Epilog
In Eternity
Hermiones POV
--London : August 2015—
Der kleine, goldene Ball umrandet graziös das Feld, bevor er direkt zwischen uns hindurch schießt. Ich bücke mich entsetzt, als Harry und der Sucher der gegnerischen Mannschaft im Sturzflug über die Tribüne jagen.
Severus tut es mir gleich.
„Verdammt, ich sagte doch, ich bin zu alt für so etwas.", haucht er mit starrer Miene und richtete sich vorsichtig wieder auf. Dabei fällt ihm fast der große, orange-goldene Hut vom Kopf. Er sieht genauso wenig begeistert aus, wie ihm der Hut steht. Dennoch ist er hier, legt den Hut nicht ab, den ihm unser kleiner, lästiger Begleiter vor dem Spiel mit seinem weltberühmten Charme aufgezwängt hat.
Ich schenke ihm ein zuversichtliches Lächeln. „Wenn er ihn bekommt, haben wir es überstanden, Sev."
Er lächelt wenig begeistert.
„Mommy! Guck in den Himmel, du verpasst ja alles!", brüllt der junge, silberblonde Mann neben mir und springt rücklings auf den Sitz, um mehr erhaschen zu können. Ich stöhne gequält auf. Ron grinste mich mit dem typischen Weasley Grinsen aufmunternd an, welches ich kopfschüttelnd erwidere. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis wir zwei in den alten Trott zurückkamen.
Aber wir schafften es! Freundschaft ist eben doch stärker, wie die Liebe. Auf eine gewisse Weise jedenfalls.
Ein berauschendes Grölen durchfährt die Menge, als Harry mit dem Schnatz in der Hand zurück auf das Spielfeld jagt. Tausende Fahnen schellen in die Höhe und die Stimme des Kommentators geht in den Jubelrufen fast unter.
Harry zwinkert uns beim Vorbeifliegen gelassen zu.
Ich lächele ihm mein strahlenstes Lächeln entgegen, während ich mich umsehe.
Die Menge bebt. Es scheint fast so, als hätten die Menschen vergessen, was wir erst vor wenigen Jahren durchgemacht haben. Natürlich haben sie das nicht. Die Zeit nach dem Krieg war hart, härter noch, als der Krieg selber…
Denn es war eine Zeit, indem hunderte von Muggeln und Zauberern durch die immer noch aufrührenden Todesser starben und wir mühsam eine neue Ordnung schafften. Es war eine Zeit, in der Padma Patil nach endlosen Prozessen zum Hochverrat und mehrfachen Mordes zum Tode verurteilt wurde und Natalia Malfoy sich in Askaban das Leben nahm, mit vielen anderen, für die es nicht zum rettenden Freispruch gereicht hatte. Teilweise zurrecht, teilweise vielleicht auch nicht…
Diese Zeit war hart, doch wir überstanden sie. Irgendwie!
Denn es gab auch noch Hoffnung! Denn es war auch die Zeit, in dem die ersten Quidditchmanschaften wieder zaghaft aus dem Boden spießten und Harry Potter einer von ihren Suchern wurde, nachdem er Virginia Weasley einige Jahre nach dem Krieg geheiratet hatte. Ebenso wie Ronald Weasley, der mit Isabelle Daujon, das erste Mal in der Weasley Geschichte, keinen Rotschopf ehelichte. Es war die Zeit in der Hogwarts, unter der Führung seiner neuen Schulleiterin Minerva McGonagall, zu neuem Glanz erstrahlte, Albus Dumbledore für kurze Zeit Minister der Zauberwelt wurde, bevor er diesen Posten einige Jahre später an Arthur Weasley weiter gab und sich in den Ruhestand setzte und letztendlich Severus Snape doch noch Lehrer für die Verteidigung gegen die dunklen Künste wurde…
Und es war natürlich auch die Zeit, in der Damian Malfoy, letzter Nachkomme der Malfoys im Schatten seiner nicht so ehrenhaften Familie, aber viel mehr im Schatten seines berühmten, und in ihren Augen heldenhaften, Vaters aufwuchs. Es war die Zeit, als wir alle fürchteten, er wäre der erste Squib im glänzenden Stammbaum seiner Familie, doch an seinem 11 Geburtstag stellte sich unsere Sorge, Merlin sei Dank, als nichtig heraus. Vielleicht wollte er kein Magier sein und hielt es zurück, so lange er konnte? Wer könnte es ihm verübeln?
Am 1. September 2013 wurde Damian Malfoy in Hogwarts eingeschult und natürlich endete er in Slytherin. Eines Nachts, es war in den ersten Ferien, erzählte er mir, dass der Hut ihm Gryffindor vorgeschlagen hätte, doch er auf Slytherin bestand. Er wollte mir nicht sagen warum, aber ich denke ich kann es auch so erahnen.
