„Bäh. Seht euch das Wetter an." Missmutig starrte James nach draußen. „Es regnet, regnet, regnet. Wahrscheinlich müssen wir morgen Unterwasser feiern."

Remus zuckte mit den schultern. „Ich weiß nicht, was du gegen Regen hast", sagte er unschuldig. „Laut unserem Wahrsageunterricht steht Regen schließlich für Fruchtbarkeit und reiche Ernte…" James schnaubte abfällig, während Remus und die anderen in sich hineinkicherten. „Außerdem scheint morgen die Sonne", erklärte Alice praktisch, während sie mit Hilfe ihres Zauberstabs ein Blumennetz über die Decke des Esszimmers spannte. Lily, die auf einer klapprigen Leiter stand und funkelten Lichter rund ums Fenster anbrachte, warf ihr einen misstrauischen Blick zu. „Woher willst du das denn wissen?" fragte sie spöttisch. Alice lächelte süß. „Ich bin eine Wetterhexe, ich hab so was im Urin."

Lily prustete los und kippte von der Leiter, wurde aber von James aufgefangen. „Huch sind wir heute aber stürmisch", spöttelte er und gab ihr einen Kuss auf die Nasenspitze. Sie lächelte ihn verschmitzt an. „Sag bloß nicht du kannst mich nicht halten", murmelte sie und gab ihm einen Kuss.

„Wie romantisch", brummelte Sirius, während er einen Kerzenständer drapierte. Augenrollend wandte sich James zu ihm um. „Es tut mir ja leid, wenn du schlechte Laune hast weil du deine Wohnung verlassen musstest, Sirius, aber lass sie bitte zumindest morgen zuhause, ja? Ich kein dein Genörgel nicht mehr hören."

„Gut gesprochen, Häuptling", murmelte Peter leise, und Alice kicherte. „Leute, hört auf, euch so einen Kopf zu machen", sagte sie. „Das wird wunderbar morgen, solange nicht ungebetene Gäste auftauchen, es wird ein wundervoller Tag, glaubt mir!"

„Wollen wir doch hoffen, dass keine ungebetenen Gäste auftauchen", murmelte James leise in sich hinein und warf einen nachdenklichen Blick aus dem Fenster. Das letzte, was er gebrauchen konnte, war ein Todesserangriff auf seiner Hochzeit.

„Oh Gott Alice, mir ist schlecht", jammerte Lily, während sie vor dem Spiegel an ihren Haaren herumfummelte. „Sind alle gekommen?"

„Das ganze Haus ist zum bersten voll, meine Liebe, sie sind alle gekommen- bis auf Eine."

Lily verzog den Mund. „Du nimmst December das ziemlich übel, dass sie nicht kommt, nicht wahr?" fragte sie nervös. „Hilf mir mal, die Haare da hochzustecken."

Alice trat hinter ihre aufgeregte Freundin und befestigte eine dunkelrote Haarsträhne an ihrem Hinterkopf. Lily trug ein langes, elfenbeinfarbenes Kleid, dessen lange Schleppe wenige Millimeter über dem Boden schwebte. Die Ärmel fielen in einem dünnen Stoff fächerartig auseinander, ebenso wie der mit Perlen besetzte zweite Rock, der unter dem ersten zu sehen war. In ihren Haaren steckte eine einzelne, schneeweiße Lilie.

Zufrieden betrachtete Alice sie. „Ja, ich nehme es ihr sehr übel, dass sie zur Hochzeit ihrer besten Freundin nicht kommen wird", sagte sie bestimmt. „Und zu meiner hat sie vorläufig auch schon abgesagt. Was zum Himmel kann den wichtiger sein? Ja ich weiß, dass December gerade einen frischen Wurf von Werwölfen betreut, aber gibt es denn da, wo sie jetzt ist, keinen Babysitter?" „Wo ist sie denn jetzt überhaupt?" fragte Lily, hauptsächlich um sich abzulenken. Die ganze Zeit über fielen ihr neue Möglichkeiten ein, wie die Hochzeit ruiniert werden könnte- sie würde stolpern, die Ringe fehlten, die Torte würde zerlaufen, sie würde kein Wort heraus bekommen… oder noch schlimmer, in einem Anfall geistiger Umnachtung plötzlich „nein" sagen! Oder-

