Hi Leute.
Hier ist Kapitel 2. Ach ja, das ganze spielt nach dem 5. Band, das hatte
ich vergessen zu erwähnen. Viel Spaß und reviewt, okay?
Kapitel 2) Wilde Magie
„Was ist los, Remus? Nicht gut geschlafen?" Remus Lupin sah von seinem Frühstück auf, Eiern mit Speck und Toast, die ihm Molly Weasley wenige Minuten zuvor hingestellt hatte. Er hatte nicht viel davon angerührt. Tonks, die ihm gegenüber saß sah ihn fragend an und er bemühte sich, ein Lächeln aufzusetzen. „Schon in Ordnung, Tonks. Es ist nur bald wieder Vollmond, das ist alles."
Das war nicht die ganze Wahrheit, aber es schien die junge Hexe zumindest soweit zufrieden zu stellen, dass sie keine weiteren Fragen stellte. Bis Vollmond war es noch drei Tage hin und zumindest würde er dann zu Weihnachten wieder auf dem Damm sein, dachte er doch der Gedanke machte ihn nicht wirklich froh. Obwohl unter den Mitgliedern des Ordens im Haus ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, wirkte es auf Remus seit dem letzten Sommer leer. Das Hauptquartier war das alte gebliebe, einfach aus dem Grund, weil es in ganz Großbritannien kein einziges Gebäude gab, das so gut geschützt war. Niemand, außer den Mitgliedern des Phoenixordens wusste, wie man es fand und wo es lag.
Remus hatte sich in den letzten Monaten alle erdenkliche Mühe gegeben, zu einem normalen Leben zurückzukehren- wobei er sich in diesem Moment nicht zum ersten Mal die bitter-ironische Frage stellte, wann er sein Leben je als normal hatte bezeichnen können. Er war ein Werwolf, im Leben eines Werwolfes gab es keine Normalität, und das war ihm diese Nacht erneut bewusst geworden als er aus einem Alptraum aufgeschreckt die sich rundende Scheibe des Mondes im Fenster gesehen hatte, die ihm spöttisch entgegenzublicken schien.
Seit Sirius tot war.. war nichts mehr wie früher. Remus Lupin hatte es oft hart gehabt, aber meist war einer seiner alten Freunde da gewesen. Als Sirius in Askaban gewesen war, hatte er sich wirklich allein gefühlt und im den letzten beiden Jahren hatte er sich wieder an Tatzes Gesellschaft gewöhnt...
Energisch stocherte er in seinem Frühstück herum. Es machte keinen Sinn, der Vergangenheit nachzuhängen, die Realität war hart. Er begann eine leise Wut auf sich selbst zu verspüren, weil dieser Alptraum in der letzten Nacht ihn offensichtlich dermaßen aus der Bahn geworfen hatte, das selbst Tonks gemerkt hatte, dass etwas mit ihm heute morgen nicht in Ordnung war.
„Was ist mit Harry und den anderen?"versuchte Tonks erneut ein Gespräch zu beginnen. "Kommen sie über Weihnachten wieder her? „Ja."nickte Remus. „Sie kommen alle her. Übermorgen mit dem Hogwartsexpress. So wie im letzten Jahr."„Toll."erwiderte Tonks gut gelaunt und er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie seine bedrückte Stimmung sehr wohl bemerkt hatte und versuchte, ihn aufzuheitern. "Ich mag´s wenn hier mal wieder was mehr los ist. Würde gern heute noch in die Winkelgasse, wie sieht's aus, kommst du mit, Moony?"„Weiß nicht, eigentlich...ich sag dir später bescheid, okay?"Das schien sie für den Moment zufrieden zu stellen.
Molly, die, nachdem sie ihnen das Frühstück hingestellt hatte, den Raum verlassen hatte, kehrte zurück. „Man sollte es nicht glauben, es waren schon wieder ein paar Doxies in den Vorhängen im Salon."Sie schnaubte ärgerlich „Und ich dachte, wir hätten sie im letzten Sommer alle entfernt. Als wir mit den Kindern hier ausgemistet haben zusammen mit Sirius und..." sie brach ab. „Naja, was soll's, jetzt sind wir die Biester erst mal wieder los."Sie schien mehr mit sich selbst gesprochen zu haben doch dann drehte sie sich zu Lupin und Tonks um und sagte. „Ach ja, Dumbledore ist heute nacht angekommen, er braucht zwei von uns für einen geheimen Auftrag für den Orden, könntet ihr vielleicht..."„Na guut."Remus hörte, wie enttäuscht Tonks war „dann kann ich die Winkelgasse wohl heute erst mal vergessen." "Was ist mit den anderen?" fragte Lupin, der bereits aufgestanden war. „Sind nicht viele hier."erwiderte Molly Weasley. „Arthur ist im Ministerium, Alastor und die anderen sind auch unterwegs."Tonks schmollte. „Schon gut Molly, wir gehen."sagte Lupin und zog Tonks aus der Küche.
