Teil 2 -Something to do-
Chapter07
Lucius
Ich schlug die Augen auf und sah den Ring an, als würde ich ihn zum ersten Mal sehen. Ich wollt es ihm ja noch sagen, aber war dies der richtige Moment? Aber besser jetzt, bevor er Narzissa noch begegnete. "Das ist... ein Ehering." erklärte ich leise. "Mein Vater hat mich gezwungen, eine gewisse Narzissa Black zu heiraten…" Nicht, dass er es falsch verstand.
Severus
Vor Schreck ließ ich erstmal beide Arme zu meinen Seiten fallen.
Verheiratet. Verheiratet! VERHEIRATET!
Irgendwas musste ja an ihm nicht stimmen! Und das sagt er mir erst JETZT! Wie in Trance starrte ich an die andere Seite der Wand. Es fühlte sich an, wie als hätte man mir soeben die ganze Welt vor der Nase weggeschnappt. Ich zog mich ein Stück von ihm zurück - wieso muss der einzige Mensch den ich je wirklich gewollt habe vergeben sein? das war nicht fair! Meine Wut wurde immer mehr von bloßer Verzweiflung überschattet, ich kehrte zu meinem kühlen distanzierten Gesichtsausdruck zurück, den ich in seiner Gegenwart eigentlich abgelegt hatte, und murmelte: "Wer ist sie?"
Lucius
"Severus.." Ich drehte mich zu ihm um. "Ich.. wollte es dir ja schon vorher sagen..." Er durfte mich deswegen nicht verlassen! Ich hasste sie doch, ich wollte doch, dass sie zur Hölle fuhr! Ich hatte sie nicht heiraten wollen! "Sie ist… eine Nervensäge. Meine Eltern und ihre Eltern haben diese Heirat vereinbart. Ich hätte sie niemals geheiratet, hätten sie mich nicht gezwungen!", versuchte ich verzweifelt ihm klar zumachen, was ich fühlte. "Bitte, Severus, ich liebe nur dich!" Ja, das tat ich wirklich, wurde mir in dem Moment klar, in dem ich es aussprach.
Severus
Seine letzten Worte hatten die Wirkung wie in Eimer kaltes Wasser über meinen Kopf, ich wachte wie aus einer Trance auf und blickte ihn mit einem völlig außer Kontrolle geratenes Gesicht an. "Wirklich?"
Ohne auf eine Antwort zu warten, zog ich ihn wieder an mich, vielleicht etwas grob und hielt ihn fest an mich gedrückt. Dann flüsterte ich in sein Ohr "Du gehörst mir, nur mir..."
Und mir war es egal ob ich mich wie ein Kleinkind anhörte, dass sein Lieblingsspielzeug bewacht...
Lucius
Erleichtert drückte ich mich an ihn. "Ja.. Nur dir." sagte ich leise und es kam mir überhaupt nicht kindisch vor, was er da sagte. Hätte ich die Wahl gehabt, hätte ich ihn geheiratet und nicht Narzissa...
Severus
Ich lockerte meinen brutalen Griff um seinen Bauch etwas, weigerte mich aber ihn loszulassen.
Was mach ich hier eigentlich? Aber ich hab keine Wahl - ohne ihn kann ich nicht sein.
Ich seufzte uns ließ mich an die kalte Steinwand zurücksinken, die Kälte wurde aber, durch die Wärme die sein Körper abgab, etwas gemildert und so fror ich nicht. Müde von dem anstrengenden Tag schloss ich meine Augen. Nicht einschlafen, nur ein wenig ausruhen - dann geh ich ins Bett...
Leider schien mein Körper mir nicht wirklich zugehört zu haben und ich nickte auf an die Wand gelehnt ein.
Lucius
Er lockerte zwar seinen Griff, aber es hatte mir nichts ausgemacht. Solange er mich nicht von sich stieß, solange ich bei ihm sein durfte war es mir egal. Ich blieb sitzen, wo ich war, den Kopf gegen seine Brust gelehnt und hörte seinen Herzschlag. Er schien eingeschlafen zu sein, wenn ich danach urteilte, wie ruhig sein Atem ging.
Severus
Mitten in der Nacht wachte ich, an die kalte Wand gelehnt, mit Lucius in meinen Armen, zitternd und mit heftigen Rückenschmerzen, auf.