„...irgendwo bei Kuala Lumpur, frag mich bitte nicht, wo das liegt! Ich meine, wen interessieren den schon irgendwelche pelzigen Kreaturen mit Gendefekt, die am anderen Ende der Welt wohnen?! Okay, es sind auch Menschen, aber sie könnte doch wirklich -" „Alice!" unterbrach Lily sie. „Es reicht! Ich will keine misslaunige Brautjungfer! Es reicht schon, wenn der Trauzeuge so eine Trauermine zieht." „Der Trauzeuge zieht keine Trauermine", widersprach Alice. „Er hoppelt irgendwo in der Küche herum und ist so aufgeregt, als würde er heute selber heiraten. Glaub mir, für ihn ist das der schönste Tag seines Lebens."

„Oh- okay", sagte Lily mit leicht bebender Stimme. „Und wo ist – wo ist der Bräutigam?"

Alice warf einen abschätzigen Blick auf die Uhr. „Ich vermute mal, er wartet mit den anderen Gästen unten im Salon darauf, dass die Braut endlich erscheint." Lily stieß einen Schrei aus und stürzte zur Tür.

„Halt! Lily, das war ein Witz, du hast noch Zeit! Außerdem hast du deinen Strauß liegen gelassen und du bist auf Socken."

Lily blieb an der Tür stehen und sah betreten an sich herunter, bevor sie auf einen Stuhl sank. „Sag es, Alice", stöhnte sie, „ich werde es vermasseln."

„James, hör auf, so herumzuwippen." Remus sah ihn streng an. „Es reicht, wenn Sirius schon so aufgedreht ist." Er deutete auf den schwarzhaarigen Jungen, der unruhig vor dem Spiegel herumwuselte, wenn er nicht gerade von einem Gast zum nächsten rannte. Remus warf einen blick auf die Uhr und dann zu der Wendeltreppe, die ins obere Stockwerk führte. „Es ist gleich soweit. Pete und ich gehen noch mal nen Blick auf die Torte werfen. Wir sehen uns gleich, ja?"

Er und Peter ließen James alleine zurück und verschwanden in Richtung Küche.

James trat von einem Fuß auf den anderen und ließ seinen Blick über die Gäste schweifen. Immer wieder sah er zur Wendeltreppe, dann zu Edgar Bones und seiner Frau Laetizia, die die Zeremonie durchführen würden, dann wieder zur Treppe. Gleich war es soweit…

„Hey Jamesie-Pooh, du guckst wie das berühmte Kaninchen vor der Schlange. Wovor hast du solche Angst?" James wirbelte herum zu Sirius, der sich lautlos von hinten genähert hatte. „Bist du wahnsinnig dich so anzuschleichen?" presste er hervor. Sirius wackelte mit den Augenbrauen. „Sind wir ein bisschen nervös? Hey, ich bin schon aufgeregt genug für zwei, also hör auf, so herumzuhibbeln." James fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und sein Blick flog wieder zur Treppe und dann zur Uhr. „Ich will nur, dass es perfekt wird", seufzte er. „Ich will, dass Lily glücklich ist, aber ich fürchte mich davor, irgendetwas Falsches zu machen. Zum Glück hab ich mir den Marauderscherz aus dem Kopf geschlagen, ich glaube nicht, dass ihr so was gefallen hätte." Er warf einen Blick auf die funkelnden Rosen, die an der Decke befestigt waren. Sirius verbarg sein breites Lächeln. „Es wird perfekt werden James, bestimmt."

Plötzlich bemerkte James, dass es still geworden war, und als der erste, leise Klang der Musik ertönte, wandte er sich mit rasendem Herzen zur Treppe herum.

Erwartungsvoll wandten sich die Köpfe sämtlicher Gäste, die sich jetzt im Salon des Gralhofes versammelt hatten, um.

