Teil 4 -Mental Destruction-
Chapter 20
Severus
Ich lächelte zurück und mir wurde klar, dass ich für ihn alles aufgeben würde.
Die Monate ohne ihn waren einfach nichts wert gewesen, deswegen beschloss ich gleich zu dem Teil zu gehen, der am schwierigsten für mich sein würde...
"Was ist mit deinem Sohn und Narzissa??" Mir viel auf, wie sehr die Situation der ähnelte, in der unser erster Streit begonnen hatte und fügte schnell hinzu "Ich stelle keinerlei Forderungen ich möchte nur, mhm, deine Sicht der Dinge kennen."
Lucius
"Narzissa ist inzwischen so etwas wie eine Schwester..." sagte ich leise, "Ich liebe sie nicht und sie weiß es und akzeptiert es und Draco… er ist mein Sohn und ich liebe ihn, und ich hoffe, dass er für dich auch ein Sohn werden kann." Ich sah ihn mit einem unlesbaren Gesichtsausdruck an.
Severus
Ich schluckte heftig und nickte. So in etwa hatte ich das erwartet.
Mich überraschte selbst, dass ich für Lucius Sohn keinerlei negative Empfindungen hegte (ganz im Gegensatz zu Narzissa was ich jedoch versuchte mir nicht anmerken zu lassen).
Aber für Draco, wie konnte ich etwas hassen, dass zu Lucius gehörte und dass er auch noch liebte?
Ich schluckte noch einmal heftig und bat, "Darf ich ihn sehen?"
Lucius
Ich nickte erleichtert, wie sehr hatte ich gehofft, dass er es akzeptieren würde. Langsam löste ich mich aus seiner Umarmung und erhob mich, um ihn in Dracos Schlafzimmer zu seinem Bett zu führen. Er schlief friedlich wie ein kleiner Engel.
Severus
Das erste was mir auffiel war nicht der Junge in dem kleinen Kinderbettchen, sonder Lucius Lächeln. Ich hatte ihn noch nie so glücklich und stolz gesehen.
Ich beobachtete das kleine schlafende Bündel in dem Bett.
Es war ein ungewöhnlich hübsches Kind, mit feinen Gesichtszügen und den blonden Haaren seines Vaters.
Er klammerte eine der winzigen Hände in das Bettlaken und den Daumen der anderen hatte er im Mund.
Eine Weile beobachtete ich ihn schweigend. Ich wusste einfach nicht was ich sagen sollte.
Ich war einfach keiner der Menschen, die beim Anblick eines Kindes ihn die "süüüß und gutschigutschigu Tiraden" verfallen.
Lucius
Ich hob meinen Blick von Draco und sah Sev wieder an. Man konnte nicht sagen, was er von ihm hielt, sein Gesicht war ausdruckslos. Ich legte meine Hand um seinen Arm und lehnte meinen Kopf auf seine Schulter, er war schließlich größer als ich also klappte das wunderbar.
Severus
Ich nahm ihn wieder in meine Arme und vergrub meine Nase in seinem Haar.
Ich musste unweigerlich bei dem Gedanken, an Lucius als Vater grinsen. Mir kamen Bilder von einem Lucius der versucht ein Kind (das genauso störrisch ist wie er selbst)zu füttern oder von ihm wie er an einer Bettkante sitzt und Gutenachtgeschichten vorließt in den Sinn.
Mir selbst war klar, dass die Malfoys wahrscheinlich eine Kinderfrau hatten - aber die Vorstellung war deswegen nicht weniger amüsant.
Langsam begann ich zu realisieren, was dies wirklich bedeutete. Lucius war Vater. Und das würde wahrscheinlich immer an erster Stelle kommen. Eine kleine fiese Stimme in mir sagte ‚solange ich vor Narzissa stehe' ist mir alles egal. Aber diesen Gedanken schon ich sofort wieder zurück in mein Unterbewusstsein.
Während wir uns umarmten, spürte ich wie er sich immer mehr an mich lehnte und die Erinnerung an den Tag kehrte zurück in mein Gehirn.
Wir trugen beide noch die selbe Kleidung, wie vor 24 Stunden und er hatte seid genau dieser Zeit nicht mehr geschlafen und ich sogar seid über 36.
Unwillig mich so schnell wieder von ihm zu trennen, aber auch wissend das es nötig war nuschelte ich in sein Ohr. "Du solltest ins Bett gehen. Lass uns morgen zusammen Frühstücken"
Lucius
Ich war zwar unwillig ihn jetzt schon wieder gehen zu lassen, aber zumindest wusste ich, dass ich ihn zurückbekommen würde. Also nickte ich mit einem kleinen Lächeln und zog ihn zu mir runter um ihn noch einmal zu küssen, bevor ich ihn bis zur Tür begleitete.
