Ui, danke für´s reviewen froi Und darum bin ich mal nett und es geht
sofort weiter. gg
Kapitel 4)
Tonks schloss leise die Tür zu dem Zimmer im zweiten Stockwerk, in dass sie Emily gebracht hatten. Der Korridor war dunkel und nur durch das Licht weniger Kerzen entlang der Wand erhellt. Remus Lupin stand, die Arme vor der Brust verschränkt am Geländer und blickte der jungen Hexe entgegen, als diese aus dem Zimmer trat und sich zu ihm umwandte.
„Wie geht es ihr?" „Sie schläft."antwortete Tonks leise. „Sie ist nicht aufgewacht. Ich denke, sie braucht einfach ein bisschen Ruhe, dann kommt sie sicher schnell wieder auf die Beine. Das war wahrscheinlich alles ein bisschen zu viel für sie." „Für wen wäre das wohl nicht zuviel gewesen?"seufzte Remus und blickte zu Boden. Peter Pettigrew tauchte vor seinem inneren Auge auf, aber es war nicht der Peter Pettigrew, dem sie heute Nacht gegenübergestanden hatten, nicht der hassverzerrte Zauberer, den er ohne zu zögern getötet hätte, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte, sondern Peter Pettigrew den Jungen. Ein kleiner, etwas pummeliger Junge mit schüchternem Blick. Er verdrängte die Vorstellung an den Jungen, der einmal sein Freund gewesen war, blickte auf und zwang sich zu einem Lächeln. Tonks berührte ihn sachte am Arm. „Typisch Moony."sagte sie leise. „Macht sich um alles und jeden Sorgen und sei es nur ein unbekanntes Mädchen, dass er auf der Straße aufgelesen hat." Ein Blick sagte ihm, dass sie ihn nicht kränken wollte. Tonks wusste, wie er war, aber manchmal zog sie ihn einfach gerne damit auf. „Gute Nacht, Remus"sagte sie dann. „Nacht."gab er zurück. „Ich...geh noch ein bisschen runter."sagte er. Er musste nachdenken...über viele Dinge. Wider besseres Wissen machte er sich auf den Weg in den Salon. Eigentlich wäre es besser, wenn er jetzt schlafen ginge... in drei Tagen war Weihnachten, in der Nacht darauf würde Vollmond sein und Wolfsbanntrank hin oder her...da würde er keinen Schlaf kriegen.
Remus Lupin betrat den Salon. Es befanden sich so kurz vor Weihnachten nicht viele im Hauptquartier. Erst am nächsten Tag würde es hier geschäftiger werden, wenn Molly und Arthur ankommen würden, dann die Zwillinge und das Trio. Moody wollte über Weihnachten vorbeikommen und Kingsley...und sicher würden sie nicht die einzigen bleiben, aber als Remus mit einer flinken Bewegung seines Zauberstabes ein prasselndes Feuer im Kamin entzündete und sich in einen der flauschigen Sessel fallen ließ wurde ihm wieder einmal deutlich bewusst, dass das Haus nie wieder so sein würde wie es einmal gewesen war. Es war nicht nur die Tatsache, dass Sirius nicht mehr da war und allein das wäre schon genug gewesen. Nein, seit sein alter Freund tot war hatte er das Gefühl, dass mit ihm etwas in diesem Haus gestorben war. Dumbledore hatte beschlossen, dass das Haus der Blacks auch weiterhin das Hauptquartier des Phoenixordens bleiben sollte, aber seit Sirius tot war, war es, als fehlte etwas. Die Stimmung war nicht mehr dieselbe, es gab keine Streitereien mehr zwischen Sirius und Snape, der hier hin und wieder auftauchte. Remus hatte nie geglaubt, dass er diese kindischen Rangeleien einmal vermissen würde, und dennoch war es so. Diese Streitereien hatten zumindest Leben ins Haus gebracht und ihm nie das Gefühl gegeben, allein zu sein...