Geführt von Albus Dumbledore als kam Lily die Treppe herunter. Den Lilienstrauß hielt sie in einer Hand umklammert und sie ließ ihren blick über die Gäste schweifen, während sie tapfer lächelte. Sie war angespannt, aber sobald James Blick sie traf, erschien so etwas wie Erleichterung in ihren Augen. Während ihres Weges zu ihm wandte sie keine einzige Sekunde den Blick ab, und je näher sie kam, desto sicherer wurde ihr Schritt.

Mit wild klopfendem Herzen nahm James schließlich ihre Hand als sie ihn erreichte, und dann wandten sie sich gemeinsam zu Edgar und Laetizia Bones um, die nach der Zauberertradition als bereits verheiratetes Paar die Zeremonie durchführen würden.

Lily verfolgte die Worte mit einem Kloß in der Kehle, während sie James Hand fest hielt. Sie sah Alices verzücktes Lächeln, als diese Arm in Arm mit Frank sie ansah, die bewegten Gesichter der Marauder… die seligen Blicke von Albus Dumbledore und Minerva McGonagall, die sie mit fast elterlichem Stolz betrachteten, dann wieder James nervöses, dennoch unglaublich Beruhigendes Gesicht- und dann, aus den Augenwinkeln heraus den Kopf im Kaminfeuer, der die ganze Zeremonie still verfolgte. Sie drückte James Hand fester und sah noch einmal genauer hin, bevor ein noch breiteres Lächeln auf ihrem Gesicht erschien.

„James David Potter, willst du Lily Rose Evans als deine Ehefrau lieben und ehren und die Ehe mit ihr führen - in guten und in bösen Tagen -, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja."

Ohne zu zögern antwortete James: „Ja."

Ein Strahlen ergriff von Lilys Gesicht besitz, als Laetizia sich an sie wandte.

„Lily Rose Evans, willst du James David Potter als deinen Ehemann lieben und ehren und die Ehe mit ihm führen - in guten und in bösen Tagen -, bis der Tod euch scheidet, so antworte: Ja."

Mehrere Münder formten lautlos die kleine Silbe mit, als Lily „Ja" sagte.

Dann spürte sie, wie James ihre Hand nahm, und ihr den schmalen und zierlichen Ring über den Finger streifte. Sie tat es ihm gleich, wobei ihre Hände leicht zitterten. „Ihr dürft euch jetzt küssen", sagte Edgar Bones mit weicher Stimme. Lilys Augen füllten sich mit Tränen, als James den Kopf neigte und sie sich zärtlich küssten.

Aus den Rosen über ihren Köpfen schossen plötzlich goldene Funkenschauer, und ein warmes licht hüllte das Paar ein. Für einen Augenblick sah James sich panisch um, als er aber Sirius triumphierendes Gesicht sah, beruhigte er sich.

Dann wandten sie sich zu den applaudierenden und jubelnden Gästen um. Alice umarmte Lily heftig und drückte sie fest an sich, während Sirius James mit gerührtem Blick auf dem Rücken klopfte und ihn schließlich ebenfalls umarmte. „Ich hatte dich doch darum gebeten, keine Überraschungen zu planen" zischte James leise. „Sei froh, dass es Lily nicht gestört hat, sonst hätte ich dich zu Kleinholz gemacht." Sirius lachte bloß und zwinkerte dann unbemerkt Lily zu.

