Teil 6 -Time and Time again-

Chapter 26

Lucius

Kaum war Fudge im Amt, begann auch schon das Chaos. Er gründete seine umstrittene "Abteilung zum Schutz von Muggelartefakten", schloss einen Bund mit den gefürchteten Dementoren, die ab dem Tag an, das Zauberergefängnis Azkaban bewachen würden und sorgte dafür, dass jeder Werwolf im Ganzen Land registriert wurde. Ich wusste nicht ganz, ob ich das nun gutheißen wollte oder nicht...

Severus

An einem Abend in dem Lucius wieder mal von einer Konferenz kam, in der Fudge wieder einige seiner politischen Irrsinns Pläne durchdrücken wollte, wartete ich in Malfoy Manor auf ihn um a) über die neuesten kuriosen politischen Ereignisse bescheid zu wissen, über die mir das Lachen schon lange vergangen war und b) zu fragen wie es ihm geht - Fudge hatte Lucius Beruf um einiges nervenaufreibender gestaltet.

Dummerweise ereignete es sich ,daß ich zusammen mit Narzissa in der Küche warten musste, die sich ebenfalls Sorgen machte (das nahm ich zumindest an) und sich weigerte mir das Recht zu lassen zuerst mit ihm zu sprechen - genauso ging es mir, ich würde auch keinen Zentimeter weichen. Und so saßen wir uns schweigend gegenüber.

Narzissa

So saß ich ihm nun also gegenüber, demjenigen, den Lucius mir vorzog. Ich verstand es noch immer nicht, verstand nicht, warum er einen Mann mehr lieben konnte als mich, aber ich hatte gelernt es zu akzeptieren und ich wollte diesen Mann kennen lernen. Herausfinden, was Lucius an ihm fand, was ihn so besonders machte. Doch im Moment schwiegen wir uns nur an und ich wusste nicht, über was ich mit ihm reden sollte. "Liebst du ihn?" fragte ich dann schließlich.

Severus

Peng! Sie kann reden ohne vorher aufgezogen zu werden! Und das auch noch mit mir! Und ohne diesen süßlich nervenden Ton.

Moment - was hatte sie da gefragt?? Ich war zu beschäftigt damit gewesen Löcher in die Wand zu starren.

Zum ersten Mal seid ich wieder mit Lucius zusammen war, schaute ich sie wirklich an. Es mag sich komisch anhören, aber es schien als sei sie "erwachsener geworden"; die Kleidung war nicht mehr so aufreizend und die Schminke wirkte nun dezent und nicht mehr grell. Vielleicht hatte ich sie auch nur überspitzt in Erinnerung, weil ich sie so verabscheute - oder es war weil sie nun Mutter war. Etwas dämlich fragte ich "Wie bitte, was hast du gesagt?"

Narzissa

Der Kerl hörte mir nicht einmal zu, das nervte mich schon ein wenig, aber ich bemühte mich ruhig zu bleiben. Ich hatte etwas vor. "Ich habe dich gefragt, ob du ihn liebst." wiederholte ich ruhig meine Frage und sah ihn abwartend an.

Severus

Ohne darüber nachzudenken sagte ich mit tiefer Überzeugung: "Ja." Obwohl ich keine Ahnung hatte worauf sie hinauswollte.

Wenn ich es recht bedachte wusste ich nicht mal ob Lucius ihr gesagt hatte, dass er mit mir zusammen war, er hatte nur gesagt, dass sie wie eine Schwester war. Erzählte man einer Schwester so was?

Irgendwie war es seltsam...mit der Antwort die ich ihr gab, gab ich ihr zum ersten Mal einen höheren Rang in meinem Denken als einer Stehlampe.

Narzissa

Ich hatte gehofft, dass er das sagen würde und war doch traurig über seine Antwort. Aber selbst, wenn sie sich trennen würden, würde Lucius mich niemals lieben, so wie ich ihn liebte, das wusste ich. "Du musst mir eines versprechen. Ich liebe Lucius mehr als mein Leben und deshalb will ich nicht, dass du ihm wehtust. Du musst mir versprechen, dass du das niemals tun wirst."

Severus

Schmerzhaft wurde ich an das letzte Mal denken, als ich "Lucius weh getan hatte" und es viel mir ziemlich leicht das zu versprechen.

"Nein, das werde ich nie wieder tun.",

antwortete ich und betete, innerlich mit allem was ich hatte, dass das nie wieder passieren würde.

Aus irgendeinem kranken Grund hatte ich den Gedanken, dass wenn es passieren würde, er diesmal wenigstens Draco und Narzissa hätte.

"Versprich du mir, dass du ihn niemals hintergehst."

Und ich sagte das so, dass auch sie wusste, dass ich das nicht sexuell meinte, Lucius war ein Mann mit vielen Geheimnissen und einige davon kannte sie und hatte somit immer eine Waffe gegen ihn in der Hand.

Narzissa

Ich war erleichtert, dass er es mir versprochen hatte, aber gleichzeitig auch entsetzt, dass er vermuten könnte, dass ich Lucius hintergehen würde. "Ich würde ihn niemals hintergehen, dafür liebe ich ihn viel zu sehr. Ich bin ihm verfallen, er könnte mich schlagen und treten und ich würde ihn immer noch lieben." Wir wussten beide, dass Lucius nur verbale Gewalt benutze, die bei ihm sowieso eine viel effektivere Waffe war.

Severus

Gott, die labert viel...

und auch noch so blumig. Aber immerhin hatte ich ne Basis mit ihr gefunden - sie schien mich zu akzeptieren, ich konnte nicht weniger für sie tun.

Doch langsam hoffte ich wirklich dass Lucius kommen würde- was sollte ich bitte zu ihr sagen?

