LEAN ON ME

Kapitel 12

By Kiddo

In Loving Memory Of Jonathan Brandis


"Gebrochene Herzen darf man nicht reparieren. Wer will denn schon wirklich vergessen?" – (Joseph Fiennes)


"I always will remember you by real good moments." - ("Real Good Moments" by Christian Wunderlich)


Disclaimer:

Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Ein Dankeschön geht an Yury, Snuggles und Samusa für ihre Reviews.

Samusa: ff.n hat es tatsächlich geschafft das Review an zu zeigen.

Snuggles: Fand den letzten Satz deines Kommentars süß.

Yury: Ich hätte dich doch bloß geschockt wenn ich den Cliffhänger nicht gemacht hätte und dadurch das Kapitel länger gewesen wäre. Und das kann ich doch nicht zulassen ;-).


Feedback und Reviews sind wie immer herzlich Willkommen.

Der blonde Teen spürte pure Panik in sich aufsteigen, er ahnte schlimmes.

"Stelen sie sich freiwillig und...." Nathan kam nicht mehr dazu seinen Satz zu vollenden. Norris zielte mit seiner Pistole genau auf Bridgers Oberkörper Richtung Herz und drückte ab.

Wie aus einem Flucht-Instinkt heraus griff Lucas den Captain am Unterarm und zog ihn so schnell und fest er nur konnte zu sich hinüber.

Durch diese Bewegung verfehlte die Patrone ihr eigentliches Ziel, streifte Bridgers rechten Oberarm und schlug dann in das Bücherregal ein.

Miss Winterbotton schrie kurz auf.

Einen Augenblick herrschte eine Totenstille, es war als ob die Zeit stehen geblieben war.

Dann wandte Norris seinen Blick von Bridger ab. "Das nächste Mal hören sie wohl besser auf ihren Sohn."

Nathan hielt sich mit seiner linken Hand die Schussverletzung. Blut quoll zwischen seinen Fingern hindurch.

Das Computergenie das auf der linken Seite des Captains saß, ging auf die Knie und bewegte sich in einer gebückten Haltung auf Nathans andere Seite. Dabei beobachtete er aus den Augenwinkeln Norris, er hatte Angst, dass der Geiselnehmer sich noch einmal ähnlich verhalten könnte.

Lucas kniete sich hin und schaute auf die Stelle an der sich die Streifwunde befand, dann blickte er in Bridgers schmerzverzerrtes Gesicht und wieder zurück auf die Schusswunde. "Ist alles okay mit dir Dad?" Es war ein merkwürdiges Gefühl den Captain auf einmal zu dutzen und Dad zu nennen.

Bridger nickte. Was sollte er auch anderes antworten? Und andererseits wollte er den Jungen auch nicht noch mehr beunruhigen.

Der Teenager schaute sich kurz suchend um. "Wir müssen richtigen Druck auf die Verletzung ausüben, nur deine Hand ist da nicht genug." Lucas schlüpfte aus seinem hellblauen Hemd mit den weißen senkrechten Strichen und begann es in einen längeren Streifen zu reizen. Dann sah er Bridger kurz an. "Kannst du deine Hand wegnehmen wenn ich jetzt sage?"

Der Captain der seaQuest nickte.

"Okay." Das junge Genie rollte den Streifen schnell zu einer Verbandsrolle auf und nahm ihn so in die Hand das er sobald Bridgers Hand nicht mehr die Wunde bedeckte mit dem verbinden anfangen konnte. Lucas atmete einmal kurz tief ein. "Jetzt."

Nathan nahm seine Hand von der Verletzung und verzog das Gesicht.

Wie automatisch begann der Teenager den provisorischen Verband um den Oberarm zu wickeln und das Ende dann zu verknoten. Dann nahm er den Rest seines Hemdes und wickelte es einmal herum und zog es fest zu.

Der Captain biss dabei vor schmerzen die Zähne zusammen.

Lucas starrte auf den Verband und sah, dass sich bereits die Oberste Schicht seines Hemdes rot verfärbte.

Plötzlich klingelte das Telefon erneut. Erneut blickte Norris zu Miss Winterbotton. "Was ist, worauf warten sie, nehmen sie ab."

Norma stand auf, nahm das Telefon und drückte auf die Lautsprecherfunktion.

Die Stimme des Polizeichefs Mitchell Connery ertönte sofort in der Leitung. "Wir haben einen Schuss gehört, was ist passiert?"

Der Bankräuber und Geiselnehmer trat wieder instinktiv etwas näher an die Ladenbesitzerin mit dem Telefon heran. "Wie man das nimmt. Mister Bridger ist etwas frech geworden und ich sah mich gezwungen ihn zurechtzuweisen."

Mitchell schluckte. "Wie meinen sie das?"

"Keine Angst, er lebt noch, bloß etwas ramponiert." Norris versuchte so hart wie nur möglich zu klingen.

"Lucas, wie geht es deinem Vater?" Connery wollte näheres erfahren und auch abklären ob wirklich alle noch am Leben wahren.

Der blonde Teen schaute fragend zu ihrem Geiselnehmer, erst als dieser nickte traute er sich zu antworten. "Er hat einen Streifschuss am rechten Oberarm, er blutet ziemlich stark." Seine Stimme klang belegt.

Der Polizeichef versuchte es noch einmal mit gut zureden. "Seien sie bitte vernünftig und lassen sie die Geiseln frei."

Ein überzeugtes "Nein!" kam als Antwort von Norris.