Professor McGonagall, die sich Tränen aus den Augenwinkeln wischte, beglückwünschte die beiden von ganzem Herzen, aber bevor noch mehr Gäste kamen, sauste Lily hinüber zum Kamin. „December!" platze sie heraus. „Du hast doch gesagt, du kommst nicht!" „Ich bin ja auch nicht wirklich da", berichtigte ihre Freundin sie augenzwinkernd. „Aber gewisse Faktoren haben mich umgestimmt, zumindest mal reinzuschauen", sie warf einen Blick hinüber zu Sirius, „aber jetzt bück dich Mädchen!" Lily ging vor dem Kaminfeuer auf die Knie. „Oh Merlin das Kleid", jammerte Alice und schlug die Hände vors Gesicht, während December Lily auf die Wange küsste. „Entschuldige dass ich dich nicht umarmen kann", sagte sie, „aber die Haltung macht es mir unmöglich, auch die Arme durchs Feuer zu strecken." „Warum kommst du nicht einfach kurz her?" fragte James, der neben Lily stand und sich hinunterbeugte. „Nur für ein paar Minuten." „Oh nein, doch nicht in dieser Kleidung, und außerdem habe ich grade ein Wolfsbaby auf dem Arm, und…" „Halt einfach den Mund, komm her und bring dein Baby mit", lachte Lily. December verdrehte die Augen. „Sekunde." Sie verschwand, und Lily erhob sich. Mit einem Schnipsen befreite sie ihr Kleid von den Aschespuren. „Ach, jetzt kommt sie also doch", bemerkte Alice. „Dir kann man es aber auch nicht recht machen." James stupste sie in die Seite, bevor er von Julie abgelenkt wurde, die aus Frankreich gekommen war und sich jetzt prächtig mit ihren ehemaligen Klassenkameraden aus Hogwarts amüsierte. Lily wandte sich an Sirius. „Hast du December dazu gebracht, zu kommen?" fragte sie leise. Er wiegte den Kopf hin und her. „Nö. Dazu hat sie sich nach unserem letzten Gespräch von ganz alleine entschieden." Lily schnaubt eund umarmte ihn, während das Feuer im Kamin aufloderte und eine sich rasend schnell drehende Gestalt erschien. Bekleidet mit einem dunklen Umhang trat December aus dem Feuer, auf dem Arm ein pelziges Bündel. Sie lächelte zaghaft und schloss dann vorsichtig Lily und auch James in die Arme. Alice zierte sich einen Augenblick, dann umarmte auch sie ihre beste Freundin. „Was hast du da auf dem Arm?" fragte sie neugierig. „Das ist Cole", sagte December entschuldigend. „Tut mir leid, aber ich kann ihn keine Sekunde allein lassen." Sie trug ein winziges Wolfsbaby auf dem Arm, das sich in ihrem Umhang gekuschelt hatte und schlief. „Aber… das ist doch ein normales Wolfskind, oder? Was hast du denn mit denen zu tun?" fragte Alice. December schüttelte den Kopf. „Nein, nein, dass hier ist tatsächlich eine Art Werwolf- eigentlich ein Mensch. Cole war das Kind von einem Werwolfpaar, das ums Leben gekommen ist. Er ist als normales Menschenbaby zu uns gekommen, aber schon beim ersten Vollmond hat er sich verwandelt. Leider ist diesen Monat irgendetwas schief gelaufen- er hat sich nicht mehr zurück verwandelt, und deshalb muss ich die ganze Zeit ein Auge auf ich haben."

„Er verwandelt sich nicht mehr zurück?" fragte Remus verstört. December warf ihm ein schmerzliches Lächeln zu. „Bisher nicht, nein. Aber du musst dir keine Sorgen darüber machen, dass es auch d- auch anderen Werwölfen passiert. Bei Cole hängt es damit zusammen, dass sozusagen der „Wolf" einen größeren Anteil ausmacht als bei normalen Menschen, weil er durch seine Eltern doppelt belastet ist. Äh- kannst du ihn kurz halten?" Ohne eine Antwort abzuwarten drückte sie ihm das kleine Tier in die Hand. „Du bist der einzige, für den es ungefährlich ist, ihn ohne Handschuhe anzufassen", fügte sie leise hinzu. „Auch wenn er noch so klein ist, sein Biss ist gefährlich. Aber das Gefühl von echten Menschenhänden ohne schützende Lederschicht dazwischen wird ihm gut tun."

Während December Dumbledore und Professor McGonagall sowie einige weitere Gäste begrüßte und dann einen kurzen Überblick über ihre Arbeit gab, wiegte Remus das Wolfsbaby nachdenklich in seinen Armen. Sirius und Peter betrachteten ihn aufmerksam, bis Sirius schließlich näher trat. „Glaubst du ich kann es- ich meine, ihn, anfassen?"

