LEAN ON ME

Kapitel 15

By Kiddo

In Loving Memory Of Jonathan Brandis


"Gebrochene Herzen darf man nicht reparieren. Wer will denn schon wirklich vergessen?" – (Joseph Fiennes)


"I always will remember you by real good moments." - ("Real Good Moments" by Christian Wunderlich)


Disclaimer:

Ich besitze keine Rechte an der Serie "seaQuest DSV" und verdiene kein Geld mit dieser Geschichte.

Ein Dankeschön geht an Snuggles, Yury und Samusa für ihre Reviews.

Snuggles: Dein Kommentar nenn ich einen Wink mit dem Zaunpfahl.

Yury: Ich sag dir, ich bin immer noch nicht darüber hinweg das du mir einen Fehler unterstellst den ich gar nicht gemacht habe.

Samusa: Ja, hat funktioniert :-)

Feedback und Reviews sind wie immer herzlich Willkommen.


Lucas lag in seinem Bett und rollte sich unruhig von einer Seite zur anderen. Sobald er die Augen schloss war er zurück im Buchladen und diesmal ging das ganze nicht so glimpflich zu ende.

Der Teenager setzte sich auf, schwang die Beine über den Rand des Bettes und stützte den Kopf in die Hände. Ihm war bewusst, dass ihm die ganze Sache noch länger zu schaffen machen würde. Ständig ging er den heutigen Tag im Kopf durch.

Wenn er nur ein paar Sachen anders gemacht hätte wären sie zu dem Zeitpunkt nicht mehr oder noch nicht im Laden gewesen. Wenn der Captain heute gestorben wäre, wär' dies seine Schuld gewesen, schließlich war er ja derjenige der unbedingt shoppen gehen musste. Ohne ihn wäre der Captain jetzt nicht angeschossen.

Das Computergenie stand auf und ging zu seinem Kleiderschrank. Er zog eine frische Jeans heraus und zog diese über seine Boxershorts. Danach schlüpfte er in einen warmen Strickpulli, eins der wenigen Exemplare das er überhaupt besaß. Schuhe und Socken ließ er weg.

Dann öffnete er die Tür seiner Kabine und schlug den Weg zur Mess Hall ein. Dort angekommen steuerte er direkt auf die Küche zu. Außer ihm befand sich nur eine der Köchinnen dort. Bei der seaQuest gab es nicht wirklich Tag und Nacht, trotzdem Arbeiteten nachts weniger Personen und nur eine Köchin brauchte deshalb im Einsatz zu sein.

Rosemarie Fine blickte kurz auf als sie den Teenager hörte. Sie entschied sich aber nichts zusagen als Lucas die Kühltruhe öffnete, sie wusste schließlich was der Junge heute durchgemacht hatte. Sie war der Meinung das der Teen alles verdient hatte was er sich hinaus nehmen würde. Außerdem würde ihn ein bisschen mehr Fleisch auf den Knochen nicht schaden, ganz im Gegenteil sogar.

Der Blondschopf steckte seinen Kopf in die Kühltruhe und durchwühlte die Eisvorräte. Er brauchte jetzt unbedingt etwas süßes, manchmal konnte Zucker ihn beruhigen und auch irgendwie trösten. Ganz zu schweigen davon, dass er seine Energiereserven immer perfekt auffüllte. Manchmal war er Nächtelang wach geblieben und hatte sich nur mit einer großen Schachtel Pralinen bewaffnet in irgendetwas hineingehackt.

Der Teenager stapelte die Eiskartons um. Zitrone, Vanille, Erdbeere, Straciatella und Joghurt. Aber kein Schokoladeneis. Schließlich griff er sich die Familienpackung Straciatellaeis und schloss die Truhe wieder. Zur Not ging auch diese Sorte.

Lucas holte sich einen Löffel aus einer Schublade, verließ dann die Mess Hall wieder und setzte seinen Weg Richtung Moon Pool fort.