Sie fanden Dumbledore in einem der großen Arbeitszimmer im oberen Stockwerk. Entlang der Wände hingen einige Bilder, deren Bewohner jedoch allesamt schliefen. „Ah, gut, dass ihr die Zeit hatten."sagte Dumbledore gutgelaunt als sie hereinkamen. „Es tut mir leid, dass ich euch beide so kurz vor Weihnachten noch in die Kälte schicken muss, aber ich habe einen Auftrag, der wirklich sehr dringend ist. Tee?"Lupin lehnte dankend ab aber Tonks nickte. Dumbledore zog seinen Zauberstab hervor und im nächsten Moment stand auf dem großen Schreibtisch ein silbernes Tablett mit einer dampfenden Teekanne und einer Tasse. Tonks griff zu.
„Also, worum geht's?"fragte Tonks und ließ sich auf einen der plüschigen Sessel fallen. „Das Ganze ist etwas kompliziert zu erklären", hob Dumbledore an. „Um genau zu sein. Da draußen irgendwo in den Straßen von London, ist jemand, der wahrscheinlich unsere Hilfe braucht."Lupin hob fragend eine Augenbraue. „Wer?"„Sie heißt Emily und ist eine wilde Magierin."„Eine wilde Magierin?"warf Tonks ein. „Was ist das?" „Eine Hexe, deren zauberische Fähigkeiten sich erst nach ihrem elften Geburtstag entwickelt haben."murmelte Remus. „Manchmal kommt es vor, meist sind das Kinder aus nichtmagischen Familien."„Genau, Remus."sagte Dumbledore lächelnd und fuhr fort. „Wir in Hogwarts habe es uns – genauso wie andere Schulen – zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Jungen die magisch begabt sind, die Möglichkeit zu geben, ihre Gaben auszubilden. Unausgebildete Magie kann gefährlich sein, Tonks. Wir haben in Hogwarts Schüler unterschiedlichster Abstammung. Manche, die wenigsten, kommen aus reinblütigen Zaubererfamilien, andere sind muggelstämmig oder halbblütig. Und wir haben einige, die beinahe Squibs sind."Bei seinen Worten musste Remus unwillkürlich an Neville Longbottom denken.
„Nun ja, wilde Magier und Magierinnen erscheinen zunächst als nichtmagisch."fuhr Dumbledore fort. « Sie zeigen keinerlei zauberische Fähigkeiten und auch in ihren Familien ist meist keine Begabung bekannt. Manchmal sind seitdem mehrere Generationen vergangen. Die Fähigkeiten entwickeln sich erst sehr spät, mit vielleicht 13 oder 14 und auch dann haben sie sie nicht unter Kontrolle." „Und diese Emily.."warf Tonks ein. „..ist so eine wilde Magierin?"„Ja, es scheint so."sagte Dumbledore nachdenklich. „Wir wissen nicht viel über sie, nur dass sie bis vor einigen Jahren in einem Muggelwaisenhaus gelebt hat und seitdem auf der Straße lebt."Er strich sich durch den silberweißen Bart.
„Dieses Mädchen ist da draußen in großer Gefahr. Wilde Magie ist sehr mächtig und... sehr zerstörerisch und seit Lord Voldemort.."Tonks zuckte leicht zusammen, als ihm der Name so leicht über die Lippen kam „.. wieder zurückgekehrt ist, wird auch er versucht haben, neue Diener um sich zu scharen. Wilde Magier kämen ihm da sehr gelegen, denn sie sind beeinflussbar, weil sie nichts über ihre eigenen Kräfte wissen." „Warum unterrichten wir keine wilden Magier in Hogwarts?"wollte Tonks wissen. „Sie sind nicht aufspührbar für uns, solange sich ihre Magie nicht entwickelt hat."sagte Remus. „und wenn sie sich entwickelt, dann ist es zu spät, weil ihre Magie ungelenkt ist und wir sie dadurch meist nicht erkennen können."Tonks nickte. „Echt erstaunlich, was du alles weißt, Moony"grinste sie. „Ich habe Verteidigung gegen die Dunklen Künste studiert."erwiderte er. „Dazu gehörte auch Wilde Magie."„Ja."sagte Dumbledore. „Damals hatte Voldemort einige wilde Magier um sich geschart. Und ich befürchte... dass er Emily bereits auf der Spur ist und deswegen habe ich euch beiden hergerufen. Wir müssen ihm zuvorkommen."
******
Einige Stunden später waren Tonks und Remus in London. Sie waren in einer der unbesuchten Seitenstraßen appariert und hatten sich zunächst dort umgesehen. Niemand war da. Es würde einige Zeit dauern unter all den vielen Menschen eine einzelne Junge Frau zu finden und das wussten sie. Sie wussten nur, dass sie etwa 22 Jahre als sein musste und, das sie die letzten Jahre auf der Straße verbracht hatte, konnten sie sich in etwa vorstellen, wie verwahrlost sie sein würde. Alles, was ihnen sonst noch für die Suche blieb, waren ihre eigenen fünf Sinne und ausnahmsweise war Remus dankbar, dass bald Vollmond war. Seine Sinne waren geschärft.