Gedankenverloren starrte er in die Flammen. Es musste schon weit nach Mitternacht sein, aber das störte ihn nicht und er bemerkte es nicht einmal. Sein Blick war starr auf die rote Glut gerichtet, aber er sah nicht das Züngeln der kleinen Flammen, die an den Holzscheiten leckten und er hörte nicht das Knacken, wenn sie zu Asche zerfielen. In Gedanken war er weit fort... war er wieder in Hogwarts, aber nicht so, wie er es zuletzt gesehen hatte, als er dort unterrichtet hatte... die Peitschende Weide war noch jung und einige der Bücher in der Bibliothek waren noch nicht ganz so verstaubt, wie sie es jetzt waren...der Himmel, der sich über Hogwarts ausbreitete war jünger, wenngleich nur um eine winzige Zeitspanne, die, gemessen an der Ewigkeit nur wie ein Wimpernschlag anmuten mochte.
Als er so dort saß, sah Remus Lupin nicht die Flammen im Kamin, er sah sich selbst, auf seinem Bett im Schlafsaal der Gryffindorjungen hockend, und um sich herum seine drei besten Freunde. Er wusste nicht, ob das, was er sah einfach so real war, weil er sich in diesem Moment in diese Zeit zurückversetzt fühlte, oder weil der Schlaf ihn langsam übermannte und er unbemerkt in einen Traum hinüberglitt... James Potter fuhr sich lachend durch das unordentliche schwarze Haar, James, und er lebte noch. Nichts auf dem Gesicht dieses 16 jährigen Jungen ließ vermuten, dass er in wenigen Jahren sterben würde. „Na los, Moony, du bist dran."rief er gut gelaunt und warf das Blatt seines Zauberkartenspiels auf den Boden, um zu zeigen, dass er unschlagbar gute Karten hatte. „Na los Jungs, lasst sehn, was ihr habt."grinste er. Sie hatten dieses Spiel oft gespielt, ein dämliches Kartenspiel, das ihnen so wahnsinnigen Spaß gemacht hatte und soweit er sich erinnern konnte, hatte Sirius es sich ausgedacht. Remus legte seine Karten vor sich. „Was ist mit dir, Peter?"fragte Sirius und zeigte seine Karten. Das schwarze Haar fiel ihm über die Augen. Ja, Sirius Black war wirklich ein gutaussehender Kerl gewesen. Die meisten Mädchen der Schule hatten ein Auge auf ihn gehabt...und jetzt, als Remus ihn ansah, auf seltsame Art gleichzeitig als 16 jähriger Junge und als Zauberer von knapp 36 Jahren, fühlte er, wie sein Herz sich zusammenkrampfte bei dem Gedanken, was diesem Jungen bevorstand....13 Jahre Askaban...doch seine Augen erweckten den Eindruck eines jungen Abenteurers, der gar nicht erwarten konnte zu entdecken, welche Dinge die Welt für ihn bereithielt..
Peter legte zögerlich seine Karten auf den Boden und die Jungen brachen in lautes Johlen aus. „Tja, würde mal sagen, Pech gehabt, Wurmschwanz"sagte Sirius feixend und grinste. Da er selbst die letzte Runde verloren hatte, lag es an ihm, sich auszudenken, was Peter nun zu tun hatte. Dieses Spiel war dem „Wahrheit oder Tat"das Muggelkinder so gerne spielten, nicht unähnlich, aber natürlich ließen sich die Rumtreiber weitaus wildere Scherze einfallen...
In Gedanken an seine Vergangenheit schlief Remus Lupin vor dem Kamin ein.
Als er am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert, aber er war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass er die Nacht in einem Sessel verbracht hatte oder daran, dass der Vollmond mit dieser Nacht wieder ein Stück näher gerückt war.