Remus warf ihm einen langen Blick zu. „Riskier es lieber nicht", sagte er leise. „Auch wenn er grade schläft und harmlos aussieht, ist er doch… ein Monster."

Peter trat unruhig von einem Fuß auf den anderen, während Sirius seinem Freund eine Hand auf die Schulter legte. „Werwölfe sind keine Monster", sagte er leise, aber bestimmt. „Ich dachte, das Thema hätten wir bereits gehabt."

Remus warf ihm einen kläglichen Blick zu und fuhr mit den Fingern durch das weiche Fell. „Merlin, er ist doch noch ein Baby", murmelte er verzweifelt. „Er kann doch nichts dafür."

„Du kannst auch nichts dafür, Remus. Und ich bin mir sicher, dass December sich gut um ihn kümmern wird." Sirius warf einen Blick zu der jungen Frau, die sich gerade über die Geschichte von James' Heiratsantrag lustig machte, als ihr etwas einzufallen schien. Sie kam zu ihnen herüber, zog sich ihre Handschuhe wieder an und nahm Cole vorsichtig aus Remus' Armen.

„Entschuldigt, aber ich fürchte, er wird jeden Moment aufwachen und hat Hunger, und das möchte ich euch lieber ersparen. Es ist Zeit für mich, zu gehen." Sie warf einen entschuldigenden Blick zu Lily, die sie anlächelte. „Hauptsache, du warst da", sagte sie warm. December lächelte und zwinkerte James zu. „Dann wünsch ich euch allen noch viel Spaß", sagte sie, während sie mit Cole ins Feuer trat. „Lebt wohl."

Und dann war sie wieder weg.

Alice rümpfte die Nase. „Du bist zu nett zu ihr, Lily", brummte sie, aber ihre Freundin wusste genau, dass der Kurzbesuch sie ebenso gefreut hatte wie die Braut.

„Ich möchte euch ja nicht allzu sehr stören", bemerkte Benjy Fenwick hinter ihnen. „Aber da wartet eine Hochzeitstorte darauf, angeschnitten zu werden, und die Gäste bekommen Hunger."

„Wir haben es verstanden", lachte James. Dann bot er Lily galant den Arm an. „Meine Dame? würdet ihr mir die Ehre erweisen und mich in die Küche begleiten?" Sie seufzte theatralisch und hakte sich bei ihm ein. „ist er nicht ein echter Gentleman?" fragte sie ein nicht vorhandenes Publikum.

Aber noch bevor sie die Küche erreichten, wurden sie aufgehalten. „James?" Dorcas Meadows sah das Paar misstrauisch an. „Ich möchte euch ja nicht zu nahe treten, aber was genau war in den Getränken drin?"

James runzelte besorgt die Stirn. „Was meinst du, Dorcas?" Feixend deutete sie auf die Gebrüder Prewett, Frank, Professor McGonagall und Julie, die, jeder ein Glas in der Hand haltend, von mehreren anderen Gästen umringt waren. „Was zum-" fragte James.

Die Fünf unterhielten sich anscheinend blenden, allerdings nicht mit Worten…

Ploing", machte Julie alle zwei Sekunden, während sich ab und zu ein „plupps" dazwischen schlich. Frank sah sie ernsthaft an und gab ein originalgetreues Wiehern von sich, während Professor McGonagall nur die Augenbrauen hochzog und dann ein markerschütterndes Löwengebrüll von sich gab.

James und Lily machten einen Satz rückwärts, während Fabian Prewett ein Hyänengelächter begann und sein Bruder Gideon leise wie eine Taube gurrte.