Die Straßen um den Marktplatz herum waren leer gewesen, also beschlossen sie, sich ins Gewühl um die Kirche zu stürzen. Mit einem geschickten Zauber hatte Remus seinen Zauberumhang verschwinden lassen und trug stattdessen einen dunklen Parka. Tonks hatte für diesen Trick keine Magie benötigt. Sie war ein Metamorphmagus und musste sich nur kurz konzentrieren um ihr aussehen zu verändern. Jetzt ging sie in eine knallrote Winterjacke gekleidet fröhlich neben ihm her. „Ging's nicht noch auffälliger"sagte Remus leise und warf einen Blick auf ihre heute kurzen und dunkelblauen Haare, die sich in einem seltsamen Kontrast von der roten Jacke abhoben. „Mach dir keine Sorgen Moony"grinste sie zurück. „Je auffälliger desto unauffälliger."Er beließ es bei einem schiefen Lächeln.
Abgesehen von Tonks Erscheinungsbild unterschieden sie sich nicht von den anderen Besuchern des Weihnachtsmarktes und wie Tonks bereits gesagt hatte: niemand achtete auf sie. Remus behielt seine Hand in der rechten Tasche, damit er seinen Zauberstab umklammert halten konnte. Wenn es irgend möglich war, würde sie es vermeiden, unter all dem Muggeln zu zaubern, doch besonders seit dem letzten Sommer waren sie alle übervorsichtig und wenngleich Lupin und Tonks nicht Alastor Moodies Ansichten teilten, der hinter jeder Straßenecke einen oder mehrere Todesser vermutete, wussten sie dennoch sehr genau, dass Voldemort und seine Anhänger nicht vor ein paar Zeugen zurückschrecken würden.
Es wurde allmählich dunkel und noch immer gab es keine Spur von Emily. Sie hatten sich an einem der Stände zwei heiße Kakaos geholt und spähten in die Runde, immer auf der Suche nach einer jungen Frau in zerschlissener Kleidung. „Je eher wir sie finden, desto besser"murmelte Tonks und er konnte sehen, dass sie allmählich zu frieren begann.
Sie standen eine ganze Weile da und die Straßen um sie her begannen sich immer mehr zu leeren, je dunkler es wurde. Schließlich, sie hatten gerade begonnen, noch eine Runde durch die benachbarten Gassen zu drehen, schreckte Remus auf. Selbst in der Dunkelheit konnte er gut sehen, besonders jetzt, einige Tage vor Vollmond. Er sah zur Kirche hinauf, die einige Meter weiter auf einer kleinen Erhöhung stand. Aus dem Seitenportal kam eine junge Frau gestüzt. Sie trug einen zerschlissenen Mantel und wäre in ihrer Eile beinahe auf den vereisten Stufen ausgeglitten. Remus kniff die Augen zusammen. „Tonks."„Hm?"„Da oben an der Kirche, das könnte sie sein."Rasch stellten sie die leeren Tassen zurück auf den Tresen, warfen dem Mann ein paar Münzen Muggelgeld hin und gingen im Laufschritt auf die Kirche zu. Das Mädchen verschwand aus ihrem Blickfeld.
„Meinst du, das ist Emily?"fragte Tonks leise. „Könnte schon sein." erwiderte er. In dem Moment in dem sie den unteren Absatz der Treppen, welche zur Kirche hinauf führten erreicht hatten, rauschte die junge Frau an ihnen vorbei. Sie schien sie nicht einmal bemerkt zu haben und lief wie von Dämonen gejagt an ihnen vorbei. Tonks war so überrascht, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß und nach hinten überkippte. Remus konnte gerade noch rechtzeitig die Hände ausstrecken und nach ihr greifen, damit sie nicht fiel und das kostete sie die entscheidenden Sekunden. Doch als die junge Frau an ihnen vorbeigelaufen war, hatte Lupin gespürt, dass sie es sein musste. Tonks strauchelte fluchend wieder auf die Beine und sie fuhren herum, nur um zu sehen, dass die junge Frau verschwunden war.
„Verdammt!"zischte Tonks. „So ein Mist, sorry, Moony, das war alles meine Schuld, ich Dussel."„Red keinen Unsinn. Komm!"Die liefen über den Marktplatz und bogen in die übernächste Seitengasse ein. „Sie kann noch nicht weit sein und wir werden sie hören, wenn sie an uns vorbeiläuft. „Ja, du wirst sie hören, Remus."sagte Tonks atemlos. „Nicht jeder hat das Gehör eines Werwolfes."
Sie hielten die Zauberstäbe jetzt offen, denn sie wussten nicht, vor wem oder was Emily aus der Kirche geflohen war und irgendetwas sagte Remus, dass jemand ganz in der Nähe war. Jemand, der nichts Gutes im Schilde führte... Sie bogen in eine weitere Straße ein und plötzlich hörten sie Stimmen, vielmehr, eine Stimme. Die Stimme eines Mannes, den Remus nur allzugut kannte. „IMPERIO!"Sie ließen alle Vorsicht fahren und rannten los. Wenn sie Glück hatten war er allein. „Pettigrew!"stieß Remus durch die Zähne hervor. „Verdammt, ich hoffe wir sind nicht zu spät."