Zum Sucher der Quidditchmanschaft wird er es wohl nicht bringen, denn so sehr er seinem Vater auch ähneln mag, das nichtvorhandene Flugtalent muss er von seiner Mutter geerbt haben. Der Gedanke an seinen ersten Flugversuch bei den Weasleys, bringt mich noch immer stumm zum Lachen.
Ja, und ich…Was tat ich, während dieser Zeit?
Damals habe ich mich weitgehend aus der Zauberwelt zurückgezogen. Wenigstens was Beruf und Wohnung betraf. Ich konnte ihre Blicke, teils mitleidig, teils euphorisch nicht ertragen.
Ich wollte nicht um meinen Verlust bemitleidet werden! Aber noch weniger wollte ich als Heldin gefeiert werden!
Denn ich bin keine Heldin und werde es auch niemals sein! Was ich tat, geschah aus Hass und ich musste bitter dafür bezahlen. Gerade damals, hätte ich es sofort rückgängig gemacht, wenn ich dafür zurückbekommen hätte, was ich verloren habe.
Ich weiß, dass klingt wenig heldenhaft.
Heute sehe ich es etwas anders, doch würde man mich vor die Wahl stellen, könnte ich nicht dafür garantieren, die falsche Entscheidung zu treffen. Denn ich liebe ihn immer noch, auch wenn es nicht mehr bis zum zerbrechen schmerzt. Doch ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, ich hätte es überwunden.
Das habe ich nicht und auch wenn es für mich heute viel mehr Gründe gibt weiterzuleben als damals, weiß ich, dass ich insgeheim auf diesen Tag warte, von dem er mir vor vielen Jahren geschrieben hatte. Dem Tag, an dem wir uns wieder sehen!
Ich weiß, dass er auf mich wartet! Der alte Draco, denn er erinnerte sich, wenn es auch im Moment des Todes war.
Manchmal spüre ich ihn…
Und ich sehe ihn…
Vor allem, wenn ich Damian ansehe…
Er wird ihm ähnlicher, Tag für Tag. Anfangs schmerzte es entsetzlich, doch es beruhigte sich, als ich mich damit abfand, dass er mich begann Mommy zu nennen. Ich weiß nicht, wer ihm dieses Wort ins Ohr flüsterte oder wie lange ich aufgelöst mit ihm auf dem Boden hockte und es ihm auszutreiben versuchte, bevor ich kapitulierte. Das war der Tag, an dem ich den kleinen Jungen den ich damals im zarten Alter von 2 Jahren aufgenommen hatte, nachdem er in den Kinderheimen und Pflegefamilien so unglücklich gewesen war, begann ihn als etwas wie meinen Sohn zu sehen. Ihn begann zu lieben, wie ich seinen Vater liebte.
Und ja, es schmerzte…
Es schmerzte, wie alles was folgte!
Doch da war nicht nur der Schmerz! Da war mehr!
Da war Leben, Hoffnung! Etwas für das ich leben könnte, bis zu diesem einen Tag, auf den ich insgeheim wartete.
„Mommy komm, Harry wollte mir den Schnatz geben!", krächzt der kleine Blondschopf neben mir, greift im Vorübergehen Severus Hand und schleift uns zusammen mit den anderen aus dem Station.
Ich lächle gelassen, während wir der Menge im Schneckentempo folgen…
FIN
Also ihr Lieben, da draußen!!! Erst einmal möchte ich Euch allen ein wunderschönes Weihnachtsfest und einen gelungenen Rutsch wünschen. Dies tue ich sozusagen also mit diesem letzten Chap, dem Epilog von Dryed Tears.
Ich DANKE an dieser Stelle ALLEN meinen treuen Lesern und natürlich Rewievern. Ohne Euch wäre es sicherlich nicht einmal halb so schön gewesen! :D Ich erspare mir die einzelnen Erwähnungen jetzt mal kackendreist. ;) Ihr wisst wer gemeint ist und sollt Euch einfach angesprochen fühlen… ICH LIEBE EUCH!
Und genau deswegen widme ich dieses letzte Chap Euch allen… knuddel&knutsch
Vielen, vielen Dank, für diese wundervolle Zeit und dass ihr mit mir, Mione und Draco durch all das gegangen seit, was mein Sadistisches Ich sich ausgedacht hat… :D
ICH LIEBE EUCH!!!
PS: Das Se-Sequell wird in den nächsten Tagen folgen und ich werde es unter dem Titel Heir of the Dragon unter der Altersbegrenzung G veröffentlichen. Haltet also die Augen offen!!!
