Teil 9 –No more proofs needed-

Chapter 39

Severus: Die Welt drehte sich weiter und ich empfand dies als größte Ungerechtigkeit überhaupt. Irgendwie hatte ich unterbewusst erwartet dass sich die Welt aufhören müsste sich zu drehen. Aber alles ging weiter, die Order versank förmlich in Arbeit, und am 3ten Tag nach unserer Trennung sah ich mich selbst Black gegenüber. Dumbledore wusste von seiner Unschuld. Ich wusste nicht ob er von meiner Schuld wusste, aber sowohl er als auch ich ließen das Thema unangetastet.

Blacks Zuneigung und Führsorge für den Potterjungen überraschte mich zutiefst. Das ganze lag wahrscheinlich begründet in seiner liebe zu James, aber bis zu dem Zeitpunkt hatte ich dem Mann eigentlich jedes bisschen Gefühl abgesprochen. Ich hatte keine andere Wahl als ihm die Hand im Beisein von Dumbledore zu schütteln, wenn ich nicht wollte dass meine Schuld an der gesamten Potter Misere aufflog...Er schüttelte mir mindestens genauso widerwillig die hand wie ich ihm und ich konnte die Luft zwischen uns förmlich zittern fühlen.

In dem ganzen Aufruhr und emotionalem Tumult war es nur ein kleiner teil dass ich ihn an unserer Seite akzeptieren musste...

Die Tradition dass jedes Jahr ein bisschen schlimmer war als das letzte setzte sich nun auch jetzt fort. Meine Rückkehr in die Reihen der Death Eaters in Dumbledore Auftrag um zu spionieren war ein einziges Desaster. Ich hatte vergessen wie sich Crucio anfühlte, wurde aber mehrmals daran erinnert und ich hatte ebenfalls vergessen wie sehr die Anwesenheit Voldemorts einen einnahm und schlimmer als bei jedem Dementor einen mit eisiger Kälte umspülte. Selbst als er mit meiner 'Bestrafung' fertig war und kein Wort des Geständnisses aus mir herausbekam war ich sicher dass er mich immer noch verdächtigte und mich nur als Werkzeug bei sich behielt. Immerhin hatte er in mir einen direkten Link zu Dumbledore und einen perfekten Prügelknaben für schlechte Laune...Ich berichtete Dumbledore dass ich überzeugt war dass er mir misstraute doch dieser bestand darauf dass ich die rolle weiterhin spielte. Ich musste Black nun also als Mitglied der Order akzeptieren, meistens konnte ich dies einfach ignorieren da es viel zu tun gab und nur selten machte ich Aufwartung in den Headquarters der Order, die nicht nur das haus von ehemaligen Verwandten von Lucius war sondern auch noch der Wohnsitz von Black. Ein weiteres Mal wäre ich ihm fast an die Kehle gesprungen als er mich 'Lucius Schosshündchen' nannte doch im letzten Moment wurden wir noch voneinander getrennt. Ich ertrug Dracos fragende Blicke ohne je eine antwort zu geben, aus seiner sicht gab es wahrscheinlich wenig zu besprechen denn wir hatten ihm nie gesagt dass wir zusammen waren. Ich ertrug auch die olle Ministeriumskuh die alles Kontrollierte und überall rumschnüffelte bis ich sie schließlich aus meinem Unterricht warf und Draco mich nur noch fragender anschaute. Was weniger leicht zu ertragen war waren die Occlumency stunden mit Potter, der junge war dämlich wie Bohnenstroh, aufrührerisch rebellisch, arrogant egozentrisch -kurz: alles schlechte was sein Vater auch gewesen war. Ich hatte extra ein Pensiv als Bedingung für diesen unterricht gefordert da es viele dinge gab die der junge lieber nicht wissen sollte doch natürlich konnte sich der verhätschelte junge an keinerlei Regelung handeln und in einem unbeaufsichtigten Moment nahm er eine kleine Spritztour in meine intimsten Gedanken. Ich kochte vor Wut und bete er habe nicht mehr gesehen als dass wobei ich ihn direkt beobachtet hatte- und selbst auf Dumbledore dringendste bitten weigerte ich mich den unterricht wieder aufzunehmen- Potter bemühte sich nicht mal um darum um Verzeihung zu bitten. Und wieder mal schaffte es der-Junge-der-nervte sich in ernste Schwierigkeiten zu bringen. Gegen ende des Jahres kam Draco in mein Büro gelaufen und berichtete mir mit kurzen Worten, dass Potter erwischt worden ist wie er unbefugt in Umbridges Büro eingedrungen ist. Das feixende schadenfrohe grinsen auf Dracos Gesicht übertraf seinen Vater noch um längen und ich war beinahe geschockt von diesem Anblick.