Er rieb sich mit dem Handrücken über sein Gesicht. Das Feuer im Kamin war erloschen. „Guten Morgen Remus."vernahm er eine bekannte Stimme hinter sich und schreckte auf. Verdammte Werwolfsinne, dachte er. „Oh, guten Morgen Albus."Er wandte sich um und sah den alten Schulleiter an, der um seinen Sessel herumschritt und sich auf einem weiteren, vor dem Feuer niederließ, der etwas seitwärts stand. Er sah ihn fragend über die Halbmondgläser seiner Brille hinweg an. „Ich muss eingeschlafen sein"sagte Remus in einem beinahe entschuldigenden Ton. „Ich hab mich gestern nacht noch ein bisschen vor das Feuer gesetzt und scheinbar bin ich dabei eingenickt." Dumbledore nickte und schenkte ihm ein verständiges Lächeln. „Nachgedacht? Worüber?" Remus schüttelte leicht den Kopf. „Nicht so wichtig." „Wie geht es dem Mädchen?" „Wir haben sie in eines der Zimmer im zweiten Stock gebracht. Ich glaube, wir sind grad noch rechtzeitig gekommen." „Wurde sie verfolgt?"Dumbledore ließ ihn nicht aus den Augen und Remus glaubte, etwas wie Sorge in seinem Blick lesen zu können. „Ja. Aber er war allein."Einen Moment schwieg er. „Pettigrew." Dumbledore schwieg und wartete, bis er weitersprach.
„Er war allein. Wir hatten keine Zeit uns nachher noch genauer umzusehen, aber ich glaube nicht, dass andere Todesser in der Nähe waren. Nachdem er uns entwischt war, waren wir allein." „Hm...also nur Pettigrew." „Ja."Remus runzelte die Stirn. „Seltsam, oder? Warum sollte Voldemort das Risiko eingehen, nur einen seiner Leute nach Emily auszuschicken? Warum nicht gleich ein halbes Dutzend? Seine Anhängerschaft dürfte doch mittlerweile stark genug sein." „Vielleicht wusste Voldemort selbst nichts von Emily." „Dann hat Pettigrew einen Alleingang gestartet?" „Schon möglich. Allerdings ist mir nicht genau klar, warum er das getan hat." Remus erwiderte nichts. Peter hatte immer zu denen gehört, der viel tat, um von anderen akzeptiert zu werden. Er war immer der ängstlichste in ihrer Gruppe gewesen, immer derjenige, der sich von den anderen abhängig machte... aber in diesem Moment fragte er sich ernsthaft, ob es vielleicht nicht auch an ihnen gelegen hatte, dass Peter so geblieben, so gewesen war. Sirius hatte oft seine Witzchen über Peter gemacht, die, wenngleich sie nie böse gemeint gewesen waren, dem Jungen dennoch gezeigt hatten, dass er das Schlusslicht ihrer kleinen Gemeinschaft bildete. Er war sich nicht sicher, ob Dumbledore ahnte, woran er dachte, aber er zwang sich, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. „Was tun wir jetzt?"fragte er dann. In diesem Moment fiel ihm auf, dass zumindest er sich noch keine Gedanken gemacht hatte, was nun mit Emily zu geschehen hatte. Sie hatten sie ohne zu zögern von der Straße geholt, als sie ihre Hilfe brauchte, aber dieses Mädchen wusste nichts über ihre Welt und allem Anschein nach zumute nicht einmal, welche Fähigkeiten sie besaß. So war es oft mit wilden Magiern, Remus hatte darüber gelesen. Viele reagierten mit Angst und Entsetzen, wenn sie erkannten, was sie von den Muggeln unterschied. Wahrscheinlich würde es bei Emily nicht anders sein. „Für Hogwarts ist sie zu alt."Sagte Dumbledore nachdenklich. „Und darüber hinaus ist die Schule kein sicherer Ort für sie. Ich weiß nicht, ob Voldemort oder irgendjemand aus seinem Umfeld sie weiter verfolgen würde, oder ob sie nur eines von vielen Opfern ist, auf die er es abgesehen hat. Trotzdem halte ich es momentan am besten, wenn sie hier bleibt. Über Weihnachten kann sie sich ausruhen, ich denke, sie wird ohnehin ein paar Tage benötigen, um sich einzugewöhnen und alles zu verdauen, was sie bald erfahren wird."