Doch wie es aussah waren sie es. Als sie um die nächste Ecke Bogen erblickten sie zwei Gestalten. Die hintere war die eines Mannes und wie die Stimme ihnen verraten hatte handelte es sich dabei um Wurmschwanz. Er lachte kalt und deutete seinen Zauberstab auf die Silhouette einer jungen Frau- Emily. „ich sagte, komm her!"Wurmschwanz´ Stimme klang schrill. „er ist allein."Flüsterte Lupin und versuchte, im Schatten der Häuser zu bleiben. „STUPOR!"krisch Wurmschwanz in diesem Moment und sie konnten sehen, wie Emily, von dem Fluch getroffen zu Boden ging. Remus gab ein wütendes Knurren von sich und sprang die letzten Meter aus dem Schatten heraus. „STUPOR!"bellte er und ein roter Lichtstrahl brach aus dem Zauberstab hervor und verfehlte Wurmschwanz um Haaresbreite. Ein weiterer von Tonks traf ihm am Arm und schleuderte ihn ein Stück zurück. Dann jedoch geschah etwas mit der Gestalt des Mannes. Er wurde kleiner und huschte schließlich in seiner Tiergestalt, als Ratte, davon. „Verdammt."Fluchte Tonks und wollte ihm hinterherspringen. „Lass ihn laufen. Das könnte eine Falle sein, Tonks. Wer weiß, wer noch in der Nähe ist."„Spürst du etwas?" „Nein, aber man kann nie wissen."
Sie liefen zu der jungen Frau, die immer noch am Boden lag und vergeblich versuchte sich aufzurichten. Tonks und Remus beugten sich über die junge Frau und sahen, dass sie scheinbar in Ordnung war. „Lumos"sagte Tonks leise und an der Spitze ihres Zauberstabes begann es kühl zu leuchten. Lupin war sich sicher, dass die junge Frau wirklich Emily war. Er konnte es spüren. Vorsichtig packte er sie bei der Schulter. „Geht es Ihnen gut, Miss?"Die junge Frau lächelte gezwungen. Trotz ihres verwahrlosten Aussehens war sie hübsch, dachte Lupin. Ihr kupferfarbenes Haar reichte ihr in zottigen Strähnen bis auf die Schultern hinab und ihre grünen Augen leuchteten erstaunt, als sie in das Licht von Tonks Zauberstabes blickte. Sie musterte sie beide einen kurzen Moment „Es... geht schon."Sagte sie dann doch er konnte hören, dass sie Schmerzen hatte. „Wer sind Sie?" Das Mißtrauen, das er im ersten Moment in ihrem Blick gesehen hatte war bereit zu einem Teil geschwunden.
„Mein Name ist Remus Lupin."Stellte er sich vor uns fügte mit einem kurzen Seitenblick hinzu: „Und das hier ist Nymphadora Tonks."„Remus!"Sie knuffte ihn in die Seite und er wusste, dass sie es nicht mochte, wenn man sie bei ihrem Vornamen ansprach „Naja, gut, einfach nur Tonks"fügte er rasch hinzu. „Und jetzt kommen Sie. Wir müssen hier weg. Glauben Sie, dass Sie laufen können, Miss..."„Emily."antwortete sie. "Ich bin Emily." Sie war es, er hatte es gewusst. „Gut, Emily."sagte Lupin und zog ein Stück Schokolade aus seiner Manteltasche. „Essen Sie das, dann geht es Ihnen gleich wieder besser."Sie zögerte einen Moment, dann schob sie sich das Stück in den Mund. Sie riss erstaunt die Augen auf. „Was ist das?"fragte sie. „Später"sagte er und half ihr, zusammen mit Tonks, auf die Beine. Jetzt war keine Zeit für Erklärungen. Inständig hoffte er, dass sie ihnen vertrauen und mitkommen würde. „Sie müssen ja halb erfroren sein."fügte er hinzu und packte Emily unter der Schulter um ihr beim Gehen behilflich zu sein. Ihr Bein stand in einem seltsamen Winkel vom Körper ab. Vielleicht war es gebrochen. Emily schleppte sich zwischen ihnen her und Tonks und Lupin mussten sie mehr tragen als sie selber ging. Der Fluch musste sie voll erwischt haben und nach einer kurzen Weile schien sie die Ohnmächtigkeit übermannt zu haben. „Eine Straße weiter gibt es einen Portschlüssel ins Hauptquartier."Sagte Lupin. „Mit ihr können wir nicht einfach dort apparieren.
Einige Minuten später hatten sie einen staubigen und völlig verdreckten Hinterhof erreicht. Hier würde niemand einen Portschlüssel vermuten. Lupin deutete auf eine rostige Dose, die nicht anders aussah als ein Dutzend anderer, die hier herumlagen. Sie hockten sich hin und legten ihre Hände und die der bewusstlosen Emily auf den Portschlüssel. Remus spürte das bereits bekannte ziehen auf Höhe seines Bauchnabels und wenige Sekunden später waren sie wieder am Grimmauldplatz Nummer 12.
