An AlyannaCat: Ja, ich find Lilys Freundinnen auch ziemlich cool. Aber an Personen, die ich selbst ‚erschaffen' habe, liegt mir ohnehin immer eine Menge.

An GefallenerEngel: Ja, vertrauen tut er ihr.

An Mimim: :D

An lily: Wird gemacht!

An Sam: Genau. Wehe, wenn nicht…

An hiriel: Hab doch gesagt, dass der Hogsmeadbesuch heute kommt.

19. Dezember

Hey Gundel,
heute ist tatsächlich nichts Interessantes passiert. Ich habe den Tag damit verbracht, zu lesen, zu lernen und Hausaufgaben zu machen, also gibt es jetzt wie versprochen die Fortsetzung von gestern. Wo war ich stehen geblieben? Ach ja, bei dem langen Gang. Er endete im Keller des Honigtopfes. Bevor wir durch die Falltür nach oben kletterten, warf James wieder den Tarnumhang über uns beide und brachte mich zu einer recht verlassenen Stelle, wo er den Umhang wieder abnahm und verstaute. Auf meine Frage, wieso er mir das alles zeigen würde (Karte, Umhang, Geheimgänge), meinte er nur, er würde mir da vertrauen, dass ich ihn und die anderen (Marauder) nicht verpfeife. Hab ich natürlich auch nicht vor.

Wir schlenderten dann also so durch Hogsmead, kauften hier und dort etwas ein (Zonkos, Honigtopf) und schließlich fragte James mich, ob ich Lust hätte, ein Butterbier zu trinken. Ich war erst skeptisch, weil die ‚Drei Besen' auch von Lehrern besucht wird und Madam Rosmerta uns beide kennt, aber James hat nur gegrinst. „Hey Rosmerta", begrüßte er sie überschwänglich, „du kennst Lily Evans?!" „Hallo James, hallo Lily", grüßte Rosmerta zurück und ich lächelte freundlich. „Zwei Butterbier, bitte", bestellte James, legte ein paar Münzen auf den Tisch und zog mich, nachdem Rosmerta ihm die Krüge gegeben hatte, in Richtung einer kleinen Nische.

„Sicher ist sicher", grinste er und setzte sich an einen Tisch, der von der Tür und vom Großteil des Pubs aus nicht zu erkennen war. Ich nahm also neben ihm Platz und wir unterhielten uns wirklich gut über alles und nichts. James versicherte mir noch mal, dass Rosmerta uns nicht verraten würde und bezog sich darauf, dass er und seine Kumpels (vornehmlich Black) sich außerhalb der Besuchszeiten nach Hogsmead schleichen würden. Ich beschloss, den Kommentar weitgehend zu überhören. Gut eine Stunde und vier Butterbier pro Nase später, schien James auf einmal nervös zu werden. Als ich fragte, was los wäre, druckste er erstmal nervös herum und brachte nichts zustande.

„Komm, spuck's schon aus", forderte ich ihn also auf und er tat es tatsächlich: „Also… ähm, Lily, worüber ich mit dir reden wollte… naja, duz weißt schon… es ist so, dass ich… äh, gut, wir sind ja jetzt Freund, oder?" „Natürlich", ich hatte keinerlei Ahnung, worauf das hinauslaufen sollte, „gute Freunde, würde ich meinen." „Ja, genau", er schien erleichtert, „aber weißt du… nun, als ich dich in den letzten Jahren immer gefragt habe, ob… ob du mal mit mir ausgehst, das… nun ja, das meinte ich ernst… ich hätte ehrlich gesagt nichts dagegen, wenn wir, ähm… mehr wären, als nur Freunde." Es dauerte ein paar Augenblicke, bis ich die Botschaft seines Gestotters verstanden hatte.

Einen Wimpernschlag lag starrte ich ihn an, dann schüttelte ich den Kopf. Erst langsam, dann immer heftiger. Ich glaube, ich habe unbewusst versucht, ihn zu zwingen, die unausgesprochene Frage zurückzunehmen. „Nein." Dieses Wort schien für James wie ein Urteil zu sein. Er senkte den Blick, starrte sekundenlang seine Hände an und meinte dann: „Okay, dann wird es wohl das Beste sein, wenn wir jetzt zahlen und dann wieder ins Schloss gehen." Das taten wir dann auch und legten den ganzen Rückweg in tiefem Schweigen zurück. Heute ging es dann genauso, wir haben einander einfach ignoriert, wenn wir uns begegnet sind und wenn ich ehrlich bin, Gundel… es tut weh.
Bye, Lily