Der Schulleiter beugte sich vor und legte die Fingerspitzen in einer nachdenklichen Geste aneinander. „Remus, ich weiß, dass du dich momentan nicht besonders fühlst, aber ich würde dich gerne darum bitten, Emily unter deine Fittiche zu nehmen, sobald du den Vollmond hinter dir hast." Remus, der während des Gesprächs aufgestanden und zum Fenster hinübergegangen war, blickte sich um und warf dem Schulleiter einen überraschten Blick zu. „Was?"
„Der Umgang mit wilder Magie erfordert viel Fingerspitzengefühl, Remus. Eine Hexe, die ihre Fähigkeiten wild entwickelt hat, kann gefährlich werden und sie benötigt jemanden, der das weiß und der ihr beibringt, ihre Magie in geregelte Bahnen zu lenken. Ich weiß, es ist nicht wenig, was ich von dir verlange, aber die Dunklen Künste sind nun einmal dein Fachgebiet und ich denke, dass du für diese Aufgabe am besten geeignet bist."
Remus dachte einen Moment nach. Eigentlich gab es nichts, worüber er nachdenken musste. Dumbledore hatte schon so viel getan. „Natürlich."sagte er und lächelte. „Gut."erwiderte Dumbledore.
„Wann soll ich damit anfangen, sie zu unterrichten?" „Erst wenn du dich wieder besser fühlst."Dumbleore machte eine kleine Pause, eher er weitersprach. „Ich denke, wir sollten sie schlafen lassen. Sie kann uns alles erzählen, wenn sie sich besser fühlt." „Ja."Sagte Remus nur.
Remus wandte leicht den Kopf. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, eine stimme gehört zu haben. Die Tür war angelehnt und er konnte nicht sehen, ob sie draußen jemand befand. Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge. Sicher nur eines der Gemälde, das glaubte, den Hauselfen herumkommandieren zu müssen.
Er wandte sich wieder dem Fenster zu, als plötzlich ein spitzer Schrei erklang. Remus fuhr herum und sah, wie die Tür aufschlug und eine Gestalt in einem weißen Morgenrock der Länge nach ins Zimmer stolperte. Emily.
Kapitel 4)
Tonks schloss leise die Tür zu dem Zimmer im zweiten Stockwerk, in dass sie Emily gebracht hatten. Der Korridor war dunkel und nur durch das Licht weniger Kerzen entlang der Wand erhellt. Remus Lupin stand, die Arme vor der Brust verschränkt am Geländer und blickte der jungen Hexe entgegen, als diese aus dem Zimmer trat und sich zu ihm umwandte.
„Wie geht es ihr?" „Sie schläft."antwortete Tonks leise. „Sie ist nicht aufgewacht. Ich denke, sie braucht einfach ein bisschen Ruhe, dann kommt sie sicher schnell wieder auf die Beine. Das war wahrscheinlich alles ein bisschen zu viel für sie." „Für wen wäre das wohl nicht zuviel gewesen?"seufzte Remus und blickte zu Boden. Peter Pettigrew tauchte vor seinem inneren Auge auf, aber es war nicht der Peter Pettigrew, dem sie heute Nacht gegenübergestanden hatten, nicht der hassverzerrte Zauberer, den er ohne zu zögern getötet hätte, wenn er die Möglichkeit dazu gehabt hätte, sondern Peter Pettigrew den Jungen. Ein kleiner, etwas pummeliger Junge mit schüchternem Blick. Er verdrängte die Vorstellung an den Jungen, der einmal sein Freund gewesen war, blickte auf und zwang sich zu einem Lächeln. Tonks berührte ihn sachte am Arm. „Typisch Moony."sagte sie leise. „Macht sich um alles und jeden Sorgen und sei es nur ein unbekanntes Mädchen, dass er auf der Straße aufgelesen hat." Ein Blick sagte ihm, dass sie ihn nicht kränken wollte. Tonks wusste, wie er war, aber manchmal zog sie ihn einfach gerne damit auf. „Gute Nacht, Remus"sagte sie dann. „Nacht."gab er zurück. „Ich...geh noch ein bisschen runter."sagte er. Er musste nachdenken...über viele Dinge. Wider besseres Wissen machte er sich auf den Weg in den Salon. Eigentlich wäre es besser, wenn er jetzt schlafen ginge... in drei Tagen war Weihnachten, in der Nacht darauf würde Vollmond sein und Wolfsbanntrank hin oder her...da würde er keinen Schlaf kriegen.
