Das ist meine erste FF, die ich auch veröffentliche... ich würde gern eure Meinung hören... übrigens ist es ein Oneshot...
Disclaimer: alle Figuren (bis auf Tuile), Orte und fast alle angedeuteten Handlungen gehören dem Meister JRR Tolkien. Ich habe sie mir nur ausgeliehen und will kein Geld damit verdienen!
Die Geschichte basiert auf einem Satz aus Die Zwei Türme, Boromirs Abschied; „Und nie wieder sah man ihn in Minas Tirith, wie es seine Art war, morgens auf dem Weißen Turm stehen."
Boromir
Die Sonne ging auf über Gondor. Die ersten Strahlen der herbstlichen Wärme berührten die Weiße Stadt. Ecthelions Turm glänzte goldenen, und auf allen anderen Gebäuden in den sieben Ringen der Stadt lag ein heller, metallischer Schimmer. Der Wind wehte von Westen, und das weiße Banner der Statthalter blähte sich in dem frischen Luftzug. Auf dem Weißen Turm stand ein Mann, blickte nach Osgiliath und seufzte.
Er, Boromir, hatte es zusammen mit seinem Bruder Faramir zurückerobert. Doch Denethor, ihr Vater, sah nur Boromir. Faramir war für ihn ein flüchtiger Bekannter, jemand, dem man keine große Beachtung zu schenken brauchte.
Wieder seufzte er, doch nur innerlich, denn als Sohn Gondors musste er Stärke beweisen, durfte niemandem eingestehen, das er Kummer oder Sorgen hatte. So war Boromir aufgewachsen, so hatte er gelebt.
Er sah hinunter auf die Straßen Minas Tiriths. Die Händler erwachten allmählich. Früher war jeden Morgen eine Frau mit rotblondem Haarschopf zur siebten Stufe hinaufgestiegen. Sie hieß Tuile, nach dem Quenya-Wort für Frühling. Boromir und sie waren einander versprochen gewesen. Neben seiner Mutter Finduilas war sie sein Liebstes gewesen.
Doch nun kam sie nicht mehr. Denn sie war tot. Gestorben bei einem Orkangriff. Viele Monate waren seither ins Land gezogen, und der Sommer hatte den Frühling aus manchen Gedächtnissen verdrängt. Doch für Boromir behielt seine Tuile immer ihre Schönheit.
Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. Zu lange hatte er hier schon verweilt.
Kaum dass er dies gedacht hatte, spürte er, wie sich eine Hand langsam auf seine Schulter legte.
Wiederwillig wendete sich Boromir von der Sonne ab und drehte sich um. Er blickte in das Gesicht seines Bruders. Faramirs Augen waren erfüllt von Trauer und Schicksalsergebenheit, so erschien es Boromir.
„Ich hatte erneut den Traum. Vater verlangt, dich zu sehen."
Faramir sprach leise, doch Boromir spürte die Qual, die ihn den letzten Satz aussprechen ließ.
Er nickte seinem jüngeren Bruder knapp zu. Faramir drehte sich um und ging mit großen Schritten auf den Eingang zum Thronsaal zu. Boromir wollte ihm schon folgen, doch etwas ließ ihn noch einmal zurückblicken.
Ein Schmetterling, sonst nur im Frühling anzutreffen, flatterte über Minas Tirith. Boromir senke die Lider und folge seinem Bruder.
Die Sonne stand hoch am Himmel über Gondor. Die warmen Strahlen der herbstlichen Wärme berührten die Weiße Stadt. Ecthelions Turm warf keinen Schatten, doch alle anderen Gebäude lagen im Schatten des Berges. Der Wind wehte von Osten, und das weiße Banner der Statthalter löste sich von seiner Stange, und flog himmelwärts. Auf dem Weißen Turm stand ein Mann, blickte einem Reiter nach, der nach Norden ritt und seufzte.
Er, Faramir, spürte, dass dieser Morgen der letzte sein sollte, an dem sein Bruder, Boromir, morgens, wie es seine Art war, hier in Minas Tirith auf Ecthelions Turm stand.
Ende
Nun ja, wie gesagt, R&R bitte liebguck