Die umstehenden Gäste brachen in Gelächter aus. „James, du musst mir unbedingt verraten, welche Gläser die sind, die das verursachen", knurrte Moody neben ihm. james sah leicht befangen aus und warf Lily, die ein kichern nicht verbergen konnte, einen entschuldigenden Blick zu. „Alastor, ich muss zugeben, ich weiß es selber nicht", gestand er und fuhr sich nervös durch die Haare, woraufhin er sofort von Lily einen Klaps auf die Finger bekam. Genau in dem Moment wuselte Sirius mit einem Tablett voller Gläser an ihm vorbei. „Möchte noch jemand einen erfrischenden Drink?" fragte er augenzwinkernd. Sofort war er von mehreren Menschen umringt, die ihm die Getränke förmlich aus der Hand rissen.

Dumbledore selbst nahm einen Schluck, wartete einen Moment und öffnete dann den Mund. und gab ein langgezogenes Muhen von sich. Die Gäste schrieen begeistert auf und der alte Schulleiter lächelte und räusperte sich. „Wirklich ein interessanter Kürbissaft", bemerkte er augenzwinkernd.

James lächelte und schlang einen Arm um Lilys Hüfte. „Was ist, wollen wir uns jetzt erst einmal um den Kuchen kümmern?" fragte er. Lily wusste genau, was er jetzt dachte: Und danach knöpf ich mir Sirius vor! Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und lächelte ihn zärtlich an. „Hey, was haltet ihr von einem Photo?" rief Mundungus. Lachend winkte das Brautpaar in die Kamera, einen lachenden und feixenden Sirius im Hintergrund.

Dann wandten sie sich endgültig zur Hochzeitstorte durch, die gerade von den Töchtern von Emmeline Vance aus der Küche geholt wurde. James Schritte verlangsamten sich, als die Gäste ihnen Platz machten, und Lily kämpfte um ein ernstes Gesicht, als sie seine entsetzte Miene sah.

Sie hatten eine prächtige, zweistöckige Sahnetorte geplant, aber dort auf dem Tablett… da war keine Sahnetorte. Stattdessen erhob sich dort, kunstvoll aus orange gefärbtem Marzipan, feuerrotem Zuckerguss, Sahne und dünnem Teig geformt, ein feuriger Vulkan.

„Was für eine originelle Form", bemerkte McGonagall, von ihrem Getränk immer noch leicht knurrend. „Allerdings ist die Farbe sehr… bestechend."

„Ja… ja, sie haben recht, Professor", murmelte James. „Äh…"

„Möchtet ihr sie nicht anschneiden?" fragte Remus, und als James ihm einen Blick zuwarf, lächelte er wie ein Unschuldsengel.

„Natürlich, natürlich", sagte James hastig und warf Lily einen besorgten Blick zu. „Mach du, Schatz", sagte sie weich.

Leicht nervös nahm er das Messer entgegen und näherte sich der Torte, bzw. dem Vulkan. Dann setzte er zum ersten Schnitt an.

Plötzlich erstrahlten die Rosen, die den Raum schmückten, in funkelndem Licht. Aus der Spitze des Vulkans schoss ein Regen von weißen Blütenblättern, und über ihren Köpfen formten sich die Worte:

Alles Gute zur Hochzeit

Mit offenem Mund starrten Lily und James hinauf, dann lachte Lily und zog ihn an sich, um ihm einen Kuss zu geben, während die Gäste Aaaaahs und Ooooooohs von sich gaben und heftig applaudierten. James seufzte und schien sich zu fassen. „Möchtest du hier kurz weiter machen?" fragte er und drückte Lily das Tortenmesser in die Hand. Während sie lachend das erste Stück Torte auf einen Teller bugsierte, schnappte er sich Sirius und zog ihn ein Stück abseits.

„Hatte", zischte James leise und mit gefährlich funkelnden Augen, „ich dich nicht ausdrücklich gebeten, irgendwelche Maurauderscherze und Überraschungen zu unterlassen? Du weißt, wie Lily meistens auf so etwas reagiert, also sei bloß froh dass sie so gute Laune hat! Ich dachte, ich hätte mich in diesem Punk klar ausgedrückt!" Sirius lächelte und hab abwehrend die Hände. „Ist gut Prognsie, reg dich ab. Ich weiß ganz genau, was du mir bezüglich der Überraschungen gesagt hast." Er warf einen Blick über James Schulter und nickte grinsend zu Lily hinüber. „Aber deine Lady war der Meinung, dass sie dich heute mal ein bisschen foppen will!" James Kopf fuhr herum. „Lily?!?"