Remus Lupin betrat den Salon. Es befanden sich so kurz vor Weihnachten nicht viele im Hauptquartier. Erst am nächsten Tag würde es hier geschäftiger werden, wenn Molly und Arthur ankommen würden, dann die Zwillinge und das Trio. Moody wollte über Weihnachten vorbeikommen und Kingsley...und sicher würden sie nicht die einzigen bleiben, aber als Remus mit einer flinken Bewegung seines Zauberstabes ein prasselndes Feuer im Kamin entzündete und sich in einen der flauschigen Sessel fallen ließ wurde ihm wieder einmal deutlich bewusst, dass das Haus nie wieder so sein würde wie es einmal gewesen war. Es war nicht nur die Tatsache, dass Sirius nicht mehr da war und allein das wäre schon genug gewesen. Nein, seit sein alter Freund tot war hatte er das Gefühl, dass mit ihm etwas in diesem Haus gestorben war. Dumbledore hatte beschlossen, dass das Haus der Blacks auch weiterhin das Hauptquartier des Phoenixordens bleiben sollte, aber seit Sirius tot war, war es, als fehlte etwas. Die Stimmung war nicht mehr dieselbe, es gab keine Streitereien mehr zwischen Sirius und Snape, der hier hin und wieder auftauchte. Remus hatte nie geglaubt, dass er diese kindischen Rangeleien einmal vermissen würde, und dennoch war es so. Diese Streitereien hatten zumindest Leben ins Haus gebracht und ihm nie das Gefühl gegeben, allein zu sein...
Gedankenverloren starrte er in die Flammen. Es musste schon weit nach Mitternacht sein, aber das störte ihn nicht und er bemerkte es nicht einmal. Sein Blick war starr auf die rote Glut gerichtet, aber er sah nicht das Züngeln der kleinen Flammen, die an den Holzscheiten leckten und er hörte nicht das Knacken, wenn sie zu Asche zerfielen. In Gedanken war er weit fort... war er wieder in Hogwarts, aber nicht so, wie er es zuletzt gesehen hatte, als er dort unterrichtet hatte... die Peitschende Weide war noch jung und einige der Bücher in der Bibliothek waren noch nicht ganz so verstaubt, wie sie es jetzt waren...der Himmel, der sich über Hogwarts ausbreitete war jünger, wenngleich nur um eine winzige Zeitspanne, die, gemessen an der Ewigkeit nur wie ein Wimpernschlag anmuten mochte.
Als er so dort saß, sah Remus Lupin nicht die Flammen im Kamin, er sah sich selbst, auf seinem Bett im Schlafsaal der Gryffindorjungen hockend, und um sich herum seine drei besten Freunde. Er wusste nicht, ob das, was er sah einfach so real war, weil er sich in diesem Moment in diese Zeit zurückversetzt fühlte, oder weil der Schlaf ihn langsam übermannte und er unbemerkt in einen Traum hinüberglitt... James Potter fuhr sich lachend durch das unordentliche schwarze Haar, James, und er lebte noch. Nichts auf dem Gesicht dieses 16 jährigen Jungen ließ vermuten, dass er in wenigen Jahren sterben würde. „Na los, Moony, du bist dran."rief er gut gelaunt und warf das Blatt seines Zauberkartenspiels auf den Boden, um zu zeigen, dass er unschlagbar gute Karten hatte. „Na los Jungs, lasst sehn, was ihr habt."grinste er. Sie hatten dieses Spiel oft gespielt, ein dämliches Kartenspiel, das ihnen so wahnsinnigen Spaß gemacht hatte und soweit er sich erinnern konnte, hatte Sirius es sich ausgedacht. Remus legte seine Karten vor sich. „Was ist mit dir, Peter?"fragte Sirius und zeigte seine Karten. Das schwarze Haar fiel ihm über die Augen. Ja, Sirius Black war wirklich ein gutaussehender Kerl gewesen. Die meisten Mädchen der Schule hatten ein Auge auf ihn gehabt...und jetzt, als Remus ihn ansah, auf seltsame Art gleichzeitig als 16 jähriger Junge und als Zauberer von knapp 36 Jahren, fühlte er, wie sein Herz sich zusammenkrampfte bei dem Gedanken, was diesem Jungen bevorstand....13 Jahre Askaban...doch seine Augen erweckten den Eindruck eines jungen Abenteurers, der gar nicht erwarten konnte zu entdecken, welche Dinge die Welt für ihn bereithielt..
