Teil 9 –No more proofs needed-
Chapter 36
Severus: Ich schritt die wenigen Schritte durch das Frontgatter auf das Gebäude zu, immer noch drehten sich meine Gedanken. Ein Hauself öffnete mir bereitwillig die Tür und ließ mich ohne Verzögerung eintreten, mit den Worten "der Meister ist im Aufenthaltsraum" und so machte ich mich auf den weg, im Geiste versuchend Wort für das eben geschehene zu finden. Ich betrat den Raum und sah Lucius vor mir, der wohl ziemlich überrascht über meine unangekündigte Ankunft sein musste und sagte nur: "Er ist zurück." und ließ mich auf eine der großen Couchen fallen.
Lucius: Ich sah Severus verwirrt an, da ich im ersten Moment wirklich keine Ahnung hatte von wem er sprach. "Wer ist zurück?"
Severus: "Er-dessen-Name-nicht-genannt-werden-darf." ich brachte es einfach nicht mehr über mich Meister zu sagen...ich konnte immer noch nicht wirklich glauben dass er zurück war nach 10 Jahren...
Lucius: "Wie meinst du das? Was ist geschehen?" Ich setzte mich neben ihn auf die Couch und sah ihn fragend an.
Severus: Ich fuhr mir mit zitternder Hand durch die haare und versuchte erneut meine Gedanken zu ordnen "Ich weiß es nicht, nicht wirklich...er hat überlebt und sich dann, den Körper von Quirrel 'geliehen'." und jetzt realisierte ich auch noch etwas "er war es wohl auch das während des Quidditschspieles...na ja auf jedenfalls, er drang ein und hätte Potter beinahe erwischt, ich weiß nicht was ihn abgehalten hat...auf jedenfalls hat er es nicht geschafft und er ist wieder verschwunden, keiner weiß wohin, Quirrel ist tot."
Lucius: Ich nickte nur leicht geistesabwesend, das musste er mal sacken. Also war er wirklich nicht tot gewesen und nun war er auf dem Weg zurück an die Macht. Ich wusste selber nicht was ich darüber denken sollte...
Severus: Ich war hergekommen um meine Gedanken zu ordnen und nun das..."Nun...nun sag doch was!"
Lucius: "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll..." Sollte ich mich nun freuen als einer seiner treuen Anhänger? Aber laut Severus war er nur ein körperloser Geist...
Severus: "Aber, aber gerade DU müsstest doch wissen was das heißt! es ist noch nicht vorbei! der gesamte Hokuspokus geht wieder los! es wird wieder Krieg geben."
Lucius: "Ja ich weiß... Aber wenn er nur ein körperloser Geist ist? Und niemand weiß wohin er verschwunden ist oder was passiert ist?"
Severus: "Er hat bewiesen dass er so gut wie unsterblich ist. er hat es einmal geschafft und er wird es wieder schaffen!" und seine ruhige und berechnende Art die ich sonst so an ihm liebte regte mich auf einmal plötzlich auf...er war ein seltsamer Ruhepol im Gegensatz zu meinem innerlichen Tumult.
Lucius: Ich seufzte leise und fuhr mir mit den Fingern über den Stirn. "Wenn er unsterblich wäre, wäre er jetzt kein Geist oder?" Aber das hieß immerhin, dass er nicht Tod war... Ich musste ihm irgendwie meine Loyalität beweisen, aber wie?
Lucius: Ich wusste nicht einmal wo er sich jetzt befand
Severus: Und nun fing er an seelenruhig über etwas nachzudenken, ich konnte es ihm deutlich ansehen, dieselbe Haltung derselbe Gesichtsausdruck den er beim Schach aufsetzte oder wenn er eine politische Entscheidung traf. "Was ist los mit dir?? berührt dich das denn gar nicht? erinnerst du dich nicht mehr was vor 10 Jahren war?!?"
Lucius: "Natürlich berührt es mich! Wie könnte ich denn vergessen was vor zehn Jahren gewesen ist?" erwiderte ich und sah ihn an.
Severus: So wie er das sagt hörte sich das aber schwer danach an dass er ziemlich andere Erinnerungen daran hatte als ich...Ich hatte die Strafen Voldemorts noch deutlich vor Augen...genau wie sich allabendlich das Blut von den Händen waschen zu müssen von Taten die mich heute noch nachts verfolgten. Es war nicht als hätte ich nicht gewusst dass er kalt war, dass er viele dinge die anderen den Magen umdrehten nicht mal mit einem Wimpernzucken honorierte...aber trotzdem sprang es mir jetzt wie ein Schlag ins Gesicht. Aber streiten war jetzt das letzte was ich wollte..."Was wirst du jetzt tun?", fragte ich.
Lucius: "Ich weiß es nicht..." Dieser Satz war nicht mal gelogen, ich wusste wirklich nicht was ich machen sollte. Ihn schien die ganze Sache sehr zu beunruhigen, etwas das ich nicht verstehen konnte. War er nicht auch sein Treuer Diener gewesen?
Severus: In diesem Moment platzte Narzissa herein und ich denke dass es wohl das erste Mal in meinem Leben war dass ich dankbar für ihre Anwesenheit war, wenn es auch nur deshalb war dass sie einen potentiellen Streit von mir und Lucius im Keim erstickte. Sie blieb mitten im Raum stehen schaute überrascht von mir zu Lucius, enthielt sich aber jeglichen Kommentars und sagte nur "Wir müssen Draco abholen."
Lucius: "Ja ich bin gleich fertig." Und damit war sie auch schon wieder verschwunden. "Wir... wir reden ein anderes Mal darüber okay? Heute ist ein schlechter Tag..." Ich wollte keinen Streit mit ihm und ich wollte es auch nicht so aussehen lassen als würde ich ihn loswerden wollen...
Severus: "Ist in Ordnung, ich geh wohl auch besser wieder...in Hogwarts ist immer noch große Aufruhe..."Trotz meiner Wort blieb ich noch stehen, ich wusste nicht wirklich wie ich mich verabschieden sollte...entweder taten wir dass mit einem Abschiedskuss oder wir gingen im Streit auseinander und dies war irgendwie keines von beiden...Schließlich hielt ich die Spannung nicht mehr aus, nahm die wenigen schritte zu ihm, küsste ihn kurz auf die Wange und war dann weg. Genauso verwirrt wie ich vor meinem Besuch gewesen war, wenn nicht sogar noch verwirrter.
Lucius: Mit einem seltsamen Gefühl sah ich ihm nach. Wenn es etwas gab, das ich nicht vertrug dann war es Streit mit ihm, aber das war nicht wie Streit, das war anders... aber auch nicht gut.
Ich versuchte mich damit abzulenken, dass ich meinen Umhang überwarf und Narzissa nach draußen folgte
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Die ersten zwei Wochen der Ferien verbrachte ich bei Severus zu Hause, ohne Streit aber es war auch nicht wie vorher. Ich versuchte nicht darüber nachzudenken und genoss einfach die Zeit, damit ich mich über die letzten Wochen der Ferien hinwegtrösten konnte.
Als ich dann schließlich wieder zu Hause war erinnerte ich mich an das Tagebuch und mir kam eine Idee, wie ich Lord Voldemort meine Treue beweisen konnte. Ich jubelte der kleinen Weasley das Tagebuch unter und hoffte, dass das passieren würde, was ich mir erhoffte.
