An GefallenerEngel: Bis übermorgen in dem Fall. Sry, dass das Chap. Erst heute kommt, aber bin gestern irgendwie gegen halb acht eingeschlafen und so kam das dann…
An bBabygirl90: :)
An Sam: Ja, der letzte.
An Baitrey: Danke, gleichfalls.
25.Dezember
Gundel,
ich bin glücklich. Wirklich und wahrhaftig glücklich. Ich schwebe auf Wolke 7.
Im siebten Himmel. Kurz: Ich bin verliebt. Ja, du hast richtig gelesen.
Verliebt. Und willst du wissen, wie es dazu gekommen ist? Ja, das hat was mit
meiner Idee von gestern zu tun. Ich habe heute Morgen, nachdem ich meine
Geschenke ausgepackt hatte (Geld von Mum und Dad, Nagelset (Lack, Feile, Frech Manicure-Zeug) von Mercy, ein Oberteil von Amy, Ohrringe
von Cry und ein Süßigkeitenrepertoire von den
Marauder minus James), habe ich mir Gundelchen genommen und ihr ein Kärtchen um
den Hals gehangen. Ich schreibe mal wörtlich auf, was darauf stand.
Fröhliche Weihnachten,
James
Das wollte ich dir wünschen und dir gleich auch noch etwas sagen. Was du mir am
Samstag gesagt hast, nun, ich wäre froh, wenn du das ein paar Tage später getan
hättest. Denn jetzt würde meine Antwort anders ausfallen, sei dir sicher. Ich
wollte eigentlich nur ehrlich sein. Am Beste du sprichst den Inhalt dieser
Karte niemals an und verbrennst sie direkt.
Fröhliche Weihnachten noch mal und gutes neues Jahr im Voraus.
Bye, Lily
P.S. Die kleine Katze ist mein Geschenk für dich. Hoffe, du magst sie, sonst
gib sie mir einfach zurück. Ich habe sie ‚Gundelchen' genannt.
Dann ließ ich Gundelchen zu dem Maraudern hinüber laufen, die in ihren Lieblingssesseln am Kamin saßen. Sie ging auch direkt zu James und strich um seine Beine. Er hob sie hoch, setzte sie auf seinen Schoß und er kraulte sie, während er die Karte las. Gundelchen schnurrte uns rollte sich ein. Sie sah nicht so aus, als hätte sie vorgehabt, so bald wegzugehen, aber James sah das ganz anders. Kaum das er die Karte gelesen hatte, sah er sich suchend im Gemeinschaftsraum um und als er mich entdeckte, fing er meine Augen mit seinen ein. Er hob Gundelchen hoch, ließ sie rüber auf Remus Schoß gleiten, ignorierte ihr gereiztes Fauchen und den Protest seines Freundes und kam zu mir hinüber. Die ganze Zeit über brach er den Blickkontakt kein einziges Mal ab.
Er griff einfach wortlos nach meiner Hand uns zog mich hinter sich her nach draußen. Er hielt erst an, als wir draußen auf den Ländereien waren. Es schneite, war bitterkalt und wir hatten beide keine Jacken oder Umhange, geschweige denn Mützen, Handschuhe, Schals und in meinem Fall noch nicht einmal einen Pullover, an. Ernsthaft, ich trug nur ein dünnes Oberteil mit ¾-Armen. James hatte zumindest einen dunkelblauen Strickpulli an und fror augenscheinlich nicht ganz so erbärmlich, wie ich. Aber das interessiert dich nicht, oder? „Ich stelle die Frage gerne noch mal, wenn du möchtest", bot James plötzlich an und drehte sich zu mir um (Hatte ich ihn nicht gebeten, diese Karte niemals anzusprechen? Ich meine mich dunkel zu erinnern). Ich sah ihn wie am Samstag ungefähr einen Wimpernschlag an, dann schüttelte ich den Kopf.
„Lass stecken", ich habe mich in dem Moment selbst überrascht, aber ich bin auf James zu, habe ihm die Arme um den Hals gelegt und ihn geküsst. Er war ganz kurz zu überrascht, um zu reagieren, dann erwiderte er den Kuss und zog mich ganz nahe zu sich heran. Noch nicht einmal durch den Jubel, der plötzlich aus den Fenstern über unseren Köpfen, hinter denen sich der Gryffindorgemeinschaftsraum befindet, ließ er sich stören, also reagierte ich auch nicht darauf. Nach einer Ewigkeit (zumindest laut meinem Zeitgefühl) löste James sich von mir, hielt mich aber weiterhin im Arm. Er strich mir über die Wange und lachte, als ich fröstelnd zurückwich. Seine Hand war aber auch eisig.
Dann nahm James seine Arme weg, zog seinen Pulli aus und reichte ihn mir. Ich wollte protestieren, weil er drunter nur ein schwarzes T-Shirt trug, aber er brachte mich einfach mit einem Kuss zum verstummen. Ich gehorchte also und zog mir den Pulli über. Der war warm, weich und roch nach James. Sprich: es war das wundervollste Kleidungsstück, dass ich jemals getragen habe (und hinterher hat er mir sogar erlaubt, den Pulli zu behalten). Während ich mir also den Pulli anzog, kramte James in seiner Tasche herum und zog etwas Silbernes hervor. „Hier, mein Geschenk für dich, Süße", erklärte er und reichte es mir (ich habe ihm sogar den einfallslosen Spitznamen vergeben. Immer noch besser als ‚Marzipanschweinchen', oder? So nennt meine Schwester ihren Verlobten… Mastschwein wäre passender).
Sein Geschenk entpuppte sich als feingliedrige Silberkette
mit einem kleinen Silberanhänger, in den ein echter Diamantsplitter eingefasst
war. Ich war erstmal sprachlos, aber James nahm mir das Reden ab – und die
Kette auch. „Die Katze ist wirklich süß. Nur der Name ist vielleicht etwas
gewöhnungsbedürftig, aber wenn er von dir stammt, dann ist das vollkommen in
Ordnung für mich", erklärte er und trat hinter mich, um mir die Kette
anzusehen. Kaum das er den Verschluss geschlossen hatte, drehte ich mich um,
schlang meine Arm um seinen Hals und sah ihn an. Er hatte die Schultern wegen
der Kälte leicht hingezogen, in seinen verstrubbelten schwarzen Haaren
glitzerten Schneeflocken, er grinste dieses unheimlich süße, schiefe Grinsen
und seine haselnussbraunen Augen leuchteten. Als ich ihn dann geküsst habe, war
ich (und bin ich immer noch) glücklich mit mir und der Welt.
Bye, Lily