Am Moon Pool stellte er die Packung am Rand des Wasserbeckens ab und holte sich dann aus einen der Schränke ein kleines weißes Handtuch mit dem seaQuest Emblem.

Das Computergenie krempelte seine Jeans hoch, setzte sich an Rand des Moon Polles und ließ seine Beine im Wasser baumeln. Darwin schwamm dabei neben ihm und leistete ihm Gesellschaft, den Vocoder hatte der Teenager bewusst nicht angestellt.

Lucas nahm das Handtuch und wickelte es um die Eispackung, er hatte nämlich keine Lust auf kalte Finger. Der Blondschopf öffnete den Deckel und schaute auf das noch unberührte Eis vor ihm. Irgendwie hatte dies etwas Magisches für ihn. Er liebte es wenn er den Behälter eines Lebensmittels als erstes öffnen durfte. Dies hatte so etwas Unberührtes und Reines, genau wie eine frisch gefallene Schneedecke die noch niemand betreten hatte. Dies war irgendwie schwer zu erklären und vielleicht auch schwer verständlich für andere.

Der Teenager nahm den Löffel und tauchte ihn genüsslich in die weiße Masse mit den Schokostückchen. Er hatte das Gefühl als ob es ihm mit dem ersten bissen gleich besser ging.


Captain Bridger betrat die Küche der seaQuest und lächelte Misses Fine an die gerade dabei war Milchreis zu kochen. "Hallo Rosemarie, haben sie vielleicht etwas heiße Milch für mich übrig?"

Die Köchin lächelte und nickte. "Aber natürlich Captain." Sie nahm einen Topf in dem sich noch etwas Milch befand und goss sie in eine Blaue Tasse mit dem seaQuest Logo und hielt diese dann dem Captain hin.

"Danke schön." Sagte Nathan. Er stellte die Tasse auf einen Tresen ab, holte sich dann einen Löffel und ein Glas Honig. Bridger nahm einen Löffel Honig und verrührte diesen in der Milch. Oder besser gesagt in dem Milch ähnlichem Produkt. Seit es keine Kühe mehr gab, konnte es natürlich auch keine richtige Milch mehr geben, jedenfalls keine legale.

Captain Bridger nahm einen Schluck von seiner Milch mit Honig, dies war wirklich kein Vergleich zu dem Getränk was ihm seine Mutter manchmal gemacht hatte wenn er als Kind nicht schlafen konnte oder lange draußen im Kalten oder im Regen gewesen war.

Rosemarie lächelte. "Können sie auch nicht schlafen?"

Bridger nickte. "Leider nein." Er nahm einen erneuten Schluck aus der Tasse. "Wen meinen sie genau mit auch?" Irgendwie hatte er schon so eine gewisse Ahnung.

"Lucas war ein paar Minuten vor ihnen hier und hat sich eine Packung Eis mitgenommen. Ich glaube er hat mich dabei gar nicht bemerkt. Sonst grüßt er mich nämlich immer und unterhält sich ein bisschen mit mir." Sie wollte Bridger damit unmissverständlich sagen, dass er doch mal nach ihrem jüngsten Crewmitglied schauen sollte. Misses Fine war der Meinung, dass dies die Aufgabe des Captains war. Außerdem standen beide schließlich in einer gewissen Weise alleine da. Der Captain brauchte einen Sohn und Lucas einen Vater. In ihrer Realität war dies eine Tatsache und sie konnte nicht verstehen, warum andere dies nicht auch so klar und deutlich sahen. Aber verstand einer schon die Menschen!

Bridger nickte nachdenklich. Er konnte sich schon denken wohin sich das Computergenie damit verzogen hatte.

Nathan leerte seine Tasse, räumte sie dann in die Spülmaschinen und verabschiedete sich von der Köchin. Der Captain verließ die Mess Hall und schlug den Weg zum Moon Pool ein.


Fortsetzung Folgt…