Peter legte zögerlich seine Karten auf den Boden und die Jungen brachen in lautes Johlen aus. „Tja, würde mal sagen, Pech gehabt, Wurmschwanz"sagte Sirius feixend und grinste. Da er selbst die letzte Runde verloren hatte, lag es an ihm, sich auszudenken, was Peter nun zu tun hatte. Dieses Spiel war dem „Wahrheit oder Tat"das Muggelkinder so gerne spielten, nicht unähnlich, aber natürlich ließen sich die Rumtreiber weitaus wildere Scherze einfallen...
In Gedanken an seine Vergangenheit schlief Remus Lupin vor dem Kamin ein.
Als er am nächsten Morgen erwachte, fühlte er sich wie gerädert, aber er war sich nicht sicher, ob es daran lag, dass er die Nacht in einem Sessel verbracht hatte oder daran, dass der Vollmond mit dieser Nacht wieder ein Stück näher gerückt war.
Er rieb sich mit dem Handrücken über sein Gesicht. Das Feuer im Kamin war erloschen. „Guten Morgen Remus."vernahm er eine bekannte Stimme hinter sich und schreckte auf. Verdammte Werwolfsinne, dachte er. „Oh, guten Morgen Albus."Er wandte sich um und sah den alten Schulleiter an, der um seinen Sessel herumschritt und sich auf einem weiteren, vor dem Feuer niederließ, der etwas seitwärts stand. Er sah ihn fragend über die Halbmondgläser seiner Brille hinweg an. „Ich muss eingeschlafen sein"sagte Remus in einem beinahe entschuldigenden Ton. „Ich hab mich gestern nacht noch ein bisschen vor das Feuer gesetzt und scheinbar bin ich dabei eingenickt." Dumbledore nickte und schenkte ihm ein verständiges Lächeln. „Nachgedacht? Worüber?" Remus schüttelte leicht den Kopf. „Nicht so wichtig." „Wie geht es dem Mädchen?" „Wir haben sie in eines der Zimmer im zweiten Stock gebracht. Ich glaube, wir sind grad noch rechtzeitig gekommen." „Wurde sie verfolgt?"Dumbledore ließ ihn nicht aus den Augen und Remus glaubte, etwas wie Sorge in seinem Blick lesen zu können. „Ja. Aber er war allein."Einen Moment schwieg er. „Pettigrew." Dumbledore schwieg und wartete, bis er weitersprach.
