Teil 7 -Nightfall-

Chapter 31

Severus

Ich befolgte seinen Rat und wartete noch eine Weile ab.

Bis Halloween geschah nichts aufreibendes.

An diesem Tag wollte ich hinunter in den geschützten Bereich um einige der Tränke auszutauschen, die mein Schutz beinhalteten (die sind halt nicht ewig haltbar).

Ich hatte diesen Tag ausgewählt um 1.eine gute Ausrede zu haben um nicht auf diesem kindischen Fest erscheinen zu müssen und 2. um zu verhindern dass mir Qurirrel dabei auf der Pelle hing.

Ich hatte die anderen Lehrer nicht nach ihren Bännen gefragt, da Albus mir versichere dass er so viele Schranken eingebaut hatte und weil die einzelnen doch recht leicht überwindbar waren.

Ja, ich wurde wieder mal Opfer meiner Arroganz:

Gleich als erstes begegnete ich einem dreiköpfigen Hund von der Größe eines riesigen Bären,

ich schaffte es den ersten Kopf zu betäuben und noch gerade zur Seite zu springen als der zweite nach mir schnappte, nur um dann zu spüren wie der dritte mir die Wade aufriß.

Ich fluchte und benutze einen ziemlich widerlichen schwarzen Fluch um das Vieh loszuwerden, ich würde Albus schon davon überzeugen können, dass es notwendig war.

An den restlichen Bürden bis zu meinem Schutz kam ich ohne Probleme durch und ich fragte mich ernsthaft was sich Dumbledore dabei gedacht hatte derartig simple Hürden aufzustellen - insbesondere da er genau wie Lucius die Vermutung hegte der dunkle Lord könnte noch am Leben sein.

Ich tauschte die frischen Potions mit den alten aus (die sonst verfault währen) und machte mich auf den Rückweg, der sich wesentlich leichter gestaltete als der Hinweg.

Der Tag konnte nun kaum noch schlechter werden, da Poppy irgendwo total betrunken in einer Ecke lag und ich deswegen Filch um seine Hilfe bitten mußte um mein Bein zu verbinden.

(der Kerl war seltsam zutraulich geworden seid er mich mit Lucius in der Bar getroffen hatte und schien irgendwie weniger irre seit er die Katze hatte)

Als ich dachte am Tiefpunkt angelangt zu sein mußte auch noch Potter in den Raum rein platzen.

Dieser Junge hatte ein Talent zu den unmöglichsten Zeiten an den denkbar ungünstigsten Orten zu erscheinen. Sauer wie ich war schmiß ich den Jungen regelrecht raus, natürlich nicht bevor ich Gryffindor eine ordentliche Anzahl an Hauptpunkten abgezogen hatte.

Da es Halloween war, und bei dem Lärm um mich herum eh nicht an schlafen zu denken war, flohte [heißt das so?]ich nach Malfoy Garden - ich nahm an das Lucius an dem Feiertag noch wach wäre.

Lucius

Und ein weiteres Mal überraschte mich Sev mitten in der Woche mit einem unangemeldeten Besuch - nicht, dass ich da was gegen hatte. Aber diesmal schien es nicht so was läppisches zu sein wie beim letzten Mal, denn er humpelte sogar. Ich begleitete ihn ins Wohnzimmer und wie beim letzten Mal saßen wir wieder auf der Couch. "Was ist passiert, was ist mit deinem Bein?" fragte ich besorgt.

Severus

"nichts, das hab ich meiner eignen Blödheit zuzuschreiben" zischte ich doch recht stinkig, doch dann erinnerte ich mich dass ich hier nicht mit einem der Hogwartsidioten sprach, sondern mit Lucius und murmelte ein "Entschuldigung ich hatte 'nen beschissenen Tag."

"Hast du Alkohol hier?" - damit er mich nicht falsch verstand fügte ich hinzu "um die Wunde auszuwaschen."

Eine healing Potion würde zwar sofort die Wunde verschließen, aber wohl nicht gegen Tollwut oder ähnliche Infektionen wirken. Innerlich verfluchte ich Hagrid - so etwas konnte ja nur von ihm kommen.

Zusätzlich beschwor ich noch ein paar frische Binden, ich vertraute den Fähigkeiten Filchs nicht wirklich, außerdem würde ich neue brauchen nachdem die Wunden sich durch das Desinfektionsmittel neu geöffnet hatten.