Kapitel 2) Wilde Magie
„Was ist los, Remus? Nicht gut geschlafen?" Remus Lupin sah von seinem Frühstück auf, Eiern mit Speck und Toast, die ihm Molly Weasley wenige Minuten zuvor hingestellt hatte. Er hatte nicht viel davon angerührt. Tonks, die ihm gegenüber saß sah ihn fragend an und er bemühte sich, ein Lächeln aufzusetzen. „Schon in Ordnung, Tonks. Es ist nur bald wieder Vollmond, das ist alles."
Das war nicht die ganze Wahrheit, aber es schien die junge Hexe zumindest soweit zufrieden zu stellen, dass sie keine weiteren Fragen stellte. Bis Vollmond war es noch drei Tage hin und zumindest würde er dann zu Weihnachten wieder auf dem Damm sein, dachte er doch der Gedanke machte ihn nicht wirklich froh. Obwohl unter den Mitgliedern des Ordens im Haus ein ständiges Kommen und Gehen herrschte, wirkte es auf Remus seit dem letzten Sommer leer. Das Hauptquartier war das alte gebliebe, einfach aus dem Grund, weil es in ganz Großbritannien kein einziges Gebäude gab, das so gut geschützt war. Niemand, außer den Mitgliedern des Phoenixordens wusste, wie man es fand und wo es lag.
Remus hatte sich in den letzten Monaten alle erdenkliche Mühe gegeben, zu einem normalen Leben zurückzukehren- wobei er sich in diesem Moment nicht zum ersten Mal die bitter-ironische Frage stellte, wann er sein Leben je als normal hatte bezeichnen können. Er war ein Werwolf, im Leben eines Werwolfes gab es keine Normalität, und das war ihm diese Nacht erneut bewusst geworden als er aus einem Alptraum aufgeschreckt die sich rundende Scheibe des Mondes im Fenster gesehen hatte, die ihm spöttisch entgegenzublicken schien.
Seit Sirius tot war.. war nichts mehr wie früher. Remus Lupin hatte es oft hart gehabt, aber meist war einer seiner alten Freunde da gewesen. Als Sirius in Askaban gewesen war, hatte er sich wirklich allein gefühlt und im den letzten beiden Jahren hatte er sich wieder an Tatzes Gesellschaft gewöhnt...
Energisch stocherte er in seinem Frühstück herum. Es machte keinen Sinn, der Vergangenheit nachzuhängen, die Realität war hart. Er begann eine leise Wut auf sich selbst zu verspüren, weil dieser Alptraum in der letzten Nacht ihn offensichtlich dermaßen aus der Bahn geworfen hatte, das selbst Tonks gemerkt hatte, dass etwas mit ihm heute morgen nicht in Ordnung war.
„Was ist mit Harry und den anderen?"versuchte Tonks erneut ein Gespräch zu beginnen. "Kommen sie über Weihnachten wieder her? „Ja."nickte Remus. „Sie kommen alle her. Übermorgen mit dem Hogwartsexpress. So wie im letzten Jahr."„Toll."erwiderte Tonks gut gelaunt und er konnte sich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie seine bedrückte Stimmung sehr wohl bemerkt hatte und versuchte, ihn aufzuheitern. "Ich mag´s wenn hier mal wieder was mehr los ist. Würde gern heute noch in die Winkelgasse, wie sieht's aus, kommst du mit, Moony?"„Weiß nicht, eigentlich...ich sag dir später bescheid, okay?"Das schien sie für den Moment zufrieden zu stellen.
Molly, die, nachdem sie ihnen das Frühstück hingestellt hatte, den Raum verlassen hatte, kehrte zurück. „Man sollte es nicht glauben, es waren schon wieder ein paar Doxies in den Vorhängen im Salon."Sie schnaubte ärgerlich „Und ich dachte, wir hätten sie im letzten Sommer alle entfernt. Als wir mit den Kindern hier ausgemistet haben zusammen mit Sirius und..." sie brach ab. „Naja, was soll's, jetzt sind wir die Biester erst mal wieder los."Sie schien mehr mit sich selbst gesprochen zu haben doch dann drehte sie sich zu Lupin und Tonks um und sagte. „Ach ja, Dumbledore ist heute nacht angekommen, er braucht zwei von uns für einen geheimen Auftrag für den Orden, könntet ihr vielleicht..."„Na guut."Remus hörte, wie enttäuscht Tonks war „dann kann ich die Winkelgasse wohl heute erst mal vergessen." "Was ist mit den anderen?" fragte Lupin, der bereits aufgestanden war. „Sind nicht viele hier."erwiderte Molly Weasley. „Arthur ist im Ministerium, Alastor und die anderen sind auch unterwegs."Tonks schmollte. „Schon gut Molly, wir gehen."sagte Lupin und zog Tonks aus der Küche.