Ich folgte ihm schnell die Korridore entlang um die Situation in ihrer ganzen Erbärmlichkeit zu betrachten. Einige meine Slytherin hielten teile des berühmten Gryffindor Trios dass neuen Zuwachs durch einen weiteren Weasley erhalten hatte in einem eisernen griff fest und Umbridge schäumte vor Wut. sie bat mich um Veritaserum und aus purer Unsympathie verwehrte ich ihr diesen: außerdem: wer konnte wissen was sie Potter damit fragen würde? der junge wusste schon zu viel über mich als gut für ihn war. Mir ging das ganze Szenario ziemlich auf den Wecker bis der Grund für Potters eindringen genannt wurde - er hatte Kontakt zu jemandem aufnehmen wollen. Ich weigerte mich jedoch weiterhin ihr Veritaserum auszuhändigen und machte mir einen spaß daraus sie auf die Palme zu treiben " ich habe ihnen bereits gesagt dass ich keine weiteren Vorräte an Veritaserum habe. Ich kann ihnen nicht helfen außer wenn sie Potter vergiften wollen - und ich versichere ihnen, sie hätten mein größtes wohlwollen, wenn sie es täten. Das Problem ist nur, dass die meisten gifte zu schnell wirken, um dem Opfer genug zeit zu geben die Wahrheit zu erzählen." Ich erzielte den gewünschten Effekt und die olle Schrulle kochte vor Wut sie schrie tollkühne Sachen da her die mich belustigten bis sie etwas rief das mich tief traf "Ich hätte mehr von ihnen erwartet, Lucius Malfoy spricht immer in den höchsten Tönen von ihnen." das echo dieser Worte klang noch lange in meinen Ohren und ich wollte nur noch rausziehen, ich deutete eine kleine Verbeugung an die spöttisch gemeint war und gleichzeitig dazu dienen sollte meine Verwirrung zu verbergen und wollte den Raum schon verlassen als. Potter mir etwas zu rief. Zuerst leuchtete mir nicht ein was er mir sagte, aber langsam dämmerte es mir und ich spürte den Bohrenden Blicks Umbridges in meinem Nacken. Ich beteuerte der Frau dass Potter einen Dachschaden hatte, ließ mich von scheinbar nichts aus der ruhe bringen obwohl ich innerlich tobte und verließ den Raum. Meine Gedanken streiften immer wieder zu dem Kommentar über Lucius den ich seit unserer Trennung nicht mehr gesprochen hatte, selbst bei Death Eater Meetings war ich mir niemals seiner Anwesenheit bewusste geworden. ich zwang mich jedoch dazu mich auf meine aufgaben zu konzentrieren und kontaktierte Dumbledore um ihn, zu meinem größten Widerwillen mitzuteilen dass Sirius Black in Gefahr schwebte. Zu mehr konnte ich mich jedoch nicht aufraffen. Ich verweigerte den Befehl irgendetwas zu Blacks Rettung zu unternehmen und schloss mich in mein Büro ein. Die Freude die ich sonst über eine solche Situation empfunden hätte (Draco hatte Spaß, Potter steckte in Schwierigkeiten, Black schwebte in Todesgefahr) wurde völlig überdeckt durch die nagende Verwirrung über diese eine Erwähnung von Lucius' Namen...

Lucius: Er war schlimmer als damals. Viel, viel schlimmer und ich hatte nichts, das mich davon ablenken konnte. Muggel zu quälen sagte mir nicht mehr zu, wie es das früher getan hatte. Im Gegenteil ekelte es mich sogar an. Aber ich tat es trotzdem. Wie eine Marionette tat ich, was Voldemort mir befahl, den Minister korrumpieren... Wenn sie da waren trug ich meine Maske der Eitelkeit, niemand bemerkte den Unterschied, aber ich wollte nicht, dass sie es merkten.