„Er war allein. Wir hatten keine Zeit uns nachher noch genauer umzusehen, aber ich glaube nicht, dass andere Todesser in der Nähe waren. Nachdem er uns entwischt war, waren wir allein." „Hm...also nur Pettigrew." „Ja."Remus runzelte die Stirn. „Seltsam, oder? Warum sollte Voldemort das Risiko eingehen, nur einen seiner Leute nach Emily auszuschicken? Warum nicht gleich ein halbes Dutzend? Seine Anhängerschaft dürfte doch mittlerweile stark genug sein." „Vielleicht wusste Voldemort selbst nichts von Emily." „Dann hat Pettigrew einen Alleingang gestartet?" „Schon möglich. Allerdings ist mir nicht genau klar, warum er das getan hat." Remus erwiderte nichts. Peter hatte immer zu denen gehört, der viel tat, um von anderen akzeptiert zu werden. Er war immer der ängstlichste in ihrer Gruppe gewesen, immer derjenige, der sich von den anderen abhängig machte... aber in diesem Moment fragte er sich ernsthaft, ob es vielleicht nicht auch an ihnen gelegen hatte, dass Peter so geblieben, so gewesen war. Sirius hatte oft seine Witzchen über Peter gemacht, die, wenngleich sie nie böse gemeint gewesen waren, dem Jungen dennoch gezeigt hatten, dass er das Schlusslicht ihrer kleinen Gemeinschaft bildete. Er war sich nicht sicher, ob Dumbledore ahnte, woran er dachte, aber er zwang sich, seine Gedanken in eine andere Richtung zu lenken. „Was tun wir jetzt?"fragte er dann. In diesem Moment fiel ihm auf, dass zumindest er sich noch keine Gedanken gemacht hatte, was nun mit Emily zu geschehen hatte. Sie hatten sie ohne zu zögern von der Straße geholt, als sie ihre Hilfe brauchte, aber dieses Mädchen wusste nichts über ihre Welt und allem Anschein nach zumute nicht einmal, welche Fähigkeiten sie besaß. So war es oft mit wilden Magiern, Remus hatte darüber gelesen. Viele reagierten mit Angst und Entsetzen, wenn sie erkannten, was sie von den Muggeln unterschied. Wahrscheinlich würde es bei Emily nicht anders sein. „Für Hogwarts ist sie zu alt."Sagte Dumbledore nachdenklich. „Und darüber hinaus ist die Schule kein sicherer Ort für sie. Ich weiß nicht, ob Voldemort oder irgendjemand aus seinem Umfeld sie weiter verfolgen würde, oder ob sie nur eines von vielen Opfern ist, auf die er es abgesehen hat. Trotzdem halte ich es momentan am besten, wenn sie hier bleibt. Über Weihnachten kann sie sich ausruhen, ich denke, sie wird ohnehin ein paar Tage benötigen, um sich einzugewöhnen und alles zu verdauen, was sie bald erfahren wird."
Der Schulleiter beugte sich vor und legte die Fingerspitzen in einer nachdenklichen Geste aneinander. „Remus, ich weiß, dass du dich momentan nicht besonders fühlst, aber ich würde dich gerne darum bitten, Emily unter deine Fittiche zu nehmen, sobald du den Vollmond hinter dir hast." Remus, der während des Gesprächs aufgestanden und zum Fenster hinübergegangen war, blickte sich um und warf dem Schulleiter einen überraschten Blick zu. „Was?"
„Der Umgang mit wilder Magie erfordert viel Fingerspitzengefühl, Remus. Eine Hexe, die ihre Fähigkeiten wild entwickelt hat, kann gefährlich werden und sie benötigt jemanden, der das weiß und der ihr beibringt, ihre Magie in geregelte Bahnen zu lenken. Ich weiß, es ist nicht wenig, was ich von dir verlange, aber die Dunklen Künste sind nun einmal dein Fachgebiet und ich denke, dass du für diese Aufgabe am besten geeignet bist."
Remus dachte einen Moment nach. Eigentlich gab es nichts, worüber er nachdenken musste. Dumbledore hatte schon so viel getan. „Natürlich."sagte er und lächelte. „Gut."erwiderte Dumbledore.
„Wann soll ich damit anfangen, sie zu unterrichten?" „Erst wenn du dich wieder besser fühlst."Dumbleore machte eine kleine Pause, eher er weitersprach. „Ich denke, wir sollten sie schlafen lassen. Sie kann uns alles erzählen, wenn sie sich besser fühlt." „Ja."Sagte Remus nur.
Remus wandte leicht den Kopf. Er war sich nicht sicher, aber er glaubte, eine stimme gehört zu haben. Die Tür war angelehnt und er konnte nicht sehen, ob sie draußen jemand befand. Er lenkte seine Aufmerksamkeit wieder auf andere Dinge. Sicher nur eines der Gemälde, das glaubte, den Hauselfen herumkommandieren zu müssen.
Er wandte sich wieder dem Fenster zu, als plötzlich ein spitzer Schrei erklang. Remus fuhr herum und sah, wie die Tür aufschlug und eine Gestalt in einem weißen Morgenrock der Länge nach ins Zimmer stolperte. Emily.