Sie fanden Dumbledore in einem der großen Arbeitszimmer im oberen Stockwerk. Entlang der Wände hingen einige Bilder, deren Bewohner jedoch allesamt schliefen. „Ah, gut, dass ihr die Zeit hatten."sagte Dumbledore gutgelaunt als sie hereinkamen. „Es tut mir leid, dass ich euch beide so kurz vor Weihnachten noch in die Kälte schicken muss, aber ich habe einen Auftrag, der wirklich sehr dringend ist. Tee?"Lupin lehnte dankend ab aber Tonks nickte. Dumbledore zog seinen Zauberstab hervor und im nächsten Moment stand auf dem großen Schreibtisch ein silbernes Tablett mit einer dampfenden Teekanne und einer Tasse. Tonks griff zu.
„Also, worum geht's?"fragte Tonks und ließ sich auf einen der plüschigen Sessel fallen. „Das Ganze ist etwas kompliziert zu erklären", hob Dumbledore an. „Um genau zu sein. Da draußen irgendwo in den Straßen von London, ist jemand, der wahrscheinlich unsere Hilfe braucht."Lupin hob fragend eine Augenbraue. „Wer?"„Sie heißt Emily und ist eine wilde Magierin."„Eine wilde Magierin?"warf Tonks ein. „Was ist das?" „Eine Hexe, deren zauberische Fähigkeiten sich erst nach ihrem elften Geburtstag entwickelt haben."murmelte Remus. „Manchmal kommt es vor, meist sind das Kinder aus nichtmagischen Familien."„Genau, Remus."sagte Dumbledore lächelnd und fuhr fort. „Wir in Hogwarts habe es uns – genauso wie andere Schulen – zur Aufgabe gemacht, Mädchen und Jungen die magisch begabt sind, die Möglichkeit zu geben, ihre Gaben auszubilden. Unausgebildete Magie kann gefährlich sein, Tonks. Wir haben in Hogwarts Schüler unterschiedlichster Abstammung. Manche, die wenigsten, kommen aus reinblütigen Zaubererfamilien, andere sind muggelstämmig oder halbblütig. Und wir haben einige, die beinahe Squibs sind."Bei seinen Worten musste Remus unwillkürlich an Neville Longbottom denken.
„Nun ja, wilde Magier und Magierinnen erscheinen zunächst als nichtmagisch."fuhr Dumbledore fort. « Sie zeigen keinerlei zauberische Fähigkeiten und auch in ihren Familien ist meist keine Begabung bekannt. Manchmal sind seitdem mehrere Generationen vergangen. Die Fähigkeiten entwickeln sich erst sehr spät, mit vielleicht 13 oder 14 und auch dann haben sie sie nicht unter Kontrolle." „Und diese Emily.."warf Tonks ein. „..ist so eine wilde Magierin?"„Ja, es scheint so."sagte Dumbledore nachdenklich. „Wir wissen nicht viel über sie, nur dass sie bis vor einigen Jahren in einem Muggelwaisenhaus gelebt hat und seitdem auf der Straße lebt."Er strich sich durch den silberweißen Bart.
„Dieses Mädchen ist da draußen in großer Gefahr. Wilde Magie ist sehr mächtig und... sehr zerstörerisch und seit Lord Voldemort.."Tonks zuckte leicht zusammen, als ihm der Name so leicht über die Lippen kam „.. wieder zurückgekehrt ist, wird auch er versucht haben, neue Diener um sich zu scharen. Wilde Magier kämen ihm da sehr gelegen, denn sie sind beeinflussbar, weil sie nichts über ihre eigenen Kräfte wissen." „Warum unterrichten wir keine wilden Magier in Hogwarts?"wollte Tonks wissen. „Sie sind nicht aufspührbar für uns, solange sich ihre Magie nicht entwickelt hat."sagte Remus. „und wenn sie sich entwickelt, dann ist es zu spät, weil ihre Magie ungelenkt ist und wir sie dadurch meist nicht erkennen können."Tonks nickte. „Echt erstaunlich, was du alles weißt, Moony"grinste sie. „Ich habe Verteidigung gegen die Dunklen Künste studiert."erwiderte er. „Dazu gehörte auch Wilde Magie."„Ja."sagte Dumbledore. „Damals hatte Voldemort einige wilde Magier um sich geschart. Und ich befürchte... dass er Emily bereits auf der Spur ist und deswegen habe ich euch beiden hergerufen. Wir müssen ihm zuvorkommen."
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Einige Stunden später waren Tonks und Remus in London. Sie waren in einer der unbesuchten Seitenstraßen appariert und hatten sich zunächst dort umgesehen. Niemand war da. Es würde einige Zeit dauern unter all den vielen Menschen eine einzelne Junge Frau zu finden und das wussten sie. Sie wussten nur, dass sie etwa 22 Jahre als sein musste und, das sie die letzten Jahre auf der Straße verbracht hatte, konnten sie sich in etwa vorstellen, wie verwahrlost sie sein würde. Alles, was ihnen sonst noch für die Suche blieb, waren ihre eigenen fünf Sinne und ausnahmsweise war Remus dankbar, dass bald Vollmond war. Seine Sinne waren geschärft.