Lucius

Okay, er hatte wirklich 'nen beschissenen Tag, wie es aussah, also nickte ich nur. "Ich habe auch richtiges Desinfektionsmittel." Ich stand auf und holte die Flasche mit dem Desinfektionsmittel, währenddessen hatte er den Verband abgenommen. Die Wunde sah schlimm aus, wie ich fand, wie ein Tierbiß oder so was...

Severus

Ich nahm ihm die Flasche wortlos (oder anders: danklos) ab und begann mich um meine Wunde kümmern.

Dabei ignorierte ich vorerst Lucius Anwesenheit während ich innerlich den Vollidioten Hagrid, die besoffene Poppy, Filch, den Bengel Potter und schließlich auch meine eigene Ungeschicklichkeit verfluchte. Zum erstenmal an diesem Tag ließ ich die Mißbilligung die ich schon die ganze Zeit fühlte auf meinem Gesicht zeigen.

Das ganze wurde nicht besser als das Desinfektionsmittel zu brennen begann ich scharf die Luft einzog und "scheisse" fluchte.

Lucius

Ich zog mißbilligend eine Augenbraue hoch und drehte mich um, um zum Fenster zu gehen. Wenn er mich wie Luft behandelte, dann konnte ich das auch. Wieso kam er dann überhaupt zu mir? Nur um sich verarzten zu lassen? Wozu hatten sie denn bitte eine Krankenschwester an dieser beschissenen Schule?

Severus

Ich registrierte dass er von der Couch aufstand, kümmerte mich aber erst darum als ich den Verband neu angelegt hatte.

Als ich nun aufblickte und ihn am Fenster stehen sah, wo er vermutlich die ganze Zeit gestanden hatte, registrierte auch ich dass etwas nicht stimmte.

Ich war noch nie gut mit diesem gesamten emotionalem Zeug, aber Lucius kannte ich gut genug, um zu erkennen wenn etwas nicht stimmte. Soweit dass ich es vermutlich schuld war konnte ich mir das auch noch zusammen reimen.

Ich wußte nicht genau was ich falsch gemacht hatte, machte mich aber auf den Weg dies schleunigst zu korrigieren.

Ich legte von hinten meine Arme um ihn und begann an seinem Nacken zu knabbern. Vorsichtig fragte :"Was hab ich falsch gemacht Luc?"

Lucius

Ich lehnte den Kopf leicht zur Seite und ließ ihn gewähren, drehte mich aber auch nicht zu ihm um. "Warum bist du heute zu mir gekommen?" fragte ich leise und wahrscheinlich auch mit einem bitteren Unterton. "Um dich verarzten zu lassen? Hast du nicht genug vertrauen in eure Krankenschwester?"

Severus

Ich seufzte als sich mein Mund von seinem Nacken zu der Stelle hinter seinem Ohr aufmachte.

Ich war miserabel wenn es darum ging meine Gefühle in Worte zu fassen, aber ich bezweifelte dass er sich mit dem mittlerweile abgenutzten "ich liebe dich" in so einer Situation zufrieden geben würde.

So bedeutungsvoll diese Worte auch waren, genauso simpel waren sie auch und klangen in so einer Situation eher abgedroschen als alles andere.

Mit meinem Mund nah an einem Ohr murmelte ich "Weil du den schlimmsten meiner Tage immer noch in einen guten umwandeln kannst, weil ich bei dir alles vergesse was ich hasse und alles wiederfinde was ich liebe, und weil ich mich bei dir eine weile der Illusion hingeben kann sich wirklich sicher zu fühlen."

Lucius

Ich seufzte leise und ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Wieso konnte ich ihm nicht lange böse sein, selbst wenn ich mal beleidigt sein wollte? Mein Tag war auch nicht prickelnd gelaufen und jetzt wurde ich hier behandelt wie eine Krankenschwester, da hatte ich doch ein Recht beleidigt zu sein, oder nicht?

"Und weiter?"

Severus

Ich hatte mich mittlerweile bis zu seinem Kiefer vorgearbeitet und seufzte erneut, als er noch mehr forderte.

Ich fühlte mich als würde ich an einem einzigen Faden über einem tiefen Abgrund baumeln.

Mußte er so mit mir spielen?, er wußte wie sehr ich es haßte über meine Gefühle zu reden. Ausserdem gingen mir langsam die Ideen aus.

Ich ließ eine meiner Hände unter sein Hemd gleiten und drehte mit der anderen sein Gesicht zu meinem.

Leidenschaftlich preßte ich meine Lippen auf seine und brach den Kontakt nur kurz um ihm ein "und weil ich dich liebe" entgegen zu hauchen.