Part 3
„Verdammt... Was ...!" Omi war völlig fertig mit den Nerven. Es regnete wieder und Ken war verschwunden. Noch nie hatte der Junge sich so einsam gefühlt, nicht mal zur Zeit seiner Ausbildung. Er hatte nie eine Familie gehabt zu dieser Zeit. Sicher, nicht nur einmal fühlte er sich missverstanden und alleine, aber nie so wie jetzt. Denn mit Weiß hatte er eine Familie gehabt! /Aya, Yoji, Ken...!/ er schluchzte. Nein, nicht weinen, alles nur nicht das... . Doch er konnte nichts tun, Tränen rannen sein Gesicht herunter, vermischten sich mit Regen. Er musste weiter, irgendwo musste er hin, egal wohin. Und wenn er am Ende gefangen werden würde, es war sowieso alles egal. Er wusste nicht mal, ob die anderen noch lebten, da machte es auch keinen Unterschied mehr.
Langsam setzte er sich in Bewegung, durch die Straßen Tokios. Alleine, unbeachtete.
„Yoji?" Er hörte nicht hin, sondern packte weiter Sachen in die Tasche. „Ich rede mit dir!" jetzt wurde die Stimme böser, doch er reagierte immer noch nicht. „Verdammt, könntest du jetzt bitte etwas sagen?" nun war es mehr ein tiefes, böses Fauchen, welches nur aus dem Mund einer aufgebrachten Frau kommen konnte. Yoji kannte dies und es war ihm so ziemlich egal.
„Sei ruhig und lass mich packen!" er schnappte sich noch zwei paar Shorts und schloss die Tasche. Die junge Frau schnappte nach Luft. Was war den nun los.
„Wo willst du hin?" fragte sie und stemmte die Hände in die Hüften.
„Geht dich nichts an! Ich gehe!" Er winkte noch einmal kurz über die Schulter und verschwand. Die Frau schaute ihm nur aufgebracht hinterher. Das ging jetzt irgendwie verdammt schnell...
„GESCHAFFT!" hallt es durch die Schwarz Villa. Crawford schreckte hoch und schaute verwirrt auf die Uhr. Es war halb fünf Uhr Morgens. War Schuldig wieder da? /Das wäre sein Todesurteil!/ knurrte der Schwarzleader gedanklich und ging in die Richtung, von der der Lärm kam. Doch es war nicht Schuldig, der diesen Ausruf der Freunde vollführt hatte.
Nagi saß strahlend vor seinem Laptop.
„Alle Codes geknackt! Wenn sie die jetzt nicht ändern, können wir in zwei Tagen los, wie besprochen."
„Du meinst in einem Tag... Hast du schon mal auf die Uhr gesehen! Ich hoffe du weißt, das du Heute noch zur Schule musst!" Nagis Freude wich schnell Entsetzen. Wie Schule? Wusste Crawford nicht, das er die letzen zwei Nächte vor dem PC verbracht hatte um diese verdammten Sicherheitscodes zu knacken?
„Das
kann nicht dein Ernst sein! Das ist doch nur ein blöder
Scherz!"
„Sieht es so aus?" Crawford richtete seine
Krawatte. Er war doch tatsächlich an seinem Schreibtisch
eingeschlafen. „Und nun geh ins Bett! Und wehe du kommst morgen
nicht rechtzeitig hoch."
„Aber... Was ist mit Bombay, Balinese und Siberian?" /Und was ist mit Farf?/ fügte Nagi noch in Gedanken dazu. Der Irre hatte sich eine ganze Weile nicht mehr blicken lassen und das Fernsehen hatte auch noch nichts über ihn gesagt... Sehr seltsam...
„Farfarello hat Siberian gefunden und in ein Hotel in der Stadt gebracht! Sie kommen mit Schuldig und Abyssinian." er setzte kurz die Brille ab um sie zu putzen „Und nun geh ins Bett und wehe ich höre die Tastatur auch nur einmal!" fauchte Brad nun wieder in seiner typischen Art. Ohne auf Nagis erschrockenes Gesicht zu achten verschwand er wieder in sein Zimmer.