Schließlich gegen Ende dieses Schuljahres, die bisher schlimmste Zeit in meinem Leben, schaffte es Voldemort Potter ins Ministerium zu locken, damit er ihm die Prophezeiung über sie beide besorgen würde. Und uns schickte er, damit wir sie ihm abnehmen würde und ihm dann brachten. Doch, Potter war nicht alleine und es stellte sich als schwerer heraus, ihm die Prophezeiung abzunehmen. Doch ich wollte es auch nicht wirklich, vielleicht hoffte ich, dass mich irgendein Fluch umbringen würde, aber ich bezweifelte, dass Kinder einen tödlichen Fluch beherrschten. Doch ich bekam nicht, was ich mir wünschte. Die Leute vom Orden des Phoenix tauchten auf und wir wurden festgenommen, alle bis auf Bellatrix Lestrange und Voldemort selbst.

Doch auch das war mir egal.

Wir wurden nach Azkaban gebracht und zu meiner Überraschung bekamen wir sogar eine Verhandlung. Nicht, dass das einem von uns genützt hätte, auch wenn sie alle ihre Unschuld beteuerten, behaupteten sie ständen unter dem Imperius. Aber ich nicht. "Es war mein Wille." das sagte ich ihnen.

Das zweite Mal nun, dass ich in Azkaban bin, doch dieses Mal lernte ich seine Wahre Hölle kennen. Die Dementoren hatten nicht viel Glück, das sie aus mir herausziehen konnte und in meinem Kopf spielte sich alles immer wieder ab, wie ein Film, den man auf Repeat gestellt hat. Der Streit, die Sache mit Black, die anderen Streite, die Trennung und wieder von vorne...

Nach einigen Tagen war ich so heißer von Schreien und Weinen dass ich nicht einmal mehr krächzen konnte und meine Finger waren blutverkrustet, weil ich sie so oft gegen die Wand geschlagen hatte.

Wieso? Wieso darf ich nicht sterben? Was hat mein Leben für einen Sinn wenn ich ihn nicht lieben darf?

Severus: Ich saß immer noch in meinem Büro und versank immer mehr in meinen Düsteren Gedanken als ein völlig aufgelöster Draco ohne klopfen in mein Büro gestürmt kam. Ich war mir sicher ihn noch nie in so einer Verfassung gesehen zu haben. Er war verheult und wütend und verwirrt zugleich und ich blickte auf, packte ihn bei den Schultern und setze ihn erst einmal in einen Stuhl, doch schon bevor er saß hat er angefangen zu reden. Ohne seinen üblichen arroganten Ton oder seine eisern erlernten manieren- mehr wie ein Kind als der 15 jährige der er tatsächlich war. Außerdem duzte er mich das erste mal seit Jahren wieder was auch ein Anzeichen seiner Hilflosigkeit war "DU musst etwas tun! Das können die doch nicht machen! Das kann nicht wahr sein! Das darf nicht wahr sein!" Ich schaffte es ihn soweit zu beruhigen dass er mir sagte was geschehen ist "Sie haben Vater!!! Sie, sie werden ihn nach Azkaban bringen!" und dann brach der Junge in Tränen aus, was so untypisch für ihn war dass ich ihn erst einmal überfordert anstarrte. Sie hatten Lucius, der schock saß tief...auch wenn ich schon das ganze Jahr damit hatte rechnen müssen war ich trotzdem überrascht...dass kam so plötzlich so unerwartet...Draco wischte sich mit dem Ärmel über die Augen und blickte mich durch immer noch tränende Augen hilfesuchend an. Ich legte ihm erneut die arme um die schultern und hatte das Gefühl er würde sich etwas beruhigen "Ich kann nichts tun Draco." Bei diesen Worten brach sein Jähzorn durch, er schlug meine Hand weg und begann zu schreien "Aber du MUSST! Du MUSST einfach- er hätte das auch für DICH getan! Und du sollst sein Freund sein?!?!" schrie er mich anklagend an und brachte mich zum verstummen. Jedes seiner Worte traf mich hart und schmerzte aber ich konnte nichts tun. Ich schüttelte den Kopf und sagte nur geschlagen "Es tut mir leid Draco." Bei diesen Worten scheute er mich ungläubig an, bis er sich schließlich vor mir verschloss, in einer schnellen Bewegung stand er auf drehte sich um und verließ mit erhobenen Kopf den Raum...eine Geste die mich nur allzu schmerzlich an Lucius erinnerte. Lucius in Azkaban! welch bittere Ironie!!! Lucius in Azkaban und Black frei! Ich wollte die Welt verfluchen ich wollte Dumbledore verfluchen diesen verdammten Krieg um mich rum.