich liebe euch... (auf eine rein Autor/Leser bezogene Weise) Ohne euch wäre es nur halb so schön...knuddel&knutsch

Little Lion: Naja, deine Frage kann ich dir jetzt noch nicht beantworten, denn dann würde ich dir zuviel über den laufenden Plot veraten. Sorry, du musst also wohl dran bleiben, damit alles klarer wird... ;)

Teurfelsweib: Thx... gg

Anny An: Vielen Dank!!! :) Naja und deine Frage dürfte sich ja jetzt beantwortet haben... Wenigstens für´s erste... Aber keine Sorge, es wird noch einiges passieren...

blub: Nee, tun sie net... ;) gg knuddel

ChibiFelidae: Gott, was für ein Süßer Name! Ich LIEBE Felidae!!! hust Ok, zurück zum Thema... gg DANKE für den Lob und schon geschehen... :)

cri canis: Natürlich sind die beiden noch Freunde, aber sie war halt einfach etwas angepisst, weil er sich ihr Anfangs in den Weg gestellt hat... ;)

D.V.G.M.1: Erstmal DANKE! :) Und ja, es gibt eine vorhergehende Story und es wäre glaube ich auch recht ratsam, wenn du diese lesen würdest... ;) Du findest sie ganz easy, wenn du einfach oben auf meinen Namen klickst, in mein Profil geht uns da einfach etwas weiter, bei meinen Storys suchst... :)

die-na: Vielen Dank... Tja, das ist eien gute Frage, vor allem, da sie sich erst mit dem letzten Chap beantworten wird. Denn irgendwie geht es ja nach jedem Chap weiter... Also dranbleiben... ;)