Gedankenverloren strich Schuldig einige blutrote Haarsträhnen zur Seite. Was war das nur, das ihn mit diesem roten Teufel verband? Dieses Gefühl... Es war mehr, als die Anweisung von Crawford. Er hätte den Rotschopf nicht pflegen müssen. Aya hätte nur am Leben bleiben müssen, das war alles, aber stattdessen hatte er ihn hier aufgenommen, wie einen Freund. Hatte seine Wunden versorgt, sich mit ihm wegen Essen gestritten und das Schlimmste... Er machte sich doch tatsächlich Sorgen.
Noch einmal strich er durch das rote Haar.
„Was hast du nur gemacht?" fragte er den Schlafenden und wandte seinen Blick nach draußen, wo Tokio immer noch nicht zur Ruhe gekommen war. Er hatte dieses Gefühl nie wieder gespürt. Nur einmal und das war schon lange her... Er konnte sich gar nicht mehr daran erinnern... . Den Blick immer noch nach draußen gerichtet riss er das Fenster auf. Wind wehte um sein Gesicht, zerzauste die Haare und gab der ganzen Situation, in der er sich befand, einen dramatischen Unterton. Er grinste über diesen Gedanken nur und zündete sich eine Zigarette an.
Aya konnte Wind spüren und öffnete langsam die leuchtenden Amethyste. Schuldig stand am Fenster, schien nachzudenken... Er beobachtete den Mann eine Weile. Der, der ihm sein Leben zur Hölle gemacht hatte... Nun wirkte er nicht mehr, wie jemand, den man verachten musste... Vielmehr... Aya konnte es nicht beschreiben und er wollte auch gar nicht weiter darüber nachdenken. Es war unwichtig, so wie alle Gefühle für ihn unwichtig waren...
Ken fühlte
sich ausgelaugt. Nachdem er Farfarello gefolgt war, hatte dieser ihn
in ein abgeschiedenes kleines Hotel gebracht, zwei Zimmer gemietet
und Ken in eines der Beiden gebracht. Er schien keinerlei
Sicherheitsvorkehrungen zu machen, sondern ließ ihn einfach
alleine. Ungläubig hatte Ken bemerkt, dass nicht mal die Tür
abgeschlossen war. Er konnte also jederzeit gehen, wohin er wollte.
... Aber wollte er überhaupt weg? Gab es da draußen etwas,
was besser sein könnte?
/Omi!/ fiel ihm in diesem Moment
ein. Der Kleine musste sich Sorgen machen... Und wenn er nun schon in
Gewalt von SZ war? Würde SZ sogar seinen eigenen Sohn umbringen,
nur um ganz Weiß seine Macht zu demonstrieren? Konnte ein Vater
soweit gehen? Ken schüttelte den Kopf. Nein, ein „Vater"
könnte dies nicht... Aber ein Mensch wie SZ, der andere
Lebewesen tötete, wie Fliegen, der konnte dies durchaus. Und Omi
war sicher nur eine von dem kleinen Fliege, die getötet werden
musste.
Was sollte er nur machen? Bei dem Irren bleiben, der scheinbar gar nicht so Irre war, wie er sonst immer tat? Oder nach Omi suchen? Ken wollte sich aufrichten, bemerkte dann aber sein verletztes Bein. So könnte er nicht nach dem Jungen suchen... Und... Wollte er es überhaupt noch? Hatte Omi ihn nicht einfach im Stich gelassen? Hatte ihn zurückgelassen in seine Angst um wenigstens das eigene Leben zu retten?
Ken schüttelte den Kopf. Er war müde, er war verwirrt. Nein, Omi hatte ihn nicht absichtlich zurück gelassen. Sie waren doch Freunde!
„Wir
haben einen von ihnen gefunden und werden ihn schon bald haben.
Einige unserer Männer sind ihm schon auf der Spur." Sagaka
schaute dem Mann fest in die Augen und dieser wich unbeabsichtigt
einige Schritte zurück.
„Gut." Sagaka drehte sich wieder
um, schaute in das nächtliche Tokio, welches von seinem Büro
aus sehr gut zu sehen war. „Sie werden ihn lebend hierher bringen.
Seine Freunde, wenn man diese Gemeinschaft so nennen kann, wird sich
sicher zeigen, sobald sie dies mitbekommen."
„Und wenn sie es
nicht mitbekommen? Wir haben nichts mehr gefunden, was auf ihren
Verbleib hindeuten könnte. Außer die Information vor zwei
Tagen. Doch die Männer, die darauf angesetzt wurden, sind bis
jetzt noch nicht zurückgekommen. Und wir wissen auch nicht, ob
es überhaupt einer von Weiß war." Aufmerksam beobachtete
der Mann seinen Vorgesetzen, Sagaka-san. Ihm war diese Mann
unheimlich, wie jedem, der für ihn arbeitete. Diese hell
leuchtenden Augen, die einen unentwegt durchstachen... Nichts für
Männer, die in ihrem Leben mehr als nur eine Sünde begannen
hatten.
„Doch, sie wurden gefunden. Tot, in die Kanalisation geworfen. Wer immer dies getan hat, wusste genau was er tat. Bei jedem war gekonnte Schnitt in die Halsschlagader. Sodass das Opfer nicht schreien konnte." Mit einem Schritt war er bei dem Mann in Schwarz angekommen und hielt ihm ein Schwert gegen den Hals „Wissen sie wie es ist, wenn jemand so getötet wird? Er fühlt unbeschreibliche Angst, den er muss fühlen, wie das Blut langsam durch seinen Hals fließt, ihm schwindelig wird, da kein Blut mehr sein Gehirn erreichen kann und er kann nicht mal um Hilfe schreien!" Er grinste, nahm das Schwert vom Hals des Mannes. Diesem war während der Attacke der Angstschweiß ausgebrochen und floss nun in zarten Rinnsalen den Hals entlang. Sagaka schaute sich dieses Bild an. Er mochte es, wenn Leute vor ihm Angst hatten. Vor ihm wimmernd zu Boden gingen und um Gnade flehten.
„Ich hoffe ihr werdet euch ein wenig mehr anstrengen!" flüsterte er und steckte das Schwert wieder weg. Der Mann nickte nur.
Er wollte so schnell wie möglich hier weg.
Aya schaute sich unsicher um. Er war zwei Tage nun schon bei Schuldig und der Telepath kümmerte sich fürsorglich um ihn. Aya wusste selbst nicht wo ihm der Kopf stand. Warum machte der Deutsche das bloß? Er sollte ihn eigentlich töten! Genau, das wäre die normale Reaktion, seines Feindes gewesen, doch Schuldig tat nichts der gleichen.
/Verkehrte Welt!/ dachte Aya und fasste sich ins Haar. Dabei fiel ihm auf, er sollte wirklich dringend duschen gehen. Er musste wirklich schon stinken... /Peinlich.../ er seufzte und stand auf. Immer noch wackelig auf den Beinen suchte er das Badezimmer, welches er auch schnell gefunden hatte. Nicht, das er dieses in den letzten Tagen nicht das eine oder andere Mal besucht hätte, aber... Die meiste Zeit hatte er durch das Fieber nicht richtig mitbekommen, wo er war und was mit ihm geschah. Es war mitten in der Nacht, so konnte er auch sicher gehen, das Schuldig schlief. /Was mache ich mir da eigentlich Sorgen drum. Der soll mir egal sein.../ er schlüpfte leise durch die Türen und schlich den Flur entlang.
Endlich! Heißes Wasser rann seinen Körper her runter. Wusch nicht nur Schmutz von seinem Körper, sondern schien auch seine Seele zu reinigen. Er keuchte leise auf, als das Wasser einige Schrammen berührte. Er wusste nun, woher diese kamen, wollte sich aber nicht mehr daran erinnern. Nie wieder... /Es ist vergangen.../ versuchte Ran sich einzureden, doch immer noch verfolgten die Erinnerung an diese eine Nacht ihn in seinem Träumen.
Langsam begann er Seife auf seiner Haut zu verteilen, versuchte die Blutergüsse zu umgehen.
Schuldig lag wach. Was glaubte sein Kätzchen eigentlich? Das er das nicht mitbekommen hatte. Er machte sich Vorwürfe, aus welchem Grund auch immer. Ob das was Brad vor hatte so eine gute Idee war? /Wie oft habe ich mich das schon gefragt?/ er musste grinsen. Er hatte aufgehört zu zählen. Aber darum ging es auch nicht. Es ging darum, Aya von ihren guten Absichten zu überzeugen und das schien schwerer zu sein, als gedacht. Der Rothaarige war ihm gegenüber zwar nicht aggressiv, aber immer noch sehr misstrauisch. Wie sollte man da den etwas draus machen? /Boah... Nachdenken macht wirklich Kopfaua.../ bemerkte er und seufzte. In letzter Zeit bekam er häufiger Kopfschmerzen. Lag wohl daran, dass er sich auch wesentlich mehr Gedanken machte. /Na mal sehen, was mein Kätzchen so unter der Dusche treibt.../ er musste grinsen. Das war ja schon fast so eine Art bespannen. Wenn er da an den riesigen Spiegel dachte, der in seinem Bad, die ganze Frontseite besetzte. Natürlich konnte man sich in diesem Spiegel auch wunderbar beim duschen beobachten...
Ayas Gedanken gingen wieder zu Schuldig. Was war das bloß. Er hätte nicht gedacht, dass er das, was passiert ist einfach so verarbeiten konnte... Doch er tat es und zu seinem eigenen Entsetzen baute er Sympathien auf. Sympathien zu seinem Feind. /Scheiße aber auch.../ er warf einen prüfenden Blick in den Spiegel. Warum der Deutsche so einen riesigen Spiegel in seinem Badezimmer hatte war ihm schleierhaft. SO eingebildet konnte man doch gar nicht sein, oder? Scheinbar doch. Nun ja... vielleicht aber auch um genau das zu tun, was Aya in diesem Moment tat. Er hatte in der Zwischenzeit das Wasser ausgedreht und war –frischgeduscht und so, wie Gott ihn erschaffen hatte– vor den Spiegel getreten. Er seufzte und betrachtete sich im Spiegel. Straffer, gut durchtrainierter Bauch, strammer Hintern und makellos weiße Haut. Doch etwas verunreinigte dieses Bild. Die Wunden verheilten zwar, aber man konnte sie noch immer deutlich sehen. Er sah mies aus, wenn man ihn fragen würde; sogar ziemlich mies.
Schuldig musste schlucken. /WoW! Wie gut, das man dich nicht fragt.../ er musste grinsen. Ja, eitel war er zwar, aber... Für solche Zwecke konnte der Spiegel auch gut herhalten.
Langsam schaute Aya sich um. Hier musste doch irgendwo... /Links im Schrank/ meldete sich ihm eine nur allzu bekannte Stimme. Er wurde flammendrot. /Verschwinde aus meinem Kopf! ... Ich dachte du schläfst!/ fauchte Aya zurück, ging aber dennoch in Richtung des angegebenen Platzes. /Wie du schon richtig gedacht hast... Du dachtest / Aya konnte das Grinsen richtig sehen... Schnell griff er sich ein Handtuch und wickelte es sich um die Hüfte. Den Blick in den Spiegel vermied er tunlichst.
Langsam betrat er den Flur und traf dort auch auf den Deutschen, der ihn musterte.
„Schade eigentlich... Die Aussicht eben, gefiel mir besser!" Aya erwiderte kein Wort, sondern ging zurück ins Zimmer. /Verdammt ich habe ja gar keine.../ doch ein Blick aufs Bett verriet ihm, das Schuldig wohl doch mehr nachdachte, als der Rotschopf ihm zumutete./So denkst du also von mir.../ Der Telepath schmollte gespielt-
„Kann ich mich bitte in Ruhe anziehen?"
Er ließ sich einfach aufs Sofa fallen. Hach, konnte das Leben schöner sein? Er hatte einen ziemlich genervten Killer bei sich im Haus, der ihn mit seinen Blicken regelmäßig töten will, aber dabei verdammt gut aussah. Schuldig wusste nicht mehr wo ihm der Kopf stand. Es war ja auch einfach zu suspekt. Er fand seinen Feind –Seinen TODfeind– sexy... . Na gut, es war eh nur noch ein Tag, dann würden sie zu Crawford gehen und Abyssinian konnte seine Freunde wiedersehen. Sofern die anderen sie gefunden hatten...
Ken machte die Augen auf. Die Sonne schien ihm unbarmherzig ins Gesicht und blendete furchtbar. Benommen schloss er wieder seine Augen und rollte sich auf die Seite, versuchte der Sonne zu entgehen.
„Steh endlich auf! Sonst wird das Essen noch kalt!" Wie von der Tarantel gestochen fuhr der Junge Fußballer hoch und musterte die Person, die grinsend auf einem Stuhl vor ihm saß.
„Musstest du mich so erschrecken?" fragte er und rieb sich den Schlaf aus den Augen. Ihm war die Präsents Farfarellos immer noch nicht geheuer und jedes Mal wenn er den Iren sah, wollte er flüchten.
„Wenn du mich so fragst... Ja! Musst dich einfach nicht erschrecken lassen!" seine Miene wurde wieder unbeteiligt und er fuhr die scharfe Kante seines Messers nach.
„Ist halt nicht normal seinem Feind so früh Morgens über den Weg zu laufen!" maulte Ken und schlug die Bettdecke zu Seite.
Im nächsten Moment wünschte er es nicht getan zu haben, den etwas war definitiv nicht mehr zu übersehen.
Farfarello musste grinsen, als er das sah, was Ken unter der Decke zum Vorschein gebracht hatte. Das war doch mal eine nette Begrüßung.
Ken lief Tomatenrot an. Konnte das sein? Das war doch einfach nicht möglich. Er schlug den Kopf in die Hände und wünschte sich, die Erde würde sich auf tun und ihn verschlingen.
„Badezimmer, weißte ja wo es ist! Oder soll ich das für dich erledigen?" Der Weißhaarige deute auf die unübersehbare Beule in Kens Shorts. Ken schüttelte panisch den Kopf und sprang so schnell wie möglich auf um kurz darauf in Richtung Bad zu verschwinden.
/Verdammt! Ich habe ne Morgenlatte und dieser Irre bekommt das auch noch mit... Na wie sieht das den aus? Als wäre ich... Ach, die Welt muss mich wirklich hassen!/ fluchte er in Gedanken und stellte das Wasser noch ein wenig Kälter, als eigentlich nötig. Bibbernd wusch er sich zu ende und betrachtete sein nun eher schlaffes Aushängeschild. /Wie kann einen der eigene Körper nur so verraten?/ fragte er sich und griff nach einem Handtuch. Was für ein Glück, das Farfarello ihm in zwischen ein paar Klamotten besorgt hatte.
Als er wieder in sein Zimmer kam, war der Ire nicht mehr da. Schien wohl wieder zu sich rüber gegangen zu sein. /Pfff... Soll mir nur recht sein! ... / er war nun schon 3 Tage hier mit dem Schwarz und immer noch wusste er nicht, warum. Nun gut... er würde es sicher noch erfahren... /Klar... Irgendwann!/
Langsam öffnete Nagi seine Augen und blickte auf den Wecker. /Hmm? 13.30?.../ es dauerte einige Momente, bis er begriff, das er verschlafen hatte.
„WOAAAHHH!" er sprang laut los, verfing sich in seiner Bettdrecke und stürzte hart.
Schmerzerfüllt rieb er sich seine Nase, auf die er gefallen war. „Verdammt, Brad bringt mich um...!" schniefte er und betastete das lädierte Körperteil. Schnell zog er sich an, schnappte seine Schultasche und wollte zur Tür rausstürmen.
„Wo
willst du hin?" fragte eine ruhige Stimme. Nagi blieb wie
angewurzelt stehen und drehte sich langsam um.
„Also... Ich
kann das alles erklären... Da war der Wecker und...!"
„Und ...?... Du solltest Frühstücken kommen! Schuldig und die anderen..." Nagi schaute etwas verwirrt aus. Brad war nicht böse, weil er Heute nicht in der Schule war? Na gut... Am besten nicht weiter drauf rumreiten... Sonst überlegt er sich das noch anders!
„Aber... Wir haben Bombay und Balinese noch nicht gefunden?"
„Eben darum sollst du jetzt essen und dann wirst du dich ein wenig umschauen! .... Und nun los!" Die Stimme seines Erziehungsberechtigten war wieder ernst wie eh und je und Nagi tat gut daran jetzt schnell zu machen.
Omi versuchte immer noch zu schlafen. Ihm war kalt, er hatte Schuldgefühle und hungrig war er auch. Außerdem hatte er Angst, schreckliche Angst. Nicht um sich, sondern um seine Freunde und vor allem um Ken, den er alleine zurück gelassen hatte. /ich bin so.../ er konnte die Gefühle für sich selber nicht in Worte fassen. Einerseits wusste er, das er das richtige getan hatte. Als Killer war sein Überlebenswille ausgeprägter und gab ihm Recht, als er Ken zurückgelassen hatte. Andererseits war er ein Mensch. 17 Jahr alt erst und er hatte seinen Freund dem Feind übergeben.
Gedankenverloren stand Omi auf, versuchte sich auf den leicht schwächenden Beinen zu halten, die jeden Moment nachzugeben drohten.
/Verdammter Mist.../ Omi schwankte die Straßen entlang und bemerkte dabei nicht, wie ihm aufmerksame Blicke folgten.
/Na endlich... Und ich dachte ich müsste noch ewig weiter suchen/ dachte die Person, zog die schwarze Sonnenbrille tiefer ins Gesichte.
„Verdammt!" Yoji schaute sich nicht um. Er wusste es nicht, dennoch war ihm klar, dass er verfolgt wurde. /Gut... Dann eben anders.../ dachte er und zog ein Stück des Drahtes aus seiner Uhr. Er konnte sich immer noch wehren. Die konnten sich sicher sein, so leicht würde es nicht werden, ihn zu bekommen!
Schnell verschwand er in einer Ecke, wäre fast über eine hübsche, helle Katze mit dunkelbraunen Kopf gestolpert. Doch er hatte keine Zeit sich darüber aufzuregen. Die Männer würde sicherlich gleich folgen...
„Gut... Dann auf in den Kampf, schlimmer kann's eh nicht werden!" er zückte den Draht und machte sich bereit.
Die drei Männer, welche gerade um die Ecke gekommen waren, grinsten ihn vielsagend an.
Omi lief weiter, wusste er doch, dass jemand hinter ihm war, ihn bedrängte und verfolgte. /So ein Mist aber auch.../ dachte er ängstlich, doch schon jetzt merkte er seine Resignation dem Ganzen gegenüber. Er wollte nicht mehr. Sein Körper wollte nicht mehr und auch sein Wille ließ nach. Einfach ergeben, alles sein lassen... Er hielt an, sein Atem rasselte. Die Angst, die ihn bis eben noch weitergetrieben hat, war verschwunden, ließ nur noch Ruhe zurück. Gut, er würde sterben.
Langsam ging er in einer der zahlreichen Seitenstraßen. Musste ja nicht jeder mitbekommen, wie er um sein Leben kämpfen würde.
/Gut... Dann mal los!/
„Komm! Wir müssen langsam los!" Farfarello stand bei Ken im Türrahmen und schaute ihn ausdruckslos an. Keine Regung war in dem vernarbten Gesicht zu sehen. Ken nickte wortlos und stand auf. Er hatte nichts, was er hätte mitnehmen können. Die Sachen, die der Ire ihm gegeben hatte, trug er und seine alten Klamotten waren schon längst im Müll. War wohl aus besser so...
Der Weißhaarige ging wortlos raus und Ken folgte ihm. Was blieb dem Fußballer auch anderes übrig?
„Wohin gehen wir?" Ken versuchte verzweifelt eine Konversation aufzubauen. Es war bereits dämmrig und Farfarello ging einfach ohne ein Wort zu sagen weiter. „Sag mal bist du auch noch taub?" Der Ire blieb stehen und schien mit den Augen zu rollen. Genervt drehte er sich um und schaute Ken tadelnd an.
„Nein, aber glaubst du, alle haben Lust auf deine verzweifelten Versuche dich mit ihnen zu unterhalten? Ich auf alle Fälle nicht! Wo wir hingehen wirst du noch früh genug erfahren!" Ken schluckte. So eine Wortgewallt hatte er dem Iren gar nicht zugetraut. Scheinbar war er wirklich nicht so irre, wie sie immer gedacht hatten... Langsam folgte er Farfarello.