Die Straßen um den Marktplatz herum waren leer gewesen, also beschlossen sie, sich ins Gewühl um die Kirche zu stürzen. Mit einem geschickten Zauber hatte Remus seinen Zauberumhang verschwinden lassen und trug stattdessen einen dunklen Parka. Tonks hatte für diesen Trick keine Magie benötigt. Sie war ein Metamorphmagus und musste sich nur kurz konzentrieren um ihr aussehen zu verändern. Jetzt ging sie in eine knallrote Winterjacke gekleidet fröhlich neben ihm her. „Ging's nicht noch auffälliger"sagte Remus leise und warf einen Blick auf ihre heute kurzen und dunkelblauen Haare, die sich in einem seltsamen Kontrast von der roten Jacke abhoben. „Mach dir keine Sorgen Moony"grinste sie zurück. „Je auffälliger desto unauffälliger."Er beließ es bei einem schiefen Lächeln.
Abgesehen von Tonks Erscheinungsbild unterschieden sie sich nicht von den anderen Besuchern des Weihnachtsmarktes und wie Tonks bereits gesagt hatte: niemand achtete auf sie. Remus behielt seine Hand in der rechten Tasche, damit er seinen Zauberstab umklammert halten konnte. Wenn es irgend möglich war, würde sie es vermeiden, unter all dem Muggeln zu zaubern, doch besonders seit dem letzten Sommer waren sie alle übervorsichtig und wenngleich Lupin und Tonks nicht Alastor Moodies Ansichten teilten, der hinter jeder Straßenecke einen oder mehrere Todesser vermutete, wussten sie dennoch sehr genau, dass Voldemort und seine Anhänger nicht vor ein paar Zeugen zurückschrecken würden.
Es wurde allmählich dunkel und noch immer gab es keine Spur von Emily. Sie hatten sich an einem der Stände zwei heiße Kakaos geholt und spähten in die Runde, immer auf der Suche nach einer jungen Frau in zerschlissener Kleidung. „Je eher wir sie finden, desto besser"murmelte Tonks und er konnte sehen, dass sie allmählich zu frieren begann.
Sie standen eine ganze Weile da und die Straßen um sie her begannen sich immer mehr zu leeren, je dunkler es wurde. Schließlich, sie hatten gerade begonnen, noch eine Runde durch die benachbarten Gassen zu drehen, schreckte Remus auf. Selbst in der Dunkelheit konnte er gut sehen, besonders jetzt, einige Tage vor Vollmond. Er sah zur Kirche hinauf, die einige Meter weiter auf einer kleinen Erhöhung stand. Aus dem Seitenportal kam eine junge Frau gestüzt. Sie trug einen zerschlissenen Mantel und wäre in ihrer Eile beinahe auf den vereisten Stufen ausgeglitten. Remus kniff die Augen zusammen. „Tonks."„Hm?"„Da oben an der Kirche, das könnte sie sein."Rasch stellten sie die leeren Tassen zurück auf den Tresen, warfen dem Mann ein paar Münzen Muggelgeld hin und gingen im Laufschritt auf die Kirche zu. Das Mädchen verschwand aus ihrem Blickfeld.
„Meinst du, das ist Emily?"fragte Tonks leise. „Könnte schon sein." erwiderte er. In dem Moment in dem sie den unteren Absatz der Treppen, welche zur Kirche hinauf führten erreicht hatten, rauschte die junge Frau an ihnen vorbei. Sie schien sie nicht einmal bemerkt zu haben und lief wie von Dämonen gejagt an ihnen vorbei. Tonks war so überrascht, dass sie einen kleinen Schrei ausstieß und nach hinten überkippte. Remus konnte gerade noch rechtzeitig die Hände ausstrecken und nach ihr greifen, damit sie nicht fiel und das kostete sie die entscheidenden Sekunden. Doch als die junge Frau an ihnen vorbeigelaufen war, hatte Lupin gespürt, dass sie es sein musste. Tonks strauchelte fluchend wieder auf die Beine und sie fuhren herum, nur um zu sehen, dass die junge Frau verschwunden war.
„Verdammt!"zischte Tonks. „So ein Mist, sorry, Moony, das war alles meine Schuld, ich Dussel."„Red keinen Unsinn. Komm!"Die liefen über den Marktplatz und bogen in die übernächste Seitengasse ein. „Sie kann noch nicht weit sein und wir werden sie hören, wenn sie an uns vorbeiläuft. „Ja, du wirst sie hören, Remus."sagte Tonks atemlos. „Nicht jeder hat das Gehör eines Werwolfes."
Sie hielten die Zauberstäbe jetzt offen, denn sie wussten nicht, vor wem oder was Emily aus der Kirche geflohen war und irgendetwas sagte Remus, dass jemand ganz in der Nähe war. Jemand, der nichts Gutes im Schilde führte... Sie bogen in eine weitere Straße ein und plötzlich hörten sie Stimmen, vielmehr, eine Stimme. Die Stimme eines Mannes, den Remus nur allzugut kannte. „IMPERIO!"Sie ließen alle Vorsicht fahren und rannten los. Wenn sie Glück hatten war er allein. „Pettigrew!"stieß Remus durch die Zähne hervor. „Verdammt, ich hoffe wir sind nicht zu spät."