Lucius war in meinem Schoß ebenfalls eingeschlafen - meinen Rücken zu Liebe weckte ich ihn, in dem ich ihm mit meinem Finger in die Seite piekste und sagte:"wir sollten ins Bett gehen" Nach einem kurzen Moment fügte ich hinzu:"Jeder in sein eigenes."
Ich hatte einiges, über das ich nachdenken wollte und ich hatte noch ordentlich an dem Schreck von vorhin zu kauen....
Lucius
Ich schreckte hoch, als er mich plötzlich in die Seite piekste und sah ihn ein wenig verschlafen an. "Ja, da hast du wohl Recht..." Es war wahrscheinlich besser erst einmal in getrennten Betten zu schlafen... Aber irgendwie hatte ich auch Angst. Er hatte mir nicht gesagt, was ich ihm bedeute und ich wusste nicht mal, ob es für ihn nur eine Nacht gewesen war...
Severus
Ich hatte eine ziemlich beschissene Nacht - mit Alpträumen in denen irgendeine Schlampe (von der ich aber 100% sicher war, dass es Narzissa war - obwohl ich sie noch nie gesehen hatte), mir immer irgendwelche falschen Zutaten in einen Zaubertrank warf, den ich dringend fertig stellen musste.
Am Morgen wachte ich ziemlich gerädert auf, schleppte mich in die Dusche, band mir die Haare zusammen und wartete am Frühstückstisch auf Lucius.
Lucius
Ich schlief sehr schlecht diese Nacht und wälzte mich hin und her, in Alpträumen versunken, dass Severus mich gar nicht wollte und dass Voldemort mich und ihn bestrafen würde, weil wir seinen Auftrag nicht erfüllt hatten. Als ich aufwachte hing ich halb aus dem Bett und hatte mich mächtig in die Bettdecken verstrickt.
Ich kam nicht um eine Dusche herum, um wieder einigermaßen ordentlich auszusehen und ging dann mit einem möglich neutralen Gesichtsausdruck zum Frühstück.
Severus
Er setzte sich zu mir und nach einem knappen "guten Morgen" legte sich eine unerträgliche Stille über uns ; keiner blickte dem anderen ins Gesicht. Ich versuchte was zu sagen, überlegte mir wie ich es anstelle ihm zu erklären, dass ich einfach nur vor Wut platzen könnte wenn ich den Namen dieser Schlampe noch mal hörte ...wusste aber einfach nicht was ich sagten sollte. Ich hasse es so unsicher zu sein. Schließlich schluckte ich kräftig und fing an:
"Lucius..."als er mich anblickte versagte mir die Stimme ...mir hallte immer wieder das "du bist eine AFFÄRE AFFÄRE AFFÄRE" im Kopf...
ich setze erneut an und zu meiner eigenen Überraschung sagte ich "ich liebe dich."
Lucius
Ich wusste nicht, ob ich nun mich freuen oder weinen sollte. Wie hatte ich doch gehofft, dass er das sagen würde... Ich stand auf und ging zu ihm, ohne etwas zu erwidern, küsste ihn und legte die Arme und seinen Nacken um mein Gesicht in seinen weichen Haaren zu vergraben...
Severus
Etwas überrascht legte ich meine Arme um ihn und zog ihn auf meinen Schoss.
Für eine Weile hielt ich ihn einfach so und versuchte dabei meine und seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen.
Beruhigend strich ich ihm über den Rücken.
Schließlich ließ ich meine Hände in seine silbernen Haare gleiten und zog seine Lippen zu meinen.
Ich küsste ihn als wollte ich ihn niemals mehr loslassen. Ich legte meinen ganzen Hass ihn teilen zu müssen in diesen Kuss und die ganze Verzweiflung die ich seit gestern Abend empfunden hatte...
Lucius
Ich erwiderte den Kuss und merkte, dass die Angst langsam wich. Wieso behaupteten die Leute nur, dass Liebe das Schönste ist, wenn sie einem solche Angst machen konnte? Dies alles lies meinen Hass auf Narzissa nur noch wachsen und auch auf meinen Vater. Sie standen zwischen uns...
Severus
Ich spürte wie er sich entspannte und ein wenig von seinen Sorgen in mich entließ.
Ich ließ meine Hände unter sein Hemd gleiten und der Kuss wurde leidenschaftlicher.
Er war meins und das würde ich ihm auch beweisen.
Außerdem brauchte ich ihn jetzt, wenigstens ein Beweis, dass ich nicht nur eine Affäre bin...
Ich drückte ihn näher an mich um ihm klar zu machen was ich wollte.