Narzissa

Eine Weile saßen wir noch da und schwiegen uns an, aber zumindest hatten wir jetzt so etwas wir ein Abkommen getroffen. Schließlich stand ich jedoch auf, um nach Draco zu sehen und begegnete Lucius im Flur, den ich gleich in die Küche schickte.

Severus

Lucius sah ziemlich müde aus und man brauchte eigentlich nicht zu fragen wie sein Tag war, dies erzählte sein mehr als grimmiger Gesichtsausdruck nur gut genug. Ich zog ihn auf meinen Schoss, küsste ihn sanft auf die Stirn und fragte: "welchen Mist hat der Spinner heute wieder verzapft?"

Lucius

Ich lehnte mich an ihn und seufzte leise. "Du wirst es nicht glauben, er will Einhornhaare in Zauberstäben verbieten, weil das ja heilige Kreaturen sind..."

Severus

Wenn die Sache nicht so ernst wäre, und ich nicht gewusst hätte dass der Vollidiot das eventuell wirklich durchsetzen konnte, hätte ich wahrscheinlich laut darüber gelacht.

Aber nachdem er durchgesetzt hatte, dass jeder, der in Hogwarts als Lehrer arbeitete, automatisch für die Zeit, in der er unterrichtete, den Titel "Professor" bekommt, ist mir das Lachen endgültig vergangen. Jeder Schmock konnte nun unterrichten und das in jedem Fach, das er gerne hätte.

Lucius

"Na ja, das wird er zumindest nicht durchsetzten können. Keiner hat ihn in irgendeiner Weise dabei unterstützt..." konnte ich zumindest etwas erleichtert hinzufügen. Obwohl nicht einmal das sichern konnte, dass Fudge nicht durchzog, was er haben wollte.

Severus

"Ich hab grad mit Narzissa gesprochen [wenn man die 4 Sätze die wir gewechselt hatten, als Gespräch bezeichnen konnte], sie schien...nun ja, sie schien mich akzeptiert zuhaben. Hast du ihr eigentlich gesagt, dass wir zusammen sind?"

Lucius

"Nachdem sie gefragt hat, ja." Jetzt hatte er meine Neugierde geweckt, worüber hatte er wohl mit Narzissa gesprochen? "Und worüber habt ihr geredet?" fragte ich neugierig.

Severus

Irgendwie widerstrebte es mir was Positives über sie zu sagen, aber man konnte ihr schlecht für irgendwas, was sie gesagt hatte was Negatives anhängen. "Sie hat sich Sorgen um dich gemacht, darum dass ich nicht der Richtige bin."

Lucius

Ich lächelte nur leicht und schüttelte den Kopf. Das war wirklich typisch Narzissa. So wie sie mich behandelte, hatte ich manchmal das Gefühl ich wäre nicht ihr Ehemann, sondern ihr Sohn. "Aber ihr habt euch geeinigt?"

Severus

"Das könnte man wohl so nennen." Wir hatten zwar keinen Vertrag ausgehandelt, wer, wann, welche Rechte an Lucius hatte, aber ich denke jeder kannte sowieso seine Grenzen.

"Ich brauche zumindest keine Angst haben erstochen zu werden, wenn ich bei dir übernachte." Nicht dass ich das vorher gehabt hätte, aber Lucius wusste sicher auch, dass ich das nicht ernst meinte.

Lucius

Ich legte meine Arme um seinen Nacken und meinen Kopf auf seine Schulter. "Dann ist es ja gut. Ich will ja auch nicht, dass du aus Angst dann nicht mehr zu mir kommst." Ich grinste leicht, es war kein guter Witz, das wusste ich, aber im Moment war ich irgendwie zu müde.

Severus

"Kann ich hier übernachten? Morgen sind Prüfungen und ich muss erst zur 3 Stunde zurück." Seine Müdigkeit und sein Gähnen waren ansteckend und seine Wärme war einschläfernd.

Lucius

"Sicher kannst du das, wenn du dann auch bei mir schläfst?" Ich grinste leicht und sah ihn erwartungsvoll an. Ich mochte es, wenn ich morgens neben ihm aufwachen konnte.

Severus

Ich hatte eh nicht vorgehabt ihn mehr loszulassen.

"Sicher, als ob ich meine Privatheizung einfach so aufgeben würde." ,konnte ich den Satz gerade noch beenden bevor ich gähnen musste.

Lucius

"Gut so." Das mit der Privatheizung überging ich einfach mal. Ich rappelte mich hoch und zog ihn mit mir in mein Schlafzimmer und von dort aus erst einmal ins Bad, wo wir uns bettfertig machen konnten und dann auch gleich ins Bett stiegen.

Severus

Ich zog ihn an mich, kuschelte mich in seine scheinbar endlos vorhandene Wärme und murmelte in seinen Nacken "wann musst du morgen aufstehen?" -wahrscheinlich würde er vor mir raus müssen, wenn er zum Ministerium ging.

Lucius

Ich kuschelte mich an seinen Körper. "Viel zu früh und vor dir." bemerkte ich, ein Gähnen unterdrückend. "Soll ich dich dann wecken?"

Severus

Ich verneinte mit einem "mhm mhm", würde aber wahrscheinlich eh aufwachen, wenn er aufstand, was so gut wie unvermeidlich dabei war, wie eng wir immer beieinander schliefen. "Gute Nacht"

Lucius

"Gute Nacht. Schlaf gut." Ich gab ihm noch einen Kuss bevor ich mich wieder an seine Schulter kuschelte und kurz darauf einschlief.

Severus

Als ich seinen regelmäßigen und tiefen Atem gegen meine Brust spürte schlief ich auch ein.