Doch wie es aussah waren sie es. Als sie um die nächste Ecke Bogen erblickten sie zwei Gestalten. Die hintere war die eines Mannes und wie die Stimme ihnen verraten hatte handelte es sich dabei um Wurmschwanz. Er lachte kalt und deutete seinen Zauberstab auf die Silhouette einer jungen Frau- Emily. „ich sagte, komm her!"Wurmschwanz´ Stimme klang schrill. „er ist allein."Flüsterte Lupin und versuchte, im Schatten der Häuser zu bleiben. „STUPOR!"krisch Wurmschwanz in diesem Moment und sie konnten sehen, wie Emily, von dem Fluch getroffen zu Boden ging. Remus gab ein wütendes Knurren von sich und sprang die letzten Meter aus dem Schatten heraus. „STUPOR!"bellte er und ein roter Lichtstrahl brach aus dem Zauberstab hervor und verfehlte Wurmschwanz um Haaresbreite. Ein weiterer von Tonks traf ihm am Arm und schleuderte ihn ein Stück zurück. Dann jedoch geschah etwas mit der Gestalt des Mannes. Er wurde kleiner und huschte schließlich in seiner Tiergestalt, als Ratte, davon. „Verdammt."Fluchte Tonks und wollte ihm hinterherspringen. „Lass ihn laufen. Das könnte eine Falle sein, Tonks. Wer weiß, wer noch in der Nähe ist."„Spürst du etwas?" „Nein, aber man kann nie wissen."
Sie liefen zu der jungen Frau, die immer noch am Boden lag und vergeblich versuchte sich aufzurichten. Tonks und Remus beugten sich über die junge Frau und sahen, dass sie scheinbar in Ordnung war. „Lumos"sagte Tonks leise und an der Spitze ihres Zauberstabes begann es kühl zu leuchten. Lupin war sich sicher, dass die junge Frau wirklich Emily war. Er konnte es spüren. Vorsichtig packte er sie bei der Schulter. „Geht es Ihnen gut, Miss?"Die junge Frau lächelte gezwungen. Trotz ihres verwahrlosten Aussehens war sie hübsch, dachte Lupin. Ihr kupferfarbenes Haar reichte ihr in zottigen Strähnen bis auf die Schultern hinab und ihre grünen Augen leuchteten erstaunt, als sie in das Licht von Tonks Zauberstabes blickte. Sie musterte sie beide einen kurzen Moment „Es... geht schon."Sagte sie dann doch er konnte hören, dass sie Schmerzen hatte. „Wer sind Sie?" Das Mißtrauen, das er im ersten Moment in ihrem Blick gesehen hatte war bereit zu einem Teil geschwunden.
„Mein Name ist Remus Lupin."Stellte er sich vor uns fügte mit einem kurzen Seitenblick hinzu: „Und das hier ist Nymphadora Tonks."„Remus!"Sie knuffte ihn in die Seite und er wusste, dass sie es nicht mochte, wenn man sie bei ihrem Vornamen ansprach „Naja, gut, einfach nur Tonks"fügte er rasch hinzu. „Und jetzt kommen Sie. Wir müssen hier weg. Glauben Sie, dass Sie laufen können, Miss..."„Emily."antwortete sie. "Ich bin Emily." Sie war es, er hatte es gewusst. „Gut, Emily."sagte Lupin und zog ein Stück Schokolade aus seiner Manteltasche. „Essen Sie das, dann geht es Ihnen gleich wieder besser."Sie zögerte einen Moment, dann schob sie sich das Stück in den Mund. Sie riss erstaunt die Augen auf. „Was ist das?"fragte sie. „Später"sagte er und half ihr, zusammen mit Tonks, auf die Beine. Jetzt war keine Zeit für Erklärungen. Inständig hoffte er, dass sie ihnen vertrauen und mitkommen würde. „Sie müssen ja halb erfroren sein."fügte er hinzu und packte Emily unter der Schulter um ihr beim Gehen behilflich zu sein. Ihr Bein stand in einem seltsamen Winkel vom Körper ab. Vielleicht war es gebrochen. Emily schleppte sich zwischen ihnen her und Tonks und Lupin mussten sie mehr tragen als sie selber ging. Der Fluch musste sie voll erwischt haben und nach einer kurzen Weile schien sie die Ohnmächtigkeit übermannt zu haben. „Eine Straße weiter gibt es einen Portschlüssel ins Hauptquartier."Sagte Lupin. „Mit ihr können wir nicht einfach dort apparieren.
Einige Minuten später hatten sie einen staubigen und völlig verdreckten Hinterhof erreicht. Hier würde niemand einen Portschlüssel vermuten. Lupin deutete auf eine rostige Dose, die nicht anders aussah als ein Dutzend anderer, die hier herumlagen. Sie hockten sich hin und legten ihre Hände und die der bewusstlosen Emily auf den Portschlüssel. Remus spürte das bereits bekannte ziehen auf Höhe seines Bauchnabels und wenige Sekunden später waren sie wieder am Grimmauldplatz Nummer 12.
