Teil 4 -Mental Destruction-

Chapter  17

Sirius

Ich saß an der Bar und wusste nicht, wie viel Alk ich schon in meinem Blut hatte, als Snivellus die Bar betrat. Das war doch wunderbar! Genau den brauchte ich jetzt! Bevor er mich überhaupt gesehen hatte, hatte ich ihn schon an Arm gepackt und an einen Tisch gezogen. "Snivellus, was für ein Glück dich zu treffen. Du bist also wirklich mit deinem Liebsten auseinander?" Ich wusste, dass ihn diese Frage verletzten würde und ich wollte ihm noch viel mehr wehtun, also hielt ich ihn fest, damit er mir nicht weglief.

Severus

Ich versuchte angestrengt nicht daran zu denken, wie er mit diesem Händen Lucius berührt haben musste oder ähnliches...

Hass, stärker als alles was ich bisher gekannt hatte, durchflutete mich und wenn ich in diesem Moment einen der Unverzeihlichen ausgesprochen hätte, wäre er wohl in die Geschichte eingegangen. Mein Tag konnte nun wirklich nicht mehr schlechter werden!

Ich wand all meine Kraft auf um ihm nicht zu zeigen, wie sehr er mich getroffen hatte, ich wollte ihm nicht zeigen, dass es ihm gelungen war mich völlig zu zerstören, wollte nicht mehr an das letzte Jahr denken, in dem ich am Boden lag. Plötzlich wurde mir eins klar - dies war nicht nur Pech, dies war auch eine Chance - er konnte mir genau sagen, was in dieser Nacht passiert war, vielleicht würde ich dann endlich loslassen können, vielleicht nicht mehr diese alles vernichtende Leere spüren, nicht mehr mit seinem Gesicht vor meinen Augen aufwachen...

Ich griff in meine Jackentasche und zog die kleine Phiole mit Veritaeserum heraus ,die ich seit dem alles entscheidenden Treffen mit Voldemort nicht mehr herausgenommen hatte - sie war so etwas wie der Ersatz meines Medallions geworden - etwas nach dem ich immer greifen konnte - und wie ich zu meiner Schande auch zu geben musste - etwas dass mich an IHN erinnerte.

Ich brachte ein Lächeln auf mein Gesicht, das mich wohl wie einen Wahnsinnigen aussehen ließ.

"Ja, da bist du wohl stolz drauf nicht? - lass uns auf deinen kleinen Sieg über mich trinken."

Sirius

Es ärgerte mich zwar, dass er nicht verletzt war, aber ich war wohl schon zu betrunken. "Aber gerne!" erwiderte und trank das ganze Glas aus, das er mir hingeschoben hatte. Schon seltsam, dass ich hier mit Snivellus Whiskey trank, aber es war schließlich um ihn zu quälen. "Du bist ein Riesenidiot, Snivellus, dich von ihm getrennt zu haben." sagte ich.

Severus

Zuallererst ärgerte ich mich, dass er mich trotz des Veritasaerums immer noch beleidigen konnte. Aber dann setze mein Verstand ein: Ich war ein Idiot - ein wirklicher ehrlicher Idiot - aber wie konnte das sein? Hatte er mich nicht betrogen?

"Wieso das? was ist in dieser Nacht zwischen euch gelaufen?"

Sirius

Ich lachte auf eine fiese Art, wie ich es immer nur bei ihm machte. "Hast du mir etwa wirklich geglaubt? Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich so blöd bist." Ein weiteres kehliges Lachen. "Oh ja, er ist schön, perfekt, begehrenswert und ich wollte ihn, aber er nicht mich… Oh nein, selbst als ich ihm das Aphrodisiakum ins Glas gekippt hatte, wollte er mich nicht. Er hat nach dir geschrieen, die ganze Zeit." Ich grinste ihn auf eine verdrehte, fiese Weise an.

Severus

O mein Gott, das konnte, das durfte nicht wahr sein!

scheiße - wie konnte ich nur diesen Fehler begehen? und warum hatte Lucius nie was gesagt? –‚weil du ihm keine Chance dazu gegeben hast du Idiot!', schrie ich mich selbst in Gedanken an.

Die Nachricht traf mich mit so einer Wucht, dass ich zu atmen vergaß - sofort erkannte ich die Immensität meines Fehlers.

An meiner Mimik dürfte er wohl jetzt erkannt haben, wie sehr mich sein "kleiner Streich" getroffen hatte und meine Schauspielerei war eh für den Arsch.

Ich griff quer über den Tresen, bis ich seinen Hals mit beiden Händen zu fassen bekam und zischte: "Was hast du ihm angetan?!?!?"

Sirius

Trotz seines harten Griffes an meinem Kragen grinste ich noch immer. "Ich hab ihn mal richtig durchgefickt!" Ich brach in Gelächter aus. Das war noch besser als das letzte Mal. "Und ich würde es jederzeit wieder tun.", versicherte ich ihm.

Severus

Ich war nur ganz kurz davor ihn dort und dann (komische Vergangenheitsform von hier und jetzt...) zu erwürgen.

Doch ich war kein Mensch, der sich von Emotionen leiten ließ.

Also setze ich mich gespielt entspannt zurück - er würde das bezahlen! teuer bezahlen!

1. würde ich ihn jetzt das Veritasaerum und somit meinen Sieg über ihn spüren lassen

und 2. würde ich meine Rache bekommen

Sein Grinsen mit einem genauso breitem meinerseits erwidernd, fragte ich: "Was würde dich am allermeisten verletzen?"

Sirius

Ohne zu zögern antwortete ich: "Wenn einem meiner Freunde etwas zustoßen würde." und fragte mich nicht einmal, warum ich ihm das so einfach sagte.

Severus

"Welchem insbesondere?"

Sirius

"James." Wie sehr hatte ich ihn doch geliebt, damals...

Severus

"Und wie stell ich das am besten an?"

Es gab mir eine perverse Befriedigung hier scheinbar ruhig zu sitzen und mit einem der Menschen, die ich am meisten hasste, über den Tod seines besten Freundes zu reden - ohne dass dieser es mitbekam.

Sirius

"Du-weißt-schon-wer will ihren Tod, deswegen werden sie einen Fidelius Charm auf sich aussprechen und Peter wird ihr Geheimniswahrer sein. Aber das weiß niemand, offiziell bin ich ihr Geheimniswahrer." erzählte ich weiter.

Severus

Das genügte mir - ich würde ihn zerstören -völlig vernichten so wie er es mit mir getan hatte.

Peter war ein nur all zu leichtes Opfer - ein Schwächling und ein Feigling wie er im Buche steht.

Und das Beste an der Sache: wenn man es geschickt einfädelt und Peter deckt - würde auch noch Sirius dafür verantwortlich gemacht werden! Und wenn ich das dem dunklen Lord vorschlug würde ich auch noch an Ansehen gewinnen.

Zuerst zögerte ich damit Sirius mit einem Gedächtniszauber zu belegen - es wäre nur zu schön gewesen, wenn er auch noch wüsste, dass ER für den Tod seines Freundes verantwortlich war. Aber aus purem Selbstschutz legte ich einen Memorie Charm über das gesammte Gespräch dieses Abends und beeilte mich nach Hause zu gelangen.

In dieser Nacht war ich nur von Rache getrieben, für eine Weile vergaß ich sogar, dass ich einen grausamen Fehler begangen hatte.

Um kurz vor Mitternacht kontaktierte ich den dunklen Lord und berichtete ihn von meiner neuesten Erkenntnis, natürlich ohne meine eigenen Rachegedanken zu erwähnen, sondern nur als treuer Diener des Lords.

Ich war selbst überrascht wie "freudig" der Lord meine Information aufnahm – ich hatte wohl die Wichtigkeit Potters eindeutig unterschätzt...Innerhalb der nächsten Halben Stunde apparierten Lestrange und Karakoff mit einem gefesselten Peter Pettigrow in der Mitte des Platzes, an dem wir uns befanden und ich durfte Zeuge werden von den gewaltigen Überzeugungs- und Manipulationsfähigkeiten des dunklen Lords. Zuerst bedrohte er das leben von Pettigrows Mutter, dann versprach er ihm Macht und Ansehen, schließlich noch alle Frauen die er begehren würde, bis Pettigrow schließlich einwilligte und seinen besten Freund verriet.

Es erfüllte mich mit einem unglaublichen Hochgefühl bei diesem Verrat Zeuge sein zu dürfen - dass Maurodersquartett, dass mein Schulleben zur Hölle gemacht hatte zerrissen, Potter so gut wie Tod und Sirius kurz vor der Zerstörung.

In diesem Hochgefühl wagte ich mich sogar noch einen Schritt weiter - ich wollte Sirius zerstört sehen und dafür wagte ich es sogar in diese Besprechung reinzuquatschen.

Ich schlug den Plan vor, der mir schon vorher in den Sinn gekommen war - nämlich Sirius auch noch dafür verantwortlich zu machen.

An dem Plan wurde noch gefeilt und er wurde ausgeklügelt - aber ich bekam was ich wollte.

Ich ahnte noch nicht die weitreichenden Folgen mein Handeln haben würde.