Seine frisch angetraute Ehefrau warf ihm ein teuflisches Grinsen zu und klimperte kokett mit den Wimpern, bevor sie sich wieder dem Kuchenvulkan annahm, der sich langsam aber sicher zurück in eine Sahnetorte verwandelte.

Ungläubig wanderte James Blick zurück zu Sirius, der ihn fröhlich anlachte. „Ich glaube du weißt gar nicht, was du dir da angelacht hast, mein Lieber!" schmunzelte er, und Remus und Peter, die hinter sie getreten waren, nickten fröhlich. James seufzte ergeben und grinste dann. „Okay… was darf ich diesen Abend noch alles erwarten?" fragte er. „Das wird nicht verraten", erklärte Remus. „Sonst wäre es ja keine Überraschung mehr. Lily hat uns ausdrücklich verboten, dir irgendetwas zu erzählen." „Lily, soso." James warf einen Blick hinüber zu ihr und ein entschwebtes Lächeln trat auf sein Gesicht.

"Tja, machen sie bloß nicht den Fehler, James, und glauben sie, dass unsere Miss Evans, jetzt Mrs Potter, ein Unschuldslämmchen ist." Professor McGonagall, ein Sektglas in der Hand, war unbemerkt zu ihnen getreten. Besorgt runzelte James die Stirn. „Was meinen sie denn damit?" fragte er mit gespielter Panik. Seine ehemalige Lehrerin lächelte. „Oh, sie steht ihnen in Sachen Schulverweise nicht viel nach. Hat sie ihnen nie erzählt, dass sie sich deshalb sogar vor dem Ministerium verantworten musste?"

James hob die Augenbrauen. „Nein, das hat sie mir allerdings nicht erzählt! Aber- warum hat sie die Schulverweise denn bekommen?" fragte er neugierig. McGonagall lachte. „Fragen sie sie selber. Ich sage ihnen nur, dass da das Muggelschutzgesetzt, feuerspeiende Schnecken und eine verängstigte Siebtklässlerin auf dem Dach des Nordturmes mit zu tun haben."

Besorgt blickte James auf seine Hand mit dem Ring. „So eine Heirat kann man dich wieder Rückgängig machen, oder?" fragte er grinsend. „Wag es nicht einmal daran zu denken", schalt Remus ihn lachend. „Und jetzt geh, und hilf deiner Frau mit dem Essen."

Es wurde noch ein rauschendes Fest. Sirius überraschte seine Freunde mit einer herzergreifenden Rede, die nicht nur der Braut die Tränen in die Augen trieben.

Hin und wieder wurde James durch einige Überraschungen seiner Freunde geschockt, und Lily legte mit Dumbledore einen flotten Walzer aufs Parkett. Remus und Julie ließen ihre Freundschaft aus Hogwarts wieder aufleben und Professor McGonagall war nach einiger Zeit so beschwippst, dass sie Sirius anvertraute, dass sie in ihrer Schulzeit eine fast ebenso große Vorliebe für Stinkbomben gehegt hatte wie er.

Irgendwann verabschiedete sich ein Gast nach dem anderen, und Lily und James blieben schließlich allein zurück. Sie tanzten zu den letzten Klängen der Musik, bevor ein recht angetrunkener Bräutigam seine ebenso betrunkene Braut die Treppe hoch zum Schlafzimmer trug.

„Schade, das unsere Eltern diesen Tag nicht miterleben konnten", flüsterte Lily leise, als James sie sanft absetzte. Er nahm sie zärtlich in den Arm. „Es hätte ihnen gefallen", sagte er. „Aber hat es dir auch gefallen?" Sie lächelte sanft und stupste ihn mit ihrer Nasenspitze an. „Es war wunderschön- der schönste Tag meines Lebens." Er lächelte und hauchte ihr einen Kuss auf den Mund.

„Meine Frau", flüsterte er. „Meine Lily."