"Dann lassen sie wenigstens Bridger frei damit er behandelt werden kann. Ich könnte ihnen auch einen Arzt schicken."

Norris schüttelte mit dem Kopf. "Nein, hier kommt niemand leben raus oder hinein."

"Was wollen sie?" Fragte Connery nun.

Über diese Frage hatte Norris schon selbst nachgedacht seitdem er in dem Laden war. Schließlich hatte er diese ganze Situation hier nicht vorher geplant, eigentlich wollte er nur mit ein paar anderen eine Bank überfallen. "Einen Fluchtwagen, ohne Wanzen, Peilsender oder ähnliches. Fünf Millionen Dollar in nicht gekennzeichneten Scheinen in einer Tasche im Auto. Niemand darf mir folgen. Ich werde den Jungen als meine Versicherung mitnehmen, sobald ich sehe, dass mir jemand folgt, knalle ich ihn ab."

Bridger schloss einen Moment lang verzweifelt die Augen. Das konnte doch nicht wahr sein, einen tollen Job tat er darin Lucas zu beschützen. Jetzt wollte dieser Typ auch noch den Teenager mitnehmen. Er musste sich irgendetwas einfallen lassen. Warum hatte er vorhin nur versucht auf Norris einzureden. Er hätte auf Lucas hören sollen. Jetzt war er selbst angeschossen und hatte so gut wie keine Chance irgendetwas gegen Norris zu unternehmen.

Connery war einen Moment lang still. "Das ist gar nicht so einfach. Fünf Millionen sind eine Menge Geld, ich weiß nicht ob wir so viel auftreiben können."

"Dann besorgen sie mir halt so viel sie können." Der Geiselnehmer schaute zu Miss Winterbotton. "Legen sie auf."

Norma drückte sofort auf den Aus Knopf und legte das Telefon auf ihre Ladentheke und setzte sich wieder zurück auf den Boden.

Norris begann wieder damit von einer Seite des Ladens zur anderen zu Laufen.

Lucas der neben dem Captain auf dem Boden saß starrte auf Bridgers rechten Oberarm. Das Blut hatte inzwischen das gesamte Hemd des Teenagers rot gefärbt. Es schien die Blutung eindeutig nicht genug stoppen zu können. Das Computergenie biss sich verzweifelt auf die Unterlippe. Wenn er wollte das Bridger nicht zu viel Blut verlor, musste er bald etwas unternehmen. Unsicher schaute er zu Norris auf. Er hatte sich dazu entschlossen den Geiselnehmer anzusprechen, mehr als ein nein konnte er ja schließlich nicht als Antwort erhalten, jedenfalls hoffte er dies inständig. "Mein Dad braucht einen richtigen Verband. Bitte! Könnten sie nicht eine Arzttasche oder ähnliches vor den Laden stellen lassen und ich hohle sie dann hinein? Bitte!" Der Teen wusste, dass er mit dieser Frage sein Glück ziemlich strapazierte, aber für den Captain musste er dies einfach versuchen.

Der Bankräuber schüttelte mit dem Kopf. "Nein."

"Ich habe ein erste Hilfe Set in meinem Lager." Meinte Miss Winterbotton zaghaft, sie hoffte das Norris ihr diesen Einwurf nicht übel nahm.

Der maskierte hielt in seinem Schritt inne. Es sah aus als ob er darüber nachdachte. "Okay, aber schieben sie den Vorhang zur Seite damit ich jederzeit sehen kann was sie tun. Weine falsche Bewegung und sie werden es sichtlich bereuen.

Norma nickte und stand auf, ging zu ihrem Lager und schob den Vorhang so weit es ging zur Seite. Dann ging sie bei einem Regal auf der linken Seite in die Knie und zog einen braunen Pappkarton heraus. Sie griff in den Karton und förderte eine kleine weiße Tasche mit einem roten Kreuz drauf zu tage. Miss Winterbotton stand auf und ging wieder in den eigentlichen Buchladen zurück.

"Legen sie die Tasche auf den Boden. Der Junge kommt von da schon gut selbst heran." Meinte der Geiselnehmer.

Die Ladenbesitzerin nickte und tat was Norris gesagt hatte. Dann setzte sie sich wieder auf ihren Platzt auf dem Teppichboden vor der Ladentheke.

Lucas streckte sich um das erste Hilfe Set auch wirklich zu erreichen. Dann kniete er sich wieder hin und öffnete die Tasche. Die enge Reißverschlussöffnung und die Tatsache, dass die Tasche ziemlich voll gestopft war, erschwerte es das zu finden was er suchte. Kurzerhand nahm er die Tasche und kippte sie einfach vor sich aus.

Das meiste was nun vor ihm auf den Boden lag war für ihn unbrauchbar. Allerdings fand er wenigstens drei noch verpackte Verbände und ein Dreieckstuch. Bis auf diese vier Sachen schob er erst einmal schnell alles zur Seite damit es ihm nicht im Weg war. Dann blickte das Computergenie Nathan an. "Ich werde jetzt gleich mein Hemd ab machen und dann einen richtigen Druckverband anlegen."

Bridger nickte. "Okay, weißt du auch wie das richtig geht?"

Lucas nickte. "Klar, ich hab bereits mehr als nur einen Erste-Hilfe-Kurs gemacht. Außerdem müssen die ganzen Arztserien im Fernsehen doch auch für irgendetwas gut gewesen sein." Er versuchte so ruhig er nur konnte zu wirken. Innerlich sah es in ihm allerdings völlig anders aus.

Der Captain lächelte gequält.


Fortsetzung Folgt…