Severus
Noch an der Tür zog ich ihn a mich und begann erneut ihn zu küssen.
Irgendwas in meinem Inneren sagte mir, dass ich mich wie ein hormonell gesteuerter Teenager benahm (der ich ja nun rein offiziell mit 20 nicht mehr war), aber ich konnte einfach nicht von ihm ablassen.
Schließlich schaffte ich es. Ein wenig benommen apparierte ich nach Hoghsmade (und ärgerte mich nicht zum ersten Mal, dass man verdammt weit über die Ländereien von Hoghwarts laufen musste).
In meinem Zimmer in Hoghwarts angekommen duschte ich und fiel wie ein Stein ins Bett. Sofort schlief ich ein und erlebte eine unheimlich erholsame Nacht.
Am nächsten morgen ging es mir so gut wie lange nicht mehr. Ich musste über mich selbst lachen, als ich mich mit meinen Schülern über das Schulfrei freute, (es wäre auch sinnlos in dieser freudigen Stimmung der Schüler über den Tod des dunklen Lords zu versuchen irgendeine Form von Unterricht durchzusetzen).
Ich apparierte um 8.30 nach Malfoy Manor und das Tor wurde mir sofort von einem Hauself geöffnet.
Lucius
Nachdem ich mich von Severus verabschiedet hatte, nahm ich erst einmal ein langes, erholsames Bad, um den ganzen Dreck von Azkaban abzuwaschen und kuschelte mich danach müde wieder in mein Bett. Das war ein guter Tag gewesen, ein sehr guter und ich freute mich auf morgen, wenn ich mit Severus frühstücken konnte. Diese Nacht schlief ich das erste Mal nach langer Zeit wieder gut und stand am nächsten Morgen in freudiger Erwartung auf.
Severus
Der Hauself schien mir irgendwie nicht mehr ganz knusper zu sein, er war übermäßig fröhlich und entschuldigte sich mehrmals dafür so ausgelassen zu sein und schien sich noch über seine eigenen Entschuldigungen zu freuen. Ich grübelte was der Grund für sein Verhalten sein mochte und schließlich begriff ich: Lord Voldemort war gefallen.
Erst langsam begriff ich, was diese letzen Tage, in denen ich ausschließlich an Lucius gedacht hatte, für den Rest der Menschheit bedeuteten - der dunkle Lord war weg. Nur langsam fing ich an diesen Fakt zu realisieren. Keine Treffen mehr, keine Ausbildung mehr, kein Krieg mehr. Irgendwas in mir rief: freu dich drüber! aber ein anderer, viel lauterer Teil, war damit beschäftigt, ziemlich laut etwas von ‚du hast Lucius wieder, du hast Lucius wieder, du hast Lucius wieder' zu schreien.
Der Hauself führte mich an einen gedeckten Tisch auf einer der vielen Terrassen von Malfoy Manor und ich wartete auf Lucius, den der Hauself "von meiner Ankunft unterrichten" würde.
Lucius
Kurze Zeit später kam ein Hauself zu mir und erzählte mir, dass Severus angekommen war. Ich ging sofort zu der Terrasse, wo er schon auf mich wartete und ließ mich nur allzu gerne an ihn ziehen und küssen. Sanft schlang ich meine Arme um seinen Nacken und lehnte mich an ihn, trennte mich dann aber von seinen süßen Lippen und führte ihn zum Tisch. "Wie war deine Nacht?"
Severus
"Sehr erholsam, danke. Und demnach zu urteilen wie du aussiehst muss es deine auch gewesen sein."
Er sah wirklich viel besser aus, völlig vergessen war der ausgelaugte Anblick von gestern.
Wir setzen uns an den Tisch und ich war erstaunt wie leicht uns die Konversation viel. Einerseits hatten wir uns viel zu erzählen, nach der langen Zeit die wir getrennt waren, andererseits wurde mir dadurch immer bewusster, wie viel ich aus seinem Leben verpasst hatte.
Das Gespräch kam jedoch zu einem Halt als eine Eule den Daily Prophet brachte. Auf der Vorderseite war ein riesiges Photo eines irre lachenden Sirius Black.
Tragödie: Er nahm 14 Menschenleben mit einem Spruch
Die rechte Hand von Dem-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf tötete gestern Nacht, auf einer belebten Muggelstrasse 14 Menschen.
Es wurde sofortig inhaftiert und nach §146 ohne Verhandlung auf lebenslänglich in Azkban inhaftiert.
Zeugenaussagen berichten ein Streit zwischen ihm und einem der Opfer sei der Katastrophe vorausgegangen. Nach der gigantischen Explosion, die der angewandte Zauberspruch verursachte, soll der Täter in schallendes Gelächter ausgebrochen sein. Genauere Informationen auf